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Der sächsische Erzähler : 09.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192611098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19261109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19261109
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-09
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.11.1926
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erkreis. eg«, und «ton«, I lftiindigkeit zwar I «digt hab«. Er I um die vom Rat I n nicht als illu- I rn zu bewahren, I » betr. Betriebe« i es Wechsels vor. I gen der erinner- ! Dies wird von I Herr Stadtv, I i gezahlt werden st werde. Herr 1s Bauausfchuß- Kessels aus dem n: Herr Stadtv. rdiglich.derartige die von ihm an- oerlangea. Herr gemachten Fest. I ster, sondern der I umeister Klemm i reister Dr. Kühn I aumelster gesagt, I tv. Tränkner I nzelnen Einwen- I edigung vor den I rdächtigungen i, D . Hüttner bn' wenn Herr Bür< ert hätte. Herr des nicht sorge- Klinger wie- r dem städtischen en müß'.n. Herr ,ß die ganze An- Wahlpropaganda e des Kollegium, essern. Di« Ab- Ausschusses ergibt Stadtv. Lange, e eine Erklärung (Diese Erklärung rauf bringt Herr ktion des Stadt- ädtischen Kassen. Angriffe in der Vortrag. In, Stadtv. Kospoth, rng nehmen kön- xung hierzu ein, cöffentlichung mit »eantragt. (Auch Wortlaut vcröi- ht dem entgegen rafe und Lr. on Verfehlungen kn er unterstützt immen zustinimt. nn die Betriebs- adtrat Eckardt Betriebsausschutz r beantragt, daß baldigst vorgeleat hlsahrksausschuß. hreibens in den afc, Urban, fragt nach den, nß über den Bc- darauf, daß der n werde. Herr an dem Ergeb- aus die von Er- t seien, während - vor dem Aus- s zu. r außerordentlich des Elektr. Wer- n wird. Herr r Zeit keine mei- ilusführung des er hinsichtlich da eher Wag nee, in den Durch- . Das Kollegium Schritte in dieser t. >er: cht. ht. m her?' rrm' —' - l?' nhaus auft"" MM MM Eb F» MM Gemeinnützig« Blätter für Land, unv Hans- KVUUUVU UU UMV UW UU TI Wirtschaft, Vieh, Geflügel-, Dienen und Fischzucht Dellaae »um sachfischen SeMIer, BIfchokewerbaer Tagedla» > verantwortlich für Gchriftleitung: vekonomlerat Grundmanu. Neudamm Rotationsdruck und Verlag von Friedrich May, G. m. d. H, Bischofswerda. Jeder Nachdmck au» dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Besetz vom 1». Juni ktzOl) Vie Luchstaube. Bon Kl. (Mit Abbildung.) Die Luchstaube, auch Polnische Taube ge- nannt, hat ihre Heimat in Holen. In den achtziger Jahren erschien sie zum ersten Male auf den deutschen Ausstellungen und erregte ihrer Körpergröße und schönen Zeichnung wegen über- all großes Aussehen. Woher oer Nanie „Luchs"- taube rührt, weiß man nicht; vielleicht gab die Zeichnung dazu Anlaß. Bekanntlich aber haben Rainen oft einen ganz willkürlichen Ursprung, so wird es auch bei dieser Taube sein. Die Luchstaube erinnert in ihrer Figur an die Feldtaube, nur ist erstere bedeutend größer und schwerer. Die Körperlänge beträgt etwa 38 bis 40 em. Die Luchstauben stehen ziemlich niedrig auf den Beinen. Der Zeichnung "wegen unterscheidet man geschuppte (nut weiß ge- schuppten Flügeldecken) und ungeschuppte blaue und schwarze Luchstauben. Die Ausstellungs zucht der Luchstalwe auf Farbe und Zeichnung ist sehr schwierig. In erster Linie aber soll die Luchstaube als Nutz- und