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' ' :: Der Zächsische Erzähler wlland, Dänemark, Schweden, Vo««abe»d, . -e» 4. Pe»e«»«k M« Hering Mettwurst Schinken ohne Knochen Schweinefleisch mit Knochen Rindfleisch mit Knochen Eiern Kalbfleisch mit Knochen Kalbfleisch ohne Knoche Kabeljau eihnachtsfest rückt immer näher! Der Anzeigen teil der Zeitung ist der beste Führer beim (Ankauf, und da Ist es an der Zeit, durch wiederholtes Angebot im „Sächsischen Erzähler" das Publikum auf die besten Kauf gelegenheiten aufmerksam zu machen. Der Erfolg wird nicht ausbleiben, denn der Sächsische Erzähler wird bekanntlich in Stadt und Land in jedem .Hause gelesen. Steigekuna der Qualität der Milch Überhaupt und der Milch erzeugnissr im besonderen. Erfüllung aller Forderungen der Hygiene auf drm Erbiete der Milchversorgung. Herbeiführung einer ver schärften Uebexwachung und Kontrolle des gesamten Ver kehrs mit Milch. ' - Schaffung besserer Vert.lrbsformrn für die Milch. Vermehrung der Gelegenheiten zum Milchtrinken und zum Ge >'ß von Milchspeisen und Getränken in den Städten. Aufklärung b-r Bevölkerung über den Wert der Milch und der aus ihr hergestellten Erzeugnisse, Speisen und Ge tränke. N. - du.-ch Erfüllung dieser Aufgaben wird der Ver brauch an Milch und deutschen Milcherzeugnissen gehoben werden können. Der deutsche Städtetag hat sich am 23. und 24. April ds. LHs. in Mannheim mit ähnlichen Fragen beschäftigt. Als Ergebnis der Tagung konnte festgestellt werden, daß n^an über folgende Punkte einig war; 1. Die Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreier Milch in ausreichenden. Mengen zu angemessenen Preisen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Gesundheitspflege. 2. Unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse müssen daher die nötigen rechtlichen Voraussetzungen als Rahmenbestimmungen geschaffen und Maßnahmen getrof fen werden, um eine geeignete Gewinnung, Behandlung und Kontrolle der Milch vom Erzeuger bis zum Verbrau cher zu gewährleisten. Oentsche Lufifa-rt. Der Südamerikafzugs Dr. LtttherS. Bekanntlich hatte Dr. Luther bereits als deutscher Reichskanz ler sich als einer der eifrigsten Förderer des Luftfahrtgedanken» erwiesen. So hat er dann auch wiederum Gelegenheit genommen, bei seinem Besuch in den südamerikanischen Staaten, durch ha- Mn» setzen seiner Persönlichkeit sich von neuem in den Dienst der deut schen Luftfahrt zu stellen. Hapag, Lloyd und Deutsche Lust-Hansa haben Hand in Hand gearbeitet, um dis lange Reise Dr. Luthers durch Zwischenschaltung von Luftstrecken nach Möglichkeit zu Ur schleunigen. Für die Lustreise von Buenos Aires nach Ria ds Iy- MM mch Mtlchverke-r. Bon Hofrot Dr. Müller-Lenhartz, Professor der Landwirtschaft an der Universität Leipzig. Der Produktionswert der deutschen Landustrtfchoft be trägt etwa des Wertes der landwirtschaftlichen Gesamt produktion und übertrifft denjenigen der deutschen Te- treideerzeuguna. Wir haben in Deutschland zur Zeit über g Millionen Kühe, die täglich etwa 50 Millionen Liter Milch liefern, da» sind im Jahre ungefähr 18 Milliarden Liter. Diese stellen einen Wert von etwa 3,7 Milliarden Mark dar gegenüber den 2,3 Milliarden Mark, mit denen inan die deutsche Kohlenproduktion bewertet. Der Milch- irlös ist die Haupteinnahmequelle des Kleinbauern, denn kwa '/, des gesamten Rindviehbestandes entfallen auf land wirtschaftliche Betriebe unter 20 Hektar. Für die Volfsernährung und Volksgesundheit ist die Milch von größter Bedeutung, denn sie enthält alle Stoffe, di: der Körper braucht: Eiweiß, Fett, Zucker, Mineralstoffe, Sl-, B- und C-Vitamine. Der Nährwert eines Liters Boll milch beträgt etwa 600 Kalorien, wie sie in einem Pfunde mageren Rindfleische- oder in 8 Eiern enthalten sind. Die Tagesernährung eines Erwachsenen (der Ernäh- nmostag) kostet heute in Milch 1,20 Mark, dagegen in 1.50 Mark 3.50 Mark 3.50 Mark 4.20 Mark 4.40 Mark 4.40 Mark 5.10 Mark 5.30 Mark 7.