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Der sächsische Erzähler : 03.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192610034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19261003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19261003
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-03
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.10.1926
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wohl aber Ist die Methode der deutschen Außenpolitik ein Gegen stand von Auseinandersetzungen auch In der eigenen Partei ge wesen. Heute zeichnet sich der Weg dieser Politik deutlich ab. Das Blickfeld ist freier. Man weih setzt, um was es geht. Aber die Arbeit um das Erstrebte hat erst begonnen und ist nicht etwa zu Ende geführt. Wichtig siir die Partei ist, daß sie weiterhin dafür eintritt, der Außenpolitik die Ruhe zu lassen siir die Weiterführung ihrer Politik, wenn auch Rückschläge diesen Weg begleiten soll ten. Nationale Disziplin ist das, was die Führung der Außenpolitik besitzen muß, um ihren Weg erfolgreich weitcrsührey zu können. Es ist sicherlich nicht die Absicht des Reichsoerbandcs der Deut schen Industrie gewesen, sich irgendwie parteipolitisch zu betätigen. Das, was in seiner Hauptversammlung ausgesührt wurde, ist von dem Gesichtspunkt des Verhältnisses des Unternehmertums zur'Ar- bcitcrschaft zu werten. Ich glaube, dies in voller Ucbereinstim- mung mit dem Rcichsvcrbnud sagen zu können Don Parteien ent stehen heute an den verschiedensten Stellen Lehrmeister. Die Deut sche Balkspartci wird gut tun, sich gegenüber all diesen Ratschlägen die Selbstbestimmung zu wahren und sich vor Augen zu führen, daß ihre parteigcschichtliche Bedeutung darin besteht, die, ich möchte beinahe sagen, überparteiliche Zusammenfassung derjenigen Kräfte in Deutsch land zu sein, die sich vom Staatsbewusstsein leiten lassen, die Mut haben, auch gegen den Strom zu schwimmen und sich durch sachliche Arbeit die Anerkennung zu schassen, die schließlich über dem Schlagwort des Tages stehen soll Kon diesem Gesichtspunkte aus kann die Partei zu gegebener Kett mit allen denjenigen Zusammenwirken, die sllr bestimmte in der Gegenwart zu lösende Ausgaben die Gewähr einer innerlich zusammcnarbeitenden und zusammenhängenden Mehrheit geben. Die tragenden Kräfte jeder Regierung in Deutschland werden die Parteien der Mitte sein, ohne die in Deutschland nicht regiert werden kann und innerhalb deren die Partei ihre eigene Stellung mehr und mehr befestigt hat Ich freue mich, nach der Sitzung der Reichstagsfraktion fcststellcn zu können daß die Partei in dieser Frage, ebenso wie in denen der äußeren Politik völlig ein heitlich ihren Weg gebt. Ich bin überzeugt, daß diese Einigkeit dem Parteitag selbst ihr Gepräge geben wird. Neues aus aller Molt. Neues Geständnis des Juwelen räubers. — Seine Mithelfer ermittelt? Breslau, 1. Oktober. (Drahtb.) Wie die Abendblätter melden, wurde der Juwclenränber Spruch vor seinem Ab transport nach Berlin noch einmal von den Kriminalkom missaren vernommen. Hierbei machte Spruch einige über raschende Aussagen, denen zufolge die Beteiligung der Son ja Jgnatew an dem Juwelenraub nur eine geringe ist. Spruch gab an, daß er die Tat zusammen mit seinem Freunde Paul verübt habe. Nähere Bezeichnungen wolle er nicht geben. Er nannte ihn Paul Hoffmann, der in Verbrecher kreisen den Spitznamen „Heyn" führt. Dieser Komplize ist der Polizei bekannt. Weiter hat Spruch zugegeben, daß auch der „Matroscnhermann" in die Tat cingeweiht sei. Wahrscheinlich ist „Hermann" der dritte Komplize gewesen, der, als Spruch mit Paul in das Geschäft eindrang, Schmiere stand. Die Nachforschungen nach diesen beiden angeblichen Mittätern sind sofort ausgenommen worden. Man vermutet, daß sie den größten Teil der Beute bei sich tragen. Der Abtransport des Spruch ist numchr mit dem Zuge 3,12 Uhr nach Berlin erfolgt. Am Donnerstag konnte in Breslau ein weiteres Per lenhalsband, das zu der Beute in der Taucntzienstraße ge hört, hcrbeigcschasst werden. Bei der dortigen Kriminal polizei erschien ein junger Mann, der eine wertvolle Per lenkette im Auftrage seiner krank darniederliegcnden tung. Musikalische Dorträge wechselten mit Soprans»lis, Liebern zur Laute, Darbietungen einer jugendlichen Kunst tänzerin — und jede Nummer war, wie der Herr Konferen- zier selbst konstatierte, ein Schlager. So entstand bald eine gemütliche, ungezwungene Stimmung, und ein Tänzchen bildete den Abschluß des gemütlichen Abends. —* 2. Termin der Gewerbesteuer 1926. Dom Finanz amt Bischofswerda wird uns geschrieben: Eine große An zahl vorauszahlungspflichtiger Betriebe hat di« am 15. Sep tember 1926 fällig gewesene 2. Vorauszahlung auf die säch sische Gewerbesteuer nicht gezahlt. Es wird angenommen, daß diese Unterlassung in der Mehrzahl auf Unkenntnis der gegenwärtig gültigen Bestimmungen zurückzuführen stt. Die Vorauszahlungen betragen am 15. 9. 1926 und für jeden folgenden Termin bis zur Zustellung des Steuerbescheides je ein Viertel von 1 v. H. des Betriebsvermögens, das be reits bei der Erhebung der Gewerbesteuer für die Rech nungsjahre 1924 und 1925 zu Grunde zu legen war. Der Grundbetrag von 30.— Rmk. jährlich fällt also weg und wird ab 15. Sept, nicht mehr erhoben. Zur Vermeidung des Mahn- und Beitreibungsvcrfahrens wird ollen säumi gen Steuerpflichtigen die sofortige Tilgung ihrer Rückstände empfohlen. —* Einige treue Mitarbeiter der Firma Huste L Sohn konnten am 1. Okt. einen feierlichen Tag begehen. Herr Prokurist Hille war an diesem Tage 40 Jahre lang mit sei ner Firma verbunden. Die Herren Prokuristen Kaden und Dörre blickten auf eine 25jährige Tcitiokeit zurück. Die F-r- ma bereitete den Jubilarcn eine würdige Ehrung, außer dem wurden sie durch Aufmerksamkeiten der Mitangestell- lcn erfreut. In: Auftrage der Handelskammer Zittau über reichte ihnen Syndikus Dr. Döring unter ehrender An sprache die tragbaren Ehrenzeichen der Handelskammer zu Zittau. —* Aus eine 25jährige Dienstzeit bei der Firma Busch- beck L hcbenskrcit blickte am 13. September der Betriebs beamte Herr A. Seidler zurück. Dem treuen Mitarbeiter wurden von der Firma verschiedene Auszeichnungen zuteil. Von der Handelskammer Zittau wurde ihm gestern das tragbare Ehrenzeichen verliehen. —* Volkskirchl. Laicnbund. Zur Einführung des Oberlin-Filmes, der am 13. Oktober hier in den Sonnen sälen läuft, seien schon heute einige Worte erlaubt. — Vor den Toren Berlins, im ehemaligen Wcberdörschen Nowa- wes bei Potsd. m, hat werktätige Christenliebe eine Zu fluchtsstätte geschaffen für Menschen, die vorher kaum mehr als ein Glied der menschlichen Gesellschaft betrachtet wurden. So manck^er denkt wohl bei sich: „Was will ein Taubstumm blinder, dem all die Sinne fehlen, die er im täglichen