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Der sächsische Erzähler : 04.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192612042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19261204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19261204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-04
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.12.1926
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» Der Sächsische Erzähler nachtt'Llmsah, wenn er durch eine Anzeige im Sächs.Grzähler auf seineWaren hinwetst! 4 Beiblatts» de« 4. Dezember ISS« Sie 3 Sonntage vor dem Weihnachtsfest sind geschästsfrei Zeder GeschästSmaun fördert seinen Weih« Die Sekte der Bananenesser. In England hat sich eine Reli gionssekte gebildet, die ihre Lehre darauf gründet, daß nicht der Äpfel die verbotene Frucht des Paradieses gewesen sei, sondern hie Banane. Aus diesem Grunde ist den Angehörigen jener Sekte das Bananenessen auch als religiöses Gesetz vorgeschrieben. Von Zeit zu Zeit werden sogar große Festmähler veranstaltet, bei denen nur Bananen verzehrt werden dürfen. Die Bananengerichte sind dabei so mannigfaltig und schmackhaft zubereitet, daß alle Teilneh mer von der neuen Lehre schon wegen des Bananenschmausens be geistert sind. Seiten noch niehrere Laschen. Als Muster finden sich Zick-Zack, " Stern, Dreieck in Kerbschnitt ausgeführt. An Kopfbedeckungen gab es in vorgeschichtlicher Zeit Hüte oder Mützen, die aber meist nur zu Amt- und Kultzwecken dienten. Auf den bekannten Externsteinen beim Hermannsdenkmal tragen die dargestellten Sachsen sogar Strohhllte! Die Büffclhornkappen sind bis jetzt nicht belegt. Fell kappen aus Ziegcnsellen trug man gern. Bei Moorleichen fand man auch Kapuzen. Die kurzen Ausführungen lassen erkennen, daß die Tracht der alten Germanen bereits Jahrtausende v. Ehr. auf einer beachtlichen Kulturhöhe stand; ein Eindruck, den man vor allem von den neuer dings angescrtigtcn endlich genauen und naturgetreuen Nachbil dungen der Trachten unserer Vorfahren gewinnt. Die lange Un terschätzung der alten germanischen Kultur macht langsam einer gerechten Beurteilung Platz. Die Erhaltung der Wartburg. Die berühmten Schwindschen Fresken der Wartburg, die zu den kunst- und kulturhistorisch wert vollsten Kunstschätzen Deutschlands gehören und die vor einiger Zeit restauriert worden sind, sind neuerdings vöm Verfall bedroht- Nach dem Urteil hervorragender Sachverständiger find sie vor dem Untergang zu bewahren, wenn weitere Sicherungsmaßnah men getroffen und bauliche Arbeiten am Mauerwerk vorgenommen werden. Diese Bauarbeiten bedeuten indes eine große Arbeit, di große Summen voraussetzt. Der „Verein der Freunde der Wart burg" wendet sich deshalb in einem Appell an alle Deutschen, ihm durch Spenden zu helfen, die Kunstwerke und damit die Wartburg zu erhalten. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich im Rat haus zu Eisenach. oorzugt. Unter dem Mantel trug man den Leibrock. Bei Moor- funoen in der Provinz Hannover wurden mehrfach Leibröcke vorge funden. Es waren wollene Schlupfkleider, die nicht ganz bis zu den Knien reichten. Auf der linken Schuller war der Rock zusammenge- näht, so daß für den linken Arm ein Armloch entstand. Auf der rechten Seite wurde der Rock durch eine Fibel oder Nadel geschlos sen. Der Leibrock war mit oder ohne Aermel. Die Ostgermanen trugen die Aermel im 4. Jahrhundert lang. Neben dem Rock wird etwa vom 3. Jahrhundert an. ein Leinen-Unterkleid getrogen (adci. liomiäi); von den Germanen übernahmen es die römischen Solda ten. Bis etwa zum 9. Jahrhundert n. Ehr. läßt sich bei den Ger- manen auch noch das Tragen wollener Unterkleider feststellen. Zu.. Beginn der römischen Zell haben alle germanischen Völker die Hosentrachl. Uns», twsa, bedeutete ursprünglich Strumpf, Gama sche und diente zum Schutz der Unterschenkel gegen Gestrüpp und Dornen. Wie schon gesagt, sanden sich die ältesten germanischen Hosen in Eichenbaumsärgen der Broncezeit und bestanden meist aus Leder, seltener aus Wolle. Sie waren ursprünglich ein Lenden schurz aus viereckigem Zeugstück gefertigt, wurden durch einen Leder gürtel gehalten und reichten von der Brust bis zu den Knien. Hier aus entstand die Kniehose, zum Schutz der Lenden und Oberschenkel, die besonders, als von östlichen Nachbarn längst die lange Hose Eingang gefunden hatte, von den See-Germanen als Fischern und Seefahrern beibehaltcn wurde. Longe weite Beinkleider trugen die Wangionen, ferner die Franken und Alemannen; die Langobarden dagegen hatten Kniehosen und Schenkelbinden und gingen erst um 630 n. Ehr. zu langen Hosen über, als sie das katholische Glaubens- bekenntnis angenommen hatten. Während ihrer Wanderung be- , hielten sie die Kurzhose bei und nahmen als Unterschenkelkleid die Stutzen neu hinzu, von wo sie die Baiern übernahmen, die bis da hin wahrscheinlich die alten marokkanischen Knöchelhosen getragen hatten Fremde Einflüsse auf die germanische Männertracht kom men mit dem 5. Jahrhundert n. Ehr. auf; vor allem scheint der Gebrauch des Kniebandes nicht germanischen Ursprungs zu sein. Im 7. bis 8. Jahrhundert setzt sich das Tragen von Bcinbinden oder Stutzen bei den westgermanischen Völkern allgemein durch. Im S. Jahrhundert kommt ein südliches Kleidungsstück auf: der Strumpf in der Form der bis zur Wade reichenden Socken. So werden aus den Stutzen sockenartige Strümpfe, die den alten Namen der Ga maschen „hosae" auf sich übertragen. Diese kurzen Strümpfe ver- binden sich dann mit den langen Beinkleidern zu Strumpfhosen, über dis man nach wie vor eine Riemenoerschnürung legte oder Binden wickelte. Ueber die Fußbekleidung berichtet das 17. Kapitel der Germania des Tacitus nichts. Teils machte der Germane wie - früher neue Schuhe sich selbst oder trug nunmehr römische Schuhe. ' Man bevorzugte mit eingepreßtcn Ornamenten verzierte Schuhe, die über dem Spann zugebunden werden konnten. Die erste sichere Nachricht über germanische Schuhe haben wir aus dein 5. Jahrhun- dert, wo «in Fürst Sigismer Schuhe aus haariger Tierhaut trägt, die bis zum Knöchel reichen. Die Edlen der Westgoten trugen Schuhe aus Pferdefcll. Die gotischen Schuhe hatten Schlihöffnun- , gpn für den Zutritt frischer Lust — und de» Staubes und Schmutzes. Die Langobarden hatten einen aus einem Stück ohne besondere Sohle geschnittenen Bundschuh, der oben fast bis zur großen Zehe offen war und mit darüber gezogenen Lederriemen befestigt wurde. Schuhfunde wurden besonders in Gräbern der Provinz^Hannover gemacht.' Man hatte damals die Vorstellung, daß der Verstorbene bis zum Aufenthaltsorte der Seele eine lange Wanderung machen müsse. Dasür nun gab man den Toten meist neue, feste Schuhe mit. Außer den eigenen erhielt er noch ein zweites Paar. Die Schuhe waren meist aus Rindleder und rauh, mit zum Test stehen gelassenen Haaren. Die Machart mar sehr fein und trug vor allem bereits der Fußform Rechnung und war auf die Fußbewegung ein- gestellt. Sohle, Bor- und Hinterblatt