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--—,— . - Mer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge Sprechffunüe Ser Keöaktlon mit Ausnahme Ser Sonntage nachmittags 4—S Uhr. — Telegramm.flSresse r Tageblatt flueerzgeblrge. Fernsprecher SZ. Zur unverlangt elngesanSie Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werben. »kN <vrtfch«n,n »er Nmtebaapt» Mannschaft Schwarz«»»«-1» s-nft i, ps,. N«kIam«v»tlhM »5 pfg. 0«I grift«««» Bdtchllm«! entsprich«»»«» Na»»N. Maaatzm« »onftnz«!,«» »I, spLt«ft«n» V/,Ub« »ormMa-«. jllr Zrhur tm «atz o»«r In »«r <rjch«Inuna»w«If» kana SiwLftr nicht a«l«tft«t wir»«», wenn »I« ftuszad« »«« ttasinn-» »urch;»rnspr«ch«r «rt»Iat o»«r »a« Manuskript nicht »«utlich Iradak tft. V«zaa»p»»I», v>nch ans«», 0ot«n fr«l In, hau« manaillch »o Pf,. »«I »er «.schttft.ft.U« ab. »«holt monatlich »» pfg. u. wbchrnt» Itch I» Pf,. S«I t«r Post distcUt un» k'ldst a»,«holt »I«rt«h»hrl>ch >.»» VN., monatlich »» Pf,. vurch »,n Vri«Nr»a«r fr«I In, hau, v>«rt«I» , DsZDWD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt tr»z«r un» stuogabrst«U«n, sowie all« postanstaltrn un» Srleftriige» urhmen 0«st«llungen ,ntg«g«n. Nr. ISS. Donnerstag, cken 8. Juli ISIS. 10. Jahrgang. Die Lage auf -en Kriegsschauplätzen. Lebhafte Kampftätkgkekt an -er Westfront. — Wachfen-e Seute km Osten un- Sü-osten. — Neue italienische Angriffe abgewkefen. — Ei« österrekchlsch-ungarischer Erfolg über -ie Montenegriner. — Vie -rutsch-amerikanischen öeziehungen. — Die Semühungen -es vker- verban-es bei -en neutralen Salkanmächten gescheitert! — Sulgarien en-gültig auf -er Seite -er Zentralmächte! — Zusammenkunft -er -rutschen Zinanzminister. vir neuen Ziege an «ler Aerttront. Die erfreuliche Kunde von d?-» beeeutcndc « Siege der Kronprinze- A " c e, ^o-vf«- He", jüngsten Erfolge im Priesterwalde und der Eroberun -'ner IgOO Meter breiten französischen Stellung zzm'chen Ä'tst) und Apremont haben gezeigt dost die Hosffninqen der Fi"n- zosen auf unsere vermeintlich geschwächte Front im M '''n trügerisch sind. Neben der gewaltigen Oisensire im Lstev fühlt sich unsere oberste Heeresleitung noch stark genug auch im Westen eine erfolgreiche Offensive zu unternehmen. Das bisherige Ergebnis der Kämpfe, das für einen Stel'.ungs- krieg ungewöhnlich hoch zu rechnen ist, beweist, das; de' Augenblick des Eingreifens richtig erkannt worden wa-, eine hauptsächliche Vorbedingung für jeden Effol' im Kriege Es sind dies seit längerer Pause wieder die ersten wichtigen Ereignisse, die aur diesem Teil des .westlichen Kriegsiclvu- platzcs zu verzeichnen sind. Es handelt sich bei den Kämp fen der Kronprinzen Armee um denjenigen Abschnitt der gesamten Niesensront im Westen, der nördlich von Berd un im scharfen rechten Winkel nach W'sten abbiegt denn F ou r de Paris, das als Bestimnningspunkt der Kämpfe in unserem Eeucralstabsbericht erwähnt mm de. liegt südwestlich von Parennes und südlich von Bagatelle. Beide Orte sind aus den Kämpfen in die'cr E eg end bekannt geworden. In den Argonuen, die das Siblachtfeld sir unseren npncn Sieg im Westen bilden, ist trotz des ungün ftigen Gelände^ schon mancher Sieg von unseren Truppen errungen wotden. Aber die Franzosen haben auch zähe ihren Platz behauvtet. so