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Nr. 2SS Dienstag, der; S. November 1926. 81. Jahrgang <- Relch-mark): Die 43 mm kneite etnfpait^e «I»« hawm M v» Btf-of«»er»« K»»t»«». «4- BrwidtzrKetle 25 Pfg., öttücke Anzeigen 20 Pf», die «H sa» halbMMPltkich Wk. 120, beim Boyalm m oer ioefchastsfleue I« Fall« hoher«« Grwalt — Artig oder sonstig«« irgend welcher breite Äeklamezril« tim TertteM 70 Mia. Kür da« 0krk<s»«««» ^«ttlich SO Pfg. «.WVÜ'UE 10 M «wmab^ uni» Stönmg dr-B-trieb«derZeidmg vlmd« ÄfördLmg-eMttch- von Anzeigend 8im^Vumm^ Lch an ML e-mtagsmonmer 16,Pfg.) — Alle PostanKlten, sowie unser, ümgen — h«ü drr Bezieher kein« «chmich auf Lieferung oder Plätzen deine Vewähr. - Rabatt nach Tarif. - Mir S ammtt. f zMngeauoträger u. die Geschäftsstelle nehme« Bestellung« entgegen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. anzeigen tarifmätzigen Aufschlag. — ErMungoort ZStfcHosVweröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Matt enthält die amÄchen Bekanntmachungen der Amtahaupt- «amrschak der Schulinspeklton und de« tzanptzallautts zu Bautzen, des Amtegerichtih de« Finanzantt« utch da» Stadttat» zu Bischofswerda. «MrgÄökrDd, Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksfchichten Beilagen: BUderwoche, Jugend u. Deutschtum, Mode vom Tagh Frau und Heim, Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Beüag von Friedrich May G.m.b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Rr. 444und 446 MSWW ri Trwerbalose ttder und I, denjaniO» Se-Wt da, «ql ttaaen. Höch der tchtt» nnSchW Statipt fei » yaMmmo stühUvg! ad zu e Zähren, Der englische KergarbeiterftreM. London. 8. Nov. (Drahtb.) Der Arbeiterführer Look sagte in einer Rede in Liverpool: Wtt werden die uns mrs gebotenen Bedingungen um keinen pteis annehmen. Ich werde niemals ein Abkommen unterzeichnen, das einen längeren Arbeitstag bedeutet. Tagen dem Reich Jahre», also nach det werd». Ebe» iören» a» Io pn gaempsän-er um Tagesschau. * Der haushalkausschuß d« Reichakages beschäftigte sich am Sonnabend mit dem Beschluß de» sozialpolitischen Ausschüsse» in der Frage der Lrwerbslosensürforge. In ganz Frankreich sanden am Gonntagyormittag- Sundgebuagen gegen die Lebensmlklelleuerung statt, die nach den bisherigen Berichten ruhig verlaufen find. * An der französisch-italienischen Grenze sind Aisten mit Gewehren und Munition sür Maschinengewehre gefunden worden. , * Bei Liebenwalde ist infolge des Hochwassers eine drücke und ein wehr zerstört worden. Die Philippinen wurden von einer Slurmkatafirophe iMgefucht, die große Verheerungen anrichtete. Etwa 200 Personen find ertrunken und ebensoviele werden vermißt. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- Milcher an anberer Steve. täters hat infolge der Ereignisse der letzten Tage ein«l Nervenzusammenbruch erlitten, so daß man W in ein Irrenhaus verbringen will. Der Doppelspiele» Garibaldi. Paris, 7. Nov. . (Drahtb.) Aus Kreisen der französte scheu Sicherheitspolizei wird gemeldet, daß wettere Berho^ tungen und Haussuchungen bei den Antifaschisten vorgo« nommen worden sind. Man habe in französischen Sreifim schon sell einiger Zeit Garibaldi für einen bezahlten Agen- ten gehalten, solange aber noch keine bestimmten Beweise vorgelegen hätten, habe sich die französische