Ver kehr mit seinen Mitmenschen dringend nötig braucht, o»r nicht hören, nicht sehen und nicht sprech» kann, auf der Welt anfangcn? Wie soll ein solcher durchkommen, wo an den einzelnen im harten Kampfe des Lebens die höchsten Anfor derungen gestellt werden?" Wer so denkt, der hat gerade Gelegenheit, sich eines Besseren belehren zu lassen durch das Laufbild. Ihm wird klar werden, daß das Wort des Pro pheten Jesaia über dem Eingang des Heimes Wirklichkeit geworden ist: „Alsdann werden der Blinden Augen aufge tan werden und der Tauben Ohren werden geöffnet wer den." (Jes. 35,5.) — Der Eintrittspreis ist um der wirt schaftlichen Lage willen denkbar niedrig. —* Der Gewcrbcvcrein ersucht uns, bekannt zu geben, daß beim Schriftführer, Herrn Seilcrmcistcr Aßmann, noch Eintrittskarten in die Gartenbauausstellung in Dresden zu ermäßigten Preisen von 90 Pfennig zu haben sind. —* Die Freiwillige Sanikäiskolonne vom Roten Kreuz Schwester mit dem Bemerken überbrachte, daß diese das beginnt am Montag abend 8 Uhr im Vereinszimmer der Kollier am Dienstag per Post aus Berlin von einem ihr! Gastwirtschaft Teschner Bautzner Straße, einen neuen Lehr bis dahin unbekannten Mann namens Spruch erhalten kursus „E r st e Hilfe bei Unglücksfälle n". An habe. Spruch, der über diese geheimnisvolle Sendung so- j Meldungen werden im Sanitätshaus Richter, Bahnhosstr., fort vernommen wurde, bestätigte, daß er dieses Halsband j entgegengenommen. Die ursprüngliche Aufgabe der Sani- dem Mädchen gesandt habe, obgleich er wisse, daß sie ihm! tätskolonnen vom Roten Kreuz, die Verwundetenobhut, ist kaum kennen würde. Er habe während seiner Breslauer auf allgemeine Hilfe für Erkrankte und bei Unglücksfällen Zeit dieses Mädchen heimlich verehrt. erweitert worden. Bereitschaft für „Erste Hilfe" ist das Hauptziel ihrer Arbeit, dem sie, Männer des Berufslebens, Aus Sackven. Leipzig, 2. Oktober. Ein braves Pferd mag keinen Radler leiden. Am 27. September trug sich in der Luppen straße vor der Wchsichaft „Zum Luppenschlößchcn" ein nicht alltäglicher Dermil -u. Dort fuhren hintereinander zn>ei Radfahrer pr's e- einem auf der Straße haltenden zwei- spännigen P-erd:: er vorüber. Als sich der erste Rad fahrer neben T" /prerd befand, packte ihn das sonst gutmütige T-r : rnst den Zähnen bei der Schulter und riß ibn "" " '—runter. Der zweite Radfahrer fuhr über " ' -:r. Es ist nur Materialscha ¬ den entstand Lhcmni' 2 O ° - - ^smbuimer Sänger in Ehemniß. Der Hamburg- n/- - ' - .--'ein ist am Freitag aus einer Sänger'- - 7 .-st -and und Oesterreich in Chemnitz einre:-erfolgte im Stadtvei- ordncten-Sitzunrr - - - i durch die Stadtvcrtrc- tung. Abends re- > ?-mburger Sänger ein großes Kon'ert de- - Chemnitz. 2. g---'- - eines Chemnitzers in den Alnen. Im ' - - ' - ''zuslniße ist der Chemnitzer Ingenieur ""'--7 eb---estnrzt. Der Verunglückte befand sich ' ' " Frm-pe erst kurze Zeit im Zugspitzcngebiet zur Erbriurg. Aus der Bischofswerda, 2. Oktober. —* Den Reigen der Ivohllätiakeitsvcranstaltunacn in diesem Winterhalbjahr eröffnete gestern cbend der Albert- zweigvcrein mit einem Bunten Teeabend Die Leitung dieses Vereins hat uns m't ihre» früheren Veranstaltungen sei on manche erlesene Genüsse geboten. In diesem Jahre hatte man darauf verzichtet, auswärtige Künstler herbeizu holen und mit eigenen Kräften einen Abend inszeniert, der den Zweck, Mittel für die Armen