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Nr. 1t U» lun Lagediatt and luzsinm« für da» Erz-ebirg, yrest-g, t-. ß«, -mm« 1V1L fra-a »in: « albt satna Meinung pahkn tund, daß dadurch dar UUoholkonsum nicht st»tg»n ward«, wie ü-»rhaupt tn A»a In dich« Hinsicht Klaaan nicht zu fühww find. Auch ist ar für Nufh-tung da» Poltzeistunv» und tn d«n Kelln»rtn- nan-chinnnunaan könnten einig« Härten auaaamarzt war» den, »twohl Aua ja tmmar fahr aut o-n« KaLnartnnrn« Lehimung »»»gekommen ist. darr I»tt «l unterstützt di« Ausführung«» das Herrn Ziegler, Herr G«r lach beantrag» Uebeavetsung da» Ortagasatzra an dan v«rfassung»au»schuß, damit didsar «« prüf» unter BerllGchtigung dar Wünsch« und Anregungen, di« im verlaus« dar Auastmach« geäußert worben find, und darr Bär verweist nochmal« darauf, da- di« Landarungan ja nur radakttonallar Natur find, daß also «in« Annahme dar Bestimmungen nicht« im Weg« stah«. darr Justiziar Naab« spricht sich gagen di« Abhebung der Prüfung der Bebüffni-frage au«. Man müsse berückstchti- gan, da- di» zu «inam gewissen Grade ein« Gastwirtschaft «in« öff«ntlich« Einrich'ung sei, und deshal- müssen auch an die Perfon de» Inhaber» besonder« Anforderungen gestellt werden. Gr mu- in sittenpoltzetltcher Hinsicht fest fein, auch in gesundheitepolizetltcher Beziehung und dann kommt noch ein retn Aeußerliche» hinzu: Unser.- Restaurationen find sehr hübsch, fauber und anstündig eingerichtet: det Aufhebung d«r v^llri'ni«frage werd« auch darin wohl eine Aende-'ung nicht auageschlossen sein. Damit war die Aussprache beendet und «» wurde der Antrag GerlaH auf UeLe'weisung de» Ort,gesetzt, an den verfasfungeaueschuß gegen vi«r Stimmen angenommen. Außerhalb der Tagesordnung wurden sodann noch zwei Wahlen vorgenommen für den im letzten Jahre vrsto-benen Bier- oer.'ege- Heim Gustav Sachadä, der al» Mitglied au» der Bürgschaft zwei Ausschüssen angehörte. Mr ihn wurden grwählt in den Wahlau»schu- He-r Carl Hofmann und in den Eparkassemni^chuß Herr Richard Engelmann sen. Schließ'^ wu d« auch nochmal» über da» V t«g«fetz «Ser di« K ankenhilfe für ftüdtisch« Beamte beraten, das schon vor acht Tagen dem Kollegium vorlag und sich nö^ig macht infolge einer dahingehenden Bestim mung de-- Reicheversicherungsordnung. Eine in der letzten« Sitzung gewünscht« Befragung der Beteiligten ist inzwischen vorgenommen worden, da» abgeänderte Ortrgesetz gelangt zu' Verlesung HerrBiirgermeiste''Hofmann «rläute-tee» nochmal» in eingehender Weise und empfiehlt seine Anmahme. Es kommt zu einer lünge'en Ausip-ache prinzipieller Natur, worauf es gegen sechs Stimmen zurAnnahme gelangt. Damit war die öffentliche Sitzung 8 Uhr 10 Minuten beendet; es folgte ihr ein« nichtöffentliche. Deutscher Reichstag. X Dem Beispiel der sozialdemokratischen Partei mit ihrer Interpellation über Zabern ist die fortschritt lich« Volkspartei zögernd nachgefolgt. Präsident K ä m p f konnte, als er die gestrige Reichstagssitzung kurz nach 1 Uhr eröffnete, an den Stellvertreter des Reichskanz ler» die Anfrage richten, ob und wann er mit der sozialdemokratischen auch die fortschrittlich« Interpella tion beantworten werde. Wer mit einer sofortigen Be antwortung gerechnet, Wurde enttäuscht. Staatssekre tär Dr. Delbrück erklärt« namens des Herrn von Bethmann Hollweg, daß vorher das gegen die beteilig, ten Offiziere schwebende IBerfahren rechtskräftigabt- geschlossen sein müsse. Der Mitteilung des Re- gterungsvertreters folgt« ein gewisses grollendes Ge murmel der Unzufriedenheit auf den Bänken der Lin ken. Statt eines Echos der Zaberner Krawalle gab es in der Halle der Wiederholungen nun lange und breite Reden über die SonntagSragSruhe im