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Str . LV 8«. Jahrgang Vazeigevprei, (tn Reich,mark): Di« K »m dr»tt, ttnsMtg, MUliinelerzeU« 10 Pfg.. örtliche Smeigen S Pfg., Im TexMÜ die 90 mm breit« Millimeter,«», »0 Pfg. Für da» Srfchetnea mm Anzeigen in bestimmt« Stummen, und an bestimmt« Plötzen kein, «ewöhr — Erfüllungsort vischofmnerda. Akukirch und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte, Sonntaosblatt x Heimatkundliche Bella-, Fra« und Hetm / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck m»d Verlag von Friedrich May, G. m. b. tz. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokafsr Bischofswerda Konto Rr.S4 DerSSGscheLrMer Tagrölaü fiirAlsißoßwerda Einzige Tageszettung im Lmtsgerichtsdezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten D« «üchstsch» Eqä-ler ist d» M BerSffnÄchm, der «ntüchen Bekannt, machnag« der Lmtshauptwannschaft. de» Allmitd-ericht, und des Haupt- zollaou» M Bautzen, des Amtsgerichts, de» Fimouamts, der Schulinfpekiion und de» Stadtrat» M Btsch»s»werda behördltcherseft, bestimmte Blatt Jernfpnchee «», Vlsthofwvnd, Nr. «4« vad E Fall« höherer G«waU — Krieg od«r fonsNgerirgendwelcher rung de» Betrieb»» d«r Zeitung od«r d«r Pefvrderung»«inrlch> I*».— hat der L«zt«h«r keinen Anspruch auf Si«f«rung od«r hliefenmg d«r Zeitung od«r aut Rückzahlung d«» Bezug»pnife» Dienstag, den 3. Februar 1V31. Schweres Erdbeben auf Neuseeland man nicht sehr vorsichtig ist gegenüber allen Plänen, die die Regierung aufstellt. verloste an Menschenleben. Ausführlich« au anderer Stell«. , den deutschen In- landsmarkt zu stärken. Es ist"natürlich nicht leicht, einen ge rechten Ausgleich zwischen den Interessen der Landwirt schaft und der Industrie zu finden. Aber weder die Industrie noch die Landwirtschaft haben das Vertrauen zu der Regie rung Brüning, daß sie in der Lage ist, diesen Ausgleich zu schaffen, so daß die deutsche Gesamtwirtschaft, also Industrie und Landwirtschaft am Leben erhalten werden. Wie nun die Osthilfe und die anderen Hilfsmaßnahmen für die Landwirtschaft ausfallen werden, ist noch nicht zu übersehen, denn jetzt hat die Regierung Brüning wohl wenig Interesse daran, die Wünsche der Landwirtschaft zufrieden zustellen, da sie dieser Regierung den schärfsten Kampf an gesagt hat. Die deutsche Landwirtschaft will, wie der Bauern hofbesitzer Bethge im Zirkus Busch vor Tausenden von Land wirten feststellte, zu einem neuen Reich kommen. Das neue Reich ist aber nicht das Brünings und der Sozialde mokraten. Cs ist nicht mit den bisherigen parlamentari schen Mitteln zu erreichen. Heftiger Sturm an -er spanischen Mittelmeerküste. pari», 3. Februar, wie au» Almeria gemeldet wird, herrfcht dort ela heftiger Sturm, durch den verschiedene Schiffe gezwungen wurde», in den Häfen Zuflucht zu suchen. El» französischer Damp fer wurde infolge de» Sturme» von seinem Ankerplatz lo»gertsfrn und die au» dem Sapikän und S Mann bestehende Besatzung wurde über vord gespült. Der Kapitän, ein Hetzer und «in telegrmHifi ertranken, währen- der Reste der vesatzung von einem deutsche« Dampfer gerettet werden konnte. AeMeil M -kl MMS-MllM. Berlin, 2. Februar. Der Kuppelbau de« Zirkus Busch bot das bei den großen Tagungen de» Landbundes seit Jahrzehnten vertraute Bild. Leder Platz war schon lange vor Beginn besetzt. Begleitet von den dröhnenden Klängen des Hohenfriedbergers zog die endlose Reihe der Fahnen