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Der sächsische Erzähler : 05.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192609058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260905
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-05
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.09.1926
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öffentlichen Glauben de« Grundbuchs nicht erfolgen kann und die Aufwertung sich nur aus die Forderung gegen den persönlichen , Schuldner beschränkt, mit dem Kalenderviertel, fahr zu beginnen, da» auf den Zeitpunkt folgt, in dem end gültig feststeht, daß eine Wiedereintragung nicht möglich ist. Dafür fehlt es an jedem gesetzlichen Anhalt. Hat aber das Gesetz keine besondere Bestimmung getroffen, so kann nur die Vorschrift in 8 28 Abs. 1 Anwendung fipden. Darnach beginnt der Zinsenlauf der persönlichen Forderung, ebenso wie der noch eingetragenen dringlichen Forderung mit dem 1. Januar 25. Der 8 28 findet aber überhaupt nur Anwendung, wenn es sich um eine Hypothekars gesicherte Forderung handelt. Bei Aufwertung ungesicherter Vermögensanlogen, die nicht unter die 88 4—61 Aufw.-Ges., vielmehr unter 88 62 ff. fal len, kann nach 8 63 Abs. 4 das Gericht über die Verzinsung nach billigem Ermessen entscheiden. Zu verzinsen ist der je weils geschuldete Aufwertungsbetrag; iedoch kommt der Schuldner nicht in Verzug, solange das Verfahren über den Aufwerkrngsbytrag vor der Aufwertungsstelle oder dem Ge richt noch schwebt. Reichsgericht. Ausbeutung der Unerfahrenheit 8 138 BGB. Uner fahrenheit ist nach der übereinstimmenden Rechtssprechung des Reichsgerichts eine dem Menschen anhaftende Eigen schaft, die auf einem Mangel an Geschäftskenntnis und Lebenserfahrung im allgemeinen oder auf begrenzten Ge bieten des menschlichen Wirkens beruht und ihrem Wesen nach eine Einschränkung der Fähigkeit mit sich bringt, Zu stände und Ereignisse irgendwelcher Art richtig-zu beur teilen. Ein solches wirtschaftlich bedeutsames Ereignis war der Verfall der Währung, der z. Z. des Vertragsschlusses bereits erheblich fortgeschritten war und auf dem Grund stücksmarkte ein großes Mißverhältnis zwischen Geld- und Grundstückswert hervorgerufen hatte. Der Revision kann nicht zugegeben werden, daß es rechtlich unzulässig wäre, die Unkenntnis und zumal einer älteren Frau — über den Einfluß -der Geldentwertung auf Grundstückspreise, ihre Unfähigkeit, die Bedeutung der Entwertung für die Be Messung der Grundstückspreise allgemein richtig zu übersehen, als Unerfahrenheit aufzufassen. Aus den schreienden Mißverständnis zwischen Wert und Preis der. verkauften Grundstücks geht die bewußte Ausbeutung dieser Unerfahrenheit hervor. Der Vertrag unterlag daher dem 8 138 BGB. (V. 496/25 vom 9/6 26). Äs? Das Handgepäck rm Schlafwagen. Juristische Plauderei von Dr. Buerschaper. Reisegepäck belastet. Man gibt es aber auch nicht gerne 'auf. Lieber nimmt man es in den Wagen mit. Man glaubt sich der Sorge um den Verlust enthoben und verläßt sich auch dort auf die Haftpflicht der Eisenbahn. Diese Sorglosigkeit kann sich aber bitter rächen. Reisegepäck, das in den Wagen mitgenommen wird und dort während der Dauer der Reise in den Händen des Reisenden bleibt, ist Handgepäck. Nach 8 28 Abs. 4 EVO. hat es der Reisende