lange es ging. So tam eo, das; hier die feindlichen Fronten oft näher als aus Rufweite zusammenlagen. Die schwachen Ani"ri,ss«e von beiden Seiten Änderten an der Sachlage wenig wenn auch unsere Reihen sich stets langsam vorschoben. Jetzt scheint da eine durch greifendere Arbeit gemacht worden zu sein. Das zeigt schon die wachsende Anzahl der Ecsanpenen, sowie der anderen Kriegsbeute und die Tröste des durchbrochenen und erober ten Trabenstückes an. Der Sieg des Kronprinzen ist als militärische Leistung gewiss von groster Bedeutung, die aber durch den moralischen Gehalt noch übertroffen wird. Da durch erhält dieser Sieg einen, sehr grasten Wort, zeigt er doch, dass unser Heer allmählich stark genug zu einer O s t e n- sinc nachbeiden Fronten wnd. Alle die schönen Meldungen der französischen Blätter von der angeblichem Ermüdung Deutschlands, die sie aus dem Aufruf eines sozialdemokratischen Blattes geschlossen haben,, wenden durch diesen Sieg, der gerade zur rechten Zeit kam, als kchfdische versuche gekennzeichnet. Und das ist sehr viel wert. Die Beschießung von Arms. Der Berl. Lok.-Anz. erfährt über Gens': Der Norden und der Osten von Arms haben buch die Granaten infolge des seit Montagnacht fortgesetzten deutschen Bombardements am schwersten gelitten. Die Brände «wüteten noch am Dienstag weiter. Die Engländer sind durch die Zer - störung ihrer in Arras liegenden Haupt vorräte in allen ihren Unternehmungen stark gehemmt. Die deutsche Artillerie erschwert nach 'französischen Privat meldungen durch weithin hoher'schendes Feuer jode Neu- gruppievung französischer Truppen. Erhöhte Tätigkeit der französischen Flieger? Der Pariser Herald meldet: Das Persagen der fra.ngösi- fchen Offensive und die g'osten Verluste bet «den Durchbruchs versuchen veranlassen die französische Presse, für eine er höhte Tätigkeit der französischen Flieger Stimmung zu machen. Es wird gefordert, den Luftkrieg gegen Deutschland au? eine ganz neue Grundlage zu stellen. Große Geschwader von l«00 bis 150 Fliegern sollen «gebildet werden, die sich in geschloffenen Gruppen nach einem be stimmten Ziel zu begeben hätten. Zu den «nglisch-franzüstsch^en Mißerfolgen. Der Kriegsberichterstatter des Neuen Wiener Tagbl. meldet aus dem deutschen Großen Hauptquartier: Die Offen sive der Franzosen und Engländer an der Westfront ist neuerlich gebrochen, und den jüngsten Operationen folgen bereits Gerüchte über Umgruppierungen der Eng länder in Westslandern und über den Rücktritt des Feldmarschalls French. Di- belgische Frontl Au» dem Haag wird berichtet: Die Dlaemsche Siem teilt mit, daß sich die belgische Avant aus 84 Km. erstreck« iund von etwa 100000 Mann belgischer Truppen verteidigt werde. Die englische Front in Belgien und Frankreich werde durch 700000 Mann verteidigt und habe nur die doppelte Länge der belgischen Front. Es sei hieraus der Wert des belgischen Heeres zu erkennen. Das Heer bestehe aus erstklassigen Truppen. Die belgische stärOungcn, die an mehreren Stellen zum Angriff über, gingen, wurden unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Dise Geängencnzahl hat sich noch weiter erhöht. Am Bug und in Ostgalizien ist die Lage unverändert. In dem Kämpfen an der unteren Zlota-Li'pa wurden v»m H bis 5. Juli 3850 Russen gefangen. 