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/luer Tageblatt »»««, st«I in» «,», »»««uch «4 ptz. a«i ».«sw-mu. ö I«14 Pf,. «It t-- p»st »Ist,ui UN» Nft «s, » u »I.Y,l!«dkII« '^» »„, mit »u-n-hm, »»« «»NN-UN» Unf«r» S»Itun,»»u»» krß»ir un» Ku»,«»»stillen, f»»l» «ll» p»st««stalt»n un» VrI»ftrL,»r n«»m>a «»stillua,»» »nt,,,,a. Mzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. Sprechstunde Ser NeSattioo mit -tuenahm» »er Sonntag» «achmtttag» 4—- Uhr. — Lelegramm-st-rest» r Tageblatt Auerrzgeblrg». fern spreche» SS. gür unverlangt elngefanStr Manuskript» kann Sewühr nicht geleistet «er-en. Nr. 22. Mittwoch» 2S. Zanuar 1914. 9. Jahrgang. D cst Nun m r umfaßt 8 Sitten. Das Wichtigste vom Tage. Der Geburtstag Kaiser Wilhelm» wurde in ganz Deutschland und auch bet den Deutschen im Ausland festlich begangen. Der Kaiser hat zahlreiche Orden-auS-etchnungen ver liehen..) Hohe Offizier« deSGeneral stabe» weilten die ser Tage an der Westgrenze, um Gegenmaß- regeln gegen Frankreichs neue Forttftka- tionSpläne in die Wege zu letten. Die Präsidenten der 71 französischen Han delskammern haben Einspruch ge en daZ Steuerprogramm des Ministers Eaillaux erhoben. * In beiden schwedischen Kammern wurde eine Vorlage zu einem neuen Bauprogramm für di« Küstenflotte eingebracht. Der Abschluß eines grtech tsch. ru män ische n Uebereinkommens gilt, nach einer Pariser Meldung, als vollzogen« Tatsache. Beim Brande eines Kinotheaters in Japan ka men 47 Personen in den Flammen um, bei einer Kinovorführung in Japan verbrannten 5 0 Personen.») -> »»»er«« sieh» an anderer Stelle. Der Aampf gegen äas Verbrechen. 'L? Die Zunahme der Verbrechen in der .modernen We"t, nicht nur der Zahl, sondern auch dem Raffinement und der Schwere nach, >st eine ziemlich allgemeine Sorg« de Kultu-völk-r. Sie hat inA ra n k r« ich zu«iner Rund frage Lei den Mitgliedern der Akademie geführt, die !ünte- ressane Ergebnisse Mage förderte. In zwei Punkten stimmten fast alle befragten Autoritäten überein, einmal darin, daß di« Höhe der Kriminalität in s«hr leicht nach- w'. tzbarem Verhältnisse zur Höhe desA'lkoholkonsums isteht, und sodann in der Forderung, daß eine Lesser« moralische Erziehung der Jugend der verbreche rischen Enlartung Vorbeugen müsse. Don sehr vielen wird außerdem noch hervorgehoben di« Vergnügungssucht unsrer Zeit und die allzu weichliche Handhabung der Strafgesetze. Man sieht, das.sind Ideen, di« in anderen Ländern auch ke neswegs fremd sir-d. Aehnliche Erscheinungen lassen eben überall auch auf ähnliche U fachen schießen Höchstens g adwcile Unterschiede werden sich .feststellen lassen. So darf man «wohl sägen, daß Frankreich unter den ungünst'gen Einflüssen de» Alkohol» mehr wie andere Länder leidet. In seinem weitausgedehnten Weinbau liegt die Quelle der Versuchung. Der Absintgenutz verschärft dann noch di« De- 'fahren. In der Vergnügungssucht G der temperamentvoll« leichtlebig« Franzose anderen Völkern auch immer noch um «in paar Sprünge voraus. Mit «in«" S kschr Linkenden Ge setzgebung findet «r sich weniger leicht ab Immerhin st h auch in Frankreich jetzt Verä nderung der Zahl v- n kon zessionierten Schankstätten bevor. Schwe-er al» Alkohol- konstrm und Vergnügungssucht find die anderen genannten Faktoren gesetzlich zu beeinflussen. Die sogenannt« Em- pfindsamkeitder Gerichte wird von vielen direkt bestritten. Da handel» es sich um Imponderabilien, die exakt garnicht feststellbar sind. Sicher kommen genug Fälle unter d>« zermalmende Wucht unserer Strafpa vag-aphen, wo man di« gerichtlichen Urteile eher als Härte empfindet, besonders wo es sich um Vergehungsn infolge sozialer Rot handelt. Andererseits verbreitet