Wirtschaftstaube be- trachtet werden. Sie hat nämlich ganz vorzügliche wirtschaftliche Eigenschaften, die sie besonders für die Nutztaubenzucht deS Landwirtes geeignet machen. Luchstauben sind sehr hart und gegen Witterungseinslüsse unempfindlich, sie selbem fleißig und, was für den Nutztaubenzüchter am wichtigsten ist, sie sind ungemein fruchtbar. Die Zahl der jährlichen Bmten beträgt sechs bis acht. Da die Tauben gute Brüter und Eltern sind, werden die Jungen stets groß. Dieser guten Eigenschaften wegen benutzt man die Luchstauben auch ost als Ammentauben. Die Jungen wachsen schnell ins Gewicht, sind leicht zu mästen und bringen es leicht aus ein Gewicht von bOO bis Die Fischzucht, genauer gesagt die Fisch haltung, spielt in ganz China eine sehr bedeutende Nolle. Im ganzen Lande ist der Fisch ein sehr beliebtes Nahrungsmittel, und jeder chinesische Bauer, welcher einen Teich besitzt, zieht in diesem Fische. ' Die Teiche sind nach unseren Begriffen sehr klein, viele sind kaum 20 bis 25 Ar groß, nnd trotzdem liefert das kleine Wasser dein Chinesen sehr viele Fische für der, eigenen Bedarf und für den Verkauf. Nach Angaben aller Chinakenner erzeugt ein derartig kleiner Teich mit Sicherheit mehrere 100 kg Fischfleisch jährlich. Ter be kannte deutsche Fischzüchtcr und Großteichwirt Max von dem Borne-Vernenchen weist schon in seinem Buche über Teichwirtschaft auf den beispiellosen Ertrag der chinesische» Kleinteiche hin. Ein alter Missionar, der lange Zeit in China gelebt hatte, erzählte, mir, daß ein Chinese in einem kleinen Teiche von selten über einen, Morgen Größe ganz ungeheure und sehr große Fische züchte. Es handle sich dabei nicht um Ausnahmen, sondern um die Regel. Der kleine Chinese ist kein eigentlicher Fischzüchter, da er die Fische nicht seibst aus dem Ei zieht, sondern jedes Früh jahr winzige Satzfische kauft. Auch diese Satz fische werden nicht wie bei uuS in Teichen ge- zogen, sondern kommen aus den großen Strömen. Hier ziehen im Frühjahr ganz un geheure Mengen eben ausgeschlüpfter Fische stromabwärts. Der Staat verpachtet die Fischerei m den Strömen an Generalpächter, welche sie an Unterpächter abgeben. Diese fischen von Bambnsslößen aus im Oberlauf der Ströme mit ganz feinen Netzen die Fischchen massen- weise heraus und liefern sie an bestimmten Stellen an den Generalpächter ab, der dann mit großen Kähnen die kleinen Satzsische strom abwärts führt und verkauft. Der Blick derChinesen ist so scharf, und sie haben eine so große Erfahrung, daß sie mit Sicherheit trotz der minimalen Größe der Fischchen die ein zelnen Arten erkennen. Raubfische werden ab 600 x. Zur Aufkreuzuna der oft schwächlichen Feldtauben eignen sich diese Tauben ganz vor- züglich. Jedoch D dem Nutztaubenzüchter die Reinzucht dieser Tauben zu empfehlen. Ueber Tierhaltung in China. Von F. O. Waldmann. China ist ein großer Bauernstaat. Großgrund besitz in unserem Sinne gibt es nicht. Die einzelnen Bauernstellen sind in der Regel sehr klein, und trotz dem nähren die Zwerglandwirtschaften ausreichend ihren Mann, weil das Land bewässert ist und infolge des großen Fleißes der Chinesen bei starker Düngung überraschend große Erträge bringt. Der kleine Landwirt hat in der Regel nur eine Kuh, welche er aber nicht zur Mich- und Butter erzeugung hält, sondern nur zum Betriebe des primitiven