7- I Ml MMcöe sirlcgrömctk von brüte!. Großes Hauptquartier, 8. Mk vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Westlich von Sonchcz gelang es den Franzosen, in einer Breite von 800 Meter ni unsere vordersten Grüben einzudringen. Turch Gegenangriff wurden si: wieder vertrieben. Ein zweiter Angriff brach in unserem Feuer zusammen. Nm ein kleines Grabenstück, in dem die Franzosen noch sitzen, wird mit Handgranaten gekämpft. Gegen die von uns genommenen Stellungen westlich Aprömont dauern die feindlichen Angriffe Lag und Nacht hindurch an. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf drei Offiziere und über 400 Mann erhöht. Auf der ganze» Westfront fanden nur lebhafte Artillerie, lümpfe statt. Gestlkcher Kriegsschauplatz. Ein feindlicher Angriff ans Richtung Kowno wurde unter großen Verlusten für den Gegner ab geschlagen. Beim Torfe Stcvma nordöstlich von Prasznysz wurden einigerussistzeltzräben genommen und behauptet. Feindliche Vorstösse in Gegend von Strzcgowo und von Sturozcby nordöstlich nnd süd westlich von Nadionz hatten keinen Erfolg. Ver suche des Gegners, uns die letzt eroberte Höhe 05 östlich Toünvatka zn entreißen, scheiterten. Sü-östlicher Kriegsschauplatz. Die Lage der zwischen Dnjcstr und der oberen Weichsel stehenden deutschen Truppen ist unverän dert. Böe st! ich der oberen Weichsel wurde eine Reihe feindlicher Stellungen gestürmt. Gbcrge Heeresleitung. Reserve, die gegenwärtig in Frankreich einexcrziert werde, zähle etwa 400 000 Mann. (?) Beklemmung in Paris. Wie die Deutsche Tageszeitung aus Ssteveninge.n mel det, erzeugt die neue A r g o n,n e n oss c ns i v e eine wachsende Panik in Paris. Trotz aller Voöchwich- tigungsveisuche der Regierung herrsche in den Wfandelgängon des Vourbonenpalastes ausgesprochener Pessimismus. Furcht vor dem Winter. Aus Genf meldet die Deutsche Tageszeitung: Das Pa riser K o h l c n s y n d i k a t sprach in einem Manifest die Befürchtung aus, Paris werde im kommenden Winter liie ren, wenn die Regierung nicht sogleich die strengsten. Maß regeln für die Verproviantierung treffe. Die Bergleute im Zentrum Frankreichs müßte auf die doppelte Zahl «gebracht werden. Der Temps bringt hierzu einen pessimistischen Brief aus London, wach dem die Versorgung Frankreichs kaum möglich sein würde, weil aus Lordiis zuerst die verbündeten Flotten versorgt «werden müßten. Oerterreicdkrch-ungarlrcder Leneralrlabrbericvl. Amtlich wird in Wien unterm 7. Julk mittags verlaut» bart: Russischer Kriegsschauplatz. An der Front der Armee des Erzherzogs Joseph Fer dinand dauern die Kämpfe fort. Eingekpsfene russische Ber- ItalicnischVr Kriegsschauplatz. An der Schlachtfront im Görgischen trat zunächst ziemliche Ruhe ein. Nach dem vorgestrigen Siege hatten unsere Truppen noch einige zaghaft geführte Nachtangriff?