Von wann an ist die Persönliche Forderung zu verzinsen? Juristische Plaudereien von Syndikus Dr. Buerschaper. Nach 8 28 Abs. 2 des Aufwertungs-Gesetzes beginnt die- Verzinsung, wenn eine Hypothek infolge Aufwertung kraft Rückwirkung wieder eingetragen wird, erst mit dem Beginn des auf die Wicdereintragung folgenden Kalenderviertcljah- res. Ist also eine Hypothek z. B. am 10. Juni 26 wiederein getragen, so beginnt die Verzinsung am 1. Juli 26. Streitig ist aber, ob sich diese Bestimmung nur auf die dingliche oder auch auf die persönliche Forderung bezieht. Während die Kommentare von Mügcl, Schlegelberger-Harmcning usw. annehmen, daß die Vorschrift auch für die pcrsäw'iche Forde rung gilt, daß also auch die persönliche Forderung erst vom Beginn des der Wiedcrcintragung folgenden Kalendervier teljahres zu verzinsen ist, vertreten andere Kommentare die gegenteilige Ansicht, daß also die Vorschrift in 8 28 Abs. 2 nur für die dingliche Forderung gilt. Gerichtliche Entschei dungen sind, soweit bekannt, noch nicht ergangen. Das Ober landesgericht Karlsruhe hat aber soeben (11. 5. 26) sich für die letztere Ansicht entschieden. Mit Recht führt es aus, daß 8 28 Abs. 2 eine Ausnahmevorschrift und demnach eng aus- zulegcn sei; der Wortlaut spreche nur von der „Hypothek", nicht von der persönlichen Forderung; hätte der 8 28 Abs. 2 auch die Verzinsung der persönlichen Forderung regeln wollen, so hätte das Gesetz sicherlich auch Bestimmungen ge troffen, für den Fall, daß eine Wiedercintragung der Hy pothek nicht statffindet. Die Lücke würde auch nicht dadurch geschlossen werden, daß man sagt, der Zinsenlauf habe, wenn die Wiedcreintragung des Rechts mit Rücksicht auf den von den Grannen lösen, sondern das; der Samen mit der Granne fortgeschleudert wird. Das elastische Gebilde antwortet außer ordentlich empfindlich aus die Luftfeuchtigkeit. Wenn es regnet, dann stemmt sich die Granneiypire in das Erdreich, die kork- zieherartigcn Windungen verengern sich immer mehr und üben einen starken Druck auf das Sanrenkörnchen aus, dessen Spitze nun allmählich in den anfgewcichten Boden cindringt. So sorgt der Reiherschnabel dafür daß sein Samen in den Schoß der Erde versenkt wird. Man kannte die Eigenschaft der Grannen schon lange und benutzte sie srüher zur Herstellung von einfache» Baro metern. Selbstverständlich gaben diese primitiven Wetteranzeiger nicht etwa die Höhe des Luhdrucks, londcrn nur in grobem Aus maße den Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre an. Hygroskopische Pflanzen. Von Kurt B i b l. Auf trockenen Wiesen wuchern ost eine Menge bräunlich ge färbte schlanke Schäfte, die als Krönung eine Art Walzenbürste tragen. Bei genauer Betrachtung find in dieser Aehre eine be deutende Anzahl von Schildchen zu erkennen, an deren Unterseiten sich je sechs Staubjäckchen befinden. Der Unbewanderte glaubt natürlich eine Blüte zu schauen, ist jedoch mit seiner Ansicht stark im Irrtum. Wir haben es hier mit dem Sporcnträger des Acker schachtelhalmes zu tun. Diese Pflanze ist der letzte Sproß jener kqachtelbäume, die in Urzcjten als riesige Wälder die Erde be deckten und dann durch gewialtige Katastrophen untcrgingen. Nach Verlaus von vielen Millionen Jahren fördert heule der Bergmann die zu Steinkohle gepreßten Paumstämme wieder