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c2,io»o»suc2«sttoiioiioiic2ttolioiiottoiioiioiioiiono lionoiionouc^iioiioiiot: o o o o ß o 8 Ä K 6 0 v 0 Z ß ü 6 0 0 o s o 0 Z ö o o Z Z Z Z Luftiges aus Kindermund. Aus einem Mufikalleukataloge: An einem Mufikolien- kakaloge fanden flch nachstehende Lieder mit Angabe des Prei ses in folgender Weise empfohlen: „Ach schnitt es gern in alle Rinden ein" vierhändig. „Ach hin ein freier Mann und singe" für SV Pfg. „Ls waren einmal zwei Schwestern" für gemischten Thor. „Auf, tapfer, Brüder, sammelt euch" für 75 Pfg „Der Feind ist da, die Schlacht beginnt" mit Biolindegleitung. „Fordere niemand" 25 Pfg. „WaS ist des Deutschen Vaterland?" gemischter Chor. „Et ist alles «ins, ob ich Geld hab oder" 5V Pfg. Taschenuhr wurde erst später, und zwar von dem Nürnberger Schlosser Peter Heie <1480—1542) erfunden. Schon 1511 hakte er die tragbare Uhr so vervollkommnet,, daß sie 40 Stun den ging und schlug. Nach ihrer Form erhielten die Nürn berger Sackuhren (Sack-Tasche) den scherzhaften Namen Nürn berger Eier. Sie hakten nämlich bei rundlicher Form eine be deutende Größe und Dicke. Zur Regelung eines gleichmäßi gen Räderablaufs besaßen die ersten Turin- und Zimmeruh- ren einen hin- und (»erschwingenden, mit Gewichten belasteten Stab, dessen Achse an einer Schnur aufgehangen war. Die zuverlässigere und bequemere Pendeluhr wurde erst 1858 er funden, und sie hat flch bis auf den heutigen Tag erhalten. An jeder Räderuhr befinden sich vier Hauptbestandteile: der Bewegungsapparak, das Räderwerk, der Regulator und die Hemmung. Hinsichtlich der bewegenden Kraft unterscheidet man Gewichtuhren, Federuhren und elektrische Uhren. Die meisten aller Uhren, hauptsächlich aber die Taschenuhren wer den durch die Kraft einer stählernen Spiralfeder bewegt. Eine besonders wichtige Verbesserung der Taschenuhren er folgte durch die Beseitigung des Schlüssels. Das Aufziehen derselben geschieht heute ausschließlich durch einen Knopf am Aufhängering -er Uhr. Aa, es.gibt sogar Taschenuhren, deren Ausziehen lediglich durch das Desfneu und Schließen des äu ßeren Sprungdeckels besorgt wird. Galt die Uhr anfänglich in erster Linie als Zeitmesser, so erfüllt sie in neuerer Zeit häufig noch einen anderen Zwem, nämlich den eines Schmuckstückes, der Zierat. Es ist gerade zu erstaunlich, was die Uhreninduskrie in dieser Beziehung alles hervorbringt. Es gibt Ring- und Broschenührchen so groß wie eine Erbse. Auch Uhren, deren sämtliche Teile außer der Feder aus Glas oder Porzellan hergeskellt sind, seien als Kuriosa erwähnt. Ferner verdienen einige besondere Kunst werke berühmter Uhrmacher genannt zu werden. Manche von ihnen geben außer der Zeit den Lauf von Sonne, Mond und Sternen an oder sind, wie in den Niederlanden üblich, mit einem Glockenspiel kunstvoll vereinigt, das viertelstündlich einen Lhoral odet ein Volkslied von den Höhen des Turmes ertönen läßt. Weiter sind hierher zu zählen die Apostel- und Monaksuhren, die Trompeter-, Kuckucks- und Wachkeluhren. Sie alle zeugen zwar von einem außerordentlich hohen Kunst fleiß, sind aber mehr oder weniger Ausnahmeerscheinungen und für den täglichen Gebrauch nicht von Bedeutung. Das Haupterzeugungsland für Taschenuhren guter Qualität ist die