bestanden aus einem Stück. Da« Dorderblatt war in 15 Laschen zerlegt; hinten waren zu beiden großen überein, daß das Mundan-Horoskop der russischen Republik auf einen gewaltsamen Sturz d es Bolsche wismus deutet. Der Gowjetdiktatur soll jedoch nicht ein - ."gime der Ordnung und der aufbauenden Arbeit, sondern vielmehr innere Wirren und Aufruhr folgen, deren Fern- w'-tungen auch über das übrige Europa nicht spurlos hin- r .'ggeken werden. Der Astrologe Radetzky (ein Mann, der offenbar keine Angst hat, sich zu blamieren, da es ihm bereits, zumindest nach eigener Angabe, gelungen sei, das desjahr von Ebert lind Stinnes zu prophezeien), will so- !>.- manche Einzelheiten des russischen Umsturzes den Ster- nen abgeguckt haben. Nach seiner Ueberzeugung soll die antlbolschewistische Revolution im Zeichen des Panslawis mus stehen. Nach der Niederwerfung des Kommunismus sollen die russischen Truppen die Nachbarländer überfluten. Andere Astrologen sind gnädiger und der bereits erwähnte Withcoir.^ sicht sogar mit geistigem Auge bereis den neuen Acren sein Apter friedlich über die Völker Rußlands fcywingen. Nach Grimms Ansicht soll sich das Schicksal Sowjetrußländs im Monat Febmar entscheiden. Auch die Histc Monomen pflichten diesen Prognosen insofern bei, daß sie an Hand der geschichtlichen Entwicklung Rußlands den i.r'ien Sturz des Bolschewismus berechnen zu können glau ben. immerhin räumen sie dem bevorstehenden Sturz des jetzigen Systems eine längere Frist als die Sterndeuter ein. Wie wird sich das Schicksal Frankreichs gestalten? Die Pariser Hellseherin Madame Charita Borderieux tritt mit der Prognose hervor, daß das kommende Jahr einen unerwarteten Aufschwung des Finanzwesens, des Handels und der Industrie in Frankreich bringen werde. Bis Ende 'erbst soll der Frank den Friedenskurs erreicht haben. Die Börsenkurse beschäftigen lebhaft auch die Sterndeuter und ein deutscher Astrologe geht sogar so weit, die Stabilisierung s Franks mit 40 Prozent des Friedenswertes anzugeben. Was die hohe Politik Frankreichs anbelangt, soll die Ge heimschrift der Gestirne auf einen Anschlag gegen Poincarö deuten. Die Annäherung zwischen Frankreich und Deutsch land wer'.e weitere Fortschritte erzielen. Das neue Jahr soll auch in Deutschlands politischer Entwicklung 1SS7 — ei« Katastropüenjahr? Voraussagen van Sterndeutern, Hellsehern und Hifiorio- . nomen. Das HerannahSn des neuen Jahres Übt, wie alljährlich auch diesmal, eine stimulierende Wirkung auf die Prophe tengabe der Hellseher und der Astrologen aus. Ls regnet förmlich von Prophezeiungen in aller Herren Länder; man weiß gar nicht recht, ob man den französischen Hellsehern, den amerikanischen Sterndeutern oder den deutschen/Histo- rionomen (das sind Gelehrte, Hie die Berechenbarkeit der Weltgeschichte verkünden) Glauben schenken soll. Die Auf gabe wäre freilich einfacher, wenn sich zumindest die einzel nen Gruppen, zum Beispiel die Astrologen Deutschlands, untereinander einig wären. Dies ist jedoch bei weitem nicht der Fall. Insbesondere gehen die Deutungsarten der näch sten Zukunft begreiflicherweise stark auseinander, wenn es sich um Völkerschicksale handelt, wenn also politische Einstel lung und Gefühlsmomente di« Erkenntnis stark trüben, Immerhin hat der Versuch, aus dem Wirrwarr von Horo skopen, hellseherischen Visionen, geschichtswissenschaftlichen Berechnungen ein einheitliches Bild zu gewinnen, einen großen Reiz. > In den meisten großongelegten astrologischen Progno sen ist eine