der Stadt zu erhalten, jedenfalls voll erreicht hat. Der Einladung des Vereins waren zahlreick-e Gäste gefolgt und der Sonnensaal, der von den rührigen Vorstandsdamen und >hrcn Helferinnen zu einem stimmungsvollen Kabarettraum umgewandelt war, war voll besetzt. Behaglich saß man an den runden Tischchen in Korbsesseln beim traulichen Scheine der Tisch- .amprn. Junge Damen kredenzten mst Anmut das duftende Getränk des Ostens. Ein geist- und humorvoller Konscrcn- -er sorgte mit seiner Kllnstlerschar für gediegene Unterhal willig ihre freie Zeit und Ihre Kräfte opfern. Die Kolon- nenarbeit bedarf in der Zeit des Sportes und der täglichen Unglücke dringend des Zuflusses junger Kräfte, welche sich uneigennützig der guten Saclze zur Verfügung stellen, ein gedenk des Wahlspruches „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut". Bei großen Katastrophen, wie z. B. dem Typhus in Hannover (Stellen von Krankenbaracken, Betten, Pflege personal ete.) Sturm in Florida arbeitete überall das Per sonal des Noten Kreuzes Tag und Nacht zum Wohle der Menschheit. —* Die Avsschufzsihung der hiesigen Ortskrankenkasse, welche gestern abend im Bahnhofsrestaurant stattfand, war von 5 Arbeitgeber-, 19 Arbeitnehmervertreterin sowie 6 Vorstandsmitgliedern als Gäste besuch'. Nach Be rufung von zwei Beisitzern und einem Schriftführer durch den Ausschußvorsitzenderi, Herrn Happel, wurde von die sem der Bericht der Rechnungsprüfer der 1925er Jahres rechnung vorgetragen. Die Jahresrechnung 1925 wurde hierauf richtiggesprochen und dem Kassenvcrstand und Ge schäftsführer Entlastung erteilt. Zu Rechnungsprüfern für die 1926er Jahresrechnung wurden gewählt die Herren Baumeister Körner als Arbeitgeber, Paul Sowaid- n i g und Paul ! e r k n e r als Arbeitnehmer. Die Kran- kenkassenbeiträge, deren Erhöhung im vor. Jahre durch die allgemeine Notlage beding* waren, wurden von 7 wieder aus 6 lzerabgesetzt. Dieser Beschluß tritt mit Wirkung vom 4. Oktober in Kraft. Der Beitritt zu einem Zweckverband betr. Errichtung eines Genesungsheimes wurde einstimmig be schlossen. Unter Kenntnisnahmen wurde u. a. vom Geschästs- stihrer bekanntgegebcn, daß nach langen Verhandlungen der Aerztevertrag abgeschlossen worden ist. — w. Die Erwerbslosigkei im Regierungsbezirk Dauhen zeigt entsprechend der Bewegung in Sachsen und im Reiche in dem verflossenen Vierteljahr ebenfalls eine leichte Ent spannung. Am 15. Juli d. I., also zu einem Zeitpunkte, da erstmalig eine leicht Besserung der Wirtschaftslage zu ver zeichnen mar, stellte sich die Zahl der Erwerbslosen im ge samten Regierungsbezirk auf 17 059 Hauptunterstützungs- und 13 101 Zuschlagsempsänger. Von da an ging die Zahl stündig zurück. Am 1. August zählte man 16 650 Hauptun- terstützungs- und 12 372 Zuschlagsempsänger, am 1. Sept. 15 909 Hauptuntcrstützungs- und 11776 Zuschlagsrmpfän- ger. Für den 15. Sept, aber ergibt sich folgendes Bild: 15 557 Hauptunterstützunpsempsänger und 11857 Zu schlagsberechtigte. Don den Erwerbslosen waren 10128 männlich und 5409 weiblich. Es ergab sich somit eine wei tere Abnahme um 2,3 Proz. Die Zahl der Zuschlags,mpfSn- ger hat sich dagegen um 0,6 Proz. erhöht. Die Zain standsarbeiter stellte sich auf 2532. Sie Ist der Zahl der Z werblosen noch hinzuzurechnen, da Notstandsarbeit nur «ii verschleierte Erwerbslosigkeit darstellt. Auf den Bezirk de: Amtehauptmannschaft Bautzen entfielen