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-S»0»OttO»OttOUOUOI,OIIO>IOttOlIOttOlIOIIOIIOIIO>IO IlOlIOHOIlOilOIlOIIOilO s o o o o o o ü o vergessen. o o g o o o o Z o o o ü S ö Z o o o o o o o o L «ine» GaE aus der Stadt etwas später als gewöhnl e» kehrt«, natürlich in Begleitung meiner beiden Hunde, z» «KS still und ruhig im Wald«; die Föhren mit ihren L hohen Stämme« und die lichkorünen, mächtigen Eichen langten U mit hohen Gipfeln hinauf nach den Millionen goldener Buch- U Bade», di« so glitzernd und schimmernd auf den dunkelblauen « Grund gezelchaet waren, und der liebe Mondschein sickerte L durch di« Zweige herab auf das Moos, und die ganze Welk Die treue« Hunde. Ein« wahre Geschichte von Anton Ohorn. GS waren Zwillingsbrüder und bis auf die Farbe einander vollkommen ähnlich mit ihren schlichten, anliegenden Haaren, den lang herabhängenden Ohren, schlanken Beinen, mit einem recht feinen Kopfe und klugen, verständigen Augen, und jedem Weidmann ging das Herz auf vor Vergnügen, besonders wenn ihm Gelegenhell geboten war, ihr« vortreffliche Dressur ken- v Kastor »ar braun, dunkelbraun; nur auf der Eilrn zwi- U sche» den treuen, dunklen Augen hatte er einen lichten Streifen, N welcher sich biS auf die Nase hinzvg; Pollux war weiß und U Kran» gezeichnet — so viel entnehme ich ihrem Bilde und der « Schllderung ihres einstigen Besitzers. K Mr Heiden Tiere, zwei kräftige Rüden, Kastor und Pollux, « leben nämlich nicht mehr, aber im Bild« kann sie jeder schauen, M der stch die Mühe nehmen will, das Me Forsthaus im U Uef«,Mü»en Tann aufzusuchen, das so freundlich aus der fin it ster» Färbung der Föhren herauslacht. m Wo» er den alten Förster spricht, so wird ihn dieser sicher ie »« vaS Blld der beiden Hund« führen, das über seinem Lager M sanlst. M»d wird ihm «in« einfache Geschichte erzählen und sich II dech« mit der harten Hand wohl über die Augen fahren, als Müh ihn der Sonnenschein blende, der hell durch die grünum- D rankte» Fenster bricht. „DaS mochte vor 7 Zähren sein", erzählte er dann, „denn da >N habe ich sie rxrloren, die beiden stattlichen Tiere, die auf mel- 'M »«» leisesten Pfiff hörten, die meinen Schritt kannten, die mich « nie »erliehen, weder zur Tag- noch zur Nachtzeit! O, es M waren treue, herrliche Tiere D ES «ar «in« wunderschöne, klare Sommernacht, als ich von L «ine» Gaime auS der Stadt etwas später als gewöhnlich Heim er KLHrt«, natürlich in Begleitung meiner beiden Hunde. Es war « «MeS still und ruhig im Wald«; die Föhren mit ihren dunklen. nicht mehr in den lichten Mondwellen, denn die volle Eilber scheibe war schon weiter hinabgesunken; meine Kleider waren feucht, und feucht war das Moos vom Kühlen Nachttau; geronnenes Blut lag auf meiner Brust, ich war an der Schulter verwundet und fühlte mich sehr malt, sehr matt. Da berührte etwas Meiches meine Hand — mein treuer Kastor lag an mei ner Seite und leckte mir schmeichelnd das Blut von den Fin gern. Ich wandte mich nach dem Tiere um, und seine Augen sahen so trübe nach mir hin, daß mir seltsam weh zumute ward; der Hund stöhnte und zuckte mehrmals, während ex meine Hände liebkoste, dann streckte er sich plötzlich lang auS und verschied. Jetzt erst sah ich wie er von Blut ganz über strömt und von Wunden zerfetzt war, die ihm offenbar Mik einem Mester