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k- 2 t't Uk llttirri SI in- n «ttl riesig» Iv vewegung. ka> iM Mi und bl, kur; dftGnt- der WM i ,S I K^- Der Führer der faschistische« WMiß rurückgetreten. Vrlln, 1. Oktober. (Drahtb.) Nach einer Meldung da, Lokalanzeigers au« Nom hak der Oberfikommaadttreade der faschistischen Miliz, General Gonzaga feine Demission elngereichl. Mussolini wird sich selbst m> die Spitze seiner Legionen stellen. hnend» Na- "eKL EM nanvr Die Trmrerfeier in ESermer-cheirn. Germewhei», -0. Sept. Der von l-em ftanzöfischm» Leutnant Rouckr getötete Arbeiter Lmil Muller wurde beute nachmittag unter Anteilnahme der gesamten Bevöl kerung der Stadt Germersheim uNd einer großen Anzahl von Leidtragenden nur der ganz«, Pfalz zu Grab« «tru gen. Di« Geschäft« waren wahrend der srn. Unter dem Gelüut der Glocken der InParis wird die Begegnung Mussolini« Mit Cham berlain mit gespanntestem Interesse verfolgt. Während die Presse, der von höherer Stell« Zurückhaltung empfohlen zu sein scheint, sich jeglichen Kommentar« enthält, macht'sich m diplomatischen Kreisen eine gewisse Nervosität bemerk! bar. Wenn man auch zunächst nicht mit sofort greifbaren Resultaten rechnet, so gibt man sich andererseits sehr wohl Rechenschaft, daß Mussolini, von dem die Initiative zu der Besprechung ausgegangen ist, sich dabei offenbar von dem Gedanken hat leiten lassen, die Beunruhigung, die die deutsch-französisch« Annäherung in England ausgeldst hat, zu einer Konsolidierung und Stärkung der internationalen Position Italiens auszumünzen. : Nach Auffassung der englischen Oppositionsparteien ist das englische Ziel der Verhandlungen Ehamberlain» mit Mussolini die Herstellung einer englisch-italie nischen Entente als ausgesprochene« Gegenge wicht angeblich gegen die bevorstehende deutsch-fran zösische Entente. Das italienische ZiÄ der Verhand lungen ist die Beteiligung an der Regierung von Immer, die Erweiterung des italienischen Einflusses am Roten Meer und die Erlangung einer bindenden Zusicherung von EhaMz berlain, daß England niemals den deutsch-österreichischen Anschluß genehmigen werde, auch dann nicht, wenn Fraftk- reich bereit sei, den Anschluß zuzugestehen. Mffcholvwerüas Einzige Tageszeitung ün Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Betzmmtmachun-en der Amtshaupt- mannschaft, der Schulinspektton und des Hmqttzollimtt» zu Bautzen, des Amtsgerichts, de» Finanzamtes und des Stadftat» zu Bischofmverda. die es sonst möglicherweise unter dem „Opfer" ein« Aus gleichs mit Deutschland von diesem zu erlangen versucht hätte. Kisher keine Entschlüsse der Keich* regierung in der Germersheimer Frage Paris, 30. Sept. Nachrichten aus Berlin teilen mit, daß die deutsche Regierung entschlossen sei, durch Vermittlung des deutschen Botschafters in Paris betreffs der Vorfälle in Germersheim bei der französischen Regierung offiziell zu intervenieren. Wie uns hierzu von zuständiger Seite mit geteilt wird, sind Entschlüsse der Reichsregierung in dieser Angelegenheit noch nicht gefaßt worden, da da» Untersu chungsergebnis des Germersheimer Zwischenfalles bisher noch nicht oorliegt. Mieder ein SesatzungsrwifrhenfalU Koblenz, 30. Sept. Au den Vorfällen la Germersheim und Trier gesellt sich nun auch eia Zwischenfall la Koblenz, der ebenfalls beweist, wie unhaltbar dle Aorkdauer der De- sahung für die rheinische Vevölkerung ist. 2a später Abend stunde hörte ein Studienassessor de, Kaiserin- Augusta-Gymnasiums, der sich auf dem Heimwege befand, in der Nähe der eaklegeaea Roonstraße gelleade Hilferufe einer weibliche« Person. Der Sladiea- ossessor ging den Hilferufen nach. An der Ecke der Roou- strahe angekommen, traten ihm mehrere Pesatzuagafoldalen entgegen, fielen über ihn her und schlugen u»lt Reitpeit schen und Stöcken auf ihn eia. Schließlich drehten die Rohlinge die Reitpeitschen um und bearbeitet«« de« Ueber- fallenen mit den Peitschenstielen, bl, er blutüber strömt zusammenbrach. Mit elaem harte« Gegenstand erhielt der Uebersalleve dana noch eine« heftigen Schlaa gegen den Kopf, so daß eine klaffend« wuade entstand, di« wird in der nächsten Zeit aber doch bedeutend gewichtiger bestimmt sein durch da« Tangerproblem. Für Eng land lieat durchaus die Möglichkeit