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— ' .V ' - ' 1-13. " 1 Nr. 25ö. Settage zum Muer Tageblatt. 4. November stmtl. Bekanntmachungen. d>, chk» <- >u^n»nach»»ae werd n, w>.« . I> «»» Ich, »Oll dl'tt «rdiirden >>»n in iluir tu««II»lu werd«», den d.<n» o.nitern e>unnnime» Äue. Einkommens- *«d Ersänz»«s»st«>Kr^verlarat»»e» betr. Denjenigen Steuerpflichtigen, welchen zum Zwecke der -«vorstehenden Abschätzung zur Einkommens» und Ergün- -ungssteuer auf da» Jahr 1-14 eine Deklarationsauffordo- rung nicht zugestellt worden ist, steht es frei, eine Deklara- tion über ihr Einkommen -ez. ihr ergänzung^euerpflichti. ges vermögen bi» zum 25. SvoeuM« 1-11 Während der Geschäftszeit bei dem unterzeichneten Rate ein» zureichen. Hierzu werden von unserem Etadisteueramte, Stadthaus Zimmer 20, Deklarationsfornmlare unentgeltlich auf Verlangen verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vormünder, tngleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personen« Vereinen und mit dem Rechte des Vermögenserwerbs ausgestatteten Vermögensmass«» aufgefordert, für die von ihnen vertrete nen Personen, Personen-Vereine, Anstalten oder Vermögens massen dafern dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen bez. ein ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen haben, Deklara tionen hier auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb be sondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Aue, den 1, November ISIS. Der Rat der Stadt. — vt«»e«mt. Bekanntmachung. Nr. VS des diesjährigen Reiichsgesetzblatte» ist erschienen und liegt in den Expeditionen der unterzeichnete» Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme aus. Inhalt: Verordnung, betreffend die Zuständigkeit der Rei^behörden zur Ausführung des Reichsbeamtengesetzes. — Bekanntmachung, betreffend die Desinfektion der zur Be förderung von lebendem Vieh oder Geflügel benutzten Güter wagen im Verkehre mät den luxemburgischen Prinz-Hein- rich-Bahnen. Die Stadträte von Aue, Löbnitz, Neustädte!, Schneeberg und Schwärzende g; die Bürgermeister von Grünhain, Harten stein, Joh.rnngeo-rgjenstadt und Wildenfels; df> Ebmckstde- Vorstände de» amtshackptmannschaftl. Bezirk» Schwärzenderg. Das im Grundbuche für Zschorlau Blatt 366 auf den Namen der Auguste Wilhelmine verehel. Brptschnvider geb. Mothe» eingetragene Grundstück soll am 19. Dezember ISIS, vormittag, 10 Uhr an der Ger chtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche L7.7 Ar groß und besteht aus einem Wohnhaus, einem Schneidemühlengebäude uNd einem Stallgebäude. Es ist mit Einschluß des Säge werk- aui 25 660 Mark geschätzt. Im Flurbuch ist es unter Nr. 873 l» m Vrandkataster unter Nr. 120 B eingetragen. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamt» sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zett der Eintragung des am 22. September 1913 verlautbarten Versteigerungstermin» aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigevungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten' Gebots nicht berücksichtigt Und bei der Verteilung des Ber- stcigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubiger» und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer e n der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlö» an die Stelle de» versteigerten Gegenstandes tritt. Schneeberg, den 30. Oktober 1S13. KSni glich« Amtsgericht. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können Freitag und Sonnabend, den 7. und 8. November ISIS nur d ingliche Sachen erledigt werden. Kgl. vmtshauptmannschaft Schwarzenberg, 1. Nov. ISIS. Der Bauunternehmer Emil Dörfelt in Zschorlau beab sichtigt di« Mrischaftsabwässer aus den auf den Flurstücken 256 L, 256 d und 240 de» Flurbuch» für Wildenau erbauten Wohnhäusern dem Schwarzbach zuzuführen. Die Forderung der Fortführung der Schleuse bis zur Mittweida bleibt vor- behalten. (88 28, M de» Wassergesetzes.) Die Unterlagen liegen hier zur Einsichtnahme aus. Etwaige Einwendungen gegen die begehrte besondere Benutzung und Anlage find binnen 14 Tagen, vom Erschei nen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bä der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg anzubringen. Die Be teiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, ver lieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der Behörde vorzunehmende Regelung. Die auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen werden durch den Fristablauf nicht ausge. schlossen. Kgl. Amtshauptmannschaft Schwrrzenberg, 1. Nov. 1913. Die Befchlutzkammer des Königlichen Oberveificherungs- amts zu Zwickau hat di« Schließung der Betriebskrankenkasse der Firma Kurt Hofmann in Beierfeld für den 31. Dezember 1913 ausgesprochen. Es wird darauf hingewiesen, daß die Befriedigung von Gläubigern, die ihre Forderungen an d e Betriebskranken- lasse nicht binnen drei Monaten nach Erscheinen dieser Be kanntmachung bei dem unterzeichneten Verficherungsamte angcmeldet haben, verweigert werden kann. Berficherungsamf der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg am 27. Oktober 1913. Der Ausweg. (Von unserem Berliner - Mitarbeiter.) Die Proklamation, mit der Herzog Ernst August' den Braunschweigern seinen Regierungsantritt kundgibt, ist in einem einfachen -ungekünstelten Ton gehalten. Sie ver meidet nach Möglichkeit den Amtrstil, der bet solchen Ge legenheiten sich schon mehr als genug in Deutschland breit- gemachr hat, und hütet sich auch, das Ende des Provisoriums als einen welterschütternden Wendepunkt in der Geschichte des Herzogtums zu bezeichnen. Es war schon vorher von den Offiziösen darauf hingewiesen worden, daß die Proklama tion ein Bekenntnis des neuen Herzogs zur Reichsoerfassung enthalten werde. Die Art und Weise, wie der Herzog dieses Bekenntnis formuliert hat, scheint uns in der Tat die staatsrechtlichenZweifel über seine Ansprüche auf Hannover soweit zu beseitigen, wie dies eben ohne ausdrücklichen Verzicht möglich ist. Der Herzog betont näm lich außer der unerschütterlichen Treue zum Reich und dessen Oberhaupt noch besonders' seine Verpflichtungen gegen seine Verbündeten. Dah er damit seine Pflichten al» Verbündeter Preußens in allererster Linie meint, ist ohne weiteres klar. Daß er als Verbündeter Preußens keine Ansprüche auf dessen Gebiet erheben kann, ist ebenfalls ohne weiteres klar. Und so enthält denn diese Hervorhebung der Bundespflichten tatsächlich einen unaus gesprochenen Verzicht auf Hannover, der durch das allge meine Lreugelübde gegen Kaiser und Reich nicht so scharf umschrieben werden kann. So macht denn die Verpflichtung auf die Bündnisverträge den Staatsrechtskünstlern, die des Prinzen Erklärung berieten, alle Ehre. Daß ein einfacher unzweideutiger Verzicht immer noch das bessere gewesen wär«, wird durch die Anerkennung, die man dem Treues gelöbni» de» Herzog» spenden muß, nicht berührt. Auch' wird man immer noch schmerzlich irgendwelche Andeutung über die Verpflichtungen künftiger Herzöge von Braunschweig aus Ernst Augusts Stamme vermissen. Freilich, die Haupt sache bleibt eben da» Verhallen de» Welfenherzogs zu den Deutschhannoveranern. Jetzt wird ja von allen Seiten, auch von Gmunden aus, zurückgepfiffen. Herzog Ernst August wird sicher nie vergessen, wem er es zu verdanken hat, daß die Hindernisse, die seiner Thronbesteigung entgegenstanden, in beglückender Weise beseitigt wurden. Vergißt man da» auch nie im Welfenlager und läßt dort wirklich Han nover Hannover sein und Braunschweig Braunschweig, wie der Welfenführer Langwost versichert«, so werden die Bürg, schäften von selbst überflüssig sein, die jetzt unsere Offiziösen zu finden bemüht sind. Daß d!« offiziöse Presse dabei mit v el Geschick operierte, wird man nicht gerade sagen können. Wenn die Norddeutsche Allgemeine Zeitung diese Bürgschaf ten außer in der Persönlichkeit de» jungen Fürsten und sei nen Eittärunqen an den Reichskanzler auch in seiner Stel lung als regierender Herzog von Braunschweig steht, die ihm mit den Rechten auch die Pflichten eine» deutschen Bundes fürsten übertrage, so ist das nicht ganz logisch gedacht. Denn Herzog Ernst August ist doch erst auf Grund gewiss« Bürg schaften Herzog von Braunschweig geworden. Diese Thron besteigung, die eine Folge von Bürgschaften, somit auch un ter die Bürgschaften selbst zu rechnen ist, geht demnach doch nicht. Aber