ziemlich klare Deutung auf katastrophale Natur ereignisse, die im Jähre 1927 die Ruhe der Welt stören sol len, enthalten. Erdbeben, Zyklone und Orkane sollen in der ersten Hälfte des Jahres 1927 die geplagte Menschheit Heim suchen. Wo werden diese Naturgewalten ihr furchtbar er habenes Spiel treiben? Die Beantwortung dieser Frage ist nicht einheitlich. Der französische Astrologe Andoux sieht ein katastrophales Erdbeben in Südamerika voraus. Der Hellseher Pascual Forthuny (Paris) meint, es werde eine Katastrophe, wie sie Miamy in Florida verheert hat, in Nordamerika wüten. Der deutsche Astrologe Radetzky liest aus den Sternen Springfluten und andere Elementar ereignisse, die in Frankreich, England und Deutschland im Laufe des kommenden Jahres ungeheuren Schaden stiften sollen. Sein Kollege A. M. Grimm ist nicht weniger pes simistisch und glaubt für den Sommer des Jahres 1927 große Brände, ja sogar pestartige Seuchen für Europa Vor aussagen zu können. Nicht weniger düster ist das Bild, das Nr Berliner Hellseherin Frau Jordan über die bevor siel, enden Elementarkatastrophen entrollt. Ihrem Blick er- s, einen erloschene Krater, die wieder ausbrechen, Inseln, die verschwinden. Allerdings vermeidet sie diese Ereignisse zu lokalisieren. Nur für die bevorstehenden Explosionsun- g^cke in Bergwerken gibt sie Deutschland als Schauplatz an. Wenn auch nichts Günstigeres, doch Genaueres liest der Amerikaner Withc o m b in den Sternen, indem er gl ttweg das Versinken Helgolands im Meer voraussagt. Wie erscheint der Weg, den die Weltpolitik im nächsten Jahr einschlagen soll, im Spiegel der Prognosen und Prophezeiungen? Das Gemälde, das sich dem Blick in dir Zukunft offenbart, hat freilich keine festen Konturen. Das einzige einheitliche Merkmal ist, daß es vielleicht in uunkleren Farben gehalten ist. Amerikanische, französische :d englische Astrologen stimmen darin im ganzen und Die Tracht der alte» Germanen, von der Steinzeit bis zur vorgeschichtlichen Epoche. Von Or. Herm. Oberliss-Würzburg. Während der Dauer der älteren Steinzeit, die etwa von 11 000 bis 9000 v. Ehr. angesetzt wird, herrschte im nördlichen Europa, wo die aus der Aurignac-Art entwickelte nordeuropäische germanische Rasse sah, ein gegen 3—5 Grad kälteres Klima als heute, also eine sehr unwirtliche Witterung. Gegen diese schützten sich die Gernianen durch Umlegen der Felle der erjagten Tiere, deren Kraft nach dem naiven Glauben späterer Zeit zugleich in den Trä- gcr überging. Als Schmuck trug man die Zähne, Klauen und das Gehör der erlegten Tiere. Ob, wie manche Forscher annehmen, Muschelkleider damals getragen wurden, ist ungewiß. Bekleidung ms Pslanzenstossen ist nicht nachzuweijen. In der jüngeren Steinzeit — rund 9000 bis 2000 v. Ehr. — sinken sich bereits Spuren rohen und verarbeiteten Flachses. Das Spinnen war be kennt, denn man sand -Spindeln, Spinnwirteln, ja sogar eine Art Webstuhl. Auch Leinwand findet sich schon. Kleider aus Bastge- slccht sind ebenfalls nachzuweisen. Daneben trug man im Winter Pelzkleidung, d. h. Fellschurz und Fellumhang» wenigstens in den nördlichen Gebieten, du an sich das Klima in Europa 2 Grad höher war als zur alleren Steinzeit. Verschiedene Farben und Flecht werkmuster als Verzierung sind für die Gewänder anzunehmen. Zum beweglichen Schmuck kamen hinzu Bernstein und Gagat, die oft zu ganzen Gehängen vereint wurden. Reu war -das Tragen von Ringen und Amuletten. Für dl« Broncezeit — rund 20l)ü bis 800 v. Ehr. — sind wir gut unterrichtet