zutage. Der Sporcnträacr des Schachtelhalmes gibt dem Naturfreund viel zu denken. Klopft man den Staub einer solchen Aehre in die hohle Hand aus, und haucht man darauf, so rieselt cs wie eine sanfte Bewegung durch die Sporen. Den merkwürdigen Vorgang er klärt uns das Mikroskop. Da entpuppt sich jedes Sporenstäub- chen als grüner Miniaturball mit vier Bändern. Wirkt nun die feuchte Atemlust auf die zierlichen Gebilde ein, so rollen sich im Nu die Bänder nm die Kugel, und erst nach einem Weilchen breiten sie sich wieder aus. Das interessante Spiel läßt sich be liebig ost wiederholen und beweist uns, daß sich die Bänder der Schachtelhalmsporen unter dem Einfluß der Feuchtigkeit zusammen wickeln. Welcher Zweck müg dieser hygnoskopischcn Fähigkeit zu grunde liegen'? Die Sporen entstehen, wie schon erwähnt, in den winzigen Beuteln der bräunlichen Walzen. Sind sie nun an einem warmen Tage zur Reise gelangt, so rollen sich die Bänder infolge der Trockenheit auseinander, tzfs entsteht in der Kammer ein un geheurer Druck. Plötzlich platzt das Häutchen, die grünen Bälle werden weit hinausgcfchleudert, die Bänder wirken als Flugflächen, und aus diese Weise schweben dlc Sporen große Strecken durch die Lust, bis sie irgendwo nicdcrfallen und sich zu Vorkeimen eMwickeln. Die hygroskopische Fähigkeit der kleinen Gebilde dient also nur dem Zwecke, bei trockener Witterung eine mögligst wette Verbreitung der Sporen zu ermöglichen. An Waldlichtungen leuchten in diesen Wochen die roten Sterne des Storchschnabels? Betrachtet matt sich den Fruchtstand der Pflanze näher, so zeigt sich eine sinnreiche Einrichtung, die für dir Samenverbreitung bestimmt ist. Aus dem Kelche heraus wächst eine Anzahl Grannen zu einer festen Mittel,äule zusammen. Bet der Fruchtreife rollen sich die Grannen mit einem Ruck nach oben, die am Blütengrund befindlichen Samenkapseln werden mit hochgerijsen und schleudern die Körnchen ineterwcit hinweg. Aus ähnliche Art verbreitet sich auch der Reiherschnabel. E, besteht bei dieser Pflanze nur der Unterschied, daß sich dir Körnchen nicht > nur . . trifft? Daß HlUl der Fall ist, hat überdies der Reisende zu beweisen. Au dem sicht aufgegebenen Reisegepäck, also zum Handgepäck, gehören auch die in.den Schlafwagen,ein» gebrachten Gegenstände des Reisenden. Die Frage, wie sich bei Beschädigung oder Verlust die Haftung der Schlafwageugesellschaft regelt, ist heiß umstrit ten. In der Literatur scheiden sich 3 Ansichten. Die Ver treter der einen Ansicht sehen in der Benutzung des Schlaf-' wagens einen Gostau fn ahme vertrag und legen demzickolge der Schlafwagengesellschaft, abrveichned von 8 28 Abs. 4 EVO. 8 465 Abs. 3 HGB., die weitgehende Haft pflicht des Gastwirts bei (701 BGB). Sie verkennen dabei, daß die Schlafwagen öffentl. Verkehrsmittel sind und nicht zur gewerbsmäßigen Beherbergung von Fremden dienen sollen, ferner dgß ihre Benutzung nach Erlegung der Ge bühr auch nicht verweigert werden darf, solange Plätze vor handen sind. Eine andere Richtung sieht in der Beförde rung iiü Schlafwagen einen Beförderungsver trag und legt der Schlafwagengesellschast dementsprechend die Haftpflicht eines, Frachtführers auf. Sie übersieht da bei, daß die Schlafwagengesellschaft Eisenbahnbesörderungs- unternehrnerin oder Mitunternehmerin deshalb nicht