20 E h r e n ß e i’, g über die Bildung der Kreidefelsen „blaue Mergel, welchen wir in Algier und zwischen dem Atlas fanden, bil- „det das untere Lager. Dieser Mergel zeigt sich hier ohne Petrefacten und „ohne speciflsche Mineralien. Das zweite Lager (von unten) ist etwas ver schieden von dem bei Algier. Es wird durch abwechselnde Mergel- und „Kalk-Schichten gebildet in einer Mächtigkeit, die zwischen 30 und 40 „Metres beträgt. In der Ebene sind diese Schichten scheinbar hoi’izontal; „über dem englischen Consulate ruhen sie mit allmäligem Übergänge auf „dem Schiefer. Eben so ist es auf der Hochebene des Rammra-Berges, „allein in den Gebirgen von der Stadt Kasba an bis zwei Stunden südwest lich davon senken sich die Schichten des Tertiär-Bodens, wie die Schiefer, „unter einem zuweilen 30° übersteigenden Winkel, nach Norden.” „Die Kalkfelsen sind weifs und kreideartig, gelblich und grobkörnig; „gewöhnlich nehmen sie den unteren Theil des zweiten Lagers ein, dann „kommen Kalkschichten die mit gelblichen Mergeln abwechseln, welche „oft schiefrig sind, alle fast sind sandhaltig und zwischen ihnen linden sich „Austerlagen, gemischt mit anderen Muscheln. Mitten zwischen diesen „Schichten zeichnen sich 2 Lagen aus, deren jede 1 Metre Mächtigkeit hat „und die man überall aus einem sehr weifsen blättrigen Mergel bestehend „wiederfindet. Diese Mergelarten spalten sich wie Schreibschiefer. Auf „den Tafeln sind sehr wohl erhaltene Abdrücke von Fischen. Diese Fische „sind überaus zahlreich, besonders im grofsen Steinbruche bei Fort St. „Andre. Zerbricht man eine Masse von 1 Cubikfufs Dicke, so verfehlt „man selten, 3 bis 4 Fische zu finden. In den Lagen, welche die Fische „einschliefsen, begegnet man keinen anderen organischen Resten bei ihnen, „aber in den Kalk- und Sandschichten, welche zwischen ihnen liegen, sind „Lager grofser Austern mit Gryphaeen gemischt, ganz dieselben wie die, „welche ich schon im Tertiärgebilde von Algier erwähnt habe. Der obere „Theil dieses zweiten Lagers wird durch eine Kalk-Breccie oder einen „breccienartigen Grobkalk gebildet, welcher sich an der Oberfläche des „Bodens der ganzen Ebene in Süden und Westen von Oi’an zeigt. — Ich „habe schon gemeldet, dafs die Tertiärbildung von Oran ausgedehnte Ebe- „nen umfafst. Diese Ebenen sind nicht höher als 135 Metres über der „Meeresfläche; doch findet sie sich auch in horizontalen Schichten auf den „Hochebenen des Rammra-Gebirges, 470 Metres über dem Meere. Der „Tertiärkalk bildet Hügel und selbst kleine Gebirge. Die Schichten fal-