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Verein der W Tagen ausgel konzer ist. S Heere»ver rungsbestt übero lichen die d die 8 noch i Gesan verlief deti An, der Tre den Em ma Ri Pm kar Ho Ma! G r wur anse schas liche Stal Firn biläi. an l einer der! schen tigen Acbe der. Hohe gesur Herr Schu^ tor 3 beiter Mer der 6 tersch jetzig« gutes »ischos 20. Nc des Bk rant L ElFald eine o welcher oorgerr besitzer ma F. rektor werd«, b e ri 6 dis Kl Walter gen bil des Di schäft aus der keit un gen, dr beits ständi lern. Weise « men zu sehr die gegensei losigkeit- ere Ges ei. De chlägen, keitge und zi schen legen sei innerdeu da die sion von bedingt« müssen k in der l« ternation ben rvor! richtunge meinschas Wenn zr gesunden auf der 1 ten dann sundung fischen D großen 4 den maßt ratungen in Frage vertretun ' Aus Sari', Dresden, 29. Nov. Eine nicht allkSgliche Art von Hei ratsschwindel. Auf einen eigenartigen Trick, sich Geld zu verschaffen, verfiel kürzlich eine hiesige Kaufmannsehefrau. Sie erließ in einer hiesigen Tageszeitung eine chiffrierte Heiratsannonce, wonach «in angeblicher, zur Zeit in Weißer Hirsch aufhältlicher Deutschamerikaner, Geschäftsführer einer Hamburger Exportfirma, Damenbekanntschaft zwecks baldiger Heirat suchte. Die sich auf dieses Inserat zahlreich . meldenden Heiratslustigen wurden hierauf zu einem Nach mittagstee nach Weißer Hirsch eingeladen, sollten aber vor her 5 Mark unter Chiffre einsenden. Für diesen Betrag versprach der angebliche Kavalier eine Eintrittskarte zu dem Nachmittagstee zu besorgen und sie umgehend mit näheren Angaben der Einsenderin zugehen zu lassen. Mehrere Hei ratslustige fanden aber das Verhalten des angeblichen Deutschamerikaners weniger kavaliermäßig und verdächtig und erstatteten Anzeige bei der Kriminalpolizei. Diese er mittelte bald darauf den angeblichen Deutschamerikaner in der Person einer Kaufmannsehefrau, der es bei dem Hei- ratsangebot lediglich um die Erlangung der 5 Mark zu tun gewesen war. Dohna, 29. Nov. Ueberreste eines Mammuts? In der städtischen Ziegelei in Dohna stießen Anfang dieser Woche Arbeiter beim Lehmgraben in 4 bis 5 Meter Tiefe auf außergewöhnlich große Knochenteile. Die gewaltigen Kno chen stellen anscheinend einen in zwei Teile zerfallenen Oberschenkelknochen und einen Wadenbeinknochen eines . ammuts dar. Außerdem wurden kleinere Knochenstücke so wie ein leider schon ziemlich zerfallener Mammutzahn ge funden. Bereits vor einiger Zeit war ein großer Mam mutzahn gefunden worden, der im Heimatmuseum aufbc- wahrt wird. Die setzt gefundenen Knochen werden präpa riert und dann noch eingehend von Sachverständigen unter sucht, um ebenfalls im Heimatmuseum Aufnahme zu finden. Ob vor Jahrtausenden in hiesiger Gegend Mammute ge lebt haben oder ob die Ueberreste durch Eisgletscher oder Schwemmungen hierher gelangt sind, ist ungeklärt. Keuerwehr-Ntmdschau. Die Jahreshauptversammlung der Bischofswerdaer Feuer- wehrsamariter wurde am gestrigen Sonntag im Erbgericht Ober- putzkau abgehalten. Herr Obersamariter Kittner-Burkau begrüßte die erschienenen Feuerwehrsamariter, besonders ben Verbandsvorsitzenden Herrn F i s ch e r-Bischofsw., Herrn Brand direktor Haus e-Frankenthal, Herren Hauptmann Ziegenbalg und Feldwebel Kühne, von der Fabrikfeuerwehr Buschbeck L Hebenstreit-Bischofswerda. Die Anwesenheitsliste nannte 26 Sa mariter und 4 Führer der Wehren. Die Samariter Bittner und B ö h m e-Niederneukirch wurden durch den Obersamariter in dis Sektion eingewiesen. Die Jahresrechnung trug