sein kann, weil sie Eisenbahnkonzcssion nicht besitzt. Der Wahr heit am nächsten kommt die dritte Ansicht, die den Vertrag des Reisenden mit der Schlafwagengesellschast als Miet vertrag auffyßt, der neben dem mit der Eisenbahn abgeschlossenen /.Beforderungsvertrag herlau fend, die Gesellschaft, lediglich zur Gewährung des bezahl ten Schlaflagers verpflichtet. Der Reisende, der seinem ge wohnten Nachtlager das ungewohnte im Schlafwagen vor zieht, will weder die Beförderung allein, noch allein die Be herbergung. Er will-vielmehr beides vereinigen u. mit mög lichst geringem Zeitverlust ohne allzugroße Beeinträchti gung seiner körperlichen uyd geistigen Kräfte die Beförde rung nach einem bestimmten Ort erzielen. Deshalb ist es auch angebracht, ^ür Verlust oder Beschädigung des in den Schlafwagen eingcbrachtcn Gepäcks in erster Linie eine Haftpflicht nach den Grundsätzen für das Handgepäck anzu erkennen, demzufolge dem Reisenden die Pflicht aufzuer legen, auch die im Schlafwagen eingcbrachten Gegenstände selbst zu beaufsichtigen, eine Ersatzpflicht der Eisenbahn ober davon abhängig zu machen, daß die Eisenbahn oder ihre Leute ein Verschulden trifft. Menschenhaar als Opfergabc. Schon im Altertum war die Sitte der Haaropfcr sehr verbreitet. Die Frauen Griechenlands schnitten ihr Haar ab und brachten es der Göttin Hygieia dar, um dadurch ihren Kindern Gesundheit zu sichern, und die Helden Homers schnitten ihr Haar ab, wenn großes Unglück sie traf. Doch auch heule.findet man in Landkirchen Tirols noch häufig abgeschnittene Haarzöpse als Vntivgaben. In Tirol herrscht- nämlich noch der alte Brauch, daß man gegen Haarausfall der heiligen Kümmernis Häarzöpse darbringt; cs werden jedoch manch mal auch nur ausgekümmte Haare oder gar — künstliche Zöpfe geopfert. Merkwürdigerweise wird die e Heilige stets nut eiuem langen Bart dargestellt, da die Legende erzählt, daß die Heilige einst Gott um dicseBeeiuträchllgung ihrer Schönheit gebeten habe, um dadurch den Nachstellungen ihres heidnischen Verlobten zu ent gehen. Lippen und'Charakter. Man nimmt vielfach an, daß man dcn Charakter eines Menschen am besten in den Augen er gründen könne, ani Glanz, an der Offenheit des Blickes »sw., die man psysologhch deuten will. Richtiger dürste cs fein, aus den Lippen den Charakter seftziistellen. Mädchen, die daraus bedacht sind, einen.Mann zu findcn, müssen darauf sehen, jo schreibt ein englisches Blatt, daß sie sich hüten vor Männern mit niedcrge- zogeuen Mundwinkeln, denn diese weifen auf ein jähzorniges Tem- vcramcn'. WeNit^idAviukcl sehr stark in die Höhe gehen, so drückt dies Leichtsinnigkeit ays. Sehr rote, dünne Lippen deuten aus Hartherzigkeit, eine Unterlippe, die nach unlen hängt, weist aus Mangel an Pflichtgefühl. Menschen mit einer langen dünnen Mundlinie, die zwischen dcn Lippen scharf hervortritt, sind ge wöhnlich selbstsüchtig und herrisch. Die Lippen, die den besten Gyarakter verraten, sind nicht zu dünn, symmetrisch und mit einem lenhten Anflug aufwärts in dcn Winkem. Sie deuten einen auf geräumten Charakter an. mit einer Reihe weiterer bisher unoufgedeR geblievetSr ketbst zu beaufsichtigen. Die Eisenbahn haftet deshalb Verbrechen in Verbindung gebracht werden können. So bann, «Hm A'oder ihre Leute «in Verschuldens mit der Bluttat an