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Turnen, Spiel und Sport. V. f. B. Bischofswerda. Sonntag, den S. Dezember, fährt die 1. Elf des Vereins nach Pulsnitz zum Vcrbandsfpiel. Abfahrt erfolgt -61 Uhr von der „Gntcu Quelle" mit Auto. Anstoß 2 Uhr. Wenn die 1. Els die gleiche Spielweisc wie am vorigen Sonn tag in Neustadt an den Tag legt, dürste ein Sieg für Pulsnitz nichl gleich in Frage kommen! Die 2 Elf steht der 3. Elf des Sportvereins 08 Bischofswerda im Verbandsfpiel gegenüber; die VsB.'er werden bemüht sein müs- sen, eine Zuletzt erlittene Niederlage adzuwenden. Der Anstoß er- folgt nachm. /Hl Uhr (Kampfbahn). Vor diesem Spiele treffen sich VfB. 1. Jugend und Neustadt 1. Jugend ebenfalls im Verbandsspiel. Wir erwarten für die hiesi gen einen Sieg. Sportklub 1920 Neukirch (Lausitz). Im weiteren Verbandsspicle treffen sich morgen Sonntag SC. Neukirch l und VfB. Kamenz I nachmittags 2 Uhr m Neukirch. umschwammen ihn von allen Seiten. Cs dürste wohl be- kannt sein, daß die Haifische nicht alle Menschen angreifen. Die einen werden von den Untieren verschont, während sie m ihren unheimlichen Gebissen über fallen und in Stucke zerreißen. Alfred Svik bat iväter ae- sagt- , „Die Haifische griff?« mich ^ur am wenn7ch v?m Schwimmen ausruhte. Sobald sich eins von den Unge heuern mir "aArte, schwamm ich aus Leibeskräften weiter und es ließ mich unbehelligt." . Aber wenn er auch so durch einen glücklichen Zufall der schlimmsten Gefahr entgangen war, vermehrten ich seine Qualen noch auf andere Weise. Hungrige Wasser- vogel setzten sich auf seine Schultern und pickten ihm gierig in Kopf und Arme. Spitz war so erschöpft, daß es ihm kaum gelang, dre Tiere fernzuhalten. „Nur eine Möve." hat er spater erzählt, „zeichnete sich von der Rotte der übrigen vor teilhaft aus. Sie tat mir nichts zuleide. Blieb immer in memer Nahe und setzte sich manchmal auf meine Schulter. Sie hielt gute Kameradschaft mit mir." ^E^lch italienisches Schiff, die „Lianna", in Sicht, und der Schlffssunge winkte verzweifelt mit den Ar men. Zuerst erschien es ihm so, als ob auch die Bemannung dieses Schiffes ihn nicht bemerkt hätte. Dann aber setzte ihm fast das Herz aus vor freudigem Schreck. Er sah, wie man eine Schaluppe losmachte. „Was dann passiert ist, weiß ich nicht mehr," äußerte er sich einem Pressevertreter gegen über. „Ich kam erst wieder in dem Bett eines italienischen Schiffes zu mir . . ." Der Kapitän Mazzella, der Kommandant der „Lianna", hat in einer Kalkuttaer Zeitung über die Rettung des Schiffsjungen folgendermaßen berichtet: „Es war gegen 17,30 Uhr und wir befanden uns drei- hig Meilen von Perim entfernt, als mir der erste Offizier, der sich auf der Kommandobrücke befand, mitteilte, daß er einen im Meer schwimmenden Gegenstand bemerkt hätte. Als ' ich die Stelle aufmerksam mit dem Glase nachprüfte, stellte es sich zu meiner Ueberrafchung heraus, daß es sich um einen , f Menschen handelte. Gerade in diesem Augenblick erhob der Schiffbrüchige den Arm. Ich ließ die Maschinen stoppen, wir warfen einige Rettungsringe und eine Tonne ins Was ser und machten eine Schaluppe los. Beinahe hätten wir die Tonne aus den Augen verlo ren. Endlich aber entdeckten wir sie wieder. Der Schiffs junge hatte sich daran geklammert, und er wurde von uns ins Boot gezogen, gerade in dem Augenblick, als er das i Bewußtsein verlor. Zwei Tage lang kam er nicht wieder zu sich und lag in hohem Fieber. Sein Gesicht war vollständig verbrannt. Kaum war er wieder zu sich gekommen, ver langte er nach Wasser. Aber wir gaben cs ihm nur in klei nen Schlucken." Die weiteren Schicksale Alfred Spitz' sind bekannt. Als wenige Tage nach der „Lianna" die „Rheinfels" im Hafen von Kalkutta eintraf, wurde er