am 15. Sept. 4918 Hauptunterstützungsberechtigte und 4258 Zuschlagsempfän ger, auf den Bezirk Kamenz 1768 Hauptunterstützungsbe rechtigte und 1623 Zuschlagsempsänger, Löbau 4V83 Haupi- unterstützungsberechtigte und 4258 Zuschlagsempfänger, aus den Bezirk Zittau 4768 Hauptunterstützungsempsänger und 3421 Zuschlagsberechtigte. Die größte Erwerbslosigkeit bat somit nach wie vor der Bautzener Bezirk. Ihm folgt Zittau, dann Löbau und erst in weitem Abstande Kamenz. Die Zahl der Notstandsarbeiter beträgt im Bautzener Bezirk 415, in Kamenz 207, in Löbau 573 und in Zittau 1337. Im allgemeinen ist zu sagen, daß mit den Zahlen vom 15. Sep tember wieder der Stand vom Januar d. I. erreicht worden ist. Damals hatte man jedoch das Frühjahr vor der Tür während jetzt das Winterhalbjahr beginnt. —* Zählung der ausgesteuerten Erwerbslosen. Der Präsident der Reichsarbeitsverwaltung hat an die Landes ämter für Arbeitsvermittlung und die öffentlichen Arbeits nachweise neue Anweisungen für die Zählungen der Er werbslosen ergehen lassen. Danach soll am 15. jeden Mo nats Meldung über Zugang und Abgang der Hauptuntcr- stükungsempfänger ohne Noistandsarbciter während der Zeit vom 16. des Vormonats bis zum 15. des laufenden Monats erstattet und dabei der Abgang der ausgesteuer ten Erwerbslosen besonders angegeben werden. —* Freigabe von Schnellzügen zur Benutzung mit Sonntagsrückfahrkarten. Vom 3. Oktober an werden im Bezirke der Reichsbahndirektion Dresden unter Vorbehalt des jcderzeitigen Widerrufes alle Schnellzüge, mit Aus nahme der Züge v 61 Bodenbach—Tetschen—Berlin, I> 120 Breslau—Hof, v 156/v 155 Leipzig—Hof und umgekehrt, zur Benutzung mit Sonntagsrückfahrkarten 2. und 3. Klasse gegen Bezahlung des traifmäßigen Schnellzugszuschlages auf die Dauer des Winterfahrplanes 1926/27 sreigegeben. I> 63 Bodenbach—Berlin kann nur an Sonntag sreigegeben werden, während er am Sonnabend von der Benutzung mit Sonntagsrückfahrkarten ausgeschlossen bleibt. Außer dem können mit Ausnahme der Eilzüge 106/107 (Dresden— Plauen, Vogtland) alle Eilzüge mit Sonntagsrückfahrkar ten benutzt werden. Einschränkungen, die sich etwa zu Weihnachten oder Ostern erforderlich machet, werden recht zeitig bekanntgegeben. —* Reue Vorschriften zum Lisenbahnnachnahmever- kchr. Vom 1. Oktober ab erhält der 8 72 der Eismbahnoer- kehrsordnung, der über Nachnahme nach Eingang der Bahnsendung und Darvorschuß handelt, durch Verordnung des Neichsverkehrsministers eine neue erweiterte Fassung. Danach hat der Absender, der das Gut mit Nachnahme nach Eingang belastet, dem Frachtbrief einen Nachnahmebegleit schein nach einem von der Eisenbahn vorgeschriebenen Muster beizugcben. Absendern von Massensendungen kann die Eisenbahn die Abgabe von Nachnahmebegleitscheinen auf Antrag erlassen. Das Auszahlungsverfahren der Eisenbahn ist dahin geändert worden, daß die Auszahlung an den Ab sender erst dann erfolgt, wenn die Versandstation die An zeige der Bestimmungsstation über die Zahlung der Nach nahme durch den Empfänger erhalten hat. Die Bedingun gen, unter denen Nachnahmen ausgezahlt werden, für welche die Eisenbahn die Beigabe von Nachnahmebegleit- schcinen erlassen hat, werden von der Eisenbahn bei Ent scheidung über den Antrag auf einen solchen Erlaß festgesetzt. —* Der beliebte vlihfahrplan, Winterausgabe 1926/27, ist im Verlage von M. L R. Zocher, Dresden, erschienen und in