Wasserpumpwerkes, durch das er seine Felder bewässert. Der Chinese kennt weder Mich bei der Kinderaufziehung noch verwendet er Milch im Haushalt. Das Kalb der Kuh hat die ganze Milch der Mutter zur ausschließlichen Verfügung. Obwohl die Chinesenkinder keine Kuhmilch bekommen, wachsen sie sehr gesund und munter auf, weil oie Chinesin ihre Kinder selbst nährt. Die klein« chinesische Landwirtschaft wird «ehr intensiv, meist durch Spatenkultur bzw. Hackkultur, betrieben. Als Düngung verwendet man in erster Linie menschliche Exkremente und dann auch sehr viel Gründüngung, welche der Chinese schon feit Jahrtausenden kennt, während sie bei uns erst in neuerer Zeit zur Anwendung gelangte. Der praktische Chinese fand auch sehr bald bei der Gründüngung das Richtige, da er hauptsächlich dabei Bohnen verwendet. Die Bohne ist ei» großer Stickstoffsammler, und nach Bohnen-Unterackemng wachsen erfahrungsgemäß olle Pflanze» besonder« gut. Deshalb auch die guten Ernten be, Chinesen. Wie auf so manchem anderen Gebiete ist auch in der Landwirtschaft der Chines« viel- fach für uns ein musterhaftes Vorbild. Unerreicht aber ist' er als Fischzüchter, und da könnten und sollten wir von ihm lemen. Ich habe mein« Informationen zum Teil von einem Hamburger Großkaufmann, der dreißig Jahre in China war. Al» rechte Hand eine« mächtigen Vizewnig» sah und hörte dieser mehr al» der Durchschnittseuropäer von dem Lande und gewann mancherlei hochinteressante Einblicke. Mein Gewährsmann durchquerte auch mit dem Vize. König, lange vor Sven Hedin, die äste Gobi und weiß davon mancherlei zu er- ölen. gesondert, und besonders schnellwüchsige Fried- -fische sortiert man aus und verkauft sie an die Kleinteichbesitzer. Nach unseren Anschauungen Übersetzt jeder Chinese seinen Teich, und man würde bei uns sagen, daß die Fische in dem kleinen Wasser nicht genügend Nahrung finden und deshalb nicht wachsen können. Aber der Chinese verfügt über jahrtausendalte Erfahrungen und weiß diese sehr nutzbringend anzuwenden. Ihm ist es klar, daß die vielen Fische in seinem Teiche bald verhungern würden, und deshalb füttert er sie regelmäßig und stark. Er wirst in regel mäßigen Abständen menschliche Exkremente ins Wasser, welche von den Fische» zum Teil direkt gefressen werden, zum größten Teil aber als Wasserdüngung wirken, die man bei uns erst neuerdings anzuwenden beginnt. Durch die starke Düngung entwickeln sich Milliarden von Tierchen der kleinen Wasserfauna im Wasser, welche eine Hauptnahrung sehr vieler Fische, auch unserer Karpfen, ist. Außer menschlichen Exkrementen wirft der Chinese aber auch noch Schweine- und Ceflügeldünger in gewissen Zwischenräumen ins Wasser. Diese Dungstofse diene» ebenfalls meist zur indirekten Ernährung der Fische, werden aber zum Teil auch von den Fischen angenommen. Haben die Fischchen eine gewisse Größe erreicht, so füttert der Chinese ganz regelmäßig seine Fische, und zwar in der Hauptsache mit einer Masse aus zerstampften grünen Bohnen, welche gern gefressen werden. Die grüne» Pflanzen massen sind sehr eiweißhaltig und infolgedessen ein kräftiges, nahrhaftes Futter. Tie Fische wachsen dabei ganz auffallend schnell und erreiche» in einem Jahre das fabelhafte Geivicht von 5 bis S Pfund. Unser Karpfen erreicht dieses Gewicht bei guter Haltung erst in 4 bis 5 Jahre». ES wäre