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h dstffAMd», nach welchen Gnmdfätzen sie bei igkeitsprvfung verfahren werden. O ander- zu erwarten «ar, ist in den einzelnen Assbeit-nachwel-bezirken hierbei allzu unterschiedlich verfah ren worden. So errechneten z. B. Leipzig und die Arbeits nachweise in der näheren Umgebung erheblich höhere Be- darsasätze als die Arbeitsnachweise im Dresdner Bezirk, so daß Im Leipziger Bezirk eine Ablehnung der Erwerbslosen unterstützung mangels Bedürftigkeit zur Seltenheit wurde. Meder anders erachteten die Arbeitsnachweise im Bezirke Zwickau und die in Ostsachsen (Löbau und Zittau) gelegenen öffentlichen Arbeitsnachweise, wann im Einzelfall Bedürf- tjgkeit anzunehmen ist. Dieser unterschiedlichen Behandlung soll jetzt durch Einführung von einheitlichen Grundsätzen in «Pen sächsischen Ärbeitsnachweisbezirken Einhalt geboten werden, wobei aber von einer starken Regelung durch bin dende Richtlinien nach wie vor abgesehen werden wird. Die Prüfung der Bedürftigkeit als Voraussetzung für die Bewährung der Erwerbslosenunterstützung ist eine der meistumstrittenen Fragen. Nach den gesetzlichen Bestim mungen ist bei einem Erwerbslosen Bedürftigkeit dann an zunehmen, wenn die Einnahmen des zu Unterstützenden einschließlich der in seiner Haushaltung lebenden Familien mitglieder nicht ausreichen, den notwendigen Lebensunter halt zu bestreiten und ihm auch keine familienrechtlichen Ünterhaltsansprüche zustehen. Eine schärfere Umgrenzung geben die gesetzlichen Bestimmungen nicht, die Beurteilung der Bedürftigkeit ist im Einzelfall den öffentlichen Arbeits- Upchweisen bisher selbst überlassen geblieben. Von der Auf stallung zwingender Richtlinien durch das Land wurde bis her abgesehen, um die Bedürfnisse den örtlichen Verhält nisse^ anpassen zu können. Dresden, 16. Juli. Die Slaalsbauschule für Hochbau und Tiefbau in Dresden eröffnet ihre Anfängerkurse für Hochbau als auch für Tiefbau am 4. Oktober 1926. Anmel dungen derjenigen, die erstmalig in die Staatsbauschule Dresden eintreten wollen, müssen spätestens bis 31. Juli bei der Direktion in Dresden-N. 6, St. Privatstraße 2, eings- reicht sein. Die Anmeldefrist für Besucher früherer Semester läuft am 31. August 1926 ab. Dresden, 16. Juli. Der Prozeß gegen Dr. Meißner- Löffler in 2. Instanz. Die Berufungsverhandlung im Volks opferprozeß wird am 27. Juli vor dem Landgericht Dresden (vierte Strafkammer) unter dem Vorsitz von Landgerichts direktor Seyfert beginnen. Referent ist Landgerichtsrat Dr. Senge. Die Zeugen sind für 28. Juli geladen worden. Man rechnet wiederum mit einer Prozeßdauer von mehreren Tagest. Cs sollen so ziemlich die gleichen Zeugen geladen worden sein wie zu der ersten Verhandlung. Dresden, 16. Juli. Zur Frage des Dresdner wald- friedbofe». Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Dresden hat folgende Resolution angenommen. Der Be- zirkrverband der Amtshauptmannschaft Dresden bedauert die Abstimmung des Landtages in der Frage des Dresdner Waldfriedhofes. Durch rein einseitige Erwägung ist die An gelegenheit auf eine Linie geschoben, M Recht und Gerech- tigkeit widerspricht. Der Bezirksverband sichert den schwer- „Za, der derf net da bleib'n", sagte der Mittner, der Gemeinderat war, zu seinen Kollegen, die sich sofort im Wirtshaus zusammen gefunden hatten. „Dös meinet ich auch," räsonierte der Sttss'n Schorchl, „so ein Haderlump g'hört mit dem Shhandarm ausg'wies'n. Und lieber heut asti mvrg'n!" „O mei, liebe Levt," schluchzte die alte