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vurch uns»« fe«I In, -au, m»naillch »»Pf-. »«I«.f»»»I,fI,U« -«d»ltm,n,I«ch 5» Pf-, u. »«»int. Itch 1» pfg. »«> -«» P»1> d,fl«Ut un» frisst a»,«»,tt,I,rt,II«I»klli 1.1» M-., monattich t» Pf». bu»<- t»n -! .. „k frei In, hau, »I«rl»l- Ü> i " ,, Mk., monatlich 74 Pf«, «r,q«Int tü-llch In »«n MI«a«,fii>n» ». >> mit?u,nahm, „n «ann- un» Ni-rta-ti:. Uns«, z«Itun,,au,» kkü»«^ un» hu»,ad»fl«ll«n, f,wl, »U« p.stanstaltin un» hrl«stkü-«r nehm,» »,sl,llun»«n «n»-,-,n. Anzeiger M -as ErAgebkge ffMH mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. WKLWW Sprechstuns» -er tte-aktion mlt Ausnahme -er V-nntag» nachmittag« 4—5 Uhr. — T»l»gramm-^-r»sst r Tageblatt stueerzaeblrg«. Irrosprich»» -z. »!«m Ä« n-f--^!^»^ sös'wA Zar unverlangt »Ing»fan»t» Manuskript» kann »»mähr nicht g»l»ist»t «er-,n. Nr. 20. Montag» 2S. Januar t9t4. 9. Jahrgang. Diese Nummer umfaßt 8 S-ttrn. Das Wichtigste vom Tage. Kardinal Kopp richtete an den Grafen Oppers dorfs «in Schreiben, in dem er sich scharf gegen die christlichen Gewerkschaften au-sprlcht.* *) O In Breslau tötet« der Dachdeckermeister Mer» sich und fünf Verwandte.*) * Ter frühere französische Mintsterpräsi- dent Bart Hou hielt in Bordeaux eine Rede, in der er die drohende Unsicherheit der po litischen Lage hervorhob. * Im Unterlaufe der Donau sind verheerende Ueberschwemnrungen etngetreten. * In vatikanischen Kreisen hegt man Besorgnisse um die Gesundheit des Papstes. * Ter griechische Ministerpräsident Venize- los i>. von Paris nach Berlin abgereist. *> Nähere« siehe an anderer Stelle. Ein Negierungsepilog. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung nimmt in ihrem Rückblick auf die politischen Ereignisse der Woche noch einmal eingehend Bezug auf die Zabern- debatten am Freitag und Sonnabend. Das offiziöse Vlatt faszt zunächst die Ergebnisse der Reichskanzler- rede dahin zusammen, daß Herr von Bethmann Holl- Meg die Nachprüfung der Dienstvorschrift von 1899 ver kündet habe, um die Zweifel und Mißverständnisse zu beseitigen, die sich über das Recht des Militärs ergeben hätten, auch ohne Requisition der Zivilbehörden ein- -zuschreiten. Und es stellt weiter fest, daß sich in der Auffassung der bürgerlichen Parteien und der Sozial demokraten im Gegensatz zu den Debatten im Dezember ein sehr merkbarer Unterschied gezeigt hätte. Das hatte Staatssekretär Tr. Delbrück bereits am Freitag an erkannt, indem er den bürgerlichen Parteien für ihre sachliche Behandlung der Zaberner Sache dankte. Was die Regierung durch ihr offiziöses Blatt somit über die Vorgänge am Freitag erklären läßt, gibt unzweifelhaft zu erkennen, daß man in Regierungskreisen von dem Verlauf der Debatte über die Interpellationen recht befriedigt ist. Man erhofft von ihr «ine Beruhi gung und eine Annäherung zwischen der Regierung und den bürgerlichen Parteien des Reichstages, die rm 1. Dezember das Verhalten des Reichskanzlers mißbillig ten. Und die Sorge, daß diese Beruhigung durch irgend welche Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Reichstag aufgehalten und gestört werden könne, Unter Sakuschimas Zeuerregen. Skizze von Max Ka l Böttcher. (Nachdruck verbo'e-.) Der MachShändler Hiago Hakodate storch »m Rosen garten vor 'seinem Hause. Unter ihm lag im -weiten Dogen, in Terrassen die herrliche Stadt, Mer und da blitzten schon Lichter aus, und -w</-t, weit in der Ferne tauchte goldglän zend Las Tagesgeistirn 'ins Meer. Der junge Hiago -war einer der modernen Japaner, di« trotz eines -langen Aufent haltes im Auslande ihr Vaterland- -leidenschaftlich lfieben und sein Dmpovblühon zu ihren heiligsten Wünschen rech nen. Sein Rasengarten stieH, -an