Regierung ab wartend verhalten. Weiter wird von dem Gewährsmann, der Sicherheitspolizei erklärt, daß diese auch davon über zeugt fei, daß der katatonische Putsch durch die Vermittlung Garibaldis auf italienische Anregung hin organisiert worden sei, um eventuell politische Vorteile zu erreichen. Uerhastung der Führer der spanische« Republikaner. Madrid, 8. Nov. (Drahtb.) In Madrid wuchen die Führer der spanischen Republikaner, Alexander Herrchh und Professor Iart, unter der Anschuldigung verhaftet, sich an dem jüngsten Komplott beteiligt zu haben. Außerdem wurden noch 80 Verhaftungen vorgenommen. rävtte Oberherrschaft gewinnen, dann ch» ZustchG» zur Lett da» Zarentum» drrglervng M» ans die Dauer urchatt- Verschwörungen «tt» M»» e«»» «u» «n» L-LöVi druck erzeugen wtt derbeiführen wird. in Chemnitz 10, Annaberg 14, Plauen 270, in Dresden und Leipzig noch erheblich weniger. Die Gemeinden müßten am Lose dieser Ausgesteuerten beteiligt werden. Abg. Frau Teusch (Zentr.) erklärte, daß ihre Pattei die Fragen der Erwerbslosenanwartschaften, der Invaliden» usw. Versicherung, der Wochenhilf« auf gesetzlichem Wege im Rahmen der Erwerbslosengesetzgebung regeln werd«; im übrigen aber, abgesehen von den Bestimmungen für die Ausgesteuerten, den Anträgen des Sozialen Ausschusses zu stimmen werde. — Abg. Leicht (B. Vp.) vertrat den glei chen Standpunkt. — Die Abgeordneten Schmidt-Stettin (Deutschnat.) und koch (Dem.) machten darauf aufmerksam, daß hier nur die finanzielle Seite der Anträge zu behandeln sei. . Reichssiuanzminisier Dr. Reinhold erklärt, daß da» Reich die Lasten der Ausgesteuerten allein nicht mehr über» nehmen könne. Ohne Beteiligung der Gemeinden würden die Lander sich weigern, diese Lasten zu übernehmen. Rehme man an, es existierten 200 000 Ausgesteuerte, so er wüchse daraus, wenn das Reich die Lasten vollständig zu übernehmen habe, dem Reichsetat eine neue Kostenaustage in Höhe von 13 Millionen Reichsmark im Monat. Die solle dabei der Relchshaushalkplan balancieren? In der Abstimmung wurde das Ersuchen de» Sozial» politischen Ausschusses gestrichen, demgemäß sichergestellt werden sollte, daß den Erwerbslosen die genannten An wartschaften erhalten bleiben. Diese Frage soll besonder» geregelt werden. Abgelehnt wurde auch der vom Sozial politischen Ausschuß gefaßte Beschluß, daß die Bezugsdauer auf die Erwerbslosenunterstützung zeitlich unbegrenzt sein soll, d. h., daß die Einrichtung der sogenannten Ausgesteuer ten vollkommen abgeschafft rpird. Ebenfalls ab gelehnt wurde der Beschluß des Sozialpolitischen Ausschusses aus Einbeziehung der jugendlichen Erwerbslosen in die Er- werbslofenunterstützung, und endlich die Bestimmung, die Erwerbslosen laufend auf Kosten der Fürsorge gegen In validität zu versichern. Dagegen genehmigte der Haushaltausschuß die Be schlüsse des Sozialpolitischen Ausschusses dahingehend, daß in der unterstützenden Erwerbslosenfursorge im Wege der Verordnung, die Zustimmung desReichsrates vorausgesetzt: Oie Erwerbslosenfrage im Reichstag. Der Reichstag hat am Sonnabend die Debate über die Anträge zur Arbeitslosenfrage fortgesetzt. Heute kamen die Vertreter der kleineren Parteien zu Wort, die ebensowenig ein größeres Auditorium vor sich versammeln konnten wie gestern ihre Kollegen von den großen Parteien. Die Aus- ührungen der heutigen Sprecher förderten jedenfalls keine neuen Momente mehr zutage, und nachdem der Reichsar- beitsminister Dr. Brauns noch einmal in die Debatte ein gegriffen hatte, vertagte sich das Haus um *45 Uhr nach mittags. Die Abstimmungen werden erst am kommenden Montag vorgenommen werden. Neichsfirmnren und GrwerbsLofenfätze. Dr. Reinhold im Hauplau»schuß. Berlin, 6. Nov. Der Haushaltausschuß des Reichstags befaßte sich heute mit den Anträgen des Reichstagsausschus ses für sozial« Angelegenheiten zur Erwerbslosenfürlorge. Rettysfiuaazmiaister Dr. Reinhold berechnete die Mehr kosten für die im Sozialausschuß-beschlossene Erhöhung der öffentlichen Erwerbslosenfürsorge auf rund v Millionen Mark für den Monat. Diese 9 Millionen müße bei der mangelnden finanziellen Kraft der Länder und Gemeinden das Reich allein tragen. Es könne die» nur au» den erhöh ten Zolleinnahmen geschehen. Eine wettere Boraussetzung sei, daß die Erwerbslosenversicherung am 1. April 1927 ver abschiedet wird, dagegen sei es - unmöglich, dem Beschluß über bi» Verlängerung der Bezugsdauer für die Ausge steuerten in der vom sozialpolitischen Ausschuß beschlossrnen Fckrm zuzustimmen, die getrennte Bebandluna ihrer Für sorge konnte bi» zum S1. März in der bisher. Form verlän gert werden und dann könnten diese Sätze prozentual zwi- schen Reich und Gemeinden verteilt werden. Auf einen Einwand von sozialdemokratischer Seit«, daß schon am 1. April die Lrwerbslosenversicherung diese Kosten übernehmen könnt», erklärt« Leichafiuauzminifier Dr. Rein- ho», daß selbstverständlich «im Uebergangslösung «rsorder- sich sei; aber <s fei auch wi» schon gesagt durchaus notwen dig, daß die Erwerbslosenoersichenmg, dl« in den nächsten Tagen dem Reichstag Meßen werd«, Lum 1. April diese» - " ' Mn, vom Reichstag verabsthte- te Regierung darauf bestehen, len nach dem Antrag der Re- Prozent) a« den Bezügen der den. Di« Gemeinden könnten E-a WMtzTPM HUHU« Munitionsfunde an der französtfch- ttaLienifchen Grenze. pari», 8. Nov (Drahtb.) Die Nachforschungen an der französisch-italienischen Grenze haben zu einem umfangrei chen Vaffeafnud geführt. 2n einem Gebüsch verborgen fand man 12 Stfleu mit Gewehren und Patronen für Ma schinengewehre. Auch in einem Teich in der Nähe von Rarbonne förderte man Waffe« nnd Munition zutage. Garibaldis Verhältnis ;u Mrüeia. Paris, 8. Nov. (Drahtb.) Der Eorriere degli italiani, das in Paris erscheinende Antifaschistenorgan wird in sei ner nächsten Ausgabe einen Artikel, veröffentlichen, der in die.Beziehungen zwischen Garibaldi «inen Artikel veröffent lichen, der in die Beziehungen zwischen Garibaldi und Ma ria Licht bringen dürfte. Danach hätten zwischen dem 5. und 19. Oktober Macia und Garibaldi in Paris zweimal eine längere Zusammenkunft gehabt. Während Macia an fangs gezaudert habe, den Handstreich zu unternehmen, habe er sofort nach seiner zweiten Konferenz mit Garibaldi den Beginn der Expediton für die zweite Hälfte des Okto bers festgesetzt. Garibaldi soll Macia feine tatkräftige und finanziell Unterstützung zugesichert haben. Die Kausfuchungen bei Zamdoni. Rom, 7. Nov. (Drahtb.) Die eifrige Fortsetzung der Untersuchung de» Attentats von Bologna hat nach einem Verhör von über 70 Personen zu sieben weiteren Verhaf tungen und elf Haussuchungen geführt. Das Haus der Fa milie Zamboni ist von oben bis unten durchsucht worden, ebenso die Druckerei, wo viele Papiere beschlagnahmt wur den. U. a. wurde ein Gewehr gefunden, mit dem der Atten täter zielen lernte. Die nervenkranke Mutter des Atten- Mussolini» Italien. Die Beschlüsse des Großräts der Faschisten, die «ine vollständig« Knebelung eine» außerhalb des sogenannten .Regime" stehenden Kreises- bedeuten, haben sofort in der pnzen Welt das größt« Aufsehen erregt. Schon seit eini- m Zeit mußte man die Entwicklung des Faschismus in Men mit ziemlicher Beunruhigung und Sorge verfolgen, l« es ist nicht abzusehen, wo sie hinführen und wie sie mden soll. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, als -i die faschistsche Bewegung im Begriff sei/.sich selbst zu überschlagen und sich in Extreme zu verlieren, die den To deskeim des Ganzen in sich tragen. Ursprünglich besaß die faschistische Bewegung zweifel los einen gesunden Kern. Es ist wohl verständlich, daß sich in einem Volk mit so heißem Temperament wie dem italie nischen schließlich unter der Führung eines entschlossenen geistig überragenden Mannes der Will« zur nationalen Wiedergeburt durchsetzte und daß dabei auch Formen an gewandt wurden, die bei nüchtern denkenden, am herge brachten haftenden Leuten Verwunderung und Anstoß er regten. Es kommt eben immer aus die Sache und weniger aus das Aeußerliche an. Las Romantische der Bewegung, die auch Anklänge an die Zett Garibaldi» vor 60 Jahren trugen, wurde noch erhöht durch den eigentümlichen Werde- gang Mussolinis. Daß dieser als einfacher Arbeiter in fei nen jungen Jahren auch Sozialist war und damals manche unbedachte Aeußeruna sozialistischen Gepräges getan hat, wird ihm heute von sozialdemokratischer Veite besonders gnn vorgehalten. Das ändert aber nichts daran, daß er sich wie mancher andere vold jugendlichen Sozialdemokraten zum starten nationalistischen Führer entwickelt und daß er allmählich Eigenschaften bet sich herausmbildet hat, die ihn zum Revolutttmar in ganz anderem Sinne machten, al» man bei uns unter dem Begriff Revolution versteht. Nun über scheint es, al» ob die Perstlnllchkeit, in der sich der Ge danke einer Diktatorherrschaft in nie geahntem Grade ver- lürpert, allmählich zum Werkzeug der von ihm geschaffenen Bewegung geworden ist. Rach außen umkleidet ihn eine Machtsülle, wie man sie selten in der Weltgeschichte gesehen hat. Innerlich ist er wahrscheinlich heute bereits wett un freier, al» er sich selbst zugestehen wird. Ein so kluger weitblickender Mann wie Mussolini muß sich in stillen Stunden selbst sagen, daß eine Bewegung, di« zu Mitteln greift, wie die soeben im Zusammenhang mit dem Namen Garibaldi «machten Enthüllungen sich darstel- len, ihren Höhepunkt überschritten hat. Wenn nicht nm ieglich« selbständig« Regung im politischen Leben eine» großen Bolle, unterdrück, wenn sogar di- verbi^ungmtt dem Ausland unterbrochen Und di« Betätigung von Aus- ländern im eigenen Land» unter dauernd« Polizeiaufsicht gestellt werden sollen, wenn Lockfpttzeltnm und Polizei willkür die uneing ' erinnert das an tt wie unter der Soi bar sind und mit rschwörungen «G Attentaten. Mm kann mit H"G daß d« Rttsendruch den I den'dD Wch» d-