wieder an Bord seines Schif fes gebracht, wo er von der ganzen Bemannung verhätschelt und mit bester Verpflegung versehen seine baldige Genesung erwartet. Das Abenteuer eines Schiffsjungen. Fünfzehn Stunden schwimmend im Meer. I Ueber die eigenartige Rettung des deutschen Schiffs-s (jungen Alfred Spitz, der 15 Stunden schwimmend im Golfe (von Aden zugebracht hat, ist in der Presse bereits kurz be richtet worden. Nunmehr sind in englischen Zeitungen die ersten ausführlichen Nachrichten über den Vorfall erschienen. Nach diesen, aus bester Quelle stammenden Informationen hat sich das Abenteuer folgendermaßen zugetragen: Gegen zwei Uhr morgens erhielt der 19jährige Schiffs junge Spitz den Auftrag, ein Tau, das am Bug seines Schif fes, der „Rheinfels", ins Wasser hing, zu entfernen; er ver lor bei dieser Arbeit das Gleichgewicht und stürzte ins Meer. Niemand halte etwas von dem Vorfall bemerkt. Als Alfred Spitz wieder aus dem Wasser auftauchte, war das Schiff schon so weit entfernt, daß er es nicht mehr erreichen tonnte. Da er ein sehr guter Schwimmer war, verlor er den Mut nicht, sondern er machte sich daran, nach der Richtung hinzuschwimmen, wo nach seiner Annahme die Küste lag. Einige Schisse fuhren an ihm vorüber, aber übersahen ihn und hörten auch nichts von seinen Hilferufen. Gegen Morgengrauen erkannte Spitz, daß die Strömung ihn nicht nach der Küste zu, sondern ins offene Meer ge trieben hatte. Die Sonne tauchte über dem Indischen Ozean auf und je höher sie am Horizonte stieg, um so schrecklicher wurden die Qualen für den unglücklichen Schiffsjungen. Der Kopf brannte ihm wie Feuer, ein unstillbarer Durst folterte seinen Gaumen. Er versuchte, sich das Hemd über seinen Kopf zu ziehen, um sich vor den sengenden Strahlen der Sonne zu schützen, aber es glückte ihm nicht. Die Haut schälte sich ihm vom Körper. Seine Kehle trocknete aus und schwoll an, daß sie so harr wurde wie ein Stück Holz. Jetzt bemerkte Alfred Spitz auch noch zu seinem Schrol len, daß er nicht allein war: eine Reihe riesiger Haifische fehlt jede Spur. Mat» befürchtet, daß sich das Mädchen ein! I Leid angetan habe. Plelha, 8. Dez. Nächtlicher Uebersall. Als ein hiesiger Ajähriger Arbeiter auf dem nächtlichen Heimwege sein I Fahrrad neben sich herschob, wurde er plötzlich in der Nähe ve» Rathauses von mehreren Burschen aus Limbach belä stigt und, als er sich das verbat, überfallen und mit Stöcken so lang« bearbeitet, bis er besinnungslos liegen blieb. Zum Glück hatten Nachbarn den Vorgang beobachtet und nahmen die Verfolgung der Burschen auf, die auch gestellt werden tonnten. Der Ueberfallene mußte schwer verletzt zu einem Arzt gebracht werden. Anvaberg. 8. Dez. Die geschmuggelten Weihnacht»-1 hraten. In Bärenstein wurden Schmuggler mit einer Fuhre - Unverzollter Fische und 150 lebenden Gänse»» an der Grenze ' überrascht. Die Schmuggelware wurde beschlagnahmt. Oschatz, 8. Dez. Protest der Oschatzer Stadtverordneten. Di« Stadtverordneten beschlossen einstimmig, beim Landtag dagegen Protest einzulegen, daß die Städte mit früher re- , vidierter Städteordnung vom 1. April 1929 ab den Amts- j hMptmannschaften unterstellt werden sollen. Die Stadtver ordneten "fordern, daß es bis zur Erledigung der bevor stehenden Derwaltungsreform bei der Aufsicht durch die KrÄshauptmanschaften bleibt. Auerbach, 8. Dez. Lin Opfer von Jndianergeschichten? Der 10 Jahre alte Sohn Erich des Amtsgerichtsgehilfen 'Raumann wurde im Abort der elterlichen Wohnung er- ' hängt aufgefunden. Es wird angenommen, daß der Knabe, ' der des öfteren Jndianergefchichten las und deshalb verschie dentlich von feinen Eltern Vorhaltungen zu hören bekam, beim Spielen mit einem Lasso verunglückte. Zwickau, 8. Dez. Festnahme eines