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Städten selbst, auf Märkten und öffentlichen Bläßen oder an n Landstraßen in prunkvollen Grabstätten beigeseht. Leichen- feier, Trauermahl, Klageweiber, Spenden an das Volk usw. waren ebenfalls dazumal üblich. Ihr Umfang richtete kick nach Stand, Ansehen und Vermögen des Verstorbenen. Desgleichen hakten Begüterte und Vornehme ihre Begräbnisstätten auf U eigenen Grundstücken. Mit ähnlichem Aufwande wie die Griechen bestatteten die Römer Ihre Toten. Die Grabstätten 0 mit oft kostbaren Monumenten waren unverletzlich und daher, — da man die Manen, das sind die Geister der Token, in der 0 Räbe glaubte, häufig die Zufluchtsstätten von Flüchtlingen. 2 Diese Art der Tokenbestakkung bei den Alten gründete sich auf den Glauben, daß Seele und Leib nach dem Tode in geheim- L nisvotter Verbindung blieben und sich einst zur Auferstehung L wieder vereinigen würden. — Waren solche Anschauungen genannke^Völker von Aoch- A achtung und Verpflichtung geoen die Token diktiert, so ist daS j» Grundgefühl bei den Indern, Persern und Hebräern Scheu vor L ihnen. Sie betrachteten den Leib als eine nichtige, abzustrei- U sende Feste! des Geisteslebens, und der Gedanke an Ver- fs wesunq und Verunreinigung der Wohnstätten ließ sie die Token 0 möglichst schnell auf die entfernt liegenden Tokenäcker hinauS- s schaffen. Einbalsamieren wie Verbrennen kam bei diesen g Völkern nur ausnahmsweise vor. Bei den alten Israeliten ü mar diese Scheu besonders ausgeprägt, und nicht nur die Leich- »» name, sondern auch alle mit ihnen in Berührung gekommenen zj Personen und alle «»verdeckten Gefäße galten auf sieben Tag« für unrein. Darum eilte man trotz der Gefahr, Scheintote U zu begraben, mit der Bestattung sehr. § Die Christen ließen von seher nur das Begräbnis zu. Ihr 0 tief ausgebildeter Glaube der Auferstehung der Leiber trat der Verbrennung entschieden entgegen, weshalb die Helden bei i -er Verfolgung der Christen deren Leichname dem Anker- stehungsglguben zum Hohn verbrannten oder den wilden Tie- Z ren zum Fruß vorwarfen. Dieser in soäkerer Zeit verlaßene s Auferstehunosglaube ist wahrscheinlich die Haupknrsache. daß V» die Gegnerschaft gegen die Einäfcheruna sich bis auf den heu- V ttgen Tag so hartnäckig erhalten hak. Bischöfen, andern hohen geistlichen Würdenträgern, später auch Fürsten und vorneb- ü men Laien oewäbrte man die letzte Ruhestatt in Kirchen und — Klöstern, während die große Maste in der Umgebung der 0 Gotteshäuser begraben wurde. Diese Sitte hak kick, wenn auch — durch Gesetze und Verordnungen eingeschränkt, bis auf den N heutigen Tao erkalten. Mik dem Anwachsen der Städte ge- ü rügten die „Kirchhöfe" nicht mehr, lind darum errichtet- man ?! abseits der Kirchen besonders umfriedete Aecker zur Token- v bestattung, die Friedhöfe oder Gottesäcker. Während der Steinzeit wurden in einem großen Teile Eu- kt ropas die Toten unter einem Bau aus gewaltigen Skein- blöcken oder in einer Steinkiste. Sarkophag genannt, beige- ,0 seht, die dann mit Erde oder Steinen überdeckt und mit einem 's EteinkreiS umgeben wurden. Diese Art der Bestattung in N Hünengräbern, in welchen man die Leichen nickt selten in — bockende oder sitzende Stellung brachte, änderte sich mit dem Aufkommen und der Verwendung der Metalle, indem man von da an ziemlich allgemein die Leichen verbrannte und die Aschenbestandkelle in Urnen beisetzte, die anfangs in gesonder- U ten Hügeln, später reihenweise an einem gemeinschaftlichen ? Platz« vergraben wurden. Solche Urnenfriedhöfe reichen bis Hj in die ersten Jahrhunderte nach Christi, um welche Zeit mit Einführung deS Christentums wieder die Erdbestattuna in Auf- 10 nähme kam. Seit der sogenannten Bronzezeit war daS Der- — brennen der Token in ganz Nordenropa bei den Germanen. 