allen Dahnhofsbuchhandlungen, Buch- und Schrcibwarcnhandlungen zu haben. Er umfaßt ganz Mitteldeutschland mit Fernanschlussen, Kraftwagenlinien und Böhmischem Grenzverkehr mit deutschen Stationsnamen, worauf besonders hingcwiejcn wird. —* Line weitere Vereinfachung der Lohnsteuer. Durch einen Erlaß des Neichsfinanzministers ist angeordnet wor den, daß Nachtarbeitzulagen in Privatbetrieben allgemein steuerfrei bleiben sollen, soweit sie den Betrag von einer Mark je Nachtschicht nicht übersteigen. —* Aerzklichen Dienst hat morgen Sonntag Herr Dr. Schmidt II, Kirchpl-itz. — Sonntags- und Nachtdienst in den Apotheken: Stadt-Apotheke, Altmarkt. Rauschwitz, 2. Oktober. Einbruch. In der Nacht zum Freitag hat ein unerwünschter Besucher das Bahnhofsge bäude ausgesucht und sämtliche Karten des Schalters, ca. 100 Mark Bargeld und den gefüllten Wäschekorb eines jun gen Mannes, der Freitag fortfahren wollte, „gefunden" und mitgenommen. Den leeren Korb fand man heute in der Nähe von Kindisch. Pulsnitz, 2. Oktober. 25 Jahre Hüter der öffentlichen Ordnung. Der Gendarm.-Kommissar Holzweißig in Puls nitz feiert heute sein 25jähriges Dienstjubiläum. In seinem Dienstbezirk, in dem er bereits seit 17 Jahren seines schwe ren Amtes waltet, ist er allgemein beliebt und gilt als dienstfreudiger, gerechter Beamter. wiesa, 2. Oktober. «0 Jahre Lhamotlefabrik wiesa. Am 1. Oktober 1926 vollendeten sich 80 Jahre, daß die Firma Cha- mottefabrik Wiesa vorm. Karl Krause in Wiesa (bekannt unter dem Namen Ziegelscheune) in den Händen der Fa milie Krause ist. Der Großvater der jetzigen Inhaber, Johann Gottlieb Krause, pachtete die Stadtziegelet am 1. Oktober 1846 von der Stadt Kamenz und erwarb sie durch Kauf am 1. Februar 1876. Vom Jahre 1882 bis ISIS war dessen Sohn, Herr Karl Gottlieb Krause, Besitzer. Di» zum Jahre 1877 wurden nur handgestrichene Mauer- und Dachziegel hergestrllt, welche in einem Kammerofen mit Holzfeuerung gebrannt wurden. Im Jahre 1877 wurde Dampf- krast angelegt und im Jahre 1891 der erste Ringofen von dem Dorbesiher Karl G. Krause gebaut, al» einer der ersten In Sachsen. Vie Fabrikation von Dachziegeln wurde im Jahre 1903 in größe rem Umfange ausgenonimen und zum Brennen derselben 4 Kam- merösen gebaut, denen 1S0S ein weiterer zugefllgt wurde. Nach dem im Jahre 1V12 di, frühere Kegel sche Ziegelei erworben und die Grubenfeldrr durch Zukauf verschiedener anliegender Grund- stücke erweitert worden waren, wurde di« Fabrikation von Cha- mottestrinen ausgenommen. Ein beträchtlicher Teil der vorhan- denen Baulichkeiten wurde im Mai 1V1S durch Blitzschlag einge äschert und an deren Stelle ein« künstlich« Trockenanlage, sowie ein Ga»ringofen neu erstellt. Don einem größeren Brandschaden wurde da» Werk nochmal» im Januar 1V2V betroffen, dem das groß« Sasosengebäud« zum Opfer st«l. Auch dieser schwere Rück- schlag, der rin halbe» Zahr Fabrikation»au»sall Im Gefolge hatte, konnte die Besitzer nicht entmutigen, und sehen wir heut, an dieser Stätte der Arbeit einen Fabriknrubau mit modernster Einrichtung der für di« gesteigerten Anforderungen der heutigen Wir' schast gerüstet ist. Durch di« Umstellung der Fabrikation v Dachsteinen auf hochfeuersest« Ehamottrmatrrialien wurde e eine Aendrrung der bi» dahin genannten Firma: Sächsin- motte-Dachstein- und Tonwarensabrik Karl Krause, in
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