beigebrachk worden waren. Nicht ferne von mir lag ein dunkler Gegenstand, welchen ich an den emporragenden Geweihstangen bald als den ge töteten Hirsch erkannte, und noch weiter, wo die Lichtung auf hört, ein zweiter dunkler Körper — ich konnte ihn nicht er kennen; meine Augen waren trüb und matt, und es lag mir wie ein Schleier über dem schimmernden Walde. Ich raffte mich endlich auf und schleppte mich langsam näher, in der Mei nung, meinen Pollux zu finden, aber er war es nicht, es war der fürchterlich zugerichlele Leib des Wilderers. Seine Klei der waren zerfetzt; sein Gesicht, sein Hals bluteten aus tiefen Bißwunden; seine Hand hielt noch das mit Blut befleckte Messer. Hier war ein furchtbarer Rächer für mich elnaekreten, mein treueS Tier, das an meiner Seite soeben verendet war; ein entsetzlicher Kampf schien hier stattgefunden zu haben. Doch wo war Pollux? Ich sank matt und schwer in das Moos nieder, neben den toten, vielleicht auch nur bewußtlosen Mann, und war selbst gefaßt, vor meinen Richter zu trcien; ich fing an zu belen, so gut mir dies möglich war. Es war eine fürchterliche Nacht! Dom Blutverlust geschwächt siel ich wieder in Ohnmacht, und als ich erwachte, stand um mich her ein Kreis von Män- nein. Ein borstiger, kühler Kopf schmiegte sich an mein Ge sicht, und eine weiche Zunge leckte mir Haar und Augen. Es war der Meile meiner treuen Begleiter, Pollux, der, wie man mir fpäter mitkeille, an die Hütte eines meiner Holzschläger gekommen, nach wiederholtem Bellen, Winseln und Scharren Einlaß erhalten und durch sein ganzes Aussehen, wie durch seine große Anruhe ihn auf die Vermutung gebracht hakle, es mäste ein Anglück gegeben haben. Der Mann halte einige seiner Freunde wachgerusen, und sie waren dem Hunde gefolgt, der mühsam und blutend sich vor ihnen herschlepple. Auch Pollux war entsetzlich zugerichket und winselte schmerzlich. Inzwischen wieder zum Bewußtsein erwacht, legte man mich aus eine Bahre und trug mich Helm, hinter mir den Wilderer und den schmerzstöhnenden Hund. Es mußte den Eindruck eines Leichenzuges gemacht haben, als sie uns in stiller, Heller Mondnacht durch den Wald trugen. Mir wurde die Kugel aus der Schulter geschnitten, und - auch der Wilderer wurde langsam wiederhergeskellt und büßt noch heut seine Schuld im Gefängnis. — Mein armer Pollux " allein war nicht zu heilen; er schleppte mühsam den Hinteren Teil seines Leibes auf der Erde nach, als ob ihn ein schwerer Schlag getroffen hätte, und schaute mich immer so bittend und wehmütig an, daß ich das Leiden des armen Tieres nicht mehr ansehen konnte. Ich sah ein, daß hier nicht mehr zu Helsen war und beschloß, die Qualen des Tieres zu enden. Am andern Morgen — die Sonne stand freundlich am Himmel — da hatte ich meine Büchse geladen; aber die Hand hat mir gezittert, da ich den Ladestock hinunkerstieß in den Lauf — der Schuß sollte meinem Hunde gelten And als ich ihn sah, das treue Tier, das nicht aufzustehen vermochte und doch mit dem Schweife wedelte, als cs mich erblickte und die klugen, müden Augen herwandle, da war s mir, als sollte ich einen Mord begehen an dem, der mein Lebensretter geworden. Jetzt wollte der arme Hund sich erheben, aber umsonst — stöhnend sank er zurück, und als ich ihn so hilflos und leidend - sah, da fuhr meine Kugel ihm durch das