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-k. de* Arrer TsgrLlttts vtz *»ne»»*r für da» OstyGirx«. P>»n«taq, dM 4. ßtommber rütü. —,—- christlicher Frauendienst. Dem Danke der Versammlung ir den Vortragenden gab der Vorsitzende beredten Ausdruck. D>« nachfolgende Aussprache brachte noch «ine Fülle von An- Aue 4. Nov-mber lM-><-!>ru<k unser« L»lalnoltj«n, d>« durch «in »orrespdndeneeeichen kenntlich -«macht sind, ist - auch im Au«>ug« — nur mit ,«nau«r Qu«llrnan,ab« -«statt» srr Sparkastenbewegung. Bei der hiesigen städtischen Sparkasse wurden im Monat Oktober dieses Jahre» 1184 Einzahlungen in Höhe von 188 024 62 urä S3S Rück- zahlt ngen in Höhe von 276 874 33 L bewirkt. Der Umsatz betrug 640 952 7 L. Am Schlüsse de» Monats betrug der Kassenbestand 11269 H 74 L. D e Einlagen werden mit 31/2 Prozent verzinst. ** Zusammenkunft der Frapenvereine. Der Bezirks ausschuß der Schneeberger Frauenvereine hatte für gestern nachmittag 8 Uhr eine Versammlung der Vorsteherinnen, Vorstandsdamen und Kuratoren der Frauenvereine in» Hotel V ktoria nach Aue einberufen, um durch einsn Vor- tiagsabend mit nach'o'gender Aussprache mancherlei neue Anregungen Mr d e Frauenvereinsarbeit zu geben. Wie sehr er damit einem tiefgefühlten Bedürfnis entgegenkam, bew es der fast überreiche Besuch der Versammlung — viele der Kommenden fanden keinen Platz mehr in dem geräumi gen Saale Der Bezirksvorsteher, Herr OLerjustizrat Dr. Gilbert, begrüßte die Erschienenen und sprach zunächst über Zweck und Ziel der FraUenvereidsarbeit u^nd der heu tigen Versammlung, um sodann dem Vortragenden r s Abends, dem ersten Geistlichen des Landesvereins für Jir- nere Mission, Herrn vonder Trenck, das Wort zu erteilen zu seinem Vortrage über den Gegenstand: Frauen- oereinsarbe t und christlicher Frauendienst. Der Vortra gende führte aus, wie die Frauenvereinsarbeit nicht der einzige christliche Frauend enst sei. Dessen erste Stätte sei das Haus, wo die Frau ihren häuslichen Pflichtenkreis habe, wo sie nach Luthers Wort Seelsorge treiben müsse an Mana, Kindern und Gesinde. Weiter haben wir in unserer Kirche den beruflich-» Frauendienst, wie ihn mit so großem Erfolge die Diakonissen ausüben, an ihrer Seite die Berufsarbeite- rinnen der Inneren Mission und die Gemeindehelferinnen. An dritter Stell« stehe dann der Dienst der Jrauenverelnr, die die Last auf viele Schultern legten, wo Wollen und Kön nen der einzelnen Kraft nicht ausreiche, die Sorgensteine zu beheben. Dieser Dienst müsse je länger je mehr als e n christlicher getan werden. Das werde er, wenn er erwachse aus der rechten Wurzel, aus der Dankbaickeit, der dankbaren Freude über die Wohltaten unseres Gottes. Dann we.de auch das Ziel der Arbeit das rechte sein: man werde nicht bloß der äußeren Not abhelfen, sondern auch d e rechte See lenpflege treiben, denn die Seele der Barmherzigkeit sei d e Barmherzigkeit an der See'e. Darum sollten die Frauen vereine rechte persönl che Armenpflege treiben. — Der Säch- ische Christliche Frauendienst nun biete den Frauenvereinen xegenseitige Stärkung durch festen äußeren und inneren Zu- ammenschluß, er wolle den Mut stärken und neue Freudig. , !e t