der Kassierer Häuf e-Belmsdorf vor. Der Beitrag für 1927 wurde auf 3 Mark pro Wehr festgesetzt. Die Rechnung wurde von den Samaritern W o ck a tz-Demitz-Thumltz und Fritzsch e-Niederneukirch geprüft und für richtig befunden. Als Vorsitzender in der Sektion wurde Kittns r-Burkau und als Kassierer Häuf e-Belmsdorf wiederge- mählt. Die nächsten Uebungen werden am 6. und 20. Februar 1927 in der „Guten Quelle" Bischofswerda abgehalten. Der Verbands vorsitzende gab bekannt, daß besonders die Feuerwehrsamariter sich mit den Unfällen bei elektrischen Leitungen mehr vertraut machen müßen. Es sollen Feuerwehr-Elektriker ausgebildet werden, wozu üch die Samariter besonders eignen werden. — Eine Aussprache über verschiedene Begirksangelegenheiten bildete den Schluß der Sitzung. Neues aus aller AZelt. Glück un- Ende einer Abenteuerin. Sn einer Dachkammer in Berlin ist dieser Tage in den dürf- ttgsten Verhältnissen im Alter von 4« Jahren eine Abenteuerin ge- ftoxbe» di, vor etwa zwanzig Jahr« im politischen Leb», Vien» — Verge-Nche Heldentat einer Mutter. Sn dem Dorfe Uffeln bei Vlotho in Westfalen fiel ein IHMrtge» Kind vor den Augen seiner Mutter in einen 10 Meter tiefen Ziehbrunnen. Die Mutter sprang dem. Kind nach, bekam es auch noch zu fassen und klammert« sich an Zas Brunnen- seil. Da sie aber das Sell nicht mit einsr Hand festhalten konnte, verlor sie da» Kind wieder. Dl« Frau niurde^chlleß- sich von Nachbarn gerettet, das Kind ertrank. — Eia französischer Schnellzug verunglückt. Wie der „Montag- au» Pari» meldet, ist auf dem Bahnhof von Rochefort am Sonntagvormittag der Schnellzug Limoges- La Rochelle mit einigen Güterwagen zusammengestoben, die zum Rangieren da» Gleis des Schnellzuges kreuzten. Zwei Reisende wurden verletzt. Der Sachschaden ist bedeutend. — Eia russische» Dorf durch eine Feuersbrunst zerstört. Die Morgenblätter melden aus Moskau: Das im Gouver nement Minsk gelegene Dorf Shalizhe ist durch eine Feuersbrunst völlig zerstört worden. 188 Häuser sind völlig abgebrannt. Der größte Teil des Viehbestandes sowie alle Kornoorräte sind vernichtet. — Dl« Aykloakatastrophe in Amerika. Bis jetzt zählt man al» Opfer der Zyklonkatastrophe im mittleren Westep 84 Tote und 300 Verletzte. Der Sturm wütete über einer weitaus größeren Fläche, als die ersten Meldungen besag ten, insbesondere auch in den Staaten Virginia und Texas, lieber den Schaden lauten die Berichte gegenwärtig noch sehr widersprechend. Die Schätzungen gehen von 5 bis 10 Millionen Dollar. Mehrere tausend Personen sind ob dachlos. Fürsorge für die Kriegsbeschüdisterr. In der am Sonntag abgehaltenen Reichsvertreterversammlung des Verbandes der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen und de» Reichskriegerbundes Kysfhiiuser erstattete Ministerialrat Frhrr. v. Gemmingen «inen Bericht über den heutigen Stand der wzialen Kriegsbeschädigten- und Kriegshlnterbllebrnenfürsorge. Ministerialrat Kerschenstein erklärte, die Reichsregierung müße lei der am Bedürftigkeitsprinzip festhalten. Di« vrrsorgung der Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen habe im Etat für 1924 etwa -27 Millionen Mark betragen. Im Jahre 1925 b«lt«f sie sich auf -40 und 1926 aus 1190 Millionen, da, sei ein Fünftel de» g». samtrn Etats. dia Linftchmng bar Völterbundstovtrvlta, zu- stand» gebracht werden könnte. » An anderer Stelle be-elchnet »Hbserver* dl« Rhein- knddesetzung al, ein Mittel zur Förderung antifranzösi scher Gefühle in Deutschland und sagt, sie bkete Frankreich keinen Schutz, gegenüber