Brandstifters. In jden letzten Monaten brannten in Ebersbach bei Glauchau,! Probscheida, Kunnersdorf bei Augustusburg usw. Strohfei- <men und Feldscheunen nieder, ohne daß es gelungen wäre, !den Brandstifter zu fassen. Im benachbarten Waldenburg gelang es den Bemühungen der Polizeiorgane, den 27 Jahre alten landwirtschaftlichen Arbeiter Emil Haubold aus Kun nersdorf festzunehmen, da er stark im Verdacht stand, die Brandstiftungen ausgeführt zu haben. Der Festgenommene ist! teilweise geständig. In nächster Nähe von Glauchau über nachtete er Anfang November in einem Strohfeimen, den er (niederbrannte, weil er an den Flammen eine gewisse Befrie digung fand, wie er bei feiner Vernehmung angab. In Hunnersdorf kam er mit einem Gutsbesitzer, bei dem er arbeitete, in Streit. Kurzerhand brannte der Bursche beim Eintreten der Nacht eine Scheune an, so daß das ganze 'Bauerngut seines Arbeitgebers eingeäschert wurde. Für !die Begehung dieses Verbrechens hat Haubold 20 Monate Zuchthaus verbüßt. Als er wieder entlassen worden war, Hing er aus kurze Zeit der Beschäftigung nach, um erneut (sein verbrecherisches Tun und Treiben fortzufetzen. Im Erzgebirge, Vogtland und in der Zwickauer Gegend sind ebenfalls Scheunen und Feimen in Flammen aufgegangen. Zur Zeit sitzt der Brandstifter im Amtsgericht Waldenburg Hnter Schloß und Riegel. Die Wahl -k- österreichischer! Vundesprüfldenlen. Der neue Bundespräsident Dr. Miklas «in der Mitte) unmittelbar nach ,einer Wahl wahrend der an ihn gerichteten Ansprache. Da, Spiel steht unter der sicheren Leitung Le» Herrn Schindler vom BfB. Sebnitz, der hier al» besonders guter Schiedsrichter bekannt- geworden ist. Der SC. Neukirch muß die äußersssptelstarken DfB.'er sehr ernst nehmen. Mit der erforderlichen Energie müßte man eigentlich, zumal es die Neukircher Mannschaft im Spiele gegen Hainewalde und Obercunnersdorf bewiesen hat, was sie zu leisten vermag, an ein günft. Ergebnis glauben. Neukirch spielt in der Aus stellung: Richter; Steglich !, Petschel; Köhler, Aebi, Hanke; Anton, Jähne, Hllme, Steglich II Und Sauer. Vorher treffen ebenfalls zum Verbandsspiel ST. Neukirch ll und VfB. Kamenz II aufeinander, Anstoß Ubr. Neukirch II hat bekanntlich im ersten Spiel in Kameru mit L : 4 gewonnen und man darf gespannt sein, wie in diesem Spiele um di« Punkte ge kämpft werden wird. Auch VfB. Kamenz ist spielstark und muß von vornherein erillt. genommen werden. Hoffentlich gelingt es, beide Punkte den Kamenzern abzunehmen. Das Spiel leitet ein Herr vom VfB. Bischofswerda. Das Jugendspiel SC. Neukirch — SC. Großröhrsdorf in Groß röhrsdorf fällt aus, da der Platz nicht zur Verfügung steht. Die größte deutsche Sprungschanze wurde in Johanngeorgenstadt (Sachsen) gebaut und kürzlich fertig gestellt. Die feierliche Einweihung, bei der die Schanze auf den Namen „Hans-Heinz-Schanze" getauft werden soll, findet am S. Januar statt. Lichtspiele Neukirch (Lanfitz). In den Lichtspielen Neukirch läuft z. Zt. die vlelbekannte Ope rette „Der Vettelstudent" nach Motiven von Millöcker, in der Haupt rolle das beliebte dreiblättrige Kleeblatt Harry Liedtke, Mpria Paudler, Erlist Verebes. Simon Rymanowicz, ein Student der Philosophie, Juristerei und Medizin, hat wohl studiert, allerdings mit wenig Erfolg, schließlich das Ergebnis, er muß betteln gehen, er denkt wenig an die Zukunft, aber um so mehr an hübsche Mä dels. Den Begriff Arbeit kennt er nicht, doch dafür hat er einen pfiffigen Kopf und das Herz auf dem rechten Fleck; so lernt er den kleinen Jan Janitzky kennen, der sich ihm anschlieht und so wandern die beiden Studenten bettelnd von Stadt zu Stadt, um schließlich im Gefängnis wegen eines Kartoffeldiebstahls zu landen. Dann der Fasching, Stunden des Glücks und