geben zur Arbeit. Er veranstaltete allerlei Instruktion»- urs-, um die Frauen und Mädchen in die verschiedenen Ar. beitsgebiete einzuführen. So helfe er an seinem Teile, daß schon seit Jahren etwas auf unseren leeren Kamin ge- wünscht habe, hast du dich natürlich nie gekümmert. Nun aber mußte an den Haaren die Gelegenheit herbeigezogen werden, dem geliebten Onkel Robert eine kostbare Kamin garnitur zu schenken. Entschuldige, liebste Maust: aber die Idee kam doch von dir. — Nachdem du sie mir auf deine ge- schickte Art eingeblasen hattest — jawohl. Deine Familie geht ja selbstverständlich immer vor. Als meine Tante Ulrike ihren fünfzigsten Geburtstag feierte, mußte ich himmelhoch bitten, ehe du dich herbeiließest, dreißig Mark für ein Ge. schenk auszugeben. Und es war dir deutlich genug anzusehen, w e ungern du es tatest. — Aber das ist doch — selbst diese dreißig Mark, die ich dir förmlich aufdrängen mutzte, wa- ren dir damals zu viel — für die falsche, alte Katze, wie du dich ausdrücktsst. —Schon hatte Frau Lissy das Taschentuch an den Augen. Da haben wir'» schluchzte sie, meine Tante ist ein« alte Katze, dein Onkel aber ist ein Ausbund von Edelmut, bloß weil er dir mal gegen Wucherzinsen aus der Verlegenheit geholfen hat. Meinetwegen kannst du dich ja aus lauter Dankbarkeit für ihn ruinieren. Daß du für deine Frau und dein Kind kein Herz hast, weih ich sowi«so schon lange. Paul suchte in vollkommener Fassungslosigkeit nach einer Antwort; aber noch ehe er sie gefunden hatte, war Frau L'ssy bereit» au» dem Salon, und er hört«, wie sie den Schlüssel der Schlafzimmertür hinter sich umdrehte. Der junge Ehemann griff sich an di« Stirn und versuchte umsonst, ^Klarheit darüber zu gewinn«», wodurch «r di«sen Entrüst- ungssturm heraufbeschworen hatte. Dann, als sein Blick auf die Armleuchter fiel, schüttelte «r wütend die Faust ge gen die Kamingarnitur und rannte «in paar dutzendmal wie ein gefangener Löwe auf und nieder, um selbstverständlich zuletzt al» ein demütig Bittender vor der verschlossenen Schlafzimm«rtür zu landen. Mach doch auf, Maust, bettelte er, wenn Vir an den Kandelabern so viel gelegen ist, so habe rch natürlich nicht» dagegen, daß wir fi« behatten. Von Slaäl unä Lanä. * G^enktage am 4. November: 1743 Eröffnung der Universität Erlangen. 1847 Felix Mendelssohn-Bartholdy, Komp., f Leipzig. Es dauerte trotzdem noch ein Weilchen, bis der Riegel zurückschnappte; dann aber machte Pauls reuig« Zerkntr- schung die Versöhnung doch bald zu «iner vollständigen. Und es war ' hm kaum zu verübeln, wenn er nach Empfang des Verzeihungskusses die Geschenklrage für endgültig, geregelt hielt. Tin Stündchen später aber weckte ihn «ine schmei- che'nde St mme aus dem ersten Schlummer: Du — Schätzt! — Hm. — F'ndsst du nicht, daß es eigentlich eine grobe Takt losigkeit ist, Onkel Robert mit einem Jubiläumsgeschenk auf den Leib zu rücken, nachdem du von Meiner» gehört hast, daß er den Tag mit Stillschweigen zu übergehen wünscht? Ganz abgesehen davon, daß sich di« Uhr ohne Kandelaber ebenso lächerlich ausnehmen würde, wie die Kandelaber ohne die Uhr. Ich glaube, wir würden ihn mehr verstimmen als erstellen. Und