— Mark Wenn demnach die Milch ein sehr billiges Nahrungs mittel darstellt und außerdem zu bedenken ist, daß die Nährstoffe in der Milch, weil sie tierischer Art sind, einen höhen physiologischen Wert besitzen, so muß man sich wun dern, daß der Deutsche im Milchverzehr an letzter Stelle steht. Vor dem Kriege verbrauchte man etwa in den deut schen Städten Liter je Kopf und Tag, heute nur Liter. In Amerika legt die Hausfrau etwa A ihres Haushaltgel des in MiH und Milcherzeugnissen an, und man verbraucht dort täglich je Kopf ^—1 Liter. Einen ähnlichen Ver brauch zeigen die Schweiz, Holland, Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. Das deutsche «Volk hat bei sei nem knappen Einkommen, das kaum zur Befriedigung aller Lebensbedürfnisse ausreicht, allen Grund, eine billige Er nährung anzustreben, und darum sollte die deutsche Haus frau ihr Hauptaugenmerk auf Milch und Milchspeisen richten. ! Erfreulicherweise leben wir gerade jetzt in einer Zeit, in der man seitens der Verbraucher, der Erzeuger, der Landes- und Reichsregierung durch Aufklärung und Beleh rung, durch weitgehende Propaganda den Milchverbrauch hebet: will. So'hat sich in Berlin am 16. April ds. Jhs. der Neicheäusschuß^zur Förderung' des Milchverbrauches auf dänkenswene Anregung des Reichsministers für Ernäh rung und Landwirtschaft gebildet. Die Tätigkeit de- Reichsmilchausschüsses ^oll im wesentlichen anregender ,'atur sein. Folgende Bestrebungen sollen verfolgt werden. 3. Nn Zusammenwirken der Behörden (Staat tmd Etz» meinden), der Wissenschaft, der Erzeuger und de« Hastdeltz ist S«bdstm. mit Milch in den größeren Städten W von einer besonderen Erlaubnis der Gemeinde abhängig »ein. . ' Cs erhebt sich nun die Frage, in welcher Form He Milch in Die Großstädte eingeführt werden soll, obstersti- siert, pasteurisiert oder roh? Welche Milch ist -ugllstch jn hygienischer Beziehung die beste, besonder» in der «armyt» Jahreszeit? Die Angst vor der Uebertraguna von Bal rien durch die Milch ist nicht unbegründet. Unrein« M enthält viel Keime, di« dem Menschen schaden könne» außerdem können Tierkrankheiten wie Tuberkulose, Mault und Klauenseuche, weiter menschliche Krankheiten (Typhus» Scharlach, Diphtherie usw.) durch die Milch übeMamn werden. Was lag da näher, als daß man diesen Klemsehe» wesen mit hoher Temperatur zu Leibe ging? Man sterllii sierte die Milch mit Graden von 100 und noch weit höher, man bereitete die Kindermilch in Soxshlet und glaubt«, daß die Hitze alle schädigenden Eigenschaften der Milch nicht nur verdeckte, sondern beseitigte. Heute wissen wir, daß hoch erhitzte Milch große Schädigungen e^Shrt: 1. Ein großer Teil des Lezithins, des Phosphoreiwet- ßes wird zerstört. 2. Die Ciweißstoffe werden minder verdaulich. 3. Die Enzyme und Fermente, die im Dienste der Ber» dauung arbeiten, werden teilweise zerstört. 4. Ein großer Teil der Kalksalze bleibt nicht miihr resor bierbar, dadurch kann ungenügende Knochenbildung (Rachi tis) beim Säugling eintreten. 5. Ein Teil der lebenswichtigen Vitamine wird zerstört. 6. Wird erhi'-t.- Milch nicht sofort abgekiihlt und,über- steigt ihre Temperatur 10 Grad E„ so vermHren sich die nicht abgetöteten Keime sehr schnell, bilden Giftstoffe Und können sehr schädlich auf die Gesundheit wirken. Alle diese Schädigungen haben es mit sich gebrächt, daß die sterilisierte Milch immer mehr vom Markte verschwindet und öjn ihr« Stelle die pasteurisierte, unter 100 Grad C. erhitzte, getreu ten ist. Aber auch hoch pasteurisierte Milch (?ük—V5 Grad) leidet erheblich unter der hohen Temperatur. Es besteht folgende Tatsache: Je höher und länger eine Milch erhitzt wird, je weniger sie nach dem Erhitzen kühl schalten wird (mindestens auf 10 Grad C.)