12 Cölln a. d. Elbe. Zscheila. Bohnitzsch. Zaschendorf. Niederführe, Vordrucks und Spaar. Ein gemeindungen. trägt die Hauptstraße des Asragebietes den Namen Freiheit noch heutigen Tages. Erst 1847 kam die Freiheit stadtrechtlich zu Meißen. Auch auf dem rechten Elbufer gab es zahlreiche, ehemals selbständige Landgemeinden. Die wichtigste war das ehemalige Cölln. Der Name stammt aus dem Slawischen. „Külnje" bedeutet soviel wie Pfahlhütten. Es mag also ursprünglich ein im Überschwemmungsgebiet der Elbe auf Pfahlrosten erbautes Fischerdorf gewesen sein, das von den slawischen Meißnern seinen Namen erhalten hat. Dieser Name wurde dann von den späteren deutschen Ansiedlern übernommen, aber nicht mehr verstanden, und in „Colonia", später in „Köln" umgedeutet und umgeformt. Unter diesen Namensformen kommt das Dorf seit 1233 urkundlich vor. Seit der Erbauung der Meißner Elbbrücke im frühen 13. Jahrhundert entwickelte es sich zu einem stattlichen Bauerndorf, seit der Eröffnung der Eisenbahn (1860) rasch zum Jndustrieort. Zscheila, auf dem St. Georgsberge gelegen, einem Ausläufer der Hügel ketten des rechten Elbusers, besaß eine altberühmte Stiftskirche. Es scheint schon im 11. Jahrhundert bestanden zu haben. Ob sich die Worte „in burg- vrrcio 8üuüni" einer Urkunde Heinrichs IV. aus dem Jahre 1091 auf Zscheila beziehen, ist kaum zweifelhaft. Es war in früheren Jahrhunderten ein kleines Dorf von Winzern, Bauern und Steinbrechern. Erst die Industrie der neuesten Zeit ließ seine Bewohnerschaft rasch anwachsen. Aehnlich war Bohnitzsch ein kleines Bauerndorf, dem erst die Industrie bevölkerung seine heutige Größe gab. Die früheste urkundliche Erwähnung eines Ortsnamens, der sich einigermaßen sicher auf das Dorf deuten läßt, kommt in einer Urkunde von 1351 vor. Zaschendorf zerfiel vor 1839 in die sehr kleinen und unbedeutenden Dörfer Alt- und Neuzaschendorf. Dem Namen begegnen wir 1367 zum ersten Male in einer Urkunde. Altzaschendorf mag aber sehr viel älter sein. Neuzaschendorf ist eine Neuanlage des Kurfürsten August (1553—1586), der das Dorf Kretzern zu seiner Wildbahn schlug und die dort gesessenen Bauern zu der Anlage Neuzaschendorf veranlaßte. Seit dem 15. Jahrhundert besaß hier die Stadt ein Vorwerk, das heutige Gut Abbel. Niedersähre, elbabwärts vom ehemaligen Cölln gelegen, wird urkundlich erstmals 1342 erwähnt, ist aber zweifellos weit älter. Das Dörfchen Vor brücke, eine typische Anflugssiedlung, ist unbekannten Alters, aber da es die älteste Großenhainer Straße (heute Zscheilaer Straße geheißen) bei ihrem Ausgang von der Brücke her beiderseits einsaßt, sind seine Anfänge ganz gewiß im 13. Jahrhundert zu suchen. Die erste Spur des Namens Spaar bewahrt eine Urkunde des Jahres 1206, die Arnold „de Zbore" aufführt. Anfänge einer spärlichen Gemeinschaftssiedlung werden 1352 sicher erkennbar. Noch im 16. Jahrhundert konnte man im Spaargebirge Hirsch jagden veranstalten. Seine sonnigen Hänge zeigen noch jetzt interessante Überbleibsel der einstigen Steppenflora und sind ein Hauptgebict des Meißner Weinbaues geworden. Die Spaarberge umspannen den größeren Teil der 28 da. Meißner Weinlandes von heute. Das erste Viertel des 20. Jahrhunderts legte den großen Lebensgrnnd für die künftige Entwicklung Meißens. Es brachte von 1901 bis 1928 die Eingemeindungen. Im Jahre 1887 vereinigten sich Niederfähre und Vorbrücke, beide wurden 1890 mit Cölln verschmolzen. Diese so vergrößerte Gemeinde Cölln wurde 1901 von Meißen einverleibt. Niederspaar vereinigte sich 1908 mit