sich allerdings auch in immer wei teren Kreisen das .Gefühl, daß namentlich bei schweren Ver brechen di« psychiatrische Entschuldigung der Unzurechnungs fähigkeit in einem Umfange geltend gemacht -wird, der nicht gerade zur Sicherung der gesellschaftlichen Ordnung und zur Abschreckung der Verbrecher beiträgt. Hier bewegt man sich auf einer Grenze zwischen Faßbarem und UnfaAarom, die recht unsicher ist. In di« verschlungenen Motive einer Men schenseele können wir eben noch nicht -mit Experimenten und Instrumenten hinetnschauen. Da ist noch .alles dunkel und zwelifelhaft. Man braucht nur zu sehen, wie Ethik und Psychologie, wie Rechtswissenschaft und Psychiatrie um ihr« Abgrenzung gegeneinander streiten, nm sich die Unsicherheit, die in der Praxis nicht zu »eikeMnen ist, erklären zu können. Die moralische Erziehung der Jugend ist wohl das am allgemeinsten anerkannte Erfordernis im Kampf gegen di« Kriminali'ät. Leider Ist aber auch das, was man unter ihr in der Praxis verstanden wissen will, am allettwiderspruch. vollsten. Frankreich hat bekanntlich seit einem Menschen alter den besonde-en Moralunterricht. Deutschland hat statt Lessen den- kqnfqssionettlen .Religions unterricht. Di« Zunahme der Verbrechen aber ist in beiden Lägern so ziemlich dieselbe. Man kommt also mit einer einfachen Lehrplanänderung dem Hebel gewiß nicht bei. Es liegt in dem ganzen Komplex der modernen Ku!l- tuwerhältnisse. Und die gehen vorwärts mit der Wucht eines reißenden Stromes, mit einer Raturgeftvalt, der sich vergeblich all« noch so wohlgemeinten Schulpläne oder Poli- zei.vorschn.ften entgegenstellen. Mir haben es da mit Pro blemen von einer Größe zu tM daß den nachdenkliche Mensih vor ihnen erschrecken mutz. Und irgend eine Garantie, dich L ese sittlichen Schwierigkeiten, die mit den wachsenden Ver suchungen der fortschreitenden 'Kultur gegeben sind, übem- Haupt noch gelöst werden können«, Latz wir es also nicht mit incr unteilbaren Entartung zu tun haben, eine solche Garant!« haben wir le.der nicht. Trotzdem wollen uind müssen wi" an die Möglichkeit der Besserung glauben, so lang« es geht. Vielleicht, wenn man da» Erziehungspro- blem noch gründlicher anfatzt, als bloß mit Bqprg auf Löe von Religionsunterricht oder Moralun^erricht Wi"d , nik cs'n S*-nd n ln-cti mm er nu Thwrie geboten, d.e, i- i-'e! in welcher Form sic vo-getragen wird, der Macht praktischer Versuchungen gegenüber kaum gering genug ein- «schätzt we d-n kam .. Daß rrstr in allen Kulturländern eine "ark- Jugendbewegung sehen, die neben die Schul- gang --- --- -- prak -ick übende Erzi-chungSprinp p'en stellt die Pfadfinder und Wandervögel, das schein noch am ehesten Rettung zu versprechen. Sicher ist -der soziale Geist verbunden mit Millensbehe^rschung, die hier gepflegt wird, tm Kampf gegen das Verbrechen als bedeutsamer Bundesgenosse zu betrachten. Vemzelos in Berlin. (Von unserem Berliner S Mitarbeiter). Es ist ein hochpolitischer Besuch den der hellenische Ministerpräsident Benizelos der deutschen' ReichShauptstadt soeben abstattet. Denizelos kommt von Paris und geht nach Petersburg. In Patüs gebärdete er sich als entschie dener Franzosenfreund und seine Liebenswürdig- ketten, die er den Franzosen sagte, wurden dort al» Ver leugnung der Lobrede angesehen, di« König -Konstantin der deutschen Arme« während.seines Berliner Besuche» spen dete. Und in Petersburg wird er sich mit Vertretern aller Ballanstaaten treffen, und wenn auch SMe Zusammentunst von balkanischen Staatsmännern in und Mr sich selbstver ständlich noch nicht« Bedenkliche» Mr Deutschland zu habe« braucht, sobald st« in Petersburg stattfindet, mutz man fl immer mit einem gewissen