das Grundstück des Seidch» greß-händlers Tsushima. Wahrend der feuchten Zeit wohnte Tsushima in seiner Billa drunten am Hasen von -K-ago» sh-ma, aber sobald di« Kirschen sich Mir Blüte rüsteten, ver legte -der Handelsherr seinen Woonsitz in die Höhen am Abhang des g ostenden Vulkan», wo sich im- Laus« der Jahve e, ne reizende Dillenkolonie gebildet hatte. Auch Gda Tsushima, die Reizend? mit den ^lächerlich kleinen Füßchen und dem allerliebstem Stupsnäschen der -Wett, de» Seiden großhändlers einziges Kind, kam alljährlich mit herauf, be treut von der allen Amme Navawa. Hiago hatte oft mit dem Bl-äd-clchem gesprochen, hatte ihr die schönsten Rosen -se i nes Gartens geschenkt, und ihr -von seinem wohlriechenden Wachs, Las er als Gera jap-onisoa in den HandÄ brachte, manch S iückchen abgelassen. So waren sie Fremde ge rn ordn durch manches Jahr. Freilich, der handelsstölze Tsushima liebte diese Vertraulichkeit jsein-e» Töchterchens nut dem -Kleinkrämer Hiago Haikodate ^scht; und al» er das Kind eine» Tage» wieder am Zaun im tändelnden Gv- lvräch mit Hiogo fand, verbot er der alten Dienerin erzürnt, nut -Eda je vy-cder diese Seit« des Garten» zu betreten. Das war vor Jahren gswsserü Unterdes mar die leidende Mu-tter Edas gestorben uind das Kind zu Verwandten nach Tokio gebracht. Seit gestern nun -war -Eda wieder daheim. Am Bornuttage hatte di-e Amme Navawa den Wachshändler getroi sen und ihm Grüße von Eda -bestellt. H-ago freute -sich ungemein. Noch -war er unbeweibt, und wenn er des Abends unter dem -Maulbeerbaum vor seinem Hanse saß, da schweiften -seine Gedanken wohl manch mal nordwärts, und mancher Schwalbe, die über ihn dahin schwebte, trug er Grüße ans -für die kleine liebe Gda. Und nun -mar st« -wieder daheim. Was würde -man »in der Fremde aus ihr gemacht haben? Sie hatte ihn grüßen lassen, also ge dachte st« -wohl auch noch seiner, und war -gewiß nicht stolz gewordosn, das liebe, zierliche Geschöpfchen. — Er durch- schpstt jetzt bedächtig und mit einem Frohgefühl, da» er bi», her nach nie gekannt, seinen Garten. Er trug europäisch« Kleider, und -hatte seinen Zopf, wie viel« seiner Stammes- brüder, unt-r dem 'Kragen verborgen. An der Jasmin- laube, dicht -am Zaun, bog stch jetzt da» Gqzwqsg ausein ander, und ein runde» Gesichtchen mit blitzenden Augen und lachendem Munde lugte hervor und rief: Hiogol Dann war da» Köpfchen verschwunden, di« 'Zweige nickten ein paarmal bedächtig, dann standen auch -sie sij-ll, und nur de- Zephir, der -weich durch da» blütenschwanger« Gezweig koste, schmeichelte den jungen Blättern leise» Römischen -ab. Hiago wm stehen geblieben. Er lächelte und schritt dann behüt, sam zur Laub«. Und jetzt sah er Edas rostasch.-mme-'ndes Gowand. Al- sei st« der Frühling selbst, 'so lieblich schritt st« dahin, und al» st« stch entdeckt ssqnd, kam Ist« mit einem Lach n, das ein« Welt voll Glück verkündet«, hervor, und nun standen sie Hastd in H-chnd und sahen stch in Vi« Augen. Run troffen ste stch alltäglich bei scheidender Sonne jin der Iasmtnkmbe; und -um ,Kirschblütenfest, -al» «in einzige» Jauchzen durch die düftelodernden Gärten pulste und da» hät di« Regierung auch bewogen, den Verhandlungen über die Anträge und Resolutionen, die im Anschluß an die Zaberner Vorgänge im Reichstag «tngebracht waren, fernzubleiben. Wenigsten» erklärt die Norddeut. sch« Allgemein« Zeitung, eine Beeitltgung von Vertre- tern der Verbündeten Regierungen hätte die Verhand lungen am Sonnabend nicht fördern können, weil die Reichsregierung ja bereits eine Nachprüfung der Dienst vorschriften Über da» Verhalten de» Militär» bei Stö- rungen Der öffentlichen Ordnung, die der Gegenstand der Anträge und Resolutionen