also sehr zweckmäßig, die chinesischen Fischereiverhältnisse gründlich zu studieren und das Brauchbare dann bei uns anzuwendcn. Für unsere Volkswirtschaft wäre es von großer Bedeutung, wenn man durch Einführung (tune sischer, schnellwachsender Fische und chinesischer Tcichdllngung und Fütterung die Erträge unserer Teiche vervielfachen könnte. Auch der Karpfen ist in Deutschland kein ursprünglich heimischer Fisch, sondern wurde wahrscheinlich erst durch die Insassen der Klöster, welche viele Fische in der Fastenzeit brauchten, eingeführt. Seine Heimat ist wahrscheinlich Kleinasien; auch die untere Donau kann vielleicht von jeher Karpfen be herbergt haben. Ziemlich hoch entwickelt ist in China auch die Schweinezucht. Der Chinese zieht besonders das sehr fruchtbare Maskenschwein, welche- sich leicht mästen läßt. DaS Fleisch ist etwas sehr fett und weichlich, spielt aber bei der Ernährung der die Abbildung 8. „Sonnenborn", »es guiauimcnstcllcu »er üilockcliform. Abfluß geregelt. Ich habe mit dem Sonnenborn recht gute Erfolge erzielt und konnte auf diese Weise auch triiilfertige Limonaden „wie frisch" haltbar mache». Neues aus Stall und Hof. Bel Verstopfung- oder krampskolik leistet, wie In I. Kockerols Rezeplbllchlein für Tierbesitzer und Landwirte (Verlag von I. Neumann in Neudamm. Preis drosch. 2,—, geb. 3,— ktzH angegeben ist, ein Tabakrauchklistier manchmal recht gute Dienste. Man hat dafür besondere Apparate gebaut. Wo aber ein solcher fehlt, hilft man sich mit einer langen Pfeife, die man mit recht kräftigem Landtabak stopft und in Brand setzt. Dann wird das Mund- stück abgcschraubt und das freie Ende in den After geschoben. Durch die Luftzirkulation — und falls der Gaul nicht zu stark dagegen bläst — brennt die Pfeife langsam weiter. Der Rauch dringt in den weiten Darm des Tieres ein und ruft dort zunächst eine reizende und dann be- ruhigende Wirkung hervor Und um bei solcher Kolik noch ein anderes Mittel zur Hand zu haben, empfiehlt Kockcrol folgende Mixtur: Unterschweslig- saures Natron 100 8, Aloe 5V g, Kümmel öl 1 g, Wasser */. Liter. Das wird in zwei Portionen mit einer halben Stunde. Unterbrechung gegeben. Bor Gebrauch wird dir Mixtur geschüttelt. Vor allem aber darf der kolikkranke Gaul nicht im Stande fest angebunden werden. Er muß Ge legenheit haben, sich aus der Dungstätte oder einem hierzu hergerichteten Platz gründlich zu wälzen. Dadurch entweichen die Gase mit Behemenz. So fortige Erleichterung kitt ein, und dir Natur hak wieder einmal geholfen. Da, Tier ist in solche» Fällen viel klüger al» der alles-wissen-wollend« Mensch. u M.W.- vei Eiweißmangel einer Ration für «Ach» Vieh wird man von Gersten- und Roggrnfchrot allein Abstand nehmen, weil diese Mischung nicht billiger kommt als eine solch« au« verschiedenen Orlkuchen, die teil» auf die Milchmena^ teil« auf den Fettgehalt günstig etnwirken. Go wirken Erdnuß- und Sojabohnenmehl »chr auf die Chinesen eine Hauptrolle. Außerdem Ißt er , auch viel getrocknete Fische und sehr viel Kohl. Auch Erhsen, Bohnen und Hirse werden viel ge gessen. Lebt der kleine Chinese auch sehr sparsam, so ist der reiche ein geborener Feinschmecker. Die erlesensten Gerichte sind ihm gerade gut genug. Er liebt Schwalbennester, Haisischflossen, Bambus keime. Von Eiern zieht er Taubeneier allen anderen vor.