34 Ehrenberg über die Bildung der Kreidefelsen die auch neuerlich durch Herrn Rufsegger aus noch nicht speciell angege benen Gründen zur Kreidebildung gezogen worden sind. Südlich an der arabischen Küste des rothen Meeres fanden wir, den von Neuem untersuch ten Felsproben zufolge, deren Verbreitung nur bis Tor, wo es sogar von allen Punkten des Orients allein, den europäischen ähnliche Feuer steine gab. Zu bemerken ist der Mangel an wohlerhaltenen Iiieselthieren in jener Kalk und Mergelbildung, in welcher jedoch die sogenannten ägyptischen Kiesel oder Jaspise in ähnlichen horizontalen Schichten die Stelle der nord europäischen Feuersteine vertreten. Aber auch in diesen Jaspisen ist ihrer geringen Durchsichtigkeit und reichen Beimischung anderer Substanzen hal ber, welche das Dendritische und Geflammte ihrer Zeichnung bedingen, das organische Element der Kieselerde nicht mehr deutlich aufzufinden, und es scheint als ob die Auflösung und Verwandlung des Organischen in Anorga nisches in diesen ägyptischen Kieseln (Caillou dEgyptc) durchgehends noch vollendeter sei, als in vielen Feuersteinen, obschon die Bildungs-Elemente beider Steinarten höchstwahrscheinlich ganz gleich sind. Über die constituirenden organischen kalkhaltigen Hauptformen aller Kreidebildung und die lokalen Verschiedenheiten. Dafs es nicht die gröfseren Organismen sind, wie man früher häufig meinte, welche die Kalkmasse der Kreide bilden, ist schon erörtert worden. Die Masse wurde durch das Kleine, ja am meisten durch das unsichtbar kleine organische Leben hervorgerufen. Die hierbei hauptsächlich thätigen Formen, mit Ausschlufs aller derer, die mit blofsem Auge schon gut erkannt werden, also mehr als f Linie grofs und auch verhältnifsmäfsig seltener sind, sind bisher als 24 Arten von mir unterschieden worden, welche 8 verschiedenen Gattungen (Generibus) angehören, von denen die meisten noch jetzt lebende Arten zu enthalten scheinen. Diese Gattungen sind: Flustrella nov. Gen. mit 1 Art, Globigerina d’Orbigny mit 2 Arten, Robulina d’Orbigny mit 1 Art, Planulina d’Orbigny mit 2 Arten, Rosalina d’Orbigny mit 4 Arten,