^.desta größere Schädigungen erfährt sie. — Hoch erhitzte Milch fft daher durchaus keine Volks-, noch weniger Kindernahnmo, denn die Idealmilch bleibt eine einwandfreie Kochmilch, die nötigenfalls von der Hausfrau selbst kurz aufgekocht werden kann. '»v ber Hütte bis zum Thron ' Kann kein Mensch aus Erben Wahrhaft glücklich, wahrhaft froh Ohne Arbeit werben. S. Sornwall. Der Weg zum Licht Roman non E. Cbenstein. ' Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale E. Ackermann, Stuttgart. (52. Fortietznnx.» Nachdruck verboten.» „Deine Maggie wird uns darüber ja später alles be richten," sagte Bernarda, „du sollst dich also gar nicht mit Sprechen anstrengen. Nur das möchte ich wissen, ob du Schmerzen leidest, meine arme Lola?" Lola beantwortete die Frage nicht. Ihr Blick wanderte unruhig zwischen Bernarda und Lukas hin und her. „Ist er dein Mann?" fragte sie plötzlich. , „Nein, aber mein Verlobter." „Gottlob!" kam es leise von Lolas Lippen. Dann mit den Augen der Schwester winkend, sie möge sich tiefer zu ihr herabbeugen, fuhr sie hastig flüsternd fort: „Ich habe dich absichtlich belogen damals, er batte mich gar nicht lieb — nur dich, schon damals. Aber ich wollte euch trennen — denn ich haßte ihn, weil er so viel besser und edler ist als — und später hab' ich es bereut — ach, Bernarda, wenn du wüßtest, wie es mir ergangen ist — diese Leere — dieser Mel — diese Sehnsucht..." - Bernarda legte beruhigend die Hand aus der Schwester Schulter, denn Lolas Stimme war immer erregter ge worden. „Du sollst nicht so viel sprechen, Liebe. Und dir jetzt kein« Gedanken über andere Dinge machen." Ihr« Hand strich liebkosend an dem auf der Decke lie- getzden Arm herunter, der gleichfalls im Verband war. öo« zuckte unwillkürlich zusammen. „verzeih — tat ich dir weh?" fragte Bernarda er schrocken. „Er ist g«brochen. Ich glaube alle Knochen sind zer brochen. Aber die Schmerzen wollte ich schon ertragen — bloß das ist so schrecklich! Sterben müssen, wenn man noch nicht gelebt hat." Lola» dunkle Augen glühten wie im Fieber, immer er regter wurde ihre Stimm«. „Denn st«hst du — da» war ja kein Leben Ich glaubte »bloß — gb-r schon lang ist «» mir klar: Das Ist nichts — nichts. Dann dacht« ich immer an dich — und ihn — und all«, was Ihr zu mir gesprochen. Damals kam e» mir wie '".res, ' spannte» GeschwStz vor. Aber nun wurde es " — in der Erinnerung. Und ich begriff: Da» iahre, Leben — mch ich ho'' ,« versäumt. . ." „Arme, kleine Loka, quäl' dich nicht so . . ." stammelte Bernarda erschüttert, während, ohne daß sie es wußte, Trä nen aus ihren Augen auf die Kranke niederperlten. „Du wirst nicht sterben und hast nichts versäumt — bist ja noch so jung. Und ich bleibe hier in Innsbruck, bis du so weit bist, daß wir heim können." „Heim . . . heim . . ." murmelte Lola in einem Ton so voll Sehnsucht und Innigkeit, daß es Bernarda wie ein körperlicher Schmerz durchzuckte. „Ach, wenn das sein könnte — aber es wird nicht ..." Sie unterbrach sich. „Was macht Papa? Was Dolsi? Salome schrieb mir, Pa pa sei krank?" „Es geht ihm besser. Ich erzähle dir das alles später. Morgen, wenn M wiederkomme . . ." Die Krankenschwester trat heran und mahnte leise, daß es genug für heute sei. Die Kranke brauche nun wieder Ruhe. Auch werde die ärztliche Visite gleich beginnen. Bernarda beeilte sich also, Abschied zu nehmen und blickte sich dann nach Lukas um, der sich gleich anfangs nach der Begrüßung bescheiden ans Fenster zurückgezogen hatte, um die Schwestern nicht zu stören. Da rief Lola Bernarda noch einmal zurück. „Ich freue mich so, daß ihr euch gefunden habt . . ." murmelte sie dann mit einem unsichern Bück nach Lukas hinüber: „Willst du ihn an meiner Statt bitten, daß er mir vergibt?" „Er zürnt dir ja gar nicht." „Tu' es doch, bitte. Und sag' ihm — ich wäre schon lange nimmer die alte, törichte Lola." Vom Arzt erfuhren sie dann, daß Lola wie durch ein Wunder keine