vor, di« bisher in dieser Frage eingenommene franzosenfreundllche Einstellung aus- zu geb en. Dieses durste noch weniaer überraschend sein, wenn man sich bei Erörterung dieser Gesamtsrage klar darüber ist, daß di« englische Politik bis zu dem Augenblick, in welchem Deutschlands Eintritt in den Völkerbund erfolgte, die Verbindung anderer Fragen mit der Genfer Tagung ouszuschalten bemüht war. Nach Erledigung dieser Vor frage aber und der leist in Erscheinung tretenden franzä - sistb-deutschen Annäherung hat England un zweifelhaft allen Anlaß dazu, dem Block, den Italien und Spanien durch Abschluß eines Vertrages begründet haben, gesteigertes Interests «ntgegenzubringen. Umgekehrt muß unter diesen Umständen gerade auf Grund der Tangerfrage mtt einer erheblichen Zuspitzung der Bezieh ungen -wischen Frankreich und Italien- Spanien gerechnet werden. Chamberlain ist es augen scheinlich daran gelegen, bevor die Tangerkonferenz zusam mentritt, sich über die italienischen Ansprüche persönlich zu informieren, um dabei den versuch zu machen, auf einen italienisch-französischen Ausgleich hinzuwirken. Da man aber in maßgebenden faschistischen Kreisen mit dem kommen den italtenisch-franzosisch«n Konflikt als einer Tatsache rechnet, an 1 ", , - - lediglich nur noch darauf bedacht ist, di« sich hieraus er- gebwlde Verantwortung von vornherein auf Frankreich ob- Vschseben, dürste Herr Chamberlain, wenn er wahrschein- WmveM das Gespräch auf den italienisch-französischen Ge- gensatz bringt, einer in der Form verbindlichen, aber in Die Besprechung Ehamberlain—Mussolini. Rom, 30. Sept. (D. L. B.) Mufiollni traf heute vor mittag g Uhr, von Rom kommend, st» Livorno ein. Er be- gab sich am 12 Uhr in Begleitung de, Uatersstiatssekretär» Grands und feine, Kabiaettchef, Pautucrl an Bord der englischen Jacht „Delphin", wo er von Ehamberlain und fei ner Aamllie enwfaageu wurde. Nach einer kurze« Unter redung allgemeinen Charakter« zogen sich Mus Ehamberlain ans die Schiffsbrücke zurück, wof nach 1 Uhr eine herzliche Aussprache hatbrn. Li und Mussolini begaben sich alsdann in Degleitunj folg« an Lord der italienischen Jacht „Giuliam einem Frühstück im eagsten Kreise keilzuuehmea. Die Agenzia Stesani gibt noch Agenden offiziösen Bericht heraus: Mussolini und Ehamberlain flrw heute in Livorno zursammen getroffen. Die Besprechungen zwi schen den beiden Staatsmännern, die, wie man weiß, durch persönliche Freundschaft miteinander verbunden sind, sind in herzlichster Weise verlaufen. M« beiden Minister haben die wichtigsten international»« Fragen der Stunde geprüft und dabei die Genugtuung gehabt, die Intimität der englisch-italienischen Beziehungen und die gleichfalls der von den beiden Regierungen für die Lösung der wichtigsten europäischen Probleme.««gehaltenen Linie zu bestätigen. , «n «ord ihrer Schiffe haben hinter verschloflenen Türen Mussolini und Ehamberlain ohne jeden Zeugen die bereits seit längerer Zeit angrkündigte Besprechung abge halten. Da» Rätselraten wird um so größer sein, al» di« Vor sichtsmaßnahmen Mr Geheimhaltung von Ort und Skmde dieser Zusammenkunft ganz ungewöhnlicher Art waren. An sich dürste es naheliegend sein, zu vermuten, daß diese Unterhaltung der beiden Staatsmänner alle jene offenen Fragen berührte, di» man am besten wohl unter di« saiste Rubrik „die Probleme dep MitKVneer«" M Veranlassung hat. Seil Mussolini und Lbamberl reit« mehr as Wicklung der Ving» mit p Konsolil denen d< vvrg^ch^ sHeLrMer Unabhängige Zeitung für alle StÄiKtnTKMund Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Bildenvoche, Jugend u. Deutschtum, Mod« von» Tage, Fea« gM/zstk und Heim, Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Derlag vckr Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher 444«d 448 Tagesschau. * In Koblenz wurde ein Studienassessor, der einer am Hilft rufenden Frau beistehen wollte, vo« Desatzuagssolda- ten bis zur Bewußtlosigkeit geschlagen. * Der preußische WohlsahrtSminister Hirtsteftr ver öffentlicht «inen Aufruf zur Deftitigung der Arbeitslosigkeit und Vohuüagsuot. * Der endgültige Vertrag über ein Elseukartell -wischen Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg sti Don nerstag mittag in Brüste! abgeschlossen worden. Der Sitz des Trusts