schließlich hat er es doch nicht um uns ver dient, daß wir ihm Verdri^lichkeiten bereiten. Paul seufzt« schwer: Ja, wenn du meinst, lieb« Maust — Das meine ich allerdings, erklärte sie bestimmt und kuschelte sich mit ei nem wohligen Aufatmen i.n die Kisten. - — Onkel Ro- 'bert Geschäftsjubiläum ging sang- und klanglos vorüber. Als er aber am nächsten Sonntag wieder wie gewöhnlich als Tischgast zu Paul und Lissy kam, hatte er ein großes Paket unter dem Arm. Kinder, sagte er, in der verflossenen Woche waren es fünfundzwanzig Jahre, dah ch mich selb ständig gemacht hatte. Und weil des Himmel» Segen auf meiner Arbeit gewesen ist, -fühle ich das Bedürfnis, Euch au» diesem Anlaß eine kleine Freude zu bereiten. Zu der schönen Kamingarnitur, die Ihr Euch vor vierzehn Tagen gekauft habt, gehören eigentlich noch zwei Basen. Erlaubt mir, d<ch ich sie Euch hiermit -um Geschenk mache. Du lieber, guter Onkel Roberts jubelte Frau Lissy, deine Liebe ist wirklich unerschöpflich. Dafür aber wirst du auch auf der ganzen weiten Welt nicht leicht wieder zwei so dankbare Menschen finden, wi« Paul und mich. wohl deiner geschäftlichen Tüchtigkeit. Je seltener ihm solche Anerkennung aus diesem schönen Munde zuteil wurde, desto mehr mußte sich Paul natürlich durch sie geschmeichelt fühlen. Nun ja, stimmte er zu, ich habe wohl auch da» Meinige da zu getan. Aber es war von meinem Onkel immer hin «in Beweiss hohen Vertrauens, daß er > Frau Lissy lachte in sich hinein: Na, was da» hohe Vertrauen betrifft — hast du vergessen, wie er dich anfänglich in allem und jedem bevormundet hat? Sogar um unseren Haushalt und um meine Toiletten hat er sich gekümmert. — Er meinte es nur gut, Mausi' Schließlich wollte er uns mit seinen Rat schlägen doch nur vor leichtfertiger Verschwendung bewah ren. — Oder er hatte Angst um sein Geld, welche Annahme wohl bedeutend näher liegt. Dein Onkel Robert hat recht gut gewußt, weshalb er sich uns verpflichtet hat. Davon, daß er seit sechs Jahren beinahe jeden iSonntag bei uns zu Tisch anwesend ist, will ich ja nicht reden, obwohl du mir glauben darfst, daß es manchmal eine recht große Unbequem lichkeit für mich bedeutet. Aber ich bin überzeugt, daß er es noch auf etwas ganz anderes abgesehen hat. Jetzt ist er ja noch ziemlich rüstig; aber wenn er erst einmal anfängt, gebrechlich zu werden, kriegen wir ihn ganz und gar auf den Hals. Denk' an meine Prophezeiung I — Und hätte er nicht verdient, daß wir uns seines annähmen, wenn jener Fall einmal eintreten sollte? Maust machte eine zweideutige Bewegung mit den Schultern. Und nach einer Weile sagte sie: Jedenfalls wär« « dann für uns noch immer früh genug, ihm unser« Dank- barkett zu beweisen. Daß wir uns deshalb schon jetzt in Un- 7»sstn stürzen, ist eigentlich ein« ungeheuere Dummheit. Er schrocken sah Paul auf: Du meinst doch nicht «twa, Maust — Ich mein«, daß «» jetzt genug und übergenug ist, wenn wir chm zu seinem sogenannten Jubiläum die Stutzuhr schenken und di« Kandelaber für uns behalten. Darum, dotz ich mir unterstützen. Nachdem Ich den Thron meiner vorfahren bestiegen habe, entbiet« ich allen meinen Braunschweigern, mich selbst in jeder Beziehung