abordnungen, der Reitervereine und des Junglandbundes ein. Schwarze Schleifen an den Fahnenspitzen al« Sinn bild der Trauer um die gefährdete Scholle. Unter den Gästen sah man den deutschen Kronprinzen. Mit großer Begeisterung wurde der deutschnationale Abgeordnete für Ostpreußen, Kammerherr von Oldenburg- Ianuschau, der alte Vorkämpfer de« Bundes der Landwirte, bei seinem Erscheinen begrüßt. * Auf der Landbund-Versammlung hielt nach der Be grüßungsansprache eine» Vorstandsmitgliedes Präsident Graf Kalckrenlh das Hauptreferat. Er erklärte u. o. fol- gendes: Heute, am Tage seine» zehnjährigen Bestehen», steht der Reichslandbund tn dem schwersten Kampf, den er je zu bestätigen, daß auf der Nordinsel von Neuseeland schwerer Schaden angerichtet wurde, besonders in der Umgegend von Napier. Die Stadt Hastirrg in Flammen. Neuyork, S. Febr. (Drahtb.) Vie ersten Meldungen über Verluste an Menschen, dle da» schwere Erdbeben ge fordert hat, find nunmehr elngegaagen. Vl» setzt ward« 24 Todesopfer gezählt. E» handelt flch aber natürUch nur um Tellmeldunaen. Dle Stad» Hasttug steht tu Flammen. Ste Ist zur Hälfte zerstört. Au» anderen Städten kommen ähnlich« beunruhigende Meldungen. Man kann sich daher nur denken, daß sich die Industrie - eine zu starke Schutzzollbewegung zugunsten der rtschaft ausgesprochen hat. Natürlich wird sie sich Wellington (Neuseeland), S. Febr. Henle vlen»lag vormittag erelguete flch ela heftige» Erdbeben. 2m Ham- kes-Bay-vezirk wurde eine ««zahl Brücke« uad Viadukte schwer beschädigt. Der Meeresboden bei Napier senkt sich; die.Northumberland" und andere Dampfer find deshalb auf» offene Meer htnausgefahreu. Eine Anzahl Oeltank» la Napier steht in Flammen. Vie Telegraphenlinien find zerstört, vle bisher vorliegenden Nachrichten find spärlich und treffen nnr aus drahtlosem Wege ein. Schwere Verluste an Menschenleben? Wellington, S. Febr. Eine drahtlose Meldvag der Srlegsschaluppe -Veronika", dle vor Napier liegt, besagt: E» ist zu befürchten, daß es in Napier schwere Verluste au Menschenleben gegeben hat. vle Lage ist zweifellos ernst. Einer «eiteren drahtlosen Meldung der -Veronika" zu- >lge ist aahezn jedes SlelagebSvde la Napier zerstört, ahlreiche Feuersbrünste find ausgebrochen. Zweifellos tt es Verluste an Menschenleben gegeben. Vle -Veronika" Ittel um ärztliche yllfe. Die Kriegsschiffe -vlomede" und Verbandmaterial von Auckland nach Napier iu See. Es wird befürchtet, daß Tausend« von Linwohuern ohne . . — I Unterkunft find. Lebeurmittel find driugeud angeforderl — > 9""" ^L"e. 1 worden. Die -Veroulca" hat Matrosen mit Brechstangen w- ponmusg em WvettA Grvveveru sei /kapier senkte sich der I Zz«d aüderen Verkennen aelaudel. Mee^^n E^ Aa^ v«lra»k gerie« 1° Brand 2n Rapier Sidnev, 8. gebt. (Drahtb.) Im hiesigen River-View- soll nahezu jede» StelagebäNde zerstört sei». Man befürchtet große l Observatorium wurden heute früh Erdstöße von furchtbarer Stärke verzeichnet, wie sie seit dem 17. Juni 1S2S nicht wahrgenommen wurden. > Die Stöße begannen um 8 LI Uhr morgen« und dauerten zwei Stunden lang. Cs kann sich offenbar nur um das bereits gemeldete Erdbeben in Neuseeland handeln. Drahtlose Berichte von Schiffen Schweres Explofionsunglück in Honduras. Rew Bork, 2. Februar. Roch einer Meldung der Associated Dreh au» Tegucigalpa (Honduras) ereignete sich auf der neuen Automobilstraße von Tegucigalpa nach Dank, dle erst Henle