inneren Verletzungen davongetragen hatte, aber äußerlich recht schlimm weggekommen war bei dem bösen Sturz, den sie aus dem sich Überschlagenden Auto ge tan. Beide Beine und die Arme waren gebrochen, der linke sogar an zwei Stellen und das Gesicht völlig zerfetzt und zerschlagen — einige Wochen würde es unbedingt währen, ehe an einen Transport in die Heimat gedacht werden könnte. . . < ' So lange konnte Lukas natürlich keinesfalls von der Fabrik fortbleiben. Cs wurde also bestimmt,, daß er am nächsten Tag bereits zurückfahren, spater die Schwestern zur Heimreise wieder abholen sollte. Bernarda blieb im Hotel, wohin Lola vor Antritt der letzten unglücklichen Autofahrt Maggie äls Quartiermacherin vorausgeschickt und wo diese noch wohnte. Don Maggie erfuhr sie und Lukas dann Äle bisher be kannt gewordenen Einzelheiten über den Unglücksfall und manches, was ihn: vorausgegangen war. Sie erzählte, daß ihre Herrin in Nizza, wo sie außer ordentlich gefeiert worden sei, «ine alte Dame aus Deutsch land kennengelernt» mit der sie dann viel verkehrt habe. Die Dame sei Theosophin gewesen und nahm Frau Hollweg auch häufig zu theosophischen Vorträgen und Abenden im Verein mit. ' Von dieser Zeit an sei sie nicht ttrehr so viel in Gestll- schäft gegangen und auch sonst^sehr verändert gewesen. Dann sei eines Täges Mr. Hollweg unerwartet ange kommen, aber nür zwei Tag«' geblieben. ' Und während dieser zwei Tage habe es beständig' Streit gegeben. Mr. Hollweg fand, daß Madame zu wenig Verkehr Habe, beson ders nicht mit den Leuten, auf die es Mr. Hollweg ankäme. Er warf ibr auch vor, daß sie den glücklichen UMtckndz beim letzten Autorennen einen Preis gewonnen'zu höben, zu we nig ausiilltzte. Damals sei ihr Name in qller.Mund gewesen und aüe Sportzeitungen brachten Bilder voi<1hr und Artikel über sie. Es wäre der Moment gewesen — und die Pflicht Mgdames gegen ihren Gatten — diesen Erfolg auszubauen, denn sie wisse wohl, daß es für seinen Kredit nötig seu eine glänzende Rolle in der Welt zu spielen. Darum habe, er sie nach Eü- ropa geschickt und auch wegen Mr. Atkinson — statt dessen ziehe sie sich plötzlich aus der Gesellschaft zurück, habe ifte Laune, wie eine Nonne zu leben und stoße Mr, Atkinson in einem Augenblick vor den Kopf, wo man ihn aM nötigsten brauche... ' ' ' „Wer ist dieser Mr. Atkiision?" fragte Bernarda, den Bericht Maggies unterbrechend^ . * Die Zofe wurde verlegen. Dann erzählte sie, durch Bernardas und Lukas Fragen gedrängt, stockend, Mr. Atkinson sei ein Neuyorker Milli ardär und mit Mr. Hollweg befreundet, seit dieser durch seine Vermittlung die Petrolcumquellen angekauft. Mr. Atkinson habe seinem Freund dann quch wiederholt größer« Summen zur Beteiligung an andern Unternehmungen vor gestreckt und zweifellos sei er in Madame verliebt gewesen, Madame aber habe nie etwas von ihn: wissen wollen, denn sie fand, daß Mr. Atkinson, der früher Viehhändler gewesen, kein Gentleman sei. Als Madame nach Nizza ging, reist« er nach, und Mr. Hollwcg zuliebe mar sie anfangs auch noch freundlich zu ihm gewesen, bis er ihr eines Tages eins ziemlich unverschämte Liebeserklärung machte. Von da an existierte Mr. Atkinson nicht mehr für Mo- daine, und er reiste bald danach zurück nach Amerika. So viel nun sie, Maggie, aus den mitunter ziemlich laut und heftig geführten Streitigkeiten während Mr. HyV- wegs «Anwesenheit in Nizza entnommen^habe,, sei Hollweg hauptsächlich gekommen, um Madame zu einer Versöhnung mit Atkanson zu bewegen, doch hhlH sie dies sehr entschieden aus. > Auch schränkte sie nach Mr. HHlwLgs Abreise ihren ge- sellschaftlichen Verkehr noch mehr em und widmet« sich tztzr mehr dem Autosport, als dem einzigen, was ihr Freud, mache, wie sie öfter sagte. Sie lenkte ihren Wagen meist selbst und nahm Cramer nur zum Schuh auf ihren recht weit ausgedehnten Tonten mit. ' / .. (Fo^ lw^ - ,r /