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an aufrecht zu erhalten gesucht, ü-.m er an d. ,.m «hemaligen Stollen «inen Stein errichtete mit der Inschrift: Lalentin-Erbstollen 1752—1756. Die alte Steinhalde davor sagt, daß der Stollen auch eine ziemlich beträchtliche Tiefe gehabt hat. Weiter oben auf dem Rückenberge war sogar bn Jahre 1668 ein Erzpo^werk zum „Neuen Segen Gottes- Stollen", der sich hier in unmittelbar, r Nähe befand Wenn wir nun einmal hier find, so steigen wir gleich auf dieser Seite abwärts ins Neukircher Tal und kommen wieder in einen stillen Waldwinkel. Zwisten alte.« Stäm men und moosigen Steinen lugt plötzlich das Dach eines Holzhauses hervor. Auf Taußiger Revier als Icmdhaus er- richtet, nmßte es in oer Zeit des schlimmsten Wohnungs mangels als Notwohnung dienen und wartet nun feit dem Sommer dieses Jahres wieder auf die Einkehr fröhlicher Jagdgesellschaft. Auch Mühlenromantik finden wir in unse ren Industriedörfern selten, und die Georgsmühle, die das einzig« Anrecht darauf hatte, eine Mühle am Walde zu sein, allerdings lange nicht mehr veralgtem Baff.rrade son dern mit modernster Anforderung einer zeitgemäßen Schnell.mühle, ist auch nicht mehr und seit ihrem schaurig schönen Untergange in einer Sommernacht 1927 nur noc, eine rauchgeschwärzte Ruine. Wo der Mensch aber in den Wald vordringt, da baut er r icht meh. ^ie bescheidenen Häuschen unserer Großväter hin, sondern er ist großzügig geworden, wie seine Zeit selbst, und er errichtet Bauten, d'.: wie «in: kleine Stadt erscheinen, wie die Heilstätte. Aber für die Gesundheit d . Menschen ist kein Gebäude zu groß, aber auch kein Opfer. Und so ist da- Anwachsen dieser gemeinnützigen Anlage wc«-l ein gutes Zeichen für unsere Bo'^Wohlfahrt, ab« auch leider ein schlechtes für unsere Volksgesundheit. Dem Großstadtmenschen ist gerade in letz ter Z so recht zu Bewußtsein gekomm wie sehr er die Natur entbehren muß, daher findet an jedem Feiertage eine wahre St-dtflucht statt, und wieder ist es ein stiller Winkel, am Bogelberge, in dem ein großes G Lude stadtmüden Menschen Gelegenheit gcben soll, zu Natur sich zurückzus n- den, das Naturfreundehaus. Ob alle esen Weg finden? Fast möchte mans bezweifeln und überhaupt an den Groß stadtmenschen verzweifeln: denn wenn >. :n die sauor.en Anlagen der Stadt betrachtet und sieht den Wald an» wo d.selben Menschen sich „erholt" haben, dann bekommt man ein trübes Bild von den Herren der Schöpfung. Es scheint überhaupt sehr wenig wirkliche Naturfreunde zu geben; denn diese gehen fülle überraste Pfade und scheuen das laute Leben und den Lärm, ohne den manche sich keinen Natur genuß denken können. — Der Battenberg gehörte bis vor kurzem noch zu den wenigen heimischen Bergen, in denen der Mensch noch nicht mit grausamer Raubgier nach den Schätzen des Granits ge wühlt hat, noch keine Detonationen zerrissen die tiefe Wal desstille, verängstigten das Wild und ließen den Vogelfang plöguch verstummen, sondern heimliche Stille wohnte auf den grauen Felsblöcken unter den hohen Bäumen. Da fin gen einige geschäftstüchtige Leute, die zu ^rr Sorte gehören, die in einem Felsblocke nur die Pflastersteine und in den Läumen den Holzwert sehen, an, die bemoosten Felsen, die Zierde unserem Baltenberges, zu zersprengen und Straßen steine daraus zu schlagen, allmählich ging man auch tiefer und konnte so auch Treppenstufen gewinnen, aber dem Bergfreunde starren nun auch im Valtenbergwalde die zer rissenen weißen Gesteinstrümmer als Zeichen menschlich«, l Kulturfortschrittes anklagend entgegen. Nur ein Trost bleibt dem wahren Naturfreunde, das ist die Hoffnung, daß dieser Bruch bald wegen Unrentabilität r i.der liegen bleibt und die Zeit heilend ihre moosgrüne Patina über die Wun den legt. Der Battenberg, der von den ersten Kolonisten um 1200 wegen des häufigen Borkommens von Raseneisenerz Jsin- berc genannt wurde, führte bis Mitte des achtzehnten Jahr hunderts meist den Namen Falkenberg. Der Freiberger Markscheider Matthias Order schreibt iu seiner trefflichen Karte, die er für die Geheimkanzlei des Kurfürsten August im Jahre 1586 anfertigte, «Falckenbergk, ein sehr hoch bergk". Johann Micheal W 'h war zwölf Jahre Diakonus in Steinigtwolmsdorf und schreibt 1729 in der „histor. Be schreibung des Churfürftlich Sächsischen Amts, Schlaffes und Stadt Hohnstein^: Her Falckenbera, so ein Stück des H' b- woldes und