0 Kelten und Slawen im Gebrauch. Die Gräber enthielten oft L kostbare, auS den südlichen Kulturländern eingeführte Grab- « geschenke, wie Mankelschmuck. Spangen, Ketten, Ringe, Per- KI lenschnüre, Armbänder, Schnallen usw. In Griechenland wurde daS Verbrennen der Leichen seit U -em Anfang deS 4. Jahrhunderts vor Christi, in Rom erst seit , dem Falle der Republik eingeführk und dann für Verhältnis ti mäßig kurze Zeit so allgemein, daß nur noch einjährige Kinder und vom Blitz Erschlagene beerdigt wurden. Heute ist es noch N bei den Japanern und verschiedenen asiatischen und amerika- Nischen Völkerschaften üblich, und es findet auch wieder m-hr n und mehr bet de- Völkern des Abendlandes Eingang. Die I-L Anhänger der Einäscherung gewinnen von Jahr zu Jahr neue L Freunde. Aber der allgemeinen Einführung der Kremation öl Feuerbestatkung stehen noch ungeheuer viele Vorurteile enk- ß gegen. SS sind nicht nur kirchliche und qerichtsärzkliche Be- jü denken und Widerstände, sondern vielmehr die zu überwin- s -enden Hindernisse, welch« althergebrachte Sitten und Bräuche D Gr in den Weg legen. 6» schwankt der beißenkbrannke § Kampf — hie Erdbeftattung! hie Einäscherung* — hin und n Ker Doch ist anzunehmen, -atz aas sanitäre» und wirkschafk- L üch«, Gründen die Feuerbestattung sich dereinst allgemein durch- M kchms und «ine Form «urrhmrn wird, die lchne Verletzung brr piekälischen, ästhetischen und religiösen Gefühle jedem genehm ist. Eine ganze Anzahl von Krematorien und Hunderttausende von jährlichen Einäscherungen scheint diese Annahme zu recht fertigen. Zwei Freunde, wie sie sein sollen. Eine Fabel. In den Tiefen des Waldes wohnten zwei Füchse, welch« sich nie ein böses Work gesagt hakten. Einer von ihnen saB« eines Tages in der höflichen Fuchssprache: „Laß uns einmal zanken." „Sehr wohl," entgegnete der andere, „wie es dir beliebt, mein teurer Freund. Aber wie sollen wir das anfangen?" „Ach, das kann nicht schwer sein," sagte der Fuchs Num mer eins. „Wenn es zweibeinige Leute, treffen, warum sollte es gerade uns nicht gelingen?" So probierten fit es auf alle Art, aber eS glückte ihnen nicht, denn jeder von ihnen war gleich bereit, nachzugeben. End lich holte Fuchs Nummer eins zwei Steine herbei und sagt«: ' „Da sind zwei Steine; sage du, sie gehören dir; ich aber will sagen, sie wären mein eigen, und dann wollen wir zanken und uns kratzen und uns beißen. Nun fangen wir an. Dies« Steine gehören mir!" „Sehr wohl," sagte der andere freundlich, „behalt« sie und sei glücklich." „Aber so werden wir uns ja nie zanken!" rief jener, sprang auf und leckte seinem Freunde das Gesicht. „Du alter Schlin- gel, weißt du denn noch nicht, daß immer zwei dabei Mit wirken müssen, wenn gezankt sein soll?" Sie gaben schließlich den Versuch als schlechten Spaß auf und kamen nie wieder darauf zurück. Zum Nachdenken. Vexier-Bild. Silben-Rätfel. Von H. N. bäum — den — bour — chau — bad — de — den — eg — et — gen — glau — gog — heim — her — ma — mel — mont — nau — ne — ne — ni — nu — o — re — ro — se — fi — keil — ta — tri — ur — wald. Aus vorstehenden 32 Silben sind 13 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchstaben von oben nach unken und Endbuchstaben von unten nach oben gelesen, ein bekanntes Sprichwort er geben. Die Wörter lauten: 1. Stadt In Australien; 2. Gebirge in Westdeutschland; 3. Naturerscheinung; 4. sächsische Industrie stadt; 5. Baum; 6. Bad in Hessen; 7. Volksstamm in Afrika; 8. Insel im Atlantischen Ozean; S. Ausspruch; 1V. römischer Kaiser; 11. Volksführcr; 12. Trauerspiel von Goethe; 13. weiblicher Vorname. Lösungen aus der letzten Nummer: Silben-Rätsel: Jüngling, Olga, Hermelin, Anzug, Natur forschung, Nero, Walküre, Ornament, Laibach, Falke. Iohanst Wolfgang Goethe. — Gegensatz-Rätsel: breit, richtig, alt, nie drig, dick, ernst, nah, bejahen, unken, reich, groß. Brandenburg. — Iahlen-RRsel: Rübez<chl, Uhr, Erle, Ball, Eber, Zehe, Ab«, HaÜe/Leher. — Drilefaufschrift-RSkf«: Klavierlehrer!». — Esl>es>ieslisiioliottsil0llis»ilc2lic2iloil0lisr«isusuoile^sll0>iolxslislls0llonsslioiiolleslis>le2iiou«2>ioiioilcsuoll04lsiic2iio