dem entwaffneten Deutschland und roiicke anreizend auf die Tätigkeit ung^etzlicher, halbmili tärischer Organisationen, und auf die Empfindungen, die diese Organisationen unterstützten. Chamberlain werde zweifellos jede Gelegenheit, die sich biete, benutzen, um die diplomatischen Verhandlungen auf das Tboiry-Nloeau zft- rückzubringen und eine Regelung des Avrüstungsfriedens zu sichern, der dem Friedensvertraa und den Berantwort- stchretten des Völkerbundes entspricht. Srtndgebrm-En geperr Mussolini im Proper Abgeordnetenhaus. Prag, 27. Nov. Das Präger Abgeordnetenhaus war der Schauplatz leidenschaftlicher Protestszenen gegen Musso lini und das faschistische Regime in Italien. Den Anlaß hierzu bot das gestrige Einschreiten der Prager Polizei setzen die Rede der Sozalistin Balbanoss, die in Prag über ha, heutige Italien sprechen wollte und von der Polizei da ran gehindert wurde. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses sprach der deutsche Sozialdemokrat Abg. Schäfer. Ununter brochen wurde gerufen: Nieder mit Mussolini! Schäfer ver- laygte da» Erscheinen des Innenministers im Hause und Aufklärung darüber, ob Mussolini etwa der tschechische Po lizeipräsident sei oder die Tschecho-Slowakei eine Provinz Mussolinis. Der Lärm wurde immer lauter. Die Abge ordneten schlugen mit den Fäusten auf die Pulte. Als sich der. Redner gegen die tschechischen Bürgerlichen wandte, verstehen diese den Sitzungssaal. Per König von Unmünlen noch nicht gestorben. . Dl« Meldung, daß der König von Rumänien bereits gestorben sei, bestätigt sich nicht, doch ist der Zustand andauernd ernst. Eine Drahtmeldung aus Bukarest berichtet: Der Zustand des Königs Ferdinand hat sich weiter verschlimmert, doch ist nach Ansicht der A«r-te «in unmittelbares Eintreten der Katastrophe nicht zu erwar ten. Wie es heißt, wollen die Aerzte einen chirurgischen Eingriff vornehmen, da eine, wenn auch geringe Hoffnung besteht, dadurch dm König am Leben zu erhalten. Deutscher Reichstag. Verlla, 28. November. Am Sonnabend wurde die zweite Lesuyg des Gqehe» zur Bewahrung der Jugend vor Schmutz und Schund fortgesetzt. Aba. heuß (Dem.) wirft die Frage auf, ob der Staat das Recht habe, m den Bereich literarischer Produktion einzudringen. Ein «roher Teil der demokratischen Fraktion betrachte diese Gesetzgebung sterisch, weil sie fürchte, daß in dem so zerrißenen Volt objektive SNb ruhige Urteile nicht gefunden werden. Der Redner begründet «inen Antrag, die periodischen Druckschriften aus dem Gesetz her- ouszunehmen, weil für diese das öffentliche Feilhalten im besonde ren Maße eine Funktion ihrer Existenz fei. Für die demokratische Fraktion sei das Gesetz dann unannehmbar, wenn Landesprüsstel- len mit Wirkung sür das Reich bleiben. Aul die Landesprllfstellen müsse verzichtet werden. Dor Mißbrauch sei Vas Gesetz sicherlich nicht geschützt. Das sei aber auch bei keinem anderen Gesetz der Fall, Las vom Reichstag bisher beschloßen wurde. Abg. Petzow (Wirtsch. Vg.) ist erstaun' über den Sturm, den die Vorlage in der Oeffentlichkeit entfacht hat. Es handele sich hier doch nicht um Parteifragen, sondern um Fragen, die das ganze Volk «mgehen. Die Linke versage in dieser Kulturangelegenheit voll kommen. Abg. Frau Lang-Vrumann (Bayr. Dp.) hält an den Ausschuß beschlüßen fest. Jedes Gesetz habe seine Mängel. Der Entrüstungs- sturm über die Vorlage sei künstlich in Szene gesetzt worden. Die Landesprüfstellen müßten unbedingt erhalten bleiben. Ohne sie sei daß Gesetz für die Bayrische Bolkspartei