al» Braunschweiger fühlend, meinen landeifürstlichen Gruß und spreche die Zuversicht- lich« Hoffnung au», daß da» Band zwischen Fürst und Lo^k ein immer festere» und innigere» werden wird. Dazu wolle Gott, der Allmächtig», seinen Segen geben. Im Anschluß an di« Thronrede hielten Staatsminister Hartwig und der Präsident der Land«»verfammlung, Krei»- dtrektor Krüger, Ansprachen, in denen der Herzog und se-n« Gemahlin nochmal» herzlich bewillkommnet wurden. Um 6 Uhr begann im Weißen Saal« de» Schlosse» di« Galatafel, an der nur Herren tetlnahmen und zu der etwa 100 Ein- ladungen ergangen waren. Am Abend war Festvorstellung. Gegeben wurde der dritte Akt au» den Meistersingern. regungen. Gewiß wird di, Versammlung wesentlich dazu beitragen, di« Arbeit der Frauen«erein« zu vertiefen und so reichen Segen bringen für di« Vereine und Genwinden da» Schnerberver Bezirk». " »il tärv«r<, Goenadi«, A» umd UinWMmg. In Gestalt «iner nach jeder Richtung hin gut «»»geschmückten Monatsversammlung beging am vergangenen Sonnabmd abend der König!. Sächs. Militärverein Grenadiere zu Aue und Umgebung sein 17. Stiftungsfest. Nach herz licher Begrüßung, besonder» der von au»wärt» erschienenen Kameraden, überblickte der Vorsitzende mit kurzen Worten da» letzte vollendet« vereinostchr; er gab seiner Freude darü ber «»»druck, daß jeder Kamerad mit gearbeitet hab«, den Verein zu dem zu gestalten, wa» er sein soll: zu einem Hort der «ih stigm Angehörigen unserer Grenadierregimenter. Gr gedachte insbesondere weiter der im Verein gepflegten lau teren Kameradschaft und endet« mit einem laut wtederhallen- den Hoch auf den Verein. Nach Erledigung der Tagesordnung trat der gesellige Teil in den Vordergrund. Sinnige An sprachen, humorsprudelnde Vorträge wechselten mit au« der Dienstzeit noch bekannten Liedern. Wenn auch dies« Fei«r des Stiftungsfest« einfach und schlicht war, so wird sie doch den Mitgliedern in angenehmst«! Erinnerung bleiben. " Gemevaloechunmlung de» König!. Sächs. Militär- »er« «» 108er. Am vergangenen Sonntag hielt der König!. Sächs. Mtlitärverein 168er für Au« und Umgebung im Re staurant Kronprinz sein« diesjährige Generalversammlung ab. Mit einem dreifachen Hoch auf Kckiser Wilhelm II al» obersten Kriegsherrn, König Friedrich August al» Protektor des Köngl. Sächs. MiUtürvereinsbundes und König Wil helm II. von Württemberg al» Regimentschef, eröffnete der Vorsitzende, Herr Prokurist Otto Rock st roh, die überaus gutbesuchte Hauptversammlung. Der vom Vorsitzenden er stattete Jahresbericht legte Zeugnis davon ab» daß der Ver ein, der nunmehr auf ein zehnjährige» Bestehen -urückbltcken kann, sich erfreulicherweise immer aufwärts bewegt hat. Ge- gönwärtig zählt er 73 Mitglieder. Der vom Dereinskastierer, Herrn Dollstreckungsbeamten Hermann Pirl»vorgetragene Kastenbericht ergab, daß der Verein durch die Opferfreudig, ka't seiner Mitglieder im Lauf« der zehn Jahre seines Be- sichens ein Vermögen -von über 3060 angesammelt hat. Nach Richtigsprechung der Jahresrechnung erfolgten die Wah len. Sie ergaben einstimmig die Wiederwahl der seitheri. gen Herren: Louis «Lorenz als zweiten Vorsitzenden und Karl Gratchen als ersten