51 und des Kreidemergels durch unsichtbare Organismen. Anwendung der bisherigen Beobachtungen auf die Systematik der Polythalamien. Systematisch einflufsreich wird diese Untersuchung der weichen klei nen Thierleiber jetzt lebender Polythalamien dadui'ch besonders, dafs sich ergeben hat, wie von diesen Formen, welche man bisher alle für einfache Thiere ansah, viele erst noch den Flustren oder Escliaren ähnliche Polypen- stöcke oder Familienvereine, oft von Hunderten weit kleinerer Einzelthier- chen sind, dafs aber eine andere Anzahl derselben wirkliche den Schnecken ähnliche Einzelthiere sind, mithin die äufseren Merkmale und Formen sich oft auf sehr verschiedene Verhältnisse beziehen, die erst unterschieden wer den müssen, bevor man mit Glück eine klare Übersicht derselben versuchen und erlangen kann. Die fleifsigen und sorgfältigen Arbeiten d’Orbigny’s bleiben in ihrem vollen Werthe, sie dienen als Basis für alle künftigen wei ter fortzusetzenden Untersuchungen, und wenn es mir hiermit gelingen sollte, die Untersuchungen auf den mehr physiologischen Weg gelenkt zu haben, so würde auch ich den Zweck der gegenwärtigen Mittheilungen erreicht zu haben glauben. Einer physiologischen Systematik der so zahlreichen und so einflufsreich erscheinenden Polythalamien, welche zur ruhigen Übersicht dieser Verhält nisse allmälig führen könnte, schienen meiner Beobachtung nach folgende Grundsätze nützlich zu sein. Was zuerst den Namen Polythalamia anlangt, so wurde derselbe 1732 von dem mehrfach verdienten und gelehrten Arzte in Danzig Breyn erfunden ( J ), um die ganze Gruppe der fossilen Nautiliten zu einer neuen Klasse von Schalthiercn zu erheben die er gründete. Linne behielt anfangs nicht, aber späterhin diesen Ausdruck in ähnlichem Sinne bei, indem er durch den Character der vielkammerigen Schale den Argonauta vom Nauti lus unterschied, Soldani befestigte 1789 denselben Namen vorzugsweise bei den mikroskopischen Nautilis, welche er bei weitem zahlreicher fand als die gröfseren, und wo Fichtel und Moll 1803 den Namen von Neuem, jedoch immer in Verbindung mit den wahren Nautilis anwendeten. Cuvier (') Dissertatio physica de Polythalamiis nova testaceorum classe. Gedani 1732. G 2