vom Präsidenten der Republik eingrweiht wordeu war, tu der Rähe von DanN eine Dynamit-Explosion. Irins Personen wurden «tötet, 17, darunter der Oberiagenirur. wurden schwer verletzt. Rähere Rachrichten über die Ursache de» Unglück, liegen «och nicht vor. Tagesschau. * Unter gwßrr BeteAlguu, hielt Mouwg «Utsg der Reich»- laadbund tm zirka, Busch Hüne 10. Reichatandbaud-Iagu ng ab. zahlreiche dem Laudbund «bestehende Abgeordnete wohnten der Tamwg »d Gäste in den Log« be«. DagAft» marea keine Der- «Wlrr der Behörde» erschienen, da Einladung«« an die Behörden nicht ergangen waren. * zwischen Mitgliedern de» Relchakabta-A», Vertretern de» Reich» lagspräfidium» und der Partei««, mit Ausnahme der Leulschnalionaleu, Rationalsozlattfieu und Sommuuifien, haben am Monlag Besprechungen über die Verschärfung der Geschäft,- ordnyug de» Relchrlage» flakkgrfnadea. zunächst hat man flch über 4 Punkte glühst. * Der Berliner Pokhckpröfidenl Sezesinski kündigt, äugeficht» der Bluttaten am vergangenen Sonntag an, daß er gegen dle uflrle der sogenannteu Vockehwlokale der radikalen Parteien mit -en schärfsten Mitteln elnschreitea werde. Bereit» am Montag ! abend fand eine Polizeirazzi« in den Versammlungolokalen der radikalen Parteien statt. Die naflonalsozialifkisch« Reich»tag»fraküon Hal tm Reichs- Z« tag «inen Antrag «ingrbracht, der den Reichrpräfldenten ersucht, ho den Reichstag sofort avstnlöftn. bii 2n Bogota in Columbien lvereiu^le Staat« Amerika») I find bei. Zusammenstößen au» Anlaß der Songrrtzwahleu am! Sonntag mindesten» 27 Personen getötet «ud 21 verletzt worden. Iwtto dem Kanzler Forderungen unterbreitet, di« darauf hinaus- land und in den balti! liefen, der Landwirtschaft nicht allMi groß« zoll- und Han- achtet argwöhnisch die „ . . ,. del-politische Vergünstigungen «inzuräumen. Gewiff« Be- st« es an der Gemüse- und Obstausfuhr nach Deutsch! deutsch« Industrie war in den letzten Jahren durch- aararfreundlich. Sie hat verschiedentlich Zollerhöhungen !für Agrarerzeugnisse zugestlmmt, weil sie sich vollkommen bewußt ist, daß ein starker deutscher Jnlandsmarkt vorhanden sein muß, um die Industrie am Leben zu erhalten. Unter handelspolitischen wünsche erfüllen'wollte, Io hätte die Re- heutigen Verhältnissen ist «in kaufkräftiger Jnlandsmarkt lierung ihr doch wenigsten» etwas entgegenkommen können, die Vorbedingung für eine günstige Entwicklung der Ausfuhr, di« vsthllfe war in der Regierungsvorlage stark ver- Nur wenn die Industrie den Hauptteil ihrer Erzeugnisse auf t worden, zumal der Landwirtschaft von vornherein dem Innenmarkt absetzen kann, dann hat sie die Möglichkeit, » doch nur sdie Ausfuhrpreise so zu gestalten, daß di« deutsche Ware in schästfichen kwisen mit den Versprechungen der Regierung l verdient wird, muß «>m größten Teil wieder dazu beitragen, dock lmm viel zu schleckt« Erfahrungen gemacht, am daß Ium die Verluste im Ausfuhrgeschäft zu decken. Vie Kampfansage -es Landbundes. . ^der^Londbund sich Io scharf gegen die Regierung ^ondwirischafi ausgespr^n^hu.. «... Brüning stellen würde, hat man im Remerungslager nicht entschieden gegen «ine grundsätzliche Aendemng des gegen- ^fl"^ Jo?mtt die^ vermutet. Ein politisches Zusammenarbeiten zwischen dir artigen Han^lsvertragssystem» gewandt haben, aber nicht k-^gf^ L-ndwirischatt P tztzi w-hi E. lung de» Reich-landbund-- in Berlin. Man richtet« zwar mehr.möglich. Die Brücken zur preußischen