durch Funde in Eichen- sargen aus Hügelgräbern Schleswigs und Jütlands. Das Klima war weiterhin trocken und warm. Die Kleidung des Germanen bestand aus Mantel, Umschlagetuch, Rock, Hüsthose, Beinblnden, Schuhen und Mütze. Der Mantel war ein viereckiges oder ovales Stück ungenähten, groben Tuches aus Wolle, das vorn durch eine Nadel geschlossen war. Ausnahmsweise trug der Germane einen Schal mit gefranztem Rand. Der Rock reichte von den Achselhöhlen bis zu den Knien und war um die Taille gegürtet. Das Gürtelband ging ost zweimal um den Leib und endete in Quasten, die vorn herabhingen. Dos Gewand selbst wurde über den Schultern mit Lederriemen festgehalten. Broncene Doppelknöpfe dienten zum Verschließen des Rockes. In der Broncezeit entstand auch die älteste Form einer auf germanischem Böden entstandenen Hose, die sich aus einer Lendenbinde zur Hüsthose entwickelte, von der aus man zur Kniehose kam. Ferner gab es Beinblnden, die teils die Knöchel, teils Knöchel und Unterschenkel umschnürten, ähnlich den Gamaschen. Für die Mütze gab es zwei Formen: die eine war halbkugelig und paßte sich der Kopfform an, die andere war hoch und oben flach abgeschnitten. Oft war die Mütze, des besseren Halles wegen, um einen Holzring gearbeitet. Der Germane ging glattrasiert und hatte langflatterndes Haupthaar. Kamm, Barischeere, Rasiermesser und Pomade wurden sehr viel benutzt, da Reinlichkeit von jeher ein« be- sondere Eigenschaft der Germanen war. Ein Klimasturz, der um 700 v. Ehr. mit dem Beginn der Eisenzeit stattfand, muß sich auch auf die Bekleidung aurgewirkt haben, doch wissen wir in den folgenden Jahrhunderten nichts darüber. Erst mit dem Beginn der Römerzeit fließen die Quellen wieder, und diese zeigen nur von der Broncezeit völlig abweichende Bekleidung. Der Mann trug einen auf der Brust geschlossenen ovalen oder rechteckigen, später meist viereckigen, hin und wieder rhombischen Umhang, der über die Schultern gelegt wurde. Myn hatte auch schon «Ine Art Kapuzen mantel. Die Mäntel oder Uhihitng« hatten farbige Säume, Borten, Besätze und Fransen und waren ein- oder mehrfarbig, streifig oder mriert. Man kannte Taft, Köper, Streifendrell und Rautendrell. Auch gab es Verbindungen mehrerer Webearten an einem Ge> '"bestück. Ketten und Einschläge wichen mitunter In der Färbung '-'uander ab. Grelle Farben wurden vor den gedämpften be- Statistik der falschen Zähne. Englische Dentisten schätzen die Zahl der jährlich in England «nötigten falschen Zähne auf 200 Millionen. Im Alter von 30 Jahren hat je eine Person von drei falsche Zähne, im Alter von 50 Jahren erhöht sich da« Verhält nis auf 1 : 2. , , Der Zweck des Knochenmark» ltn menschlichen Körper. Die jüngsten Forschungen Schillings haben festgestellt, daß das Kno chenmark ein sehr wichtiges Körperorgan darstellt, da es die Auf gebe hat, fremde, in das Körprrinnere elngedrungen« Stoffe zu bekämpfen und unschädlich zu machen. Zu diesem Zweck erzeugt das Knochenmark vor allem Mallen von roten und weißen Blut körperchen, die es sogleich in die Blutbahn sendet, wenn sich irgend eine von außen kommende Störung wahrnehmen läßt. Auf jeden größeren Blutverlust z. B. oder auch auf jede im Körper auftre- tende Entzündung reagiert das Knochenmark dadurch, daß es, ob wohl es im normalen Zustande direkt als zellenarm zu betrachten ist, binnen ganz kurzer Zeit Unmengen von Blutzellen herm»' bringt, durch die dann der Blutverlust ausgeglichen b«w. die Ent- zündung bekämpft wird. In solchen