Han delsgewerbe, die ein neuer Gesetzentwurf einheit lich regeln soll. Ministerialdirektor Dr. Caspari be- tonte einführend, eine allgemeine Regelung sei nur soweit Möglich, al» die entsprechenden Vorschriften über all durchgeführt werden können. Dem Sprecher der Sozialdemokratie, Abg. Bender, will natürlich die Notwendigkeit solcher Rücksichtnahme auf d':e praktischen Verhältnisse nicht etnlcu-chten. Die Regierung entw'.k- kele nur Eifer bet der Förderung der Interessen der be. sitzenden Klassen, daher sei es ihr ziemlich gleichgPtig, ob durch GonntagSarbeit Raubbau an der Gesundheit und den Kräften der Arbeiter und Angestellten getrie ¬ ben Würde. Der nächste Redner Ist Mathias Erzber- a«r. Gr hat, wie imwer, am fleißigsten all« Et^zeb- h«tt«n der Materie studiert und sich besonder» aut über di» Ansichten in den Kreisen de» Mittelstands unter, richtet. Da «r sein Licht nicht unter den Scheffel zu stel len liebt, kann er sich nicht versagen, den Regierung». Vertretern einmal zu sagen, wa« er tun würde, wenn er Staatssekretär wär«. Di« allgemein« Heiterkeit des Hau se» beirrt ihn dabet nicht. Var so übel sst freiltch sein Gedanke nicht, daß ein Geheimrat, bevor er «inen sol ch«» Gesetzentwurf au«arbettet, zunächst einmal auf platt« Land gehen und dort im Verkehr mit Bauern und kleinen Gewerbetreibenden di« praktischen Verhältnisse kennen lernen soll«. H«rr Erzberger wünscht e» mit der Vonntag-arbett in kleineren und mittleren Gemeinden bet den bisherigen Regeln bewendet zu wissen. Dem na tionalen Abg. List au» Eßlingen geht diese Rücksicht nahme zuwett. Er Will überall einen Fortschritt, aber auch unter voller Würdigung der berechtigten Jnteres- sen der Ladentnhaber kleiner Ort«. Biel neues wird tn der wetteren Diskussion n'cht vorgebracht. Uebereinstim- mung herrscht außerhalb der Sozialdemokratie darü ber, daß man zwar die Sonntagsruhe tm Interesse der Angestellten erweitere, aber doch Ausnahmen überall dann vorsehen müsse, wv e» die Sorge um die Existenz fähigkeit der Ladenbesitzer erheisch«. Im einzelnen w'.rd man sich erst in der Kommission darüber aufeinander- sehen, welche Einschränkungen j.-de einzelne Partei ge macht wissen will. Der Pole Dom deck warnt vor einem Sprung ins Dunkle.' Der Re'chsparte l:r Wer muth meint, die volle Sonntagsruhe werde einen schwe ren Schlag gegen unseren Mittelstand bedeuten. Eine Ausnahme macht der Abgeordnete Mumm (Wlrtsch. Bg.), der au» religiösen Gründen die Idee völliger Sonntagsruhe vertritt. Um 6 Uhr vertagt sich das Hau». Heute wird man über die Hinausschiebung de» Termine» der WehrbettragLerk.ärung beraten. Don Staät unä Lanä. * Gedenktage am 16. Januar: 1756 Beginn des Siebenjährigen Kriege». 1S01 A nold Böcklin, Maler Hauptver reter der modernen Richtung, * Ftesole bei Florenz. 1906 Eröffnung der Ma okkokonfereirz in Algeciras. Au«. 16. Januar. (N"ch ruck unserer Vokalnotizen. >le durch «In Korre'poudeiizzeicheu kenntlich gern 'tln t nd, i» - null, im Auszüge — nur mit genauer Quellenangabe geiini et.' » A-g. Kommerzienrat Bauer zugunsten de« Haustür- handel» auf dem Lande. Wie wir gestern schon kurz mit teilten, ergriff in der Mittwochssitzung der Zweiten Säch sischem Ctändekammer gelegentlich der Schlußberatung einer Petition gegen den Hausierhandel mit Kleiderstoffen der Abgeordnete unseres Wahlkreise», Herr Kommerzienrat stadtrat Bauer das Wort, um den Hausierhandel gegen di« gegen ihn gerichteten Angriffe in Schutz zu nehmen. Nach den jetzt vorliegenden stenographischen Mitteilungen führte Herr Kommerzienrat Bauer aus: Ich möchte einige Motte für den Hausierhandel einlegen. Die Bestrebungen, den Hausier handel möglichst zu unterdrücken, gehen