des süßen Nichtstuns. Sie fliehen aus der Zitadelle und landen auf dem Kasinoball, wo sie noch in verschiedene Zwischenfälle verwickelt werden. Geschäftliche Mitteilungen. Dem heutigen Blatte liegt eine Extrabeilage des bekannten Manufaktur-, Modewaren- und Konfektionshauses Siegfried Schle singer, Dresden, Johann-Straße 6, bei. Die Firma macht hierdurch auf den in allen Abteilungen stattfindendcn großen Weihnachisver- kauf aufmerksam, wobei sich eine Fülle von praktischen und grund soliden Warengattungen befinden, welche sich vorzüglich für Weih nachtsgeschenke eignen, worauf ganz besonders hingewiesen sei. Das Geschäft ist geöffnet an den Sonntagen, den 9., IS. und 23. Dezbr. Dresdner Theaterspielplan. Wochenspielplan der Sächsischen Staatstheater. Operhaus. Sonntag (9.), außer Anrecht: „Der flumende Hol länder" (-68 bis gegen 10): Montag, Anrechtreihe 8: „Spielzeug", „Schneevogcl", „Gianni Schicchi" (-68 bis nach 10): Dienstag, Än- rechtsreihc 8: „Tiefland" (-68 bis gegen 10); Mittwoch, für den Verein Dresdner Volksbühne (kein öffentlicher Kartenverkauf): „Die Weiberoerschwörung", „Gianni Schicchi" (148 bis gegen 10); Don nerstag, Anrechtreihe 8: „Die verkaufte Braut" (-68 bis gegen 10); Freitag, für die Freitag-Anrechtinhaber der Reihe vom 7. Dez.: „Zar und Zimmermann" (7 bis 10); Sonnabend, außer Anrecht: „Tosca" (-68 bis gegen 10); Sonntag (16.), außer Anrecht: „Die Fledermaus" (7 bis gegen 10); Montag, Anrechtreihe in nkucr Einstudierung und Inszenierung „Der Barbier von Bagdad" (168 bis -LIO). Schauspielhaus. Sonntag (9.), außer Anrecht: „Schneewittchen" (-68 bis nach -410); Montag, Anrechtreihe 6: „Neidhardt von Gnei- senau" (-68 bis -L11); Dienstag, Anrechtreihe 8: „Macht der Fin sternis" (-68 bis 10); Mittwoch, Anrechtreihe 8: „Der erniedrigte Vater" (148 bis nach -LIO); Donnerstag, für den Verein Dresdner Volksbühne (kein öffentlicher Kartenverkauf): „Troilus und Cressi- da" (-68 bis nach -L11); Freitag, Anrechtreihe 8: „Geschäft" (-68 bis nach 10); Sonnabend, Anrechtreihe 8: „Schneewittchen" (-68 bis nach -LIO); Sonntag (16.), 2. Morgenfeier: „Weihnachten" (-612 bis nach 1), außer Anrecht: „Dover—Calais" (-68 bis 10); Montag, Anrechtreihe „Der erniedrigte Vater" (-68 bis -LIO). Spielplan des Alberttheater» vom 9. bis 17. Dezember. Sonn tag (9.): „Pflaumtoffels Weihnachtsfahrt oder Christkcrzenschein". Montag: Heimat". Dienstag: „Der dunkle Punkt." Mittwoch: -64 Uhr „Pflaumtoffels Weihnachtsfahrt oder Christkerzcnschein", -68 Uhr: „Ueber die Kraft. Donnerstag: „Heimat". Freitag: .Heimat". Sonnabend: -64 Uhr „Pflaumtoffels Weihnachtsfahrt oder Christkerzenschein", -68 Uhr: „Arm wie eine Kirchenmaus". Sonntag (16.): -64 Uhr „Pflaumtoffels Weihnachtsfahrt oder Christkerzenschein", -68 Uhr: „Ann wie eine Kirchenmaus". Man- tag (17.): „Ueber die Kraft". Spielplan der Komödie. Jeden Abend: „Der Prozeß Mary Duoan". Mittwoch (12.), Sonnabend und Sonntag -64 Uhr Weih- nachtsmärchen: „Mar und Moritz". Spielplan de« Vefldenzlhealer, vom 9. bis mit 17. Dezember. Sonntag (9.): nachm. „Hänsel und Gretel" und Großer Operetten abend, Gastspiel die „Fratellini"; abends Gastspiel die „Fratellini" und „Eine tolle Nacht". Montag und Dienstag: Gastspiel die „Fr.i- '"llini" und „Eine tolle Nacht". Mittwoch: nachm. ...el und Gretel"; abends „Fratellini" und „Eine tolle Nacht". Donn.cstag und «rreitag: k^ratcll'ni" und .' " tall« Nacht". Sonnabend und Sonntag: nachm. „.Hänsel und Gretel"; abends „Fratellini" und „0",-- fall- Spielplan de» Lcnlrallhealer» vom 10. bis 17. Dezember. All abendlich 8 Uhr: „Die Csardasfürstin", Operette von Cmrich Kal man mit Emmy Kosory in der Hauptrolle. — Mittwoch, Sonnabend und Sonntag 4 Uhr Kindermürchenvorktellung: „Der Lüqenp»^-'