eineni 18>ährigen Dienstmädchen, da« am 25. Juni 1925 am Arnswalher Platz ermordet aufgefunden wurde, mit der Erdrosselung einer Frau bei, Friedrichs- Hagen, einem Ueberfall auf zwei Damen in Lankwitz, bei dem ein Reichswehrsoldat, der den Ueberfallenen zu Hilfe eilte, erschossen wurden. Bei allen Morden ist angeblich in der Ausführung der Tat eine gewisse Aehnlichkeit festzustellen. In allen Fällen wurden einsame Frauen angegriffen und« mit der Hand erdrosselt-'und zwar in der Weise, daß der Täter immer mit beiden'Daumen den Kehlkopf seiner Opfer eingedrückt hat. Diese letzteren Mordtaten bestreitet freilich Böttcher noch. Es Ist aber immer mehr wahrscheinlich, daß er über kurz oder lang auch über diese Taten ein umfassendes Geständnis ablegen wird. — B/i seiner weiteren Verneh mung am Freitag hat der Verbrecher zugegeben, im Jahre 1924 in der Gartenstraße 81 in Berlin ein Sittlichkeitsver brechen an einem achtjährigen Mädchen verübt zu haben. — Brückeneinsturz in Spanien. Nach Meldungen aus Barcelona bemerkten die Reisenden eines nach Frankreich bestimmten Zuges beim , Passieren der Moncadbrücke eine starke Erschütterung. Kaum hatten die letzten Wagen die Brücke passiert, als die Brücke zusammcnstürzte. Der Ex preßzug Barcelona—Paris, der kurze Zeit später die Strecke befuhr, konnte noch rechtzeitig angehalten werden. Der Ein sturz der Brücke wird auf Unterspülung der Pfeiler infolge der letzten großen Regenfälle zurückgefuhrt. — Wieder ein Lisenhahnanschlag. Wie aus Lauterbach (Hessen) berichtet wird, würde ein Eisenbahnanschlag auf die Vogelsbergbahn verübt. Bei der Streckenbegehung wurde bei Hartmannhain das Fehlen einer Reihe von Laschen schrauben festgestellt, was unzweifelhaft eine Zugentgleisung zur Folge gehabt hätte. Als Täter wurde ein 15 Jahre alter Knecht ermittelt, der die Tat aus Uebermut begangen hat. — Der Pariser Luxuszug bei Crailsheim entgleist. Der Luxuszug Paris—Prag ist btzi der Durchfahrt durch die Sta tion Crailsheim entgleist; Ein Reisender und der Heizer sind verletzt. Der Materialschaden dürfte sehr bedeutend fein. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Der Bahnverkehr mußte durch Umsteigen aufrecht erhalten werden. — Vierkötters Empfang in Berlin. Der deutsche Kanal schwimmer Bierkötter ist am Freitag nachmittag mit dem fahrplanmäßigen Pariser Flugzeug auf dem Berliner Flug häfen eingetrosfen. Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden sowie der sportlichen Spitzenorganisationen hatten sich zu seiner Begrüßung eingefunden.' Eine nach vielen Tausenden zählende Menge umsäumte den Flughafen und die.Zufahrtsstraßen. Nach den einzelnen Ansprachen wurde Vierkötter von Sportbegeisterten auf die Schultern genom men und durch die ihm zujubelnde Menge zu dem warten den Automobil getragen. Auf dem Berliner Rathaus wurde Vierkötter durch den Oberbürgermeister Boeß ein Ehren trunk kredenzt. Ein Bankett im engsten Kreise schloß sich an. Abends fand ein großer Kommers der Schwimmsport verbände in der „Neuen Welt" zu Ehren Vierkötters statt. Reichskanzler Dr. Marx hat in einem Telegramm Vicrköt- ter im Namen der Reichsregierung in der Reichshauptstadt feierlich willkommen geheißen. — 200 Bergleute an einem amerikanischen Bergwerk eingeschlossen. Wie aus Fort Smith gemeldet wird, sind