Schriftführer. Einem Antrag« zufolge beschloß der Verein, vom 1. Oktober dieses Jahres ab die Mitgliede-beiträge um jährlich 60 zu erhöhen und da« ür als Gegenleistung eine Begräbniskasse ins Leben ;u rufen. Mit der weiteren Ausarbeitung wurde der Ge- am warst and betraut. Alsdann wurden einige Neuaufnah. men vollzogen. Ferner wurde noch beschlossen, das diesjährige — zehnte — Stiftungsfest am 27. November dieses Jahres im Saale des Gasthauses Bürgergarten zu begehen. Weiter wurde von der Genehmigung eines Königlichen Fah nengeschenkes mit großer Freude Kenntnis genommen. Schließlich machte der Vorstand noch auf die am kommenden Sonntage im Gasthause zur Sonne in Wildenau bei Schwar zenberg stattfindende Bezirksversammlung aufmerksam. * Volkstümlich-Religiöse Vorträge. Herr Prediger Ros- müssen aus Chemnitz, «in beliebter Volksredner, hält in die ser Woche bis mit Donnerstagabend (jeden Abend um ^9 Uhr) in der Methodist enki rche, Bismarckstraße 12, religiöse Vorträge. Die Themen, über die er sprechen wird, sind aus dem Inseratenteil des Auer Tageblattes zu ersehen. E n Gang zur Methodistenkirche am diesen Abenden wird sich re chlich 'ahnen. Der Zutritt ist für Jedermann frei. Schneeberg, 4. November. Der Bezi k Zwickau des Verein» sächsischer Gemeinde beamten hält seine diesjährige He r bst - uNdBezirks - Versammlung Sonntag, den 16. November dieses Jah res nachmittags um 3 Uhr im Kasinosaale in Schneeberg ab. Zn der Versammlung wird u. a. ebn Vortrag de» Ob- ,manns der Ortsgruppe Schneeberg, des Herrn Ratsförsterg Heßmann, über die Entstehung Schneebergs und des Flöß- grabens geboten werden. Nach der Versammlung soll eine Besichtigung des Dr. Deithnerfchen Bades, nach Befinden verbunden mit Schwimmvorführungen des Schneeberger Schw mmvereins, und des neuen Schneeberger Rathauses stattfinden. Der Besichtigung wird sich ein gemütliches Gei- sammensein im Ratskeller anschließen. DürftMtzimmer» stehen. Der Herzog nahm den Rapport de» Brigadekommandeur», Generalmajor» von Lindequist, ent- «egen und schritt di« Front d«, Ehrenkompagni» ad. So. dann erfolgte der Vorbeimarsch der Ehrenkompagni«, worau Vie Herrschoften die Lerettftehenden, mit sich» Pferden -e- spannten offenen Galawagen besitzen und unter fortwäh. »enden Hochrufen der Menge zunächst nach dem Frtedrich- W1lh»lm»-Platz« fuhren, wo unter «tnem prächtigen Ehren portale die städtischen Behörden Aufstellung genommen hat ten. Oderbürgevmeifter Letmeyer -Grüßt, da» Herzogopaar mit einer Ansprache, in der er sagt«, «in festlicher Tag, so hehr und schön, wie ihn die Geschichte de» Lande» «nicht kenn«, fei dem Herzogtum und der Residenz erschienen. Die lang «ersehnte endgültige Ordnung der Regierung-Verhältnisse sei erreicht, Braunschweig» Herrscherpaar ziehe in di« Stadt Heinrich» de» Löwen ein. Din Menschenalter sei dahin gegangen, seit der letzte Sproß der ätteren Linie de» lande», ftlrstlichen Hause» nach «iner langen und segensreichen Re- girrunz dahingeschieden sei. Ein widriges Geschick habe seit dem da» Band -«lockert, das das Land und sein Herrscher hau» umschließe, und wenn man dankbar di« Segnungen an erkenne, die die Regierungsführung zweier Regenten