Über das Massenverhältnifs jetzt lebender Kiesel-Infusorien u. s. w. 11 die kleinen Arten der Gattung Navicula: N. Carl, fülva, gracilis und lanceo- lala und die zwei Fragilarien. Im Bergmehl von Santafiora ist Syncdra capi tata mit Eunotien überwiegend. Im Kieselguhr von Isle de France sind die zwei Bacillarien und die kleine Nav.fulva überwiegend. In dem von Fran zensbad ist Nav. viridis vorherrschend. Im Polirschiefer der Auvergne ist Gallionella gallica und Spongilla lacustris gleichmäfsig in einer vorherr schenden sehr feinen Cämentmasse aus unkenntlichen Fragmenten vertheilt. Im Bergmehl von Degernfors und Kymmene Gärd sind Eunotien und Navi- culae vorherrschend; im Polirschiefer von Jastraha sind 3 Cocconcmata vor herrschend. Im Polirschiefer von Zante ist Spongia Cribrum die Haupt masse, in dem von Oran ist die fragliche Arcella oder Gallionella? Patina überwiegend. Nützlich ist auch die Verbreitung der einzelnen Arten durch die verschiedenen fossilen, zum Theil selw von .ein-mflci^ntfernten Eager. So ist ln Europa und Afrika, fast überall gefunden. Gal- lionetladistans ist hei Cassel, Bilin, in Schweden und Finnland, Gallionella varians ist in Santafiora, Cassel, Bilin und Finnland beobachtet. Navicula Follis, viridis, fulva und phocnicenteron sind in Europa durchgehend verbrei tete Formen. Es ergiebt sich aus dieser Übersicht eine grofse Variation der vorherr schenden Formen, allein es bleibt der auffallende ürmtändwfrrreh Fast alle fossilen Verhältnisse sich gleich, dafs es immer an den einzelnen Orten so erstaunenswerthe Ablagerungen einer und derselben Art von Thieren gege ben hat, wie sie heut zu Tage bisher nicht beobachtet werden konnten. II. Über die Massenverbreitung der jetzt lebenden Kiesel- Infusorien. In diesem Frühjahr ist es mir gelungen, hei Berlin selbst eine Reihe von Beobachtungen zu machen, welche zur Erläuterung der auffallenden fossilen Massenverhältnisse der Infusorien einiges beitragen könnten. Schon im vorigen Jahre konnte ich der Akademie eine ansehnliche Menge künstlich aus lebenden Infusorien bereitetes Kieselmehl vorzeigen und ich hatte damit bereits mehrere chemische Versuche und auch Schmelzversuche gemacht, aus denen hervorging, dafs diese Körperchen, wenn sie von allem Fremden, besonders Kalkgehalt, sorgfältig befreit sind, die Schmelzhitze des Porzellan-