- Berühmt ist ein Entenbraten nach chinesischer Art, welcher es nach dem Urteil von Kennern mit einer französischen Rouen-Ente ausnehmen soll. Die Geflügelzucht ist sehr entwickelt, und man hat gute Rassen herausgezüchtet, z. B. die Peking ente und das Langshanhuhn. Hühnereier.sind sehr billig und werden viel für den Export konser viert und getrocknet. Pferde werde» in China wenig benutzt; viel beliebter ist das Maultier, weil es weit genügsamer ist und viel älter als das Pferd wird. Alle fremde» Besucher des Landes staunen über die chinesische Landwirtschaft, welche der fleißige chinesische Bauer mit primitivsten Mitteln zur höchsten Stufe gebracht hat. Der Chinese kennt keine Sonntage. Er arbeitet das ganze Jahr hindurch und hält nur einen Feiertag — Neujahr I Da er durchschnittlich somit im Jahr 60 Tage länger als andere Völker arbeitet, schasst er auch mehr. Auf jeden Fall ist die chinesische Landwirtschaft bewundernswert. mit Inhalt in einen Wafchkesfel mit Waffer, nach dem die Korken sestgebunden wurden, und erhitzt langsam auf 70«. Dieser pasteurisiert« Most hält sich dann unbeschränkte Zeit. Er hat ganz die Eigenschaften des frischen Mostes, nur daß ihm etwas Kochgeschmack eigen ist. Um nun auch diesen ganz zu beseit,gen, hat der Obstbaulehrer Joses Baumann in Buchenbach in Baven, der sich mit der Süßmostfrage schon lange beschäftigt, eine« bemerkenswerten Apparat verfertigt, der sogar schon in einem gewöhnlichen Einkochtopf erhitzt werden kann. Dieser Apparat, „Sonnenborn" ge- Lie Aufbewahrung ver LuvlnenMner. Von vr. W.'. Hier ist größte Sorgfalt am Platze, sonst ver derben sie. Verhältnismäßig gut halten sich die Lupinen noch im ungedroschenen Zustande im Stroh, deshalb läßt man in der landwirt schaftlichen Praxis die Lupinen möglichst lange ungcdroschen stehen und drischt jeoesmal nur so viel, als in der nächsten Zeit verbraucht werden. Jedoch ist auch im ungedrosckenen Zu stande die Gefahr des Verschimmelns bann vor handen, wenn die Lupinen nicht im völlig reifen, sondern im halbgrünen Zustande zu- jammengefahren und in festen Scheunen ge lagert werden mußten. In einem derartigen Zustande sollte man lieber die Lupinen in offenen, der Lust zugänglichen Feldscheunen cinfahren, wo sie nicht so leicht wie in massiven Gebäuden dem Verderben ausgesetzt sind. Es ist ja im allgemeinen empfehlenswert, die Lupinen nicht zu reif werden zu lassen, weil dann auf dem .Felde die Hülsen zu leicht auf springen und Samen streuen. Mau schneidet heute die Lupinen schon dann, wenn die Samen sich zu färben beginnen, soll sie aber dann auch luftig aufbcivahren. hat man aber die Lu pinen gedroschen und sie aus dein Speicher untergevracht, dann müssen auch besondere in der Praxis erprobte Maßnahmen angewendet » werden, um ihr Verderben zu verhindern. Daß s solche Speicher gründlich durchlüftet und die * Lupinen fast täglich umgeschaufcli werden müssen, dürfte als altbekannt angenommen werden. Weniger bekannt dürfte es sein, daß cs sehr wohl möglich ist, durch zweckmäßige Anwendung von gelöschtem Actzkalk die Lu pinen recht lange in gutem, unverdorbenem Zustande auf dem Speicher zu erhalten. Das Verfahren besteht darin, daß die Lupinen möglichst sofort nach dem Ausspcichcrn mit trockenen, gelöschten Kalk schwach übcrsiäubt werden, sie werden gewissermaßen mit Aetzkalk eingcpudert und müssen vollständig weiß be stäubt sein. Die Erfolge sind augenscheinlich, Schimmclbildung tritt überhaupt nicht ein. be sonders aber dann nicht, wenn dieses Ver fahren etwa zwei- bis dreimal in Abständen von etwa einer halben Woche wiederholt wird 2n diesem Falle werden die Lupinen- kvrnei, anch die vorhcr grünen und weichen Körner, schon noch etwa dreimaliger Behand lung völlig hart und trocken und^fiir längere Zeit ausbcmahrnngsfähig geworden sein. Die Keimfähigkeit hätte durch diese Kalkung in keiner Weise gelitten, denn Versuche er gaben, daß die Keimfähigkeit 92 go betrug. Selbstverständlich muß im nächsten Frühjahr das Saatgut vom Kalkstaub befreit werden, was aber leicht möglich ist. Auch die Fntter- lnpincn wird man vor ihrer Verwendung vom Kalk befreien. In der anacgcdcncn Weise lassen sich sämtliche Hülsenfrüchte für längere Zeiten vorzüglich aufbcwahren. Der Kalkstaub wird in Ler' Weise hcrgestcllt, daß. man auf 100 kg frisch gebrannten 'Kalk 32 kg oder Liter Wasser verwendet. Nach dem Ucbcrgießen wird der dampfende Knlkhanfcn mit alten, ge brauchten sacken so dicht wie möglich über deckt, um die Einwirkungen der Lust obzu halten.- Nach etwa einer Stunde ist der Kalk gelöscht und nach erfolgter Abkühlung ver- ivcndungsfäklg geworden. Es mag ja dieses Uebcrstaubcn der Hülsenfrüchte etwas umständ lich erscheinen, das ist jedoch weniger der Fall als es scheint, der beabsichtigte Zweck aber wird tadellos erreicht, und das dürfte " Hauptsache sein. Vie Bereitung von Süßmost. Von Lr. Kochs. (Mit 2 Abbildungen^. Ein sehr angenehm mundendes, nahrhaftes und nicht berauschendes (weil alkobolsrei) Obst getränk ist der Sühn,ost. Eigentlich sind Süßmoste alle unvergorenen Fruchtsäfte, doch in der Haupt sache versteht man danmter den Apfelsüßmost. Werden Apfel, besonders Herbst und Winter-« wäre, zermahlen und abgepreht, so erhält man den Most, welcher bald in Gärung geht und dann den dlpselwei» liefert. Dieser Süßmost schmeckt frisch von der Kelter wundervoll. Häufig hört man auch den Wunsch laut werden, ihn auch auf längere Zeit haltbar machen zu können. Dies geschieht durch Pasteurisieren, d. h. durch Erwärmung auf etwa 70« 6 während Stunden in zugekorkien Flaschen. An und für sich ist diese» Verfahren schon lange gÄMchll-. Man stellt die Futschen Abbildung i. „»onnendorn-, «lockens«»»-««ficht- Der Saft läuft zwischen den beiden Blocke« in dünner gliche zerteilt nach ob«. nannt, ist ganz aus Aluminium hergestellt und kann daher giftige oder dunkelfärbenoe Metalltelle nicht an den Süßmost abgeben. Wie die Abbildungen zeigen, besteht er au» mehreren Tellen. Zunächst kommt der frische, auf etwa 40» vorgewärmt« Most in das sogenannte Kaltgefäß und gelangt von dort durch den Schlauch in da» glockenförmige Pasteurisiergefäß, welches m einen gewöhnliche» Einkochtopf hinejnpaßtr Zwischen der Innen- m»d Außenwand ist ein Hohlraum, welchen der MrH langsam von Men/herauf durchlaufen muß, wobei er erwärmt wird. Er fließt dann seitlich unterhalb des Kaltgefäßes durch Schlauch «y» Glasröhre ab und gelangt direkt noch heiß in die vorbereiteten Flaschen. Durch ein Thermometer, welches von oben in den Abfluß hinemragt, wird , die Temperatur des abfließenden Mostes kontrolliert und durch eine» sogenannten Quetschhahn der
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