Mißtrauen betrachten. Denn von Petersburg gingen ja alle di« Fäden au», dis den ersten Dalkanbund zufammenflochten, über dessen den deutschen Interessen ungünstigen Charakter selbst unsere gewiß ebenso vorsichtige wie optimistische Diplomatie gewisse Beklem mungen empfand. Und «in zweiter Palkanbund oder doch «in Ausgleich der Gegensätze unter den Balkan staaten -würde, wenn unter ruWschein Protektorat geschlossen, vermutlich auch «ine den politischen Zielen des Drei bundes und damit auch Deutschlands entgegengesetzte Stellung einnehmen. Wir hoffen daher,, Latz der geschästs- gewandte Herr Venizslos in Bersin nicht allzu bereit- Winterpflege äer Haustiere. Nachdruck orrdoleu. An unseren Haustieren hängt ein Teil unseres Herzens. Der niedliche Kanarienvogel, der sprachbegabte Papagei, der treue Hund, die geschm.eid.ge Katze, die allerdings -bei uns wenige" gchal en wird als in Frankreich und den südlichen 'M dein, sind den meisten ihrer Besitzer n'ch' nur «in Sp.-el- z ug für müßige Stu'ben. Sie sind -hn-en mehr, denn sie b den einen Teil dcs Hausstandes. Man liebt d e'e T erc und widmet ihnen einen nicht unbeträchtlichen Aufwand an Pflege, die tm Winter größer ist und größere Wnfm rk- "awkeit eyo.dert, als im milden Sommer 2 m meisten begegnen wir in den deutschen Haushal ungen unfern treuesten Kameraden, den Hunden der ioe'schi-cdensten Rassen, von dem zierlichen Schotzhündchen b.s zum lesen haften Bernhardiner und treuherzigen Neufundländer. So verschieden ihr« Art auch ist, so erfordern sie doch alle «in« gleichmäßig« Pflege. Bo- allem bedürfen sie eines rein lichen Lagers an einem Hellen, luftigen, aber zugfreien Orte. Viel Bewegung im Freien gehört ebenso zu hren LebensLedürfit.ssen, wie eine regelmäßige kräftige Er nährung. Gerade in diesem Punkte wi d oft geffüMtz' und meist au» übergroßer Zärtlichkeit der Hundebesitzer dmn «in großer .Teil der Haushund« ist überfüttert, da st« zu viel ode- zu fette Nahrung «rhaltöm Alle Hund« sollten nur e nmal am Tage, und zwar mittags, «ine reichliche, 'wa.me Mahlzeit erhalten, deren Bestandt-eile allerdings bei den einzelnen Rossen veyschi den sein müssen. Große, phlegmatische Kunde bevorzugen Ihn dar Regel breiartig«,, M t Fleisch gekochte Ge-ickte, während Kolli», Doggen und ähnliche Rassen sich an reinlichen, festen Knochenmahlzeiten belekteren. Doch-soll man ihnen niemals Röhrenknochen vorwerfen, da bisse durch Zersplittern! in spitz« Stückchen den Tieren leicht tm Halse steck'n bleiben und lebensge fährlich werden können. Sehr bekömmlich ist allen Hunden n jeglicher Weise zube etteter Reis: wenig empfehlenswert dagegen besonder» für kleinere Schoßhunde, denen es häufig an Bewegung mangelt, ist in Fett oder Butter a Staat »ne« iF'eisch! auch rohes AMallfleHch 'ft nicht ratsam. Am meisten eignet sich fein gsschnMSwe» oder durch di« Maschine gedrehtes, gekochtes Fleisch, dos unter das geweicht« Brot- futter oder mit gekochtem Gemüse vermengt wird. Dos Futter soll gut und reinlich sein und darf nicht alle mög- lichen iKüchenabfälle enthalten. Im Winter empfiehlt es sich, den Hunden des -morgens a n wenig warme Milch zu geben. Abends können sie noch ein Stück Hundekuchen ver tragen. Roben aus-eichender, aber nicht übermäßiger Nahrung sorg« man auch im -Winter Mr ausreichende Bewegung der künd', d'-e wenigstens täglich sich zwei Stunden ' m Freien tnmmeln miiss-cn — was bei Hundesperre ein besonderes Opfe" ihrcr Besitzer « heischt! Kehrt der Hund be'i Regen oder Schneewe ter mit seinem Herrn ins Haus zurück, und dieser schlüpft in dm warmen Schlafrock und die trockenen Hausschuh«, so ve gesse «r auch -seinm vierbeinigen Kame raden nicht! Wie de" Mensch, so