nicht, annehmbar. Berlin sti nicht der Loden, von dem aus eine Erneuerung des Volkes vor sich gehen könne- (Zuruf links: Aber München!) In Yen Landes- pmfstellen sollen alle Richtungen vertreten sein. (Zuruf der Kom- munisten: „Oh, du ahnungsloser Engel, du!") Abg. Sube (Völk.) meint, es sei ein merkwürdiges Aufgebot besonders aus dem Kaffeehaus „Größenwahn", das gegen das Ge setz ankämpfe. (Lärm links!) Die Völkischen seien sonst nicht beson- der« Freunde des Herrn Dr. Külz, aber seiner Vorlage werden sie tm wesentlichen zustimmen. Die ganze Angelegenheit werde un- glaublich aufgcbauscht. Man müßte die Herren Löwenstein und Rosenbaum, die dauernd Zwischenrufe machen, einmal photogra phieren, um dem deutschen Volke zu zeigen, welche Leute sich hier für die deutsche Literatur einsetzen. (Unruhe links.) Damit schließt die allgemeine Aussprache. In der Einzelbesprechung beantragt u. a. Abg. Dr. Löwenstein (Soz.), daß in jeder Gemeinde wenigstens eine gute Jugendbücherei eingerichtet werde. Abg. Dr. Krone (Ztr.) verlangt eine entschiedene Bekämpfung der Asphaltkunst im Jntereße der proletarischen Jugend, und der Abg. Seydewih (Soz.) die ausdrückliche Festsetzung, daß lite- .rarische Erzeugnisse aus Gründen der Politik und her Weltanschau- ung überhaupt nicht verboten werden dürsten. Der Begriff Schund und Schmutz werde ganz verschieden ausgelegt. Für die Sozial demokraten seien zum Beispiel die Schriften der Völkischen und der vaterländischen Verbände Schund. Abg. Frau Dr. Scheide! (Deutschnat) hebt den unheilvollen Einfluß hervor, den die Schundliteratur auf die jungen Mädchen ousübt. Abg. Fleißner (Soz.) begründet sozialdemokratisch« Anträge, bah an Stelle der Länderprüsstellen eine Reichsprüsstelle treten und Einstimmigkeit notwendig sein soll, um eine Schrift aus die Liste zu setzen Daraus werden die Beratungen abgebrochen. Da» Hau» ver tagt auf Montag die Weiterberatung. Aus der Oberlauffk. Bischofswerda, 29. November. —* Dl« Feier lbre» fünfzigjährige« Jubiläums beging die Firma Gebr. Eibenstein, G. m. b. H., am Sonnabend durch eine schlichte Feier. Zahlreiche Blumenspenden, ferner Glückwunschtelegramme aus ganz Deutschland, zeugten von dem guten Ruf, den dieFirma unter der jetziaenLeitung sich wieder errungen hat. Auch die Reichsbahndirektion Dres den und die Kreishauptmannschaft Bautzen hatten dec Firma ihre Glückwünsche zum Ausdruck gebracht. Die Firma steht seit dem 1. Januar 192S unter der kaufmänni schen Leitung der Herren Fritz und und Hellmut Brüne, Söhne de» Herrn Kolftmerzienrats Brüne in Langebrück, eine» erfahrenen Industriellen, während die technische Leitung leit 1. April 192s in den Händen des Herrn Direk tor Mi «halt liegt. Um Uhr nachmittag» fand in den Büroräumen die Ehrung der schon über 25 Jahre tm Be trieb beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen statt. Der Syndikus der Handelskammer Zittau, Herr Dr. Döring, sprach zunächst der Firma di« herzlichsten Glückwünsche der Handelskammer aus und nab dann der Freude Ausdruck, auch «ine so große Zahl Jubilar« unter der Arbeiterschaft zu finden. Ein treuer Stamm altbewährter Arbeiter sei fü- jed« Firma von großem Werte. Ernst fei die Zeit und ' de» Weltmarkt werden unserer deutschen Industrie i und Budapest» ei« so bedeutend« Roll« fpleltr. daß ihr etwa» über treibend der Beiname einer Pompadour gewidmet wurde. Rosa D-a llerft «t n war dl« Tochter eines Kausmann» in dem ungari sch«» Städtchen S-ekszad und entwickelt» sich zu einer wunderbaren Schönheit, die schon al» Backfisch