viele Jahre zu Eck. Aber man soll das Kind nicht mit dem Bade aüsschütten. De: Hausierhandel ist unbedingt berechtigt umd notwendig. Bei den Frauen auf dem Lande ist das anders wie in der Stadt, da kommt der Hausierer und zeigt den Hausfrauen manches, -was ihnen gefällt. Es ist nicht richtig, daß gerade in Herrenstosfen schlechtere Waren auf dem Lande vertrieben werden. Auf dem Lande hält man aus «ine gute Mittel ware: diese wird von den Hausierern vertrieben. In vielen Fabriken werden für das Land besondere Muster hergestellt, weil man dort einen andern Geschmack hat. Die Textilindu- strie, die in Sachsen vorherrscht, hat als Hauptvertriebsfaktor den Hausierhandel notwendig. Es bestehen Engrosgeschäfte die ausschließlich mit Hausierern arbeiten. Diele Millionen werden jährlich im Hausierhandel umgesetzt. Die Textil industrie in ganz Deutschland und besonder» tn Sachsen wird einen unermeßlichen Ausfall erleiden, wenn man plötzlich den Hausierhandel »erbieten wollte. Wenn man auch den Hausierhandel unterdrücken wollte, so wird die Hausfrau vom Lande wegen einer Kleinigkeit nicht in die Stadt lau fen, sondern unter Umständen die Offerte benützen, die ihr von einem Dersandgeschäft zugeschickt wird. Diesen Ve sand- geschäften «ütv» «» zu gut« kommen, «nd nicht d«n Mittel» stänblern, di« sich gegen d«n Hausi«rhand«l in« Zeug legen. (Sehr richtig!) Ich Litt« daher di« Staat-regierung, tm Bund«,rat dafür etnzutteten, daß man den Hausierhandel nicht -unnötig »»schränkt (S«hr richtig!) und da- man di« Artikel, di« vom Hausierhandel au»g«nomm«n werden sollen, auf da« Notwrndtgstr beschränkt. G« w«rd«n vtel« tausend Lrb«tt«r durch den -ausierhandelvertsieb beschäftigt, di« in «tn« groß« Notlag« komm«n würden, wollte man einfach mit dem Hausierhandel «in Ende machen. Di« Textilindustrie ist sowieso ungenügend beschäftigt. (Bravo!) — Die Kam mer ließ schließlich, rot« wir wiederholen wollen, di« Posi tion aus sick beruhen. G Misfionokonferenz. Di« vier Pastoralkonserenzen der Ephori« Schneeberg, die sich zu einer MisfionÄonferenz ver einigt haben, um in noch besserer Weise al» bisher für die Heidenmisston wirken zu können, veranstalten am 26. Ja nuar ihre erst« Zusammenkunft kn Aue im Erzgebtrgi- schen Hof. Dies« Versammlung wird von Herrn Oberpfarrer Schmidt au» Lößnitz mit «iner biblischen Ansprache er öffnet worden. De» wetteren wird Herr Pastor Jakob«- kött«r, der al» Lehrer am Mvfsionsseminar zu Leipzig wirkt, «inen Vottrag halien über Weltanschauungsfagen innerhalb der Misston. * Die LH ttervorstellungrn für die Abonnenten de» 1'uer Lageblatt«« haben nunmetz ihr End« e reicht. Noch einmal war gestern abend der Saal de» Bürgr-garten» dicht gefüllt, noch einmal ergingen sich die Zuschauer in lauten Beifallsäußerungen über da» geboten« Stück und dessen präch ig« Darstellung durch das Ensemble des Her n Direk tors St«iner. Wenn wir nun heute am Ende der Veranstal tungen stehen di« für uns«'« geschätzten Abonnen en «1» Neu jahrsgabe gttmcht waren, so möchten wir ihnen noch einen ganz kurzen Rückblick widmen, weil in dem starken Besuch der Vorstellungen «ine Anerkennung für da» Auer Tageblatt lag, di« un» zur groß«» Genugtuung und Befriedigung ge reicht. Denn wir ersehen daraus, daß da» Auer Tageblatt und seine Les«' eine» Sinnes find, daß «in gemeinsame«, festes Band beide umschließt und di« wechselseitigem Be ziehungen die denkbar besten find. Nachdem ursprünglich drei Vorstellungen a»gesetzt waren, muhten, al» der über aus starke Besuch sich ergab, sodaß die Eintrittskarten Ur sie im Nu vergriffen waren, nach und nach noch fünf wei- te-e Vorstellung«» angesetzt werden, sodaß also tm ganzen