sehnt sich auch der Hund nach Trockenb« t und Wärme! Ist sein Fell von Regen und Schnee durchnäßt, so reibe man ihn mit einem wollenen Tuch- ab und wsise ihm «inen Platz in der Nähe des warmen Ofen« an. Und ein dankbarer Blick aus treuen Hundeaugen wird dle Aufm« kfamkeit belohnen. Nicht zu vergessen sei di« tägliche Reinigung! der Vierfüßler! Stuben hunden, die nur wenig Bewegung habens müss'N jeden Morgen die Augen, di« le cht eine schleimige Mksse ab sondern, ausgewaschen .werden, und zwar mit lauwarmem Wasser! Dagegen bade man die Hunde im Winter nicht zu oft. da sie sonst zu empfindlich we'den, und zu Erkältungen neigen. Da» Vadswässer darf nicht wärmer al» 18 b's 2V Grad Telstus so n. Nach dem Baden reibe man den Hund möglichst trocken, wickle ihn in eine wollen« Decke und bringe ihn in s nen gut gebellten Raum, d-m er Nicht verlassen darf, bi» La» Fell vollständig getrocknet ist. Wenig vorteil haft, ja sinnwidttg ist es, seine Kundssiebe so -weit zu treiben di« Tier« auf ihren Spaziergängen mit allerlei Gegenständen zu -ekltsten, wie gestvlckte ob«, gehäkelt« Jäckchen, Mäntelchen und Schuhe! Diese Kleidungsstücke find den Tieren überaus lästig, da sie ihre vewegungsfrei- hett hindern. Kleine, leicht fri«-end« Hunde iverssh« man M Freien mit einer leichten Rlückendecke aus Flanell, die sie in ihren Bewegungen nicht hindert. Gewiß ist der Hund unser treuster, anhänglichst«, Begleiter, d«r uns um so mehr Freude bereitet, .je mehr seine Fähigkeiten sich durch unseren Umgang -mit ihm entwickeln. Doch kein Hundebesitzer sollte sich zum Sklaven scknes vierbeinigen Gesellschafters machen. Daher muh der Hund so erzogen werden, daß er seinem Herrn nicht lästig wird. In Kon zerte, Gesellschaften, Restaurants und öffentliche Der« gnügungslokale sollte man Hunde nicht mitbringen, sondern sie so gewöhnen, daß sie sich zu Hause ruhig verhalten, wenn ihre BeW'r ohne sie ausgeh'N. Eins wahre F-eude be- ra ten Hunde nur, wenn sie zu Wien Gefährten des Men schen erzcgen sind und ihnen nicht zur Last werden. Wenige" Anhänglichkeit an den Besitzer al» der Hund zttgt die Katze, di« mehr am Haus, al» am Menschen häng'. Sie bedarf aber auch wen'iger Pflege, putzt und wäscht sie sich doch Mistens mit ihren .Pfoten und verlangt auch nicht, spazieren geführt zu werden. Rur guter, fleisch loser Nahrung Leda-f die Katze, di« bi» auf ähre Raubtier gelüst« hauptsächlich von Milch. Brot und leichten Mehl- spets'N lebt. Man gäbe ihr Gelegenheit, auf dem Boden U'd im Keller auf Mäuse, Ratten Jagd zu machen, deren es auch in den Stadtwohnungen -mehr gibt, al» man ge meinhin zu sehen bekonnnt. Durch gut« Nahrung und «in behagliches Plätzchen am wärmenden Ofen gsuBhne. man die Katze ans Hau», wohin sie, einem altdeutschen Merk spruch gemäß, gleich dem Ofen — -und der Hausf'vu ge hört! Vagabundierende Katzen, die alsbald l!m Freien auf di-: Dogellagd gehen, taugen nicht ins Hau», da sie -um Mäuscfang sich alsbald untauglich erweisen. Auch wo Hausvögcl gehalten werden^ sind Katzen nicht am Platz«, denn, keine Erziehung und Gewöhnung vermag das Raub tier mit dem Vogel aus die Dauer zu befreunden, der eine» Tage, .sein Leben unter «ihren Krallen lassen muß. Noch weniger al» der Hund verträgt die Katze da» Zusam mensein mit dem Vogel. Unsere gefiederten Freund«, dis Kanarienvögel, bedllvien ebenfalls tm Winter besonderer Auftmrksamkeit. Wenn ttaendmöglich geben wir ihnen «Ku sonnige» Plätz chen am Fenster, doch dürfen di» Dierchen instemal» der Zug luft ausgesetzt sein. Beim täglichen Lüst«n muß der Bauer mit einem wollenen Luch vollständig -«deckt werden: denn plötzlicher, Temperaturwechsel kann den sofortigen Lod dw