und des Kreidemergels durch unsichtbare Organismen. 5 sah ich an den am Strande liegenden Corallen Sand und Thon hängen, dieses sich verbinden und in Kalk verwandeln. Der Kalk entsteht aus denen Thon, was aber die Verwandlung des Kalkes in Thon bewirkt, bleibt dun kel. Jedei’mann weifs, dafs Kalk den Thon und Sand in sein eigenes We sen umwandelt. Auch selbst Schiefer sah ich vom angrenzenden Kalkstein in Kalk umgeändert (s. die westgothländische Reise p. 81). Dafs der Kalk durch Zoophyten gebildet werde, leuchtet aus den Muschel- und Schnek- ken-Schalen und den ähnlichen Körpei'n ein, welche von gleicher Natur wie die Coi’allen sind. Selten sieht man Kalkberge, ohne dafs sie von zahl losen Versteinerungen erfüllt sind, meist von Corallen oder Schalthieren. Daher vermuthe ich, dafs die Corallen und Schalthiere sich nicht aus dem Kalk als ihrem Erzeuger gebildet haben, sondern dafs sie selbst zeugend den Kalk erschaffen haben.” Im Jahre 1748 wiederholte Linne diese Ansicht in der 6 tcn Ausgabe seines Systema naturac pag. 219 (*): „Es entstehen also nicht die Verstei nerungen durch den Kalk, sondern der Kalk durch die Versteinerungen; mithin entstehen die Steine durch die Thiere, nicht umgekehrt. Die Felsen sind folglich nicht ursprünglich, sondern secundäres Gebilde.” Aus diesen vielfach unrichtigen und wenig geordneten Gründen und Schlüssen entnahm Linne den später von ihm oft wiederholten Satz: „Aller Kalk komme von Würmern.” AuchBuffon ging 17J9 in die gleiche Ansicht über. Nachdem er pag. 150 des ersten Bandes (der Übersetzung) seiner Histoire naturelle ver schiedene Beobachtungen grofser Massen von Versteinerungen angeführt hat, sagt er: „Man findet, wie jetzt gesagt worden, ganze Hügel und Berge von Muscheln. — Doch ich bleibe hierbei noch nicht stehen, ich behaupte, ut in calcem transeat argilta obscurum est. Calcern mulare argillarn et Sabulum in suam naturam nulli non riotum est. Imo et schistum ab adjacente calcario lapide in calcem tnu- tari vidi in Ilin. Westgoth. p. 81. Calcem ab animalibus Zoophytis creari patet ex testis Cochlcarnm, Conckarum et similium, quae ejusdem naturae cum Cora/liis sunt. Ham mon- tes calcarei observantur quin infinitis scatent petrificatis, quae petrificata plerumque corallia vel ostracodermata sunt. Hinc mihi suspicio est, quod corallia et ostracodermata non a calce ut patre genita sint, sed ut patres calcem generarint. ( 1 ) Sic Petrificata non a calce, sed calx. a Petrificatis; sic Lapides ab animalibus. ncc vice versa. Sic rupes saxei non primaevi, sed temporis filiae.