die Wurtzel dieses Gebirges ist, heißet also wegen der vielen Rauv-Bögel, Falcken und <vu>ßer, so sich d-rü-, aufhalten und sehen l sen." Daneben gibt es auch di« Bezeichnung „Hochwaldt, H..hwald, Hohe Wald" für den Berg selbst. Erst zur Zeit des um unsere Heimat so ver dienstvollen Neustädte Pfarrers Götzinger bürgert sich der Name Dattenberg im Anschlüsse an die Sage von Valentin und Rupprecht ein. Auch dir Annahme, daß auf dem Be eine dem St. Valentin geweihte Kax.Ue gestanden .le, läßt sich nicht begründen, und wenn Order auf der Karte i i Ringmauer verzeichnet und hinein schreibt: „ein alt G- meue noch drof n" und „ein Schloß gc mnd. i," so gi*-t das dem Geschichtsschreiber nur neue Rätsel auf. Schon in frühester Zeit genoß der Battenberg als Markscheide zwischen Milzeni und Nisani ein Ansehen. Die uralte Grenze jener Gauen lief und läuft heute noch über seinen Gipfel hin. Bezüglich der Landeszugehörigkeit teilte die nördliche Ha.te des Berges, welche das Revier des Rittergut.- Neukirch samt den hinzuerk ften ehemalig n Streifen der Rittergüter Rollwitz und Luga umfrßt, die Schicksale der Oberlausitz. Sie war im Mittelalter abwech selnd dem Königreich. Böhmen, dem Markgraftume Bran denburg und wiederum Böhmen unterständig bis zur Ab tretung der Lausitzen an Kursachsen im Jahre 1635. Di: südliche Hälfte war bis 1410 ei. Pertinenz der domali böhmischen Herrschaft Hohnstein, dann der Wildensteins, bis sie mit dieser durch Tausch im Jahre 1451 an die Herzöge von Sachsen gelangte. 1500 kam sie an Heinrich von Schlei nitz aus Tollenstein und Schluckenau, 1524 an die Herren v"-- Schönburg und 1543 zurück an den sächsischen §wf. Jetzt gehöre. die Waldungen dem Staate. Zwischen beiden Tei len läuft der alte Weg von iRngenhain auf den Valtenberg als Grenze mit den alten Marksteinen, die auf der Seite der Neukircher Herrschaft die Buchstaben HHvN 1699 (Hiis Heinrich von Nostiz) tragen. Ein Streifen am Westabhange des Berges ist noch gegenwärtig ein Zubehör des N'ller- gutes Putzkau und als solcher ein Bestandteil des Majorats der gräfl. Familien Schall-Riaucour zu Gaußig. Er wi rde einst zum Lande der Bischöfe von Meißen gerechnet und kam mit diesem 1559 zu Sachsen (nach Dr. Pilk). Zwar vermißt der Wanderer auch im Hohwalde die ur alten Baumriesen, von denen ältere Einwohner noch beri '- ten, und im Dickicht verborgt r modern noch die Stümpfe dieser Urahnen des .-utigen Bestandes, an de^ n man sta i- nend den Umfang noch ersehen kann. Große Schläge und neue Kulturen lassen auch noch die Einwirkung des vergan genen Krieges erkennen, und der Schneebruch im Winter 1926 ha große Lücken in den Baumbestand gerissen. Trotz dem aber gilt unser Baltenberg mit seinen stillen Wäldern immer noch zu den schönsten Punkten der Lausitz, und wenn im Frühjahre Seidelbast und Aronstab mit ihren eigenarti gen Blüten den Reigen beginnen, wc..u im Hochsommer bes Fingerhutes Kerzen auf den Schlägen ausflammen und im Herbste das Blattgold von den Birken langsam zum Wald boden niedersinkt, wo die Schlangen des Bärlapp zwischen dem Moose kriechen, oder wenn graue Nebelfetzen sich in die Aeste hängen und Millionen glitzernde Eisnadeln daran, zaubern, dann geht einem erst das Herz auf für die Schön heit der Heimat. Wenn du dann auf den Felsen des Rük- kenberges stehst und auf der einen Seite in das weite Lind hinausblickst, wo lautes Leben pulst, während hinter dir der Wald sein ewiges Lied rauscht, wenn der stille Mond hinter d«. fernen Waldbergen emporsteigt und der Abendwind i: den dürren Gräsern lispelt, da m erkenne die ^«mheit der Schöpfung und halte Gottesdienst. Neue Funde aus heidnisch-wendischer Zett. In der Sandgrube am Bahnhof Singwitz bei Bautzen, die von den Ber. Bautzener Papierfabriken betrieben wird, sand der Fuhrmann H. Hensel einen mit Wellenlinien verzierten Topf. Herr Düring meldete den Fund und Herr Direktor Stegemann erteilte bereitwilligst die Erlaubnis zur Vornahme einer Grabung. Allen Herren sei hierdurch der verbindlichste Dank der Wissenschaft ausge- sprochen, war es doch durch ihr Entgegenkommen möglich, einen überaus wichtigen Befund sicher zu stellen. Das Gefäß war in einer Mulde gefunden worden, die sich im Sande der Wandung durch Färbuvw und Struktur deutlich abhob. Bei einer oberen Breit« von 2,2V Meter reicht« sie bi» in 1 Meter Liefe. Sie «ar in den geschichteten Sand eingegraben, von dem sie