diese gezwungene Beweisführung ergibt sich eben aus der gezwungenen Umgehung des Verzichtes selbst. Deshalb wird man es dem offiziösen Blatte,nicht gar so hoch anrechnen dürfen, wenn es gegen die Logik verstieß. Wir stehen jetzt vor einer vollzogenen Tatsache, und wir hoffen aufrichtig, daß nicht nur Herzog Ernst August, sondern auch das Niedersachsenvolk sagen kann, dah die braunschweigische Frage in beglückender Weise gelöst sei. — Di« Verfügung de» -erzog» Ernst August hat folgenden Worttaut: Von Gottes Gnaden, wir, Herzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg, Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland, tun hiermit kund und zu wissen: Nachdem die Hindernisse, welche seist dem Ab leben des hochseligen Herzog« Wilhelm der Regierungsge schäfte seilens der Berechtigten und dem fürstlichen Gesamt hause Braunschweig-Lüneburg entgegenstanden, durch Gotte» Fügung in gütiger Weise beseitigt find, haben wir die uns durch den hochseligen Herzog Wilhelm versprochene, unserem geliebten Vater, des Herzogs Ernst August, Königlicher Hoheit angefallene Regierung des Herzogtums mit dem Heu- tigen Tage angetreten. Es drängt uns zunächst, dem Ge fühle tiefer Dankbarkeit gegenüber dem hochseligen Prinzen Albrecht von Preußen, Königliche Hoheit,- und gegenüber sei ner Hoheit dem Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, den erlauchten Regenten, Ausdruck zu geben, die getreu ihrer Zusage beim Antritt der Regierung da« Wohl des her. zoglichrn Landes stets kräftig gefördert haben und uns bei der Uebernahme und Erfüllung unserer schweren Pflichten auf allen Wegen beigestanden haben. Wir versichern sodann unserem Königlichen Worte, bah wir di« Landesverfassung und alle ihr« Bestimmungen beobachten, aufrecht erhalten und beschützen wollen. Als deutscher Fürst werden wir stets in unerschütterlicher Treue zum Reiche und dem Verhältnis zu unseren Verbündeten unsere Verpflichtungen erfüllen, di« uns durch die Reichsverfassung und dis ihr zugrunde liegen, den Bündnisverträge auferlegt find. Wir geloben auf dieser Grundlage der Gerechtigkeit und Fürsorge, alle unsere Kräfte dem Wohle des Landes zu weihen und bitten Gott um sei nen gnädigen Beistand, damit unsere Regierung dem Herzog, tume zum Segen gereiche. Mit hoher Freude haben wir au» den vielseitigen, bedeutungsvollen Anzeichen entnommen, daß die Herzen der Braunschweiger uns und der Herzogin, unserer vielgeliebten Gemahlin, entgegenschlagen. Auch un- sere Herzen empfinden warm für die braunschweigische De- völkerung. Wir hoffen unverzüglich, daß auf diesem Ge- fühle ein unzerstörbares Band gegenseitiger Liebe und Treue L» ist leicht, in der Einsamkeit nach der eigenen Neigung zu leben. Aber der große Mensch ist der, der mi'ten im Gewühl mit vollkommener Anmut die Unabhängigkeit de» Einsiedler» bewahrt. L m » r s e n. E Das blaue Wunder. Roman von Freiherrn von Steinach. (28. Fortsetzung:) n-qdrua .» „Bei der Beurteilung eines Menschen ist alles von Wich, tigkeit, Las größte wie das kleinste, zagte Satinar ernst, „und oft kann das geringste und scheinbar unbedeutendste Moment entscheidend werden. Sie wissen also nicht, worum es sich in dem Schreiben handelte?" „Ich habe es nur flüchtig überflogen, aber wenn Sie es interessiert — ich habe mir eine Abschrift geben lassen. Hier ist siel" Er überreichte seinem Vertrauensmann di« Abschrift des Briefes jener Frau Rädert, die sich einige Tage vor Ryu- Harts Verhaftung an ihn mit der Bitte um Rat und Bei- stand gewendet und ihn um einen Besuch gebeten hatte. Der Geheimagent las ihn durch; der Fall interessierte ihn sichtlich, während Fabrtttus dieser Geschichte gar keine Bedeutung beizulogen schien und gleichgültig abwartete, bis er zu Ende kommen Mrde. Aber Satinar schien absolut kein« Eil« zu hoben; er hatte den Brief bi» zum Schluß gelesen und begann ihn schon wieder von neuem; er schien seinen Inhalt förmlich in sich au'zu nehmen, er schien von dem Inhalt hypnotisiert zu werden. Dann versank er wieder auf Minuten in tiefe» Sinnen. Dem Geheimrat wurde die» sonderbare Benehmen schließ- lich zu bunt; erst rückte er ungeduldig aus seinem Stuhle hin! und her, zuletzt aber