dem Lande gebracht hätt«n, da» Glück, das für jeden monarchisc > regierten Staat aus «iner festgeordneten Thronfolge ent springe, hätten die Regentschaften nicht bringen können. Da her -«grüß« «s da» Land mit um so größerer Freude, daß wie- der «in Sproß de» angestammten Herrscherhauses den Thron >setn«r Ahnen besteig« und die Residenz sei glücklich, den neuen Landesherrn in ihren Mauern zu haben. Um so Hel ler leuchte diese» Glück, als mit dem Landesherrn auch dessen Gemahlin, des Kaiser» einzige Tochter, erscheine, die dem braunschweigischen Lande fortan al» besten Landesmutter angehören werde. Ein gütiges Geschick habe es günstig ge- fügt, daß das -erzen»band zwlschen den Häusern der Welfen und -ohenzollern nach langer Trennung wieder angeknüpft worden fei. Der Oberbürgermeister schloß mit einem tausendfältig wieder holten Hoch auf das Herzogspaar. — Herzog Ernst August reichte darauf dem Oberbürgermeister die Haind und sagte, er freue sich, nach Braunschweig zu kommen, er danke für den herzlichen und schönen Empfang und hoffe, daß sein« Regie rung dem Lande zum Segen gereichen -werde. Darauf trat die Tochter des Bürgermeisters Meyer an die linke Seit« des Wagens, überreichte der Herzogin einen -Blumenstrauß und sprach «in Begrüßungsgedicht, für das die Herzogin freundlich dankte. Sodann wurde unter dem brausenden Jubel der Menge der Einzug fortgesetzt. Nachdem der Her zog und die Herzogin im Residenzschloste angelangt waren, fand im Ballsaale die Vorstellung des Hofstaates statt. Hier auf begaben -sich die Herrschaften unter großem Vorantritt nach dem Thronsaal, wo sich die Staatsminister und die Mit glieder d'r Landesversammlung eingefunden hatten. Der Herzog verla» daraus folgende Thoonvede: Meine Herren Abgeordneten! Mit Dank gegen Gott, der aus tiefstem Herzen kommt, begrüße ich, zugleich na- mens der Herzogin, meiner Gemahlin, Sie, meine Herren, heute hier in meinem Residenzschloste. Die mich bewegen den Gefühle habe ich bereits in dem Patent, mittels dessen ich meine Regierung angetreten habe, ausgesprochen. Den Jubel der Bevölkerung bei unserem Einzüge in das Land und in die Residenz betrachten wir als ein sicheres Zeichen der Liebe und des Vertrauens, welche uns die gesamte E nwohnerschast des Landes entgegenbringt. Es wird mein ständiges Bestreben sein, die Regierung so zu führen, daß jeder, ohne Unterschied der Person, die Ueberzeug-ung gewinnen wird, tatkräftige Fürsorge für das Gedeihen des Landes und das Glück der Braunschweiger sei der Leit stern all meines Handelns und Tuns. Dazu, meine Herren, bedarf ich insbesondere Ihres vollen Vertrauens und Ihrer treuen Mitarbeit, wie Sie solche auch meinen Vor gängern in der Regierung allezeit erwiesen haben, und um die ich Sie damit herzlich bitte. Nur dann kann es m-r gelingen, meinen ernsten Willen, die Wohlfahrt des Landes auf allen Gebieten zu pflegen, in die Tat umzu- setzen. Der Herzogin, meiner Gemahlin, wird es eine die Frauenvere'nsarbeit immer mehr betrieben werde als große Freude und eine ihr zur lebhaften Befriedigung ge reichenden Aufgabe sein, alle auf dem Gebiete der Frau und Fürstin liegenden Bestrebungen zu fördern und zu