Schweiz. Ähre Produkte beherrschen den Weltmarkt. Aber auch Deutschland und andere Länder stellen gute Ähren her, und die deutschen Glashükter Taschenuhren haben sich Welt ruf erworben. An unserer Zeit ist die Ahr mehr als je ein unentbehr licher, täglicher GebrauchsgegeiHond geworden. And »doch, waS würde sie uns nützen, wenn sie nicht dauernd korrigiert un eingestellt würde. Ohne solche Maßregel würde «ine heillose Vrwirrung einkreken. Und darum bedienen wir.uns, nur noch mechanisch und fast unbewußt, fortlaufend der nächtlichen Ar beit des Astronomen, der den rhythmischen Pulsschlag der menschlichen Tätigkeit nach dem Pendel der Skernwartenhaupk- uhr unsichtbar und unausgesetzt reguliert. So allein ist ein gemeinschaftliches Zusammenarbeiten der Menschheit möglich, und so allein ist ein geordneter und gefahrloser Verkehr zu unterhalten. Es ist heutzutage nicht mehr damit getan, uns von der Sonne wecken zu lassen und mit der Sonne schlafen zu gehen. Es kommt auf die Sekunde, nicht selten sogar auf den Bruchteil einer Sekunde an, wenn nicht alle Räder still stehen, wenn nicht ein fürchterliches Tohuwabohu hereinbrechen und das Leben zur Anmöglichkeit gemacht werden soll. Darum trage nicht nur deine Ahr mit dir und betrachte sie nicht nur als Prunk- oder Schaustück, sondern richte dich nach ihr. Befleißige dich der äußersten Pünktlichkeit, dann wird es vorwärts gehen in Haus und Familie, im Geschäft und im Dölkerverkehr. Laß dir die Ahr ein Mahner und Erzieher sein, dann künden ihre Stunden dir glückliche Zeiten. Der Astronom hat dir die Möglichkeit zur Pünktlichkeit gegeben. So gehe hin und ziehe den rechten Nutzen daraus; denn Zeit ist Geld, Anpünktlichkeit aber bedeutet Diebstahl. lieber Zeiteinteilung und Zeitmesser. Don Otto Saure. Am 15. Mai 1927 wird die Deutsche Reichsbahn und die eutsche- Reichspostverwaltung zur 24-Etunden-ZSHlung über- ehen, d. h. im nächstjährigen Sommerfahrplan, im inneren und Äßeren Dienstverkehr, werden die Stunden durchgehend von 1 bis 24 bezeichnet. Diese fortlaufende Stundeneintei- tung des Tages von 1 Ahr nachts über 12 Ahr mittags bis 24 Ahr mitternachts wird die häufig immer noch Vorkom men-«! Irrtümer im Lesen des Fahrplans endgültig beseitigen, und vor allen Dingen wird mit ihr eine Einheitlichkeit und Gleichmäßigkeit im internationalen Verkehr herbelgeführt; -en» es ist anzunehmen, daß die nordischen Länder und die Niederlande sich als letzte aller europäischen Staaken nun auch , dald^ um und auf die 24-Skun-en-Zeit einstellen werden. Wie unk«« Zeitmesser in allmählicher Entwicklung nach und nach entstanden und immer weiter vervollkommnet worden sind, müge» folgende kurz« Angaben veranschaulichen. ZeSmaße und Zeiteinteilung, alle unsere heutigen zur Zeit messung dienenden Anstrumente vom einfachsten Wecker bis zu« feinsten PräziponSuhrwerk Haden ihren Ursprung in den erst« und unscheinbarsten astronomischen Beobachtungen, di« um Jahrtausende zurückliegen und greifbare Resultate erst- maltg bei den Chinesen bekamen, die auch hier, wie in so vielen andern Dingen, allen Völkern vorangingen. Sie mach ten solch« Beobachtungen, um den Kalender sestzustellen. Er «ar für die Kultur ein notwendiges Ding, schon allein deshalb, um nach ihm di« von der Jahreszeit und