sehr umschwärmt wurde, ver Landarzt in dem Heimatorte hatte MU der damal» ITjährlgen «in Berhältni». Li« -«meinsam« Tochter war di« später« berühmt« Filmtragödin Erna Morena. Al, der Liebhaber der Wallerstein dl-ser die Heirat verweigert«, schoß sie thn einfach nieder. Für diese Tat wurde sie vom Gericht zu acht Monaten schweren Kerker» ver- urteilt. Bi» zur Geburt de» Kinde» erhielt sie Strafaufschub, und al, sie die Erna zur Welt gebracht hatte, begab sie sich nach Buda- pest und bracht« die Keckheit auf. sich «ine» Tage» dem Kaiser-König Fra«, Joses zv Füße« zu werfe« und um Gnade zu bitten, al» er für einige Monate seinen gewöhn lichen Aufenthalt in der ungarischen Hauptstadt genommen hatte. Tatsächlich wurde ihr die Strafe erlassen. Bon ihren Eltern ver stoßen. brachte sie sich zunächst kümmerlich als Blumenmädchen, dann als Kafseehauskellnerin und schließlich al» Kaufhauskassie, rerin durch. Ihre Schönheit und das Abenteuer bei Franz Joses 'ockten viele zahlungskräftige Männer an, denen sie st» nicht als spröde erwies, und so verfügte sie bald über ein erhebliches Bank konto Nun auch noch zu ihrer Schönheit reich geworden, fand sich lür sie ein in Hofkreisen angesehener Aristokrat, Baron Schönberger, der Sohn eines Feldmarschalleutnunis, der sie zu seiner Frau machte. Mit diesem übersiedelte sie nach Wien, gelangte in die ersten Schichten der Stadt und wußte sich bei ihrer großen Anpassung», lähigkeit bedeutenden Einfluß zu verschaffen. Wie weit dieser Ein fluß ging, wurde im Jahre 1906 aus einem „J'accuse" des Abge- ordneten Zoltan Lengyel bekannt, der Facsimiles von Briefen des damaligen ungarischen Finanzministers Geza Polonyi und des Han- delsministers Ferencz Kossuth veröffentlichte. In denen diese der schönen Roszika ein Honorar von 50 009 Kronen für ihre Intrigen am Wiener Hpfe gegen den Ministerpräsidenten Grafen Stefan Tisza übermittelten und ihr „im Namen des Baierlnndes" für die sen Freundschaftsdienst dankten. Dap gab natürlich ungeheueren Skandal, die bemak-lten Minister flogen, die Wallerüeln wurde auf Veranlassung des damaligen Innen ministers Grafen Julius Andraßy auf zehn Jahre aus Budapest verbannt und aus Oesterreich ausgewiesen Abermals entwurzelt, löste sie ihr großes Wiener Hau» in der Jobann-Strauß-Gasse auf, verkaufte ihren Rennstall, und begab sich mit ihrer Tochter, die da mals zum erstenmal bei Ronacher in einer Tanzszene aufgetreten war, auf große Reisen. Ihr Gatte blieb in Budapest, versumpfte dort, ergab sich dem Trunk, war zuletzt Fiakerkutscher und ist schließlich im Jahre 1910, von seiner Familie längst aufqegeben. in einem Budapester Krankenhaus gestorben. Ein Jahr darauf hei ratete die Wallerstein den Grasen Hugo Alexander Benzes zu Ster- nau und Hobenau. um einen schönen N-men zu bekommen, wofür üch der edle Sproß, der über und über in Schulden steckte, gegen Rangierung seiner Verhältnisse bergab. Sie nahm schließ!, in Ebar- 'ottenburg Wohnung. Der Höhepunkt ihres Lebens war jedoch über schritten, der neue Name einer Gräfin Hot ihr keineswegs, wie er hofft, in den Berliner hohen Kreisen Tür und Tor geöffnet, sie lebte bort unbeachtet. Die Inflation hat auch sie hergenommen, es ging immer mehr abwärts mit ihr und sie war schließlich gezwungen, in eine ärm'iche Dorstadtwohnung zu übersiedeln, wo sie nunmehr verstorben Ist. — Einbruch im ^eichswehrministerium. Ueber einen ElNbruchsversuch im Reichsrveßrministerinm wird berich tet: Im Hause der Reichswehr in der Leipziger Straße be merkte -in W"ckter