in folge einer Explosion in eurem dortigen Bergwerk zweihun dert Bergleute eingcschlossen. Anwartschaften der Erwerbslosen in der Sorialversicherung. Berlin, 3. September. In einem Teil der Presse werden Be sorgnisse geäußert, daß die vom Reichsarbeitsminister im Reichstag in Aussicht gestellten Vorkehrungen noch nicht erfolgten, wodurch die Anwartschaften in der Sozialversicherung für die Erwerbslosen erhalten werden sollen. Wie wir dazu erfahren, sind die entsprechen den Vorlagen im Reichsärbeitsministcrium bereits fertiggcstellt und werden sosortperöffcntlicht, sobald der Rcichsrat ihnen zugestimmt Hot. Bezüglich der noch in Unterstützung stehenden Erwerbslosen ist eine Ergänzung der Ausführungsoorschristen zur Verordnung über die Erwerbslosensürforge nötig, die verfassungsmäßig nicht ohne dcn Reichsrat ergehen kann. Bezüglich der ausgesteuerten Erwerbs losen wird die Angelegenheit im Rahmen der übrigen beabsichtig ten Fürsorgemaßnahmen geregelt, die ebenfalls, und zwar auf drin gendes Verlangen der größeren Länder dem Reichsrat vorgelegt wurde. Das Reichsarbcitsmiuisterium bat dcn Reichsrat um einen möglichst 'frühzeitigen Verhandlungstermin. Kamenzer Wochenmarkt vom 2. Septencker. Am heutigen Wochcnmctrkt wurde gezahlt pro Zentner: Weizen 13,00—13,25 ./tt. Roggen 9-50-^10,25 .ck, Gerste 9,00—9,50 ,tl (Winter-), 11,00 bis 12,00 (Sommer-), Hafer, 8,75 bis 9,25 ,1t. Heu 5,00—6,00 ,1!, Futterstroh 1,70—2,00, Flegclstroh 2,50—2,80 ^tl, Kartoffeln, neue: Erzeugerpreis 3,50—4,00 ,tl, Butter Pfd. 2,00—2,20 <ck, Eier 12 bis 13 Pfg. das Stück. Fcrkclmarkl. Ferkel 16—26 Läufer 65—70 .ck das Stück. Für ausgesuchte Ware Preis über Notiz. Man lernt nie aus. Der Verbrauch an Stickstoff in gebundener Form wird auf der ganzen Welt auf 800 000 Tonnen jährlich geschätzt. „ * > Die Wcllproduktion an Reis wird auf 60 Millionen Tonnen geschätzt, wovon 36 Millionen Tonnen auf Britisch-Indien kommen. H- Die erste große eiserne Brücke wurde 1777 erbaut; es ist die Brücke über dcn Severn (England). Erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde bei dcn Schuhen und Stieseln ein „rechter" und ein „linker" gemacht. * Dns Gehör ist dos einzige Organ, das bei einem neugeborenen Kinde (nicht in Tätigkeit ist, sondern erst vom dritten oder vierten Tage asn zu arbeiten beginnt. D<is cnMche Yard ist nach der Armlänge Heinrichs I. erstan den. (sfr hatte Befehl gegeben, daß die Länge seines Armes als Normaismaß für gewebte Waren gelten soll. Dcrs Nachlaß von Pierpont Morgan betrug 306 Millionen Mark, »arunter für 30 Millionen Mark wertlose Aktien. Dos? Eiweiß und das Gift der Klapperschlange sind aus der gleichen Menge derselben chemischen Elemente zusammengesetzt, ebenso dass Rosenöl und das Steinkohlcngas. An keiner Pflanze Australiens und Polynesiens findet man gc füllte Bütten. Die spanische Ricscnkrabbe erreicht mit vorgcstrccktcn Füßen eine Längte von 3,6 Metern. Der cuirnrischc Marmor ist so fein, daß Platten von 3,5 Zcnti Meter Dick» noch durchscheinend sind. * In Netw Port allein leben mehr Juden als in ganz Deutsh land (600 WO). In najhczu 5000 Ortschaften Italiens wird niemals Fleisch gc gessen , Der D^ert des gesamten deutschen Viehbestandes beträgt etwa über 8ki Milliarden Mark.
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