Witterung abhängi gen landwirtschaftlichen Arbeiten einzurichten. So kam man dazu, die Bahn der Sonne, ihr« wechselnde Höhe bei Ihrem höchsten Stand« mn Mittag und die Zett dieses Mittags an den verschiedenen Tagen oeS Aahres sestzustellen. And diese Bestimmung ist dis auf den heutigen Tag die Hauptaufgabe Astronomie und der sich daraus ergebenden Dl« allerersten diesem Zwecke dienenden Instrumente waren dl« rlestge» Obelisken der alten Aegypler, die tagsüber Eon- nemchren größten Maßstabes waren. Zeil und Größe ihres Kürzest«! Schattens gaben an jedem Tage die beiden vorhin erwähnten Daten. So hatte man die erste und älteste Ahr, dl« Sonnenuhr, bet welcher der durch die Sonnenstrahlen er zeugt« Schatten eines auf einer in 2L gleiche Teile elngekell- mnScheib« befestigten Stabes die Zeit anzeigle. Solche Son- nenuhre» hatte man auf öffentlichen Plätzen, auf Märkten, in Burds und Gärten. Die 24-Teilung wurde häufig in künst- mrstcher Weis« mit buntfarbigen Steinen, mit farbigem Sande, auch roohl mit v«rfchied«nfarbig blühende» Blumen erzielt. In Villen Fällen dient« dazumal der Spazierstock als Ahr. Er HM« Einschnitt«, welch« die Länge seines Schattens zu den Tagesstunden angaben. Ein anderes, sehr alkeS «ar die Sanduhr. Sie bestand aus zviei eng« Oeffnung umeinander verbundenen Gefäßen, del der«n Herstellung man durchscheinendes Material und späterhin durchsichtiges Glas bevorzugte. Das eine Gefäß war mV Sand gefüllt und ließ seinen Inhalt in einem bestimmten Zettabschakt in das andere fließen. Solche Sanduhren dürsten astuemet» bekannr sein durch die in kleinem Maßstabe im Haus ham« gebräuchttchen Eieruhren. Der Sanduhr ähnlich war oi« Wasseruhr, ein in alter Zeit ebenfalls gebräuchliches, mit einem bestimmten Quantum Wasser gefülltes Gefäß, das durch «in« untere Oeffnung eine gewisse Menge Wasser in einer bestimmt?" ' -'«»fließen ließ. Schon 600 v. Ehr. war sie bei den Assrr Gebrauch. Auch die Griechen und Römer be ¬ dienten sich ihrer bei Gerichtsverhandlungen und zur Bestim mung d«r Nachtwachen. Der Astronom Tycho de Brahe ver fertigt« flch um dir Mitte des 18. Jahrhunderts eine solche, astronomischen Zwecken dienende Ahr, wobei er statt des San des Quecksilber verwandte. So mweguem in der Wartung und ungenau In -er Zeik- eigung solche Ähren sein mochten, so erhielten sie sich doch — "" ' teile bistanden darin, daß man sie ufzlehen, d. h. umdrehen oder neu nM Wasser füllen mußte Zu Hause, allenfalls auch für einen Stadtbezirk taten pe leidlich gute Dienste. Aeber die Stadt- arenzrn hinaus aber ging die Organisation einer einheitlichen Zeiteinteilung dazumal nicht. Erst im 12. Jahrhundert nach Christi wurde das anders. Da fing man in Klöstern an, Schlaguhren mit Räderwerk zu gebrauchen, die eine größere Genauigkett als dl« Sanduhren aukwiesen und täglich nur einmal der Mühewaltung des Aufziehens bedurften. Ihr Er finder ist nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Zu End« des 13. Jahrhunderts waren st« nach Dantes, des größte« italieni schen Dichters, ausdrücklicher Erwähnung schon in Rallen be kannt. Die erste Turmuhr fertigte ein englischer Mechaniker »m Jahr« 12Ä> für de» Turm der Westminsterhalle an, und schon im 14. Jahrhundert wurde» Turmuhren ziemlich allgemein. Di« '