hielt er nicht länger an sich und rief unmutig: „Herr Satinar, ich kann nicht begreifen, was Sie an dm unwichtigen Briefen finden, der mir nichts weiter als ein verschleierter Bettelbrief zu sein scheint." Da erhob sich Satinar von seinem Sitze und sagte, in dem er d»e Abschrift zu sich steckte: „Sie irren, Herr Geheimrat, dies Schreiben ist von ko lossaler Wichtigkeit 'für unsere Sache, und nur Ihr —- ver zeihen Sie — kurzes Gedächtnis ist daran schuL, daß Sie seine Bedeutung nicht augenblicklich erfaßt ihaben. Fällt Ihnen bei dem Namen Rädert denn gar nichts ein? Ich habe die größte Hoffnung, daß uns dieser in dem Briefe er wähnte Mann dazu verhelfen wird, den Ring unserer Be- we.skette vollends zu schließen. Jener Mann, der Ihnen die Stahlplatte zu Ihrer Mauernische im Auftrage seiner Firma herstellt«, der nach der Mitteilung derselben Firma seit zwei Jahren bei dem Hause van de Weyer im Kongostaat in einer glänzenden Stellung beschäftigt sein soll, hieß eben falls Rädert. Wenn nur dteser Kunstschlosser mit dem im Briefe erwähnten Menschen identisch sein sollte? Wenn er, wie die Frau schreibt, Rhnhart genau kennen sollte und An gaben über sein früheres Leben zu machen imstande wäre? Ach, was weiß ich, was sich hier unter günstigen Umständen alle» Herausstellen kannl Dieser Bries gibt mir alle Fäden in die Hand, verstehen Sie nun, weshalb er mir so wichtig dünkt, Herr Geheimrat?" X. Frau Jabritiu» war heut« rein au» dem Häuschen. Alles ging ihr wider den Strich. Abgesehen davon, daß sie überhaupt seit der Entfernung Elisa» nicht mehr die Alt« war. Sie hatte sich an das junge Mädchen so gewöhnt ge- habt, daß sie es in den «rstne Tagen nach ihrem Abschiede nicht glaubte ertragen zu können, und auch jetzt fehlte sie ihr an allen Ecken und Enden. Elisa war auf alles, was sie interessierte, in so vernünftiger und teilnahmsvoller Weis« eingogangen, wie man es kaum von einer gleichaltrigen Freundin verlangen konnte; sie hatte ihr mit feinem Ver ständnis zur Seite gestanden und ihr über trübselige Stun- den, über lange Abende hinweggeholfen. Sie hatte^fie unterhalten, hatte ihr vorgelesen «und auf dem Piano vor gespielt,. kurz, sie war ein reines Juwel gewesen und ihr Verlust kaum zu verschmerzen. Dazu kam, daß die Geheim rätin durch die aufregenden Nachforschungen ihre» Gatten ebenfalls benachteiligt und vernachlässigt wurde. Es -war daher wohl kein Wunder, daß sie mit jedem Tage nervöser und elender aussah, und daß der Geheimrat, wenn er nicht so eifrig mit seiner Angelegenheit beschäftigt gewesen wäre, ohne Zweifel die Veränderung in dem Aussehen seiner Ge- mahlin bemerkt haben müßte. Heute kam nun noch ein besonderer Grund hinzu, sie zu alterieren. Sie hatte nämlich, al» sie zufällig da» Gemach ihres Töchterchens betrat, diese beim Schreiben eines Brie fes bettoffen, den Magda beim Eintreten ihrer Mutter so fort unter anderen Schriftstücken versteckt hatte. Dadurch war die Rätin erst recht neugierig geworden, was denn für Geheimnisse die Tochter vor der Mutter haben könnt«, und den angefangenen Brief trotz des Protestes und der Tränen des Backfischchen» hervorgezogen. E» -war so, wie die Mutter gleich vermutet: da» Schrei ben war an Pedro Satinar gerichtet und nichts mehr und minder als ein veritabler Liebesbrief. Magda bedauerte, daß er wogen dos Eigensinn» ihrer Eltern leider nicht di« Aussicht habe, sie besuchen zu können, daß er aber trotzdem überzeugt sein dürfte, daß sie stet» an ihm festhalten werde und, falls ihre Eltern nicht anderen Sinnes würden, ganz ruhig warten werde, bis sie mündig geworden sei. Ueber diese kühne und resolute Spräche ihre» Töchter chen» war die Rätin ganz perplex; sie häte e» nicht für mög lich gehalten, datz^r diesem kleinen Mädchen, dessen Er ziehung sie doch Schritt für Schritt bewacht, derartige auf rührerische Gedanken aufkeimen könnten; sie glaubte sie noch zu sehen, wie sie in kurzen Kleidchen herumli«f und sich nir gends so glücklich fühlte, wie auf dem Schoß der Mutter. Oder trug sie nicht selbst einen Teil der Schuld, weil sie in den letzten Jahren immer den Sohn vorgezogen und di« Heranwachsende Tochter vernachlässigt hatte? Gerade in den