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? «NRs Misere L>einrat Sormtags-Aell'ago zmn KüchstschorvLrzäHldr II«««,»,,«I«^ Oie Kirchschullehrer von Schmölln. Durch den Pfarrer Wesenigk, der in Schmölln von 1641 bis 1688 amtierte, wurde im Jahrs 1642 das erste Kir chenbuch angelegt, welche hochverdienstliche Tat der Pfarrer aus eigenem Antriebe ausführte, da er von Amts wegen dazu durchaus nicht verpflichtet war. Die Auswertung dieses be deutsamen Dokumentes unternahm der um Schmölln hoch verdiente Pfarrer Sickert (1863 bis 1899), und machte durch seine Veröffentlichungen in der „Neuen Sächsischen Kirchengalerie" 1904 die Ergebnisse seiner Forschungen all gemein zugänglich. Die Einführung der Reformation in Schmölln wird von ihm auf das Jahr 1551 verlegt, in wel chem Jahre der evangelische Pfarrer Thomas Richter aus Wittichenau nach Schmölln berufen wird. Mit der Kirche eng verbunden war das Amt des Schullehrers, der zunächst in seinem Hauptamts als Küster und Organist zu betrachten ist. Die Dotationen der Kirchschullehrer bringen es in der Aufzählung der Pflichten der Neuangrstellten aufs deut lichste zum Ausdruck. Es sind dies die Anstellungsurkunden, durch die der Rittergutsherr als Kollator der Kirche die An stellung eines Schullehrers feierlichst beurkundete. Im Sächsischen Hauptstaatsarchio sind die Vocationen der Schul meister Friedrich Benj. Jähring 1698, Johann Tischer 1743 und Johann Lehmann 1804 niedergelegt, die durch die jeweils angeführten Einkünfte der Stelle ein wertvolles Forschungsgebiet der Ortsgeschichte sichern. Die Vocation des Schulmeisters Jähring verdient eine wörtliche Wieder gabe, da sie uns einen guten Einblick in die Stellung des Schulmeisters in jenen fernen Tagen gewährt. Sie lautet wörtlich nach damaligem Sprachgebrauch: Ich, Christofs Siegmund von Rausendorff auf Schwellen und Schönbach, füge Euch, Friedrich Benjamin Jähringen, hier mitzuteilen, demnach es die unumgängliche Notdurft erfordert, das durch die weitere Beförderung des allhier gewesenen Schul meisters, Michael Eisners, erledigte Schuldienst wieder- umb zu zu ersetzen Ihr euch hierzu angegeben, auch nach Vermehrung des Einkommens gute Beliebung zu demselben getragen, deswegen Euch die Probe vergünstiget und Ihr der Kirchfahrt fürgestellet worden, welche denn allerseits gute Beliebung zu Eurer Person gehabt, und deswegen mich angelanget. Euch zu solchem Dienste zu befördern. Als Vocir und beruff im Nahmen der heiligen hochgelobten Drei faltigkeit Ich Euch zu mehrbemeldtem Schuldienst zu Schmellen, dergestalt, daß Ihr zuförderst Gott zu Ehren in der Kirchen mit lesen und singen auch Orgelschlagen fleißig aufwarten, und dann in der Schulen mit Jnformiren und unterrichten, insonderheit der Katechismuslehre der lieben Jugend treulich fürstehen und sonst Euer Ambt und was demselben anhängig, auch auf Zuthun gebührt, beste, Meitzes bestellen, worauf Ihr Euer» Anzug aufs eheste M beschleu nigen. Dargegen soll und alles dajenige, was zu diesem Schuldienste gehörig, eingeräumet, auch die Accidentien und Gebühren wie fe alle Eure Vorfahren genoffen, gereichet und bedürfendenfalles dazu gebührend verhalfen werden. Wozu Ich Euch Gottes des Heiligen Geistes Gnade und Beistand, nebenst Gesundheit des Leibes und alles behagliche Wohl fahrt wünschen thue. Urkundlich habe Ich diese Location unter meiner eigen händigen Unterschrift und fürgedruckten Petschaft von mir gestellet. So geschehen zu Schmellen am 25. May Anno 1698 Christofs Siegmund von Rausendorff. Dahinter folgte eine lange Uebersicht, was der Schul meister zu Schmellen vor Accidentien, Brote, Garden, Holtz- und Zinspfenge zu erhalten hat. Sein Nachfolger, Johann Tischer (1744—65) wird von Johann Georg Benada, Erb-, Lehn- und Gerichts herr auf Schönheyder Hammer, Ober-, Mittel- und Nieder- schmellen 1743 berufen unter ähnlichem Wortlaut der Ur kunde. Nur ist die Tätigkeit in der Schule und Kirche mehr erläutert. Al» vocir Ich Euch dergestalt, das Ihr zu- förderst zur Ehre Gottes in der Kirchen mit Beten und Sin- gen und Orgelschlagen fleißig aufwartet, sodann aber auch in der Schule die Euch anvertraute Jugend in buchstabieren, lesen, rechnen und schreiben besonders aber im Christentum durch fleißiges Catechisisieren treulich und fleißig nach Eure« besten Verstände und Wissen unterrichten und die Kircher durch deutliche Erklärung derer nötigsten Gründe der Reli gion zur wahren Erkenntnis Sott« und einem fromme» Lebenswandel anführen, ihnen auch selbst mit gutem Exem pel vorgehen Auch sonst Euer Ambt und was bet solchem von Euch gefordert wird, mit allem Fleiß bestellen, besonders aber dem Herrn Pfarr den schuldigen Gehorsam erzeigen und ihm bei denjenigen Verrichtungen, Ihr al» Schulmeister an die Hand gehen müßt, aufwarten und be reitwillig sein müßt. Der Schulmeister Johann Lehmann, (1804—1851) wird von Heinrich Lichwig von Z « hmea auf Schmölln berufen unter ähnlichem Wortlaut. Die Arbeit in der Schule wird aber durch Hinweis auf di« bestehercken Schulgesetze näher bezeichnet; in der Katechismus und Christen- lehr« der Jugend treulich oorstehen Euch auch der im J-Hrte 1770 in diesem Markgrafenthum publizierten Schulordnung und den nachher ergangenen landesherrlichen Anordnungen genau achten..... DK Reih« der Schmöllner Kirchschulkhrer sei nachstl- gend ausgestellt: