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Moöe vom Tage Die Linie -er kommen-en Nloöe WWW Bei Echuittmustcr-Bestcl- lungen durch die Post ist der Betrag nebst Porto lin Brlesinarkeni beiznstlgcn. Schärpen zu betonen liebt. Der immer noch kurze und ge- rade Nock mit seinen tief eingelegten Falten und Falten gruppen gibt dann dem Ganzen die jugendliche Flotthcit der bewegten Linie, die heute, wo cs Grundsatz der Mode ist, jede Frau nach besten Kräften z» verjüngen, unerläßlich ist. Dem gleichen Zweck dienen die aparten Kragcnformen, die oft buntgemusterten großen Schleifen nnd Westencipsätzc, während die Gestaltung der selbstverständlich immer langen Acrmel Gelegenheit gibt, allerlei harmonierende Effekte, etwa kleine, diskret vorlugcnde Untcrärmel ans dem Material der Weste, wirksam anznwcnden. Die Mode beschränkt sich aber keineswegs darauf, auf schon Bekanntem logisch weiter anfzubaucn,- sie gibt im Bolcrokleid eine ganz neue Form, die die Zweiteilung der Linie besonders deutlich betont. Diesen Bolerokleidern kann man mit ziemlicher Gewißheit eine gute Zukunft im kommenden Winter prophezeien, weil sie außerordentlich ge fällig sein können. Allerdings werden sie wohl mehr von jugendlichen, schlanken Erscheinungen bevorzugt werden: die guer oberhalb der natürlichen Taille verlaufende wage rechte Linie des Jäckchen ran des verkürzt die Taille immer hin zu sehr, als baß stattliche Figuren sie riskieren könnten. Jedoch mildert die leicht überfallende Form der eigentlichen Unterbinse diesen Eindruck wieder etwas, so daß letzten Endes die Selbstkritik der Dame die Entscheidung zu fällen haben wird, ob sie mit Vorteil diese Jäckchen tragen kann, die sich, von einem schlichten Kragen ausgehend, nach unten zu öffnen. Da die Form dieser Volcroklctder an sich schon Belebung genug gibt, verzichtet man auf allzu lebhaften Aufputz und schmückt das Jäckchen nur mit dem Material des UnterbltiSchenS, aus dem man Kragen, breite Befah lt reisen rund um die Bolcrosacke nnd die Acrmelausschläge formt. Diese schlichte, aber sehr ansprechende Klcldfvrm läßt sich übrigens besonders wirkungsvoll für Traucrklcidung verwenden, wenn man zu stumpfem schwarzen Tuch für Nock und Jäckchen schwarzen Krepp fllr das Unterblüöchcn und den Besatz des Dolerov wählt und durch einen breiten Besatzstrciscn am unteren Nockrand die Harmonie des Auf putzes herstcllt. Da man im kommenden Winter dem Kleid so besondere Bevorzugung zuteil werden läßt, wird auch als logische Folgerung der Mantel im modischen Bild eine hcrvor- Wahl verschiedener Nuancen der gleichen Farbe ober nur durch Verwendung von harmonierenden Bicscn- Paspeleffekten — ansrcchtcrhalten ist. Dies Abweiche» Gesetz der Einheit von Farbe nnd Material bedeutet lcineSwegeS die Abkehr von diesem Gesetz überhaupt: Mit der „Herrlichkeit" ist es zu Endel Diese Tatsache »hält sich mit immer deutlicherer Klarheit als Grundtendenz der kommenden Mode auö all den Bildern modischer Eleganz, die die führenden Modehäuser in diesen Tagen zeigen. ES ist ja immer dasselbe: wenn eine Mode zn allge mein wird, lebt sic nicht mehr lange! Besonders natürlich, wenn sie unnatürlich ist. Tenn trotz aller geistigen Weiter entwicklung, trotz aller anerkannten Tüchtigkeit aus den zahllosen Gebieten des modernen Lebens, trotz sportlicher Leistungsfähigkeit: die Frau bleibt immer Frau. ES ist ein Unding, wenn sic die erstrebte Gleichberechtigung mit dem Manne dadurch beweisen will, daß sie seine Kleidung nach ahmt. Und weil die männliche Mode unnatürlich war, hat sich der gesunde Sinn der Fran auf sich selbst besonnen und betont nun in der kommende» Linie alles weiblich Wirkende ganz besonders. Und gleichzeitig hat sie nnn auch endgültig auf die ebensowenig schöne gerade, ungeteilte Linie ver zichtet, die wie ein Futteral den Körper umschloß: man ist zu der von der Natur vorgczcichnctcn Teilung der Linie in der Nähe der Hüfte zurückgckehrt. Das spiegelt sich in den beiden Formen deutlich wieder, die die Kleider beS bevorstehenden Winters zeigen werden: dem Jumper- und dem Bolcrokleid! Man wird natürlich auch auf das Kostüm nicht verzichten, aber man wird daS Kleid besonders viel tragen, weil es so außerordentlich viel seitig in seiner Verwendungsmöglichkeit ist: mit dem Kleid ist man immer „richtig", d. h. der Gelegenheit entsprechend, angczogen, während das Kostüm doch mehr oder weniger eine Vormittags- und Straßcnangelegenheit ist. Daß man dabei natürlich den Liebling aller Frauen, das Jumpcrklcid, weiter beibchaltcn würde, mar voransznschcn. Erprobtes und Bewährtes legt man nicht gern beiseite! Und das Kleid in Jnmpcrfvrm hat sich bewährt. Es ist ja auch so praktisch: mit wenigen Griffen, ohne komplizierten Mechanismus von Knöpfen, Haken und Oesen, ist man fertig angczogen. Dabei aber ist eS stets kleidsam, besonders in der von der Mode geforderten Blusenform: cS macht immer schlank, weil cs auch bei stärkerer Figur verhüllt. Diese bluscnde Form er- gibt ans sich selbst schon daS Weiche, Weibliche der kommen den Mode, ergibt aber vor allem die natürliche zweigetcil'c Linie der Wintcrsilhoueite, die man gern durch breite 304 Mantel Nr. 803 aus Velours de Gmyrne kn geradliniger, cinsacher Machart, mit Pelzkragen. Ziegclrotsarbencr Marocain ergab daS Material für das Kleid Nr. 3Ü4. Durch die Blendeneinfassung der abgc- schrägten Ränder wirkt die Bluse boleroartig und tritt an diesem Kleid Nock und Bluse klar hervor. Unter der Blende wird die in Falten gelegte Borberbahn des Nockes unter gesteppt, die Hinterbahn geht durch. Der nebenstehende Mantel MS ist aus marineblauem oder schwarzem Stoff. Die Kcllerfalten in den Vordervahnen sowie die in der Hinteren Mitte lausen durch die ganze Mantellänge. , Kostüme «.Klei "Bluse«. Kicke. aardcrob« «.Wäsche 70Pf. ragende Rolle spielen müssen. Aber für seine Form hat man auf das modische Grundgesetz von der blusigen Linie ver zichtet! Der moderne Wintermantel ist gerade. Wollte man ihm die blusige Form geben, so würde das bei den schweren Stossen, die man naturgemäß verwendet, leicht plump wirken,' die ganze Silhouette würde zu sehr verbreitert und damit das Streben nach Schlankheit, daS das Kleid betont, wirkungslos werden. So aber erhalten wir — was immer reizvoll wirkt — einen guten Gegensatz: znm blusigen Kleid den geraden Mantel! Aber auch hier will man nicht auf die Zweiteilung verzichten: gibt man sie auch nicht in der Form, so gibt man sie doch im Aufputz, indem man dicht unterhalb der Taillenltnic den Mantel mit Biesen oder Tressen schmückt, die bogig aufstcigcn und die Einförmigkeit der langen Linie wirksam aufteilen. Den winterlichen Charakter betont der beinahe unerläßliche reiche Pelzbesatz an Kragen und Aermcln, den oft ein breiter Streifen des gleiche.« — heute angesichts der Erfindungsgabe unserer Kürschner nicht mehr unerschwinglichen — Materials am Mantclsaum noch reicher erscheinen läßt. Dieser Mantel ergänzt das Kleid zu dem schon im Vorjahre so beliebten Complet, ohne daß aber, wie im vorigen Winter, gefordert wird, daß beide in Material und Farbe genau zusammcnpassen. Man ist da heute großzügiger: der Coniplctgebanke gilt schon als durch geführt, wenn bei verschiedenem Material Mantel und Kleid gleiche Farbe zeigen, ja selbst dann noch, wenn zwischen ihnen überhaupt nur eine betonte Harmonie — vielleicht durch ...... und vom aber man wirb auch weiterhin daS Complet tragen, dessen Mantel in schlichter gerader Form zu einem bestimmten Kleid genau passend gearbeitet ist. DaS wird immer ganz besonders elegant und schick wirken, wenn man den einfarbigen Mantel mit dem Material des Kleides füttert und ihn auch äußerlich durch kleine ausgesetzte Patten, die den Abschluß der seit lichen tiefen Falten bilden, ticsrvllendc NcvcrS und einen Kragen, der offen und geschlossen getragen werden kann, ans dem Stoss des Kleides als znm Kleid gehörig kennzeichnet. Anita Sell. 30« Unser Modell Nr. S8ü zeigt das «och immer beliebte Jumperkleid aus beigefarbigem Kasha. Em buvtse. Lenes Westchen mit langer Schleife ergeben den einzigen ^luspus dieses jugendlichen Kleides. Sehr apart 'st der geraoc. Aermel mit vorstehender Scidenblende. Seitlich eingelegte Falten erweitern den Rock. Gefällig und jugendlich in der Form ist das Bolcrokleid Nr. 801 aus stahlblauem oder dunkelblauem Velvet, m" vorderem Bluscntetl, Kragen, Aermclpufss und Rockbicnoc aus in qleichem Ton gehaltener Seide. Der tief angesetztc Rock zeigt gefällige Quetschfalten, hinten geht d,e Bahn bis Vle Wintermo-e bevorzugt das kleid in ausgesprochen weiblicher Linke Vie modische Silhouette ist geteilt, blusig un- bewegt Fumperformen bleiben weiter beliebt; neben ihnen sieht man viel Solerokleköer als Neuestes Vie Mäntel ergänzen Sie Kleider zum Complet, sie sinö im Gegensatz zu ihnen gerade geschnitten und mit pelz besetzt Vie Zweiteilung -er modischen Linie wird beim Mantel manchmal durch öiesenansatz angedeutet Das moderne Complet erfordert nicht unbedingt Übereinstimmung in §arbe un- Material, je-och bleibt -as Complet auch mit öieser Übereinstimmung modern 302 zum Halsausschnitt durch. Die vorderen Boleroteile sowie der schmale vordere Gürtel mit kleiner Schnalle wird den Seitennähten zwischengeschoven. Sehr gut eignet sich dieses Modell auch für ein Trauerkleid aus Tuch und Krepp ver arbeitet. Interessant und modeaerecht an dem Mantel Nr. 802 für junge Damen ist die gebogte Querteilung im Nücken und Borderbahnen. Da man jedoch den Stoff nicht gern so verschneidet, kann man sich helfen, indem man schmale Stoss blenden in der gcbogtcn Form aufsteppt. Ein Pclzstreiscn umgibt den Halsausschnitt des hochschlicßenden Mantels, Len unteren Mantel- und Acrmelranö.