18 Ehre nb erg thiere und polygastrischen Infusorien, welche ebenfalls oft strotzend mit Naviculis erfüllt sind, die Scbaalen der letzteren. Nur der weiche Inhalt, der eigentliche Körper, verschwindet, der Panzer geht unverändert ab. Auffallend blieb mir nur oft der grofse Gehalt von Quarzsand im Schlamme der Gewässer. Wird dieser Sand immer vom Winde eingeweht? Sintern diese kleinen Panzer vielleicht oft allmälig in unförmliche Körner zusammen, welche solchen Sand bilden? Aber es giebt keinen bekannten chemischen Procefs, welcher die letztere, freilich nahe liegende Annahme begünstigte. IV. Schlufsfolgerung riicksichtlich der Bildung der fossilen Infusorien-Conglomerate. Vergleiche ich nun diese Verhältnisse der lebenden Kieselthiere mit den Erscheinungen der fossilen Lager, so bin ich geneigt, von der Entstehung der letztem mir folgende dreifache Vorstellung zu machen. Die Polirschiefer oder Tripel-Lager finden sich vorzugsweise, viel leicht immer in der Nähe vulkanischer Erscheinungen, daher nannte man sie auch früher vulkanische Massen. Armuth und gänzlicher Mangel an Vege tation ist ein Character vulkanischer Gegenden. Unabsehbar lange Reihen von Jahren stehen die nächsten Umgebungen vulkanischer Thätigkeit, überall wo ich sie sah und die Nachrichten verglich, verödet. Es scheint nun, dafs in kleinen und gröfseren vulkanischen Seen sich hier und da zuerst die Kiesel-Infusorien, besonders die Gallionellen, wie in Bilin und wie im Thier garten bei Berlin, aus einzelnen in sie zufällig übertragenen Individuen ohne alle Beschränkung mächtig entwickelt haben. Der Winter brachte Stillstand in ihrer Entwicklung und jeder Sommer neue blassen. Diese Periodicität mag wohl die ruhige Schichtung in der Ablagerung der Kieselschaalen der abgestorbenen Thiere auf dem Boden der Seen bewirkt haben, welche wir jetzt als blättriges Gefüge des Polirschiefers von Bilin und Cassel vorfinden. Trat nach einer langjährigen, von keiner Vegetation beschränkten solchen Entwicklung der Infusorien entweder durch neue vulkanische Ausbrüche eine Veränderung des Bodens solcher Seen ein, bekam das Wasser einen raschen Abflufs, oder ward der concave oder trichterartige Boden des Sees zur convexen Kegelspitze erhoben, so würde man, auch ohne alle Wirkung von Hitze, auf gerade solche Erscheinungen wohl rechnen können, wie wir