unfern werten Beziehern acht Dorstel lumgen geboten wurden. Und alle war«» st« gleichmäßig stark beisucht, im ganzen dürften wohl über 6000 Personen den Auf führungen beigowohnt haben. Da» ist ein Erfolg, wie wir ihn kaum erwartet haben, wenngleich wir von den vonjähri. gen Vorstellungen her wissen, daß der Gedanke dieser thea tralischen Veranstaltungen sich großer Beliebtheit erfreut». Um so angenehmer für uns! Andererseits aber ist wiederum cin tüchtiger Schritt vorwärts getan worden in dem Bis- ireben, unseren werten Abonnenten den Besuch guter und billiger Theatervorstellungen zu ermöglich«: und damit die Theaterfreudigkeit in Au« zu fördern und zu heben. Wir werden auf diesem Wege fortfahren, .ermuntert und von neuem angeregt durch di« starke Teilnahme unserer geschätzten Abonnenten. * Lie Kälte hat sich gestern abend und vergangen» Nacht noch mehr gesteigert. Heut« nacht fiel die Quecks ilbersäule auf 17 Grad Celsius unter Null. Auch heut« vormittag um 10 Uhr zeigte sie noch 1L Grad Celsius Kälte an. Der Rauhretf zaubert jetzt an Bäumen und Sträuchern wunderbare Winterbtlder. Lößnitz, 16. Januar. Q Beitritt zur Allgemeinen Lebrnsoerficherungsanstalt. Der hiesig« Stadtrat hat unter Beitritt der Stadtverord neten beschlossen, sich an der Errichtung der geplanten Le bensversicherungsanstalt zu beteiligen. Q. Standesamtliche». Beim hiesigen Standesamt«, das die Gemeinden Lößnitz, Albervda, Grüna, Lenkersdorf Schönburgischer Anteil), Gutsbe-irk Niederpfannenstiel und eit 1. April 1891 Dittersdorf umfaßt, wurden im ver gangenen Jahre 298 (314) Geburten und 186 (184) Sterbefälle registriert. In demselben Fahre schlossen 96 84) Pa«'« die Ehe (die eingeklammerten Ziffern beziehen ich auf 1912). Unsere Stadt ist im letzten Jahr« in der Einwohnerzahl gestiegen. Ende Dezember 1912 betrug sie 7541 und End« 1918 7635. Neustädte!, 16. Januar. - Freiwillig« Neue wehr. Die am Montag in der Stephanschen Restauration abgehalten« diesjährige Haupt versammlung war sehr gut besucht. Adjutant F. Hommel t'Ug den Jahresbericht vor: di« Einnahmen betrugen 1659 Mark, die Ausgaben 452 Mark. Den Tatigkeitsbe-icht er- tattet« Vorsitzender Hauptmann Freitag. Zum -weiten hydraittenzugsührer wurde Herr Knüp'er ,als Rohvführer des Hydrantenzuges Herr F. Seifert gewählt. Herrn E. Weigel wurde für «ine 2vjcihrtge treu« Dienstzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr da» Diplom des Landesverbandes und die vorgeschrieben« Uniformauszeichnung überreicht; die Her-en Kräuter, Schlesinger und Mies« l er hielten die ersten Aermellitzen für zehnjährig« Feuerwehr- dienst«. - Gesangverein Liedettranz. Der über 70 Jahre lang bestehende hiesig« Gesangverein Liedettranz hielt am Sonn tag in Kö'ners Restauration die diesjährige Hauptver sammlung gb, die einen starken Besuch aufwies. Herr Kas sierer Pilz bericht« über die Jahresrechnung, die mit 447 Mark Einnahme und 849 Mark Ausgabe abschließt, Vorsitzender K. Freitag über di« Tätigkeit des Verein» im ve'gangenen Jahr«. Sodann folgten di« Wahlen. Wie» dergcwählt wurden di« Herren Freitag (erster Vorsteher), Pilz (Kassierer), Albert (Archivar), Ggermann (Nahmen- träger), Frenqel (zweiter Schriftführer), neugswählt wurden di« Herren Schnödelbach (Liedermeister und zweiter Vor steher), Dettermann (zweiter Liedermeister und Schri'kDH- rer), Dittrich und Schube-t (Vergnügungsvorsteher)/ Außer den vereinsfesten sollen diese, Jahr zwei AbenLunterhal- tungen stattfinden. - Werkst«»: enbrmd. Mittwochnachmittag gegen ö Uhr erscholl Feuerlärm. In der Werkftätte de» -errn Klempner, meister» Zumkeller war Benzin in Brand geraten, so- da- der «rbeitrraum sofort in Flammen stand. D»r