war, zugesagt habe und zu dem bei einer Aenderung der militärischen Dienst vorschriften die gesetzgebenden Faktoren nach der Ver fassung nicht mitzuwtrken hätten. Die Reichsregierung vor allem der Reichskanzler, scheinen demnach der Mei nung zu sein, daß die ablehnende Antwort, die sie nach dieser Sachlage auf die Anträge und Resolutionen erteilen mutzten, geeignet gewesen wäre, den Gegen satz zwischen Regierung und Reichstag wieder zu ver schärfen. Wir glauben nicht, datz diese Besorgnis der Reichsregierung berechtigt war. Wie der Verlauf der Reichstagssitzungen am Sonnabend lehrte, hat die große Mehrheit der bürgerlichen Parteien es nicht für rich tig gehalten, daß am Bundesratstisch niemand zu sehen war. Gewiß ist es, wie die offiziöse Auslassung betont, schon sehr häufig vorgekommen, daß die Regierung stch nicht an der Beratung von Initiativanträgen beteiligte. Aber gan -abgesehen davon, datz sie dann in den mei sten Fällen vorher durch ein« Erklärung in der Presse oder zu Beginn der Sitzung, in welcher der betreffende Antrag zur Beratung stand, zu erkennen gab, daß und Warum sie sich nicht an den Debatten beteilige, ist eine solche Nichtbetetligung immer im Reichstag höchst un angenehm empfunden Worden. Und wir glauben jetzt, da die Stimmung in der Volksvertretung doch noch von der Erregung der letzten Wochen beeinflußt ist, wäre es vorteilhafter gewesen, der Reichskanzler hätte von vorn herein erklärt, er halte die Anträge der Parteien nicht für zweckentsprechend, als daß er der Sitzung ferngeblie ben wäre und erst nachträglich kundgetan hätte, warum er ih-r ferngeblieben wäre. Es wäre dann vermieden Worden, daß di« Sitzung mit ihrem frühen Schluß den Charakter einer Demonstration gegen den Kanzler ange nommen hätte, allen denen zur Freude, die keinen Frie den und keine Beruhigung über Zabern wollen. Non Staär unä Lana. * Gedenktage am 26. Ianuar: 1781 Achim v. Arn.-m, Dichter, Berlin. 1786 Hans 'Joachim v. Ziethen, pr-eust Gene.tt, ffDerlin. Aue, 26. Janua-. (öia<L.>ruck uilieipl II l.11.1, «III skr-l.re>p I'0t!ii,iztlcheil enuutld i'.emack» ftnlr, u.;.h iw .-"-.»j»- ur-r wu ^.unu/r. Qr.r'.it ' > .) »s»' Postdienst stl Ans am Geburtstage des Kais»,«. Die Wahrnehmung -der postalischen Dienstgeschäste am Gsburtstag desKaisers(Dienstag d. 27. Jan.)«rfolgt in Aue in ffol-Mider Weise: Schalterdienst: V., 11-^12 V., b-6 N. — Briefbastellung: zwei Bestellungen vonns-ttags. — Geld», Paket- und Landbestellung: «in« Be stellung. — Postau-'träge werden -vorgezeigt, auch werden Postprotcst« aufgenommen. Nachnahmebriefsendungen wer den nicht bestellt. — Postbeförder u ngsdienst, Briefkasten leerung, Telegraphen- und Fernffprechdienst: wie an Werk tagen. * Di« städtisch« Kunstausstellung im alten Strdtveroed. n»tensttzunz»saal« ist von mongen Dienstag, ab -wieder g». öffnet. Sie umfaßt Aquarelle, die sämtlich von Frauen ge malt sind. H Carola heatrr. D e Vielseitigkeit des S «incrschen Ensembles auf L -m G-cbiete des gesp cch-enen Wortes wurde am Sonntagaba -L ourch eine neue Probe erwiesen; i-n ejin-em obe-bayrischen Volksstllck galt es, Len Kampii mit dem Dia lekt aufzunehmen, und siehe La, er wurde im allgemeinen gut bestanden. Fast alle Darsteller fanden stch l iMch mi dem ungewohnten Id om ab, und wenn mitunter auch unser gelieb.es Sächsisch einmal in mehr oder minde- stark.n An klängen hervorlugte — es -ging doch W-d schließlich -kann man ja nicht verlangen, daß jeder Bühnenkünstler sMepseert. Zur Aufführung gelangte das Volksstück: Die Wildkatz vom Hollergrund von F-anz M Wardt, das sich als recht unterhaltsam und spannend erwies. Es gleicht zwar Lieser Spezies von Stücken in der ganzm Art seines