ist Luxemburg. Außenminister Lriaad ist am Donnerstagabend nach Paris zurückgekehrk, um an dem für Freitag vormittag an beraumten Ministerrat teilzunchmen, der sich mit den in Thoiry eingeleiteten deutsch-französischen Annäherungsbe- sprechungen beschäftigen soll. * Der Reichsvarteilag der Deutschen Volkspartel wurde am Donnerstag ln Köln eröffnet. Die poliüsche Regierung ist Donnerstag abend v Uhr zu- rückgetreftn, nachdem da» Parlament das Budget mit ÄS gegen 04 Stimmen abgelehnt hatte. Der Staatspräsident hat den Rücktritt der Regierung genehmigt. Einer Agenturmetdung aus Konstantinopel zufolge hat die Türkei mit China einen Vertrag der Freundschaft und gegenseitiger Unterstützung abgeschlossen. Die offene Wunde. Die französischen Berschleierungsoersuch« über die Blut tat in Germersheim machen e» Mr nationalen Pflicht, immer wieder auf di« durch Zeugenaussagen lückenlos be legte deutsche Darstellung der Tat de» französischen Revol- verhelden hinzuweisen. Es ist bemerkenswert, daß die zu ständigen ftanzösischen Stellen immer noch keinen offiziel len Bericht der französischen Auftastung jener beklagenswer- ten Vorfälle gegeben haben. Die» Versäumnis ist ein Ein geständnis der Schwäche. Jetzt kann Frankreich sich nicht mehr offiziell die private und vorläufige unverantwortliche französische Darstellung zu eigen machen, nach welcher der Leutnant Rouzier in äußerster Notwehr, von fünf Deut schen bedrängt, die verhängnisvollen Schüsse abgegeben habe. Di« Oefftntlichkeit der Welt weiß soweit Bescheid über Vie klaren deutsch«« Feststellungen, daß eine nachträgliche französische Korrektur wohl kaum noch etwa» nutzen könnte, zumal man die Persönlichkeit de» feigen Leutnants auch schon näher beleuchtet hat und jetzt weiß, daß er durch sein rüpelhaftes und brutales Betragen schon längst Furcht und Schrecken unter der friedlichen Bevölkerung Germersheims verbreitet hat. Es wird nachgerade wirklich höchste Zeit für da» bereits angekündigte offiziell« Eingreisen der Reichsregierung. Denn es sollte in der Wilhelmstraße doch nachdenklich stimmen, daß da, Echo der Mordtaten von Gettnersheim in der gesamten deutschen Presse — ganz gleich welcher Parteirichtung — in der Forderung nach nunmehr gänzlicher Aufhebung der Besatzung besteht. Die »zwischen bekannt gewordenen neuen ftanzösischen Blut- aten in Trier und Cobftnz lasten da» Maß der Besatzungs ünden nun «ch«r wirkstch vollend» überlaufen. Selbst wegen ihrer oft übergroßen Mäßigung bekannte deutsche Zeitun gen sprechen offen aus, daß tnan eine plötzliche Explosion des Volksunwillen« gegen die Uebergrfff« der Besatzung be fürchten und verstehen müsse — was natürlich ganz unab- "" lgen haben könnte. sich di« Reichsregierung nicht schleunigst zu den , Vorstellungen in Part« entschließen können, Wschieben, dürste Herr Ehamberlain, w nchMSeMMs Gespräch auf den italientj gensatz bringt, einer in der Form der! . . der Sache selbst unveränderlichen Abneigung der italieni schen Regierung gegenüber einer Interventton Dritter auch bei dieser Gelegenheit begegnen. In jedem Falle bleibt also in der Mittelmeerpolittk di« Unsicherheit der nächsten Phasen durchaus bestehen. ist, an der nichts mehr zu ändern ist, und bedacht ist, dl " G^chetmenamnetse: Jeden Werktag abend, W den folgend. Lag. B«,«g,vrei, für dle Jett rin«, Halden Monats: Frei in« Hau, halbmonatlich Mk. ILO, beim Abholen in der Geschift^tellr wöchentlich 8V Pfg. Etnzebnmmrer 10 Psg. (Sonnadeno- nnd Sonntagsmunmer IS Psg.) — All« Postanstaltrw sowie uns«« ZeiUmgmuwträgermdt« Geschäftsstelle nehmen Gestellungen entgegen : «n»1 Dr—de» R». 1821. Gemeinde. An Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher GGrrmg des Betrieb«, der AeWmg »der der Bestrdrrungretnrich- tzwtzW — hat der, Bezieher dein« Anspruch ach Lieferung oder Naihlttsemng der Zeitung oder «es Nückpchtnng d«, BepwsprE^ Anzetgenprei» (in Reich,mark): Die IS mm bwttr «tnfpattig« Grundschrtstzeile 25 Psg., örUtche Anzeigen »0 Psa, dft öö onm breite Rrklamezeile (im Textteil) 70 Psg, Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Plätzen keine Gewähr. — Rabatt nach Taris. — Für Sammel anzetgen tarifmäßigen Ausschlag. — Lrfüllungmrrt BtfchoftOgMr Nr. 2S0 Sormabend, de« 2. Oktober 1926. 81. Jahrgang