über das Massenverhältnifs jetzt lebender Kiesel-Infusorien u. s. w. i 9 sie bei dem Polirschiefer von Bilin in Erfahrung bringen. Die vielen dabei möglichen Complicationen erläutern wohl auch das mit Basalttuff schichten weis abwechselnde Vorkommen hei Cassel. Einige Kieselgulir- und Bergmelil-Lager lassen sich vielleicht auf ähn liche Weise erklären. So soll der Kieselguhr von Isle de France mit vulka nischen Verhältnissen in Verbindung sein. Jedoch ist wohl diese vulkanische Einwirkung, wenn auch förderlich, doch nicht nöthig, es scheint nur ein rasches und entschiedenes Austrocken oder Reinigen der Kieselschaalen von den organischen Beimischungen erforderlich zu sein, wenn nicht die Formen der kleinen Körper auf die oben berührte Weise wieder durch Auflösung oder Verschmelzung unsichtbar werden sollen. Das einfache Austrocknen von Teichen und Sümpfen, vielleicht ein kurzes Wiederkehren des Wassers zu den todten Massen und wiederlmkcs^astJTes' TröHTnen nrflgen das Ausziehen des Organischen, das Reinigen und Erhalten der einzelnen Schaalen beför dern. Ich sehe diefs letztere Verhältnis, wohin ich das schwedische, finn- ländische und toscanischc Bergmehl rechne, als eine zweite Bildungsart fos siler Lager an. Beide, sowohl diese als das erstere, sind auch dadurch charakterisirt, dafs sie wohl immer Süfswassei’bildungen sind, wie es denn auch die sie constituirenden Organismen, wo sie mit bekannten vergleichbar sind, an die Hand gehen. So finden sich denn zwischen den Jnfusorien- massen auch kleine Karpfenarten, Lcuciscus, mit Baumblättei’n des Festlandes häufig im Polirschiefer und Saugschiefer und ihre Seltenheit im Halbopal gieht vielleicht einen Fingerzeig, dafs jene Substanzen durch ihre Veränderun gen auch die Veränderung der losen, schwerer veränderlichen Ivieselpanzer herbeiführen halfen, welche aus der mehlartigen Masse allmälig ein festes Gestein wurden. Die Feuerstein-Lager der Kreide bilden eine dritte Form der Erschei nung. Als ihre Grundlage erkennt man ebenfalls ein sie meist umgebendes Bergmehl oder Kieselmehl aus Kiesel-Infusorien und Kiesel-Spongien. Sie waren ein Product des Meeres und ihre Formen sind solche, die, wenn sie auch das Siifswasser nicht scheuen, doch auch im Meerwasser leben. Ganz deutlich erkennt man die Meeresbildung durch die zahlreichen, in die Kicsel- masse mit eingeschlossenen Fucoiden, Flustren, Esc/iara und Echiniten- Fragmente, welche sämtliche Formen nie im Siifswasser beobachtet sind. Sie lebten mit überwiegenden Kalkthieren, deren zerfallene Körpertheile in