asaen 3 Ubr nichts ein verdäch'locs Geräusch in dem Zimmer eines Referenten. Er schlug Lärm und b-nachrfchtiate anßsrd»m die Polizei. B^im Ein treffen der Polizei batten die Täter jedoch das Weite ge sucht. Da sofort klar war. daß man es hier nicht mit einem gewöhnlichen Einbruch zu tun batte, wurde die Kriminal polizei benachrichtigt. Bei der Untersuchung stellte sich Her ons, daß die Einbrecher mit Hilfe einer Leiter aus dem Garten, der nach der Prinz-Albrecht-Straße zu geht, in das Gebäude eingedrungen waren. Sie hatten zunächst die Botenmeisterei heimgesucht und dort den Schreibtisch eines Sekretärs geöstnet, doch hat es den Anschein, als ob dieser Einbruch lediglich vorgeiäuscht worden ist, um die wirk- lichen Motive zu verbergen. In diesem Schreibtisch befan den sich gewöhnlich nvr Marken von noch nicht 100 und Geldbeträge von durchschnittlich nicht mehr als 30 bis 40 Mark. Dann drangen die Diebe weiter vor und öffneten in der Abteilung für Heeresunterkunft das Zimmer eines Referenten, der gewisse Akten zu bearbeiten hat» deren In halt auch den Beamten der Behörde nicht ohne weiteres zugänglich ist. Der Referent pflegt jeden Abend das Ma terial in den Tressor zu schließen, um es vor unberechtigten Zugriffen zu schützen. Die Diebe müssen offenbar einen Helfer gehabt haben, der in dieser Abteilung des Reichs wehrministeriums außerordentlich gut Bescheid weiß. Der Betreffende muß gewußt haben, daß sich gerade jetzt in dem Zimmer des betreffenden Referenten Akten befanden, die den Einbruch lohnten und deren Veräußerung einen erheb- lichen Gewinn bedeuten konnte. Bis zur Stunde ist es noch nicht gelungen, eine sichere Spur der Täter zu erlangen. — Schlagwetter-Explosion auf einer westfälischen Zeche. Auf der in Mittelwestfalen bei Hamm, unweit der Köln- Hannoverschen Bahnlinie gelegenen Zeche de Wendel hat sich ein schweres Unglück zugetragen, das leider meliere Tote und viele Verletzte gefordert hat. Ein Drahtbericht meldet: In der Nacht zum Sonntag ereignete sich auf der Zeche de Wendel in Herringen eine Schlagwetterexplosion, die durch einen Grubenbrand gegen 11 Uhr abends auf der dritten Sohle entstand. In Abständen von zehn Minuten erfolgten durch Entzündung de» Kohlenstaubes zwei Ex plosionen. In dem gefährdeten Revier waren etwa drei ßig Mann beschäftigt, die durch die Gewalt der Explosion zu Boden oder an die Flözwand geschleudert wurden. Glei- ches wurde auch in den benachbarten Revieren beobachtet. Gegen drei Uhr morgens erfolgten zwei leichtere Explosiv- nen. Bisher sind zwei Tote und 17 Schwerverletzte, dar- unter drei Steiger und dex Detriebsobmann, meist mit schrecklichen Brandwunden, geborgen wurden. Im Laufe des Sonntag» wurde der Brand lokalisiert. — weitere starke Tätigkeit de» Vesuv. Die Tätigkeit des Vesuv hat weiter stark -ugenommen. Der Krater ist mit ausströmender Lavamasse ausgefüllt. Die Lava beginnt bereits über den Kraterrand zu treten und ergießt sich nach Valle Inferno, in den zwischen dem eigentlichen Vesuv und dem Nebenberg Sonuna befindlichen Ort. Die Lava bewegt sich in einer Brest« von S Metern, vier Meter in der Minute vorwärts. Am Sonntag hatte der Lavastrom schon «ine Länge von 1500 Metern erreicht. Professor Maladra, der Direktor de» staatlichen Observatorium» auf dem Vesuv hält ein« Gefahr sür di« umliegenden Ortschaften für au»ge- schlossen, da die langsam «»»fließend« Lava auch bei weite rem vusströmen erstarrten müßte, bevor sie bewohnte Gegenden erreicht hätte. Dir Bevölkerung verhält sich völlig ruhig.