« gegen den Görzer Brückenkopf und di« Plateaustellungea abgewiclen. Gestern eröffn - der Feind neuerlich ein H«G- tigcs Gcschützfcucr, dem nachts wieder vergebliche Borftöhe schwächerer Kräfte folgten. Italienische Flieger warfen miss Tricst Bomben ab, ohne erheblichen Schaden anzurichten. Im Krn-Gebiet griff der Feind eine Felskuppe, der schon frühere Anstrengungen gegolten hatten, abermals an. Di« braven Verteidiger schlugen den Angriff, wiie immer, ab. Vor unserer Stellung ist ein Leichenfeld. Im Kärwtnejk nnd Tiroler Grenzgebiet dauern die Geschützkämpfe «stellenweise fort. I Südöstlicher Kriegsschauplatz. Aus den Höhen östlich von Tr«ebin^e fand in den letzten Tagen ein für unsere Truppen erfolgreiches Gefecht statt. Im Angriff eroberten einige unserer Abteilungen nach jkurzem, heftigem Kumpfe eine montenegrinische* Bar- Stellung nnd trieben die Montenegriner auf die nächsten Höhen zurück. Tags darauf ging zirka eine montenegrinisch« Brigade nach starker Artillerievorbereitung zum Gegen angriff vor, erlitt zedoch im Feuer unserer kuppen der artige Verluste, daß sie nach einiger Zeit auf die Haupt- stellnngl, aus der sic vorgcbrochen war, zurückging. Mehrer« unserer Flieger griffen mit Bomben und Maschinengewehren erfolgreich in den Kampf ein. Der Stellvertreter des Chefs des Eenerakstabs. von Höfer, Fcldmarschall-Lcutnant. vcr Hamps gegen hußkantl. Auf demselben Schlachtfeld, auif dem schon General Dankt am ?!!. Aur,ust des .vorigen Jahres die Ruffen in cstu,cm heftigen Kcnnp'e schlug, gelang es den verbündeten Truppen vnter der Führung des Erzherzogs Josef Ferdinand die in raschem Siegeszuge vom San her in rnssffches Gebiet eindrangen und jetzt, nachdem die rus sischen Stellungen bei Krasnik durchbrochen sind, dem «flie henden Feind nach Lublin folgen, mit diesem Durchbruch der russischen Front einen für die dortige russische Stellung be deutenden Sieg zu erringen. Ilm die Stellungen um Krasnik wurde bereits iseit Tagen gekämpft. Neben der Besitznahme der Stadt wurde die Front an zwei anderen Punkten westlich und östlich «der Stadt durchbrochen. Dis Ruffen wurden unter großen Verlusten in der Richtung der Krasnik—«Lubliner Chaussee zurückgsworfen. Oesilich «schließt sich denr Norrüclen der Oestcneicher die Aümee Macken sen an, nachdem sic den Feind nördlich des Povüaches in das Gebiet zmi'chen der Soelliewka und des Wiaprz gewor fen hatte. Diese Armee ist jetzt bis Plonka votzgedvun» gen. Die Lage der deutschen Truppen ist hier unverändert, das heißt also wohl, daß die Truppen sich in weiterem Bor- marsch befinden. Demgegenüber ist recht bemerlkenswert, was das offizielle Manifest des Zaren besagt, in dem aus geführt «wird: Zu einem wichtigen Unternehmen sähe sich der Eenernlstab außerstande, ehe nicht die Armee auff «einer neuen Basis konsolidiert «wäre. — Hier ist also wieder von der Umgruppierung die Rede. Es ist diese Uimgrup» pierung kaum möglich. Demgegenüber ist die Umlgvuppie- dauernder Kample und bei der Verfolgung vollzogen hat. Ursprünglich hatte die Armee Linsingen die Front nach Nor den, jetzt steht sie mit einer absoluten Front nach Osten; die Armee Mackensen stand mtt dem rechten Flügel bei Lsmherg und mit dem linken etwa bei Ramarusba; jetzt steht der rechte Flügel am Bug etwa bei Krystynopol, während der linke Flügel die absolute Front nach Norden hat. So hat sich hier eine Verschiebung ohne irgendwelche Schwierigdeit vollzogen, die wieder ein Meisterstück der strategischen Füh rung darstellt. Einer Katastrophe entgegen? Die militärischen Mitarbeiter der holländischen Presse verfolgen mit wachsendem Interesse di« Ereignisse «ans dem