Fällen ist das Knochennwrt dann außerordentlich reich an Blutzellen, die es, wenn es ine Be kämpfung der Erkrankung notwendig macht, sogar auch M «n- reiscin Zustande in die Dlcttbahn tretest läßt. . , man-, bedeutend- Ereigntsi« bringen. Di« Hellseherin.Frasi Jordan sagt einen monarchistischen Putschversuch voraus, der allerdings Mißglücken werde. Eine prophetische Vlflchl zeigt ihr eine Todesfackel, die dem Kaiser bedenklich nah-- rstückt. Withcomb glaubt etwas Aehnliches im Horoskop Hindenburgs zu lesen. Im großen und ganzen V-rtze ^cars das Land regieren, in seinem Zeichen soll eine neu stärkere Militarisierung des Landes elnsesten. Unter den Elementarkatastrophen dürfte eine Springflut den größten Schaden anrichten und eine Zeitlang sogar den Hamburgs Elbctunnel gefährden. Der deutsche Astrolog Grimm fällt über Oesterreichs Geschicke von 1927 folgende Prognose: „Für Oesterreich ist es ein kritisches Jahr für Staat und Regierung. Es gibt politische Mißerfolge und schl-chte ^sirtschaftsverhältnisse. Rücktritt des Kabinetts wahr scheinlich, jedoch glückliche Ueberwindung der Schwierigket- tc Die Herbstmonate sind kritisch." Man sieht, alles in allem ergibt das Gesamtbild: Eia Kata'crophenjahrl Die Sterne lügen nicht, heißt er; mög- uch. Aber die Astrologen könnet irren. Sie tbaren jeden falls vorsichtig genug, so vielerlei vorauszusagen, daß eins- g:- unter allen Umständen eintreffen mutz. In Anbetracht drr Fülle von Katastrophen, die sie in den Horoskopen lrs-n, wollen wir hoffen, daß sie nicht recht behalten werden. Es bleibt eben abzuwartenl . ' .v Aus dem Gerichtssaal. Gemeinsame, Schöffengericht Laüheu. (Nachdruck verboten) wegen versuchter Verleitung zum Meineid wurde gegen die Wirtsc>)..stsgehilfensehefrau Wilhelmine Pauline Hantzsch geb. Marschner aus Wehrsdorf, jetzt in Langburkeradors wohnhaft, verhandelt. Ihr Eheniann Arno Hantzsch war Anfang 1924 von der Arbeiterin gesch. Mehner in Langburkersdorf als Vater ihres unehelichen Kindes gerichtlich in Anspruch genommen worden. Sie hatte behauptet, daß Hantzsch mit ihr in Langburkers dorf am 23. April 1923 intim verkehrt habe. Hantzsch batte dies be stritten und gellend gemacht, er sei an diesem Tage nicht in Lang- burkersdors, sondern in Werningerode zum Besuch fernes Schwager- Neumann gewesen. Auf seine Beranlassung war Neumann vom Landgericht Bautzen als Zeuge vernommen worden und hatte be schworen, daß Hantzsch am genannten Tage bei ihm gewesen fei. Das war aber unwahr. Neumann wurde wegen Meineids, Hantzsch wegen Anstiftung angeklagt und beide wurden auch am 27. April 1926 vom Schwurgericht Bautzen verurteilt. Vor dieser Verhand lung war nun die heute angeklagte vevehekkHantzsch nach Pirna zu der als Zeugin vorgeladsnen Milchfrau Zpinchen geb. Pietsch ge fahren, -und hatte sie zu überreden versucht, sie solle aussagen, daß Hantzsch am 23. April 1923 verreist gewesen sei. Dafür würde sie zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Verteidiger war R.-A. Lehmann- Bautzen. ' s Nach geheimer Beweisaufnahme wurde der Kunstfahrer und Fahrradhändler Karl Gustav Marschner aus Bautzen für schuldig befunden, an zwei Mädchen unter 14 Jahren Sittlichkeits verbrechen verübt, ferner durch schamloses Entblößen weiblich-n Personen gegenüber össentliches Aergernis erregt zu haben. Er wurde unter Anrechnung von einem Monat Untersuchungshaft zu 1 Jahr 1 Monat Gefängnis und 3 Jahren Ehrcnrechtsverlust verur teilt.
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