Auf baues wie auch der Painten, hat aber doch den Vorzug, etwas gänzlich Neues und daher noch jedem unbekannt zu sein. Die T tebolle lag in den Händen des Fräulein Lotte O elbeck; die junge Dame führte sie geschickt und munter durch und wußte auch gefänglich von ihren hübschen Stimmitteln vor teilhaft Gebrauch zu machen. Frau Direktor Agnes Stei ner, Fräulein Elisabeth Schmid t, Fräulein O swald, sowie die Herren Schmiedel, Riedersr und Boll mann führten die übrigen größeren Rollen durch u-nd ver halfen damit dem Stücke und auch der Darstellung zu lebhoist anerkanntem Erfolge. — Am -Sonntagnachmittag hatte eine Kindervorstellung stattgefunden, bei welchsr der Saal bis auf den letztenPlatz besetzt war, und zwar von -esinerdankbaren jubelnden Zuhörerschar. Auch -am Abend war der Theater« besuch gut gewesen, wie überhaupt die Direktion Steiner für ihre sein durchgearbeiteten Vorstellungen di-e vollste An erkennung findet.... < Dritte» Aionnementskonz«rt der Stadtkapelle. Näch sten Mittwoch, den 28. Januar, abends 8 Uhr findet das dritte Abonne-mentskong-ert der S tadt kapelle im Bür- gccgarten statt. Als Sollst ist der Berliner Baß-Bariton Felix Lederer- Prina gewonnen worden; der Künstler verfügt über ein mächtiges, v0t.ziiglf.ch geschultes Organ und reifes musikalisches Können, er singt die gefürchtet« Kreuz stabarie von Scb. Dach und Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Wolf. Dio Kapelle bogiunr das Mnze-rt mit Mendelssohns -t-raoU-Sinsonie-, genMwt die schottische, da der zweite Satz schottisches Koldoit trägt. Das Werl ychört zu den besten Schöpfungen Les Meisters. An dritter Stelle des Programms steht die Friedeusfeler-Ouverture vom ehe maligen Gewandhaus-kapellmeister Earl Nqinecke, ebenfalls ein Prachtwerk im Ausbau und Form. Voll in Dorf 'und Stadt stch verbrüderte, da sah die grün umrankte, romantische Laube, wie zwei stch küßten. Wenige Tage ispäter kam Hiogo H-wkodate aus dem Kontor des Seidengroßhändlers Niigate Tsushima drunten -wm Kai. Das war kein fröhliches Antlitz, das der jung«, verlirbte Machshänvler zeigte, das waren nicht lachende Augqn eines Mannes, den -um Kirschblütenscst das schönste Kind Japans geküßt. Der alte, handelsstolze Tsushima, dem er stch als Eidam angotvagen, hatte ihn roh und höhnisch verlacht, hatte ihn einen Dottelkram-er ^genannt und ihm die Tür gewiesen. Und als Vater Tsushima nachmittag» heimkehrt« i-n sein Sommerheim, da hatte die kleine, zier liche Gda wahrlich keine gut« Stunde. Der Vater verbot ihr unter Androhung neuerlicher Entsendung nach Tokio jede weiter« Annäherung mit Hiogo .Hakodate. Wir die beiden Liebenden begann nur eine traurige Zett des Entsagen». Wenn Hiogo abends -in ^seiner Laube saß, allein und ver lassen, klagte «r Frau Nachtigall sein Leid, und die Sängerin der Liebe flötete nun «in traurig sehnsuchtsvolle» Lied. Lu einem jener Abende kam Bonfln Kanvsowa, «in Geschäft», freund Hiogo», der unweit «in kleines Landhaus befaß, mit sorgenvoller Miene zu Hiogo: Was sitzest du hier und sinnst, Hiogo? Wache auff und bestelle dsiin Haus, denn bald wird, ifürcht' ich, deine LiebeSsorgo «ßner größeren weichen, der Lebensso-ge. —- Was soll da» heißen, Bonin? Kündest du mir neue» Unglück? Will Mo FuWi Meine Wachslief-erung nicht zahlen, die du mir vermittelst? — Ach, laß ihn zahlen oder -nicht. Er wird di, und shm .wenig fruchten. Was stift» dt«jse paar hundert Pen gegen da» Leben, und wenn es das nackte, bloße Dasein wäre! — Bonin, so sprich doch! Du machst mir Angst! Droht Krieg? — Ha, mehr al» KL-eg, du Träumer! Läßt dich deine blöd« Liebessorge nicht merken, was um dich oovgcht? Komm mit! Er führtt Len erschrockenen Hiogo aus feinem