Regierung sind nickt allzu scharfe Angriffe gegen den Reichsernährunasmlni- vollständig abgebrochen. Die politische Lage hat sich dadurch kann wohl anrtehmen, daß sich jetzt der endgüüige Abmarsch doch das Mittel sein, die LandwE^ d^e Regiemng der deutschen Landwirtschaft nach rechts volhieht. Im Regie- heranzuzlehen.Gewlssermaben als Belohnung für rungslaaer ist man daher recht beunruhigt, denn schließlich ! rung Me der Landwirtschaft die Belohnung in Form der kann die Regierung Brüning nicht den Kampfs gegen die Dsthnfe erteilt werden. gesamte deutfche Landwirtschaft ausnehmen. Man hatte Wenn der Präsident des Relchslandbundes, Graf Kalck- bisher immer noch gehofft, der Reichsernährungsminister reuth, in der großen Kundgebung im Zirkus Dusch erklärte, Schiele werde «inen mäßigenden Einfluß auf die Landwirt- der Reicksverband der deuffchen Industrie habe kein Mittel schäft ausüben, aber man hat sich schwer getäuscht. Bei den unversucht gelassen, um der Landwirttchaft Deine in den Weg letzten Verhandlungen Mischen den Führern der deutschen,zu legen, dann ist das wohl ein« recht scharfe Formulierung, Landwirtschaft und dem Kanzler handelt es sich darum, ob die nicht wörtlich zu nehmen ist. Gewiß muß auch die In- die Regierung nun auch wirklich das halten werde, was sie dustrie um ihr Dasein kämpfen, ebenso schwer wie die Land- der Landwirtschaft versprochen hatte. Aber alle Vorstellun- wirtschaft. Das für die deutsche Industrie gewisse Gefahren gen der Landwirtschaft halfen nicht, da Brüning flch nicht vorhanden sind, wenn das gegenwSrttge Handelsvertrags- entschließen konnte, der Landwirtschaft das zu geben, was system geändert wird, ist nicht zu bestreiten. Das Ausland sie forderte. würde mit scharfen Gegenmaßnahmen auf deutsche Holler- Singen nun etwa die Wünsch« der Landwirtschaft zu Höhungen antworten, wodurch die deutsche Industrie schwer weit? Das ist verschiedentlich behauptet worden. Gewiß getroffen werden würde. Der AbwHrkampf «gen die deut- verlangt« di- Landwirtschaft viel, aber auch nickt- U n- ftlM Industriewarrn hat sich in ve^chiedenen Ländern Ater mögliches. Allerdings hatte auch die deutsche Industrie I verschärft, so vor allem in Holland, in Dänemark, in Finn- Kanzler Forderungen unterbreitet, di« darauf hinaus- land und in den baltischen Staaten. Auch Frankreich beob- eien, der Landwirtschaft nicht allMi groß« zoll- und Han- achtet argwöhnisch die Entwicklung der deutschen Agrarzölle, üspolitische Vergünstigungen «inzuräumen. Gewisse Be- da es an der Gemüse- und Obstausfuhr nach Deutschland sehr Irchtungen bei der Industrie sch enen auch berechtigt zu! interessiert fft. jein, d«nn in landwirtschaftlichen Kre sen hatte man Handels- Die deutsi polittsche Dünsche geäußert, die unser ganzes Handelsoer- aus agrarfreu trag»syst«m über den Haufen geworfen hätten, wenn sie von der Regierung erfüllt worden wären. Aber auch wenn man der Landwirtschaft nicht hundertprozenttg alle -oll- und Handelspolttischen Wünsche erfüllen wollte, so hätte Re Re- n» v — Schon s»e vsthllfe war in der Regierung-vorlage stark wässert worden, zumal der Landwirtschaft von ... —.... — —o--,-—- klar «ar, daß «in großer Teil d«s Ostprogramms doch nur die Ausfuhrpreise so zu gestalten, daß die deutsch« Ware in Papier stehen würde. Man hat in allen landwirt- der Welt wettbewerbsfähig ist. Was im Jnlandsgeschäft - 1— Men Teil wieder dazu beitragen,