treue Auge — ich U hatte gut getroffen. Aber wie das treue Tier so dalag, da kam es mir alten Burschen heiß in die Augen, und ich habe um meinen armen Hund geweint." Und der würdige Mann mit den grauen Haaren fuhr auch jetzt mit der Hand über das Auge, als er sinnend vor dem Bilde seiner beiden Lieblinge flehen blieb und mir ihre Ge schichte erzählte. Dann wurde der Alte ernst und schwelg- kam. Ich verließ ihn mit warmem Händedruck. Er wollte seine Bewegung nicht merken lasten, warf die Büchse über _ die Schulter und ging in den stillen, hohen Tann, um, vom fri- schen Waldeshauch umweht, den Verlust seiner Freunde zu U - iae herab auf das Moos, und die ganze Welk »nd Ker ganz« Wald mit seinem Dust schien mir so recht schön, wie fetten vorher. Und ich ging weiter, langsam um all' die Herrlichkeit einzusaugen, die mir aus meinem lieben Revier 0 «ntgegenquoll, und näherte mich leise und vorsichtig einer Lich tung, die mir als Wechsel des Hochwildes bekannt war. Da standen meine Hknde plötzlich still, lauschten und schnub- berten, und ich schaute hinweg über den -mondhellen Platz und sah, wie sich das klare Himmelslicht spiegelt auf einem glän zend« Gegenstand«, der aus einem Busch hervorleuchket und nur «in Gewehrlauf sein konnte. Mer aber hatte hier ein Recht, eine Waffe zu tragen? Halte mir ein günstiger Zu fall hier den Burschen in die Hand gegeben, der schon seit einiger Zett mich durch fein beharrliches Wildern mit Grimm erfüllte? — Ich hielt mich still verborgen und lockte leise meine Hunde. Die Tiere standen wie aus Erz gegossen noch immer im Schatten der dunklen Bäume, während ich meine Büchse von der Schulter zog und vorsichtig den Hahn spannte. Da knackte «S nicht weit von mir im Gebüsch, und ein herrlicher Vierzehnender, der Stolz meines Forstes, schritt gemächlich und langsam, das zackige Geweih wiegend und mit den großen, klug« Augen umherschauend, auf die Lichtung zu. Wie jetzt sich daS Licht um ihn goß und seinen Schatten schwankend auf die Wiese zeichnete, da hatte mein Jägerherz seine Freude an de« prächtigen Anblick, und eben wollte ich vortrelen, da — «in plötzliches Krachen — hochauf zum Sprunge bäumte sich daS schön« Tier, dann brach es zusammen. Das war ein Meisterschuß, und aus dem Waldesdunkel, wo das Eisen ge schimmert, trat ein hoher, sunFer Mann — ich kannte ihn recht wohl und hatte auch keines andern Wange an dem Schaft sener Waffe vermutet — aber zugleich waren meine Hunde vorgestürzk, und ich selbst, von Zorn und Wut erfüllt, donnerte durch die Stille der Nacht: „Halt, verruchter Wilddieb!" Aber der Mann war kaltblütig; er stand hochaufgerichket und stolz bei dem zusammengedrochenen Milde und hatte die doppelläufige Flinte schon im Anschlag. „Langsam, Herr Förster," sprach er in einem Tone, der «inen anderen und vielleicht zu einem andern Moment mich selbst besonn« gemacht hätte. Aber statt dessen rief ich: „Gib di« Flint« her, du TeufelSbraken, oder ich schieße dich nieder wie ein« Keuler!" Ich hob meine Büchse; aber da krachte schon der Mette Schuß; ich fühlte, wie ei mir nach der rechten Sette ein« Ruck gab, und wie «S mir warm durch die Finger lief, als ich nach «einer Brust langte. Ich brach auf dem Moose zusammen und weiß nicht mehr, waS geschah. Als ich «wacht«, lag ich »och an derselbe« Stelle, aber