werb Mattnvden und zu anderen delikaten Gerichten durch öffent liche, unentgeltliche Fischkurse, bei dcu.n die Kostproben noch zugegeben werden, in anschaulicher, leichtäßlicher Weise gelehrt "werden. Köstliche Fischdelikatessen kommen abe' auch fertig in eleganten Dosen und Gesäßen, de-cn Verschlüsse unmittelbar vor dem Gebrauch leicht zu öffnen find, preiswert auf den Markt. Frisch vom Fang gelangt «ine große Meng« geeigneter Fisch« direkt in die Konserven fabriken, Räuchereien, Marinieranstalten, die uns mit den vielbegkh'ten Leckerbissen, z. B. Bratheringe, Aalbricken, Neunaugen. Gabe Ibissen, entgräteten File'heringen in allerlei Wüizsaucen, Aal, Heringen, Lachs, Makrelen» in klardurchsichtigen, sauren und za-tgewürzten Gelees versehen. Ei« liefern weiter die billigen Salzfische, Pökelfische, Kon serven und Marinaden, wie Salz- und sau-en Hering, Bück linge, Fli ndern, Lochsheringe usw., die einzeln von den Pro- duktengeschä'ten abgegeben werden und so zu Volksdelika tessen geworden sind, die selbst armen Leuten zugänglich find. Hat man so unter dem D'uck der Fleischnot in der Be schaffung und Verbreitung deutscher Seefische in kurze' Zeit erhebliche Erfolge erzielt, so bleibt hierin doch immer noch viel z» tun übrig. Viel mehr ist aber noch auf dem Gebiet der Süßwasserwirtschaft und der Zucht von Süßwasser fischen zu leisten, denn die Seefische können für dic^e keinen völligen Ersatz bieten. Hier galt es, mach dem Rück gang der Wild-ische und Fischweid aufs neue günstige Lebensbedingungen für Speisefische und nutzbares Fisch material zu schaffen. Auf, Grund biologischer Forschungen «nd praktischer versuche gelang «», «inen gangbaren Weg au finden, auf dem man allerbtng» nur schrittweise voran, schließlich aber sicher zum Ziel kommen wird. E» bestehen bereit», namentlich fiir Edelfische, wie z. B. Karpfen, Schleien, Brachsen und Salmoniden, Jo Zellen, Lackfe, Lachs forellen, Saiblinge und dgl., Brutanstalten, in denen man durch Streichen der Laichfische, künstliche Btttruchtung und Erbrü'ung der Fischeier gesunde B ut erhält, di«, jah'- gangweise ausgezogen, zu gelegener Zeit als Satzfisch in ge eignete freie Fischreviere oder in Zuchtteiche eingesetzt wer den. In diesen werden den betreffenden Fischarten die nach den» gesammelten Erfahrungen besten Einrichtungen und Ve hältnisse für ihr« gedeihliche Entwicklung geboten und schließlich können die für den Fang und Verkauf bestimm'«» Speisifische vorher noch durch besondere Fütterungen ge mästet werden. So liefern bereits Großbetriebe tn Schlesien, Sachsen, Schleswig-Holstein. Daye'n ansehnliche Posten von Edel- oder Schuppenkarpfen, Spiegel« oder Köntgs- kcnpsen, Schlei- oder Lederkarpfen, andere wieder Forellen auf den Markt, aber immer noch zu Preisen, di« viele Haus haltungen gar nicht, manch« nur ausnahmsweise anlegen dürfen. Nun gibt es aber überall in Deutschland noch manches brachliegende Stück Erde — Wiesen, Gräben, Bäche, Weiher. Teiche, Ausstiche und Parkgewässer —, was bei gut rentie-ender Kapitalanlage durch zweckdienliche Einrich tunge" der Fischzucht dienstbar gemacht werden könnte. Unentwegt arbeiten Fachgelehrte und weitsichtig« Wasser wirte an der Vereinfachung schneller Au'zuchtme'hoben, so wie daraufhin durch Vermehrung von Ftschereionlagen fit die verschiedenen Arten von Speisefischen, de-en Angebot zu billigeren P'eisen zu steigern, und durch Massenumsätze die Unit»nehmungen gewinnbringend zu gestalten. Die Re gierungen der deutschen Staaten und da» Reich fördern einsichtig dies« Bestrebungen, die dazu führen, daß auch unsere Süßwasserfisch, wieder al» Volksnahrung -ur allge- mein.'» Aufnahme gelangen. -iS- «MWWWM