Furtnerin, „jetzt werd bald des Dörfl aufflammen. Ich kann kei Nacht mehr schlaf'n, solang der rot' Peter da is." Der Peter aber saß ganz still in seinem Stübchen und schaute glücklich in die freien Berge hinein, dachte nicht an das Dorf, nicht an di« Agnes, freute sich nur unendlich seiner Freiheit. Ganz weiß war er geworden,, und statt seiner 48 Jahre schien er 60 zu sein. Er wollte jetzt ganz still leben. Das wenige, was er noch benötigte, wollte er sich als Holz knecht erarbeiten. Nar Ruhe wollte er und vergessen — ver gessen, die Höllenjahre. „Der Haderlump muß naus, wir lassen's net zu, daß der von der andern Gemeind, der Brandstifter, bei uns is", so war die Stimmung nach einer Woche. Der Peter wußte von all dem nichts. An einem Abend, es dunkelte schon, trat die Schloßbäu- rin bei ihm ein. Noch während er staunte und glaubte, seine Agnes wäre zu ihm gekommen, ihm gut« Worte zu sagen und zu reden von seinem Leid, ploHte sie los: «Peter, Schänd und Spott willst nochmal über mich bringen, weil d' wieder ins 's Dorf kommen bist. Da hast Geld — schau, daß dir wo anders eine Heimat suchst." , Er hockte an seinem Tisch und stierte seine frühere Ge liebte an. „Im Weg bin ich dir — dir, Agnes", stammelte er end lich. „Brauchst kei Angst net hab'n. Dös bisserl Freiheit, gönnst mir's net?" „Ich gönn' dir alles, bloß im Dorf derfst net bleib'n. Ich duld's net!" „ , , - „So, so", sagte der Peter und stand mühsam auf. „So eine bist du also. Da nimm dein Geld — ich brauchs net, am wenigsten von dir. Und schau, daß d' nauskommst, Mutter von meinem Kind", brauste er auf. Wieder vergingen Tage, da erschien d«r Bürgernreistcr selbst. , „Peter", sagte er, „das ganze Dorf ist gegen dich. Sie woll'n dich draußen hab'n. Geh' selber. Dein Häusl wird dir abg'kauft und viel zahl'n 's. Geh Peter!" „Bürgermeister, ich geh' net! Bloß mit G'walt kannst mich nausbringen VM dein Fleck, der mir g'hört", schrie der Peter, völlig außer sich. „Ich kann dich versteh'n, Peter — aber es wird nix nütz'n. Sei gescheit." Nach weiteren vierzehn Tagen war der Peter immer noch im Dorf. Die Erregung wuchs zur Wut. Der Bürger- meister kam fast jeden Tag. Er könnte für nichts gutstehen. Die Gemeinde biete ihm 20V0 Mark für sein kleines Häusl, bloß daß er gehe, sagte er. Der Peter hockte an seinem Tisch und sagte schon lange nichts mehr. Er schwieg und schwieg. Nur sein« Gedanken hätte niemand sehen dürfen. Da kam die Agn« auf einen scheußlichen Gedanken, und in einer Stunde ivuMn ihn alle im Dorf. Dem Peter nichts mehr geben. Dee Huklger würde ihn schonforttreiben. Die Bauern und Krämer schworen der Agn« in die Hand, dem Peter niMs mehr zu.geben. Der Peter wurde gast- still vor Leid und Weh und ließ den Bürgermeister rufen. Sein Aufenthalt hier war schreck licher als die fünfzehn Jahre Zuchthaus. „Bürgermeister," begann er, als dieser wieder einmal eintrat, „unter Teufeln kann ich net leb'». Ihr schimpft's mich einen Lumpen und mehr, Kehrt's z'etst vor eurer eig'nen Tür. Bring mir morgen die 2000 Mark, nachher geh' ich. Sonst will ich nix hör'n. Schau, daß d' mir aus die Aug'n gehst!" Das ganze Dorf atmete auf, als es den Entschluß hörte, aber es war ein schwindsüchtiges Atmen. Etwas drückte alle am Herzen. Am nächsten Tag kam der Bürgermeister mit dem Notar. „Gebt's den Schandfetz'n her!" schrie der Peter und unterschrieb. Das Geld steckte er ein, nahm seine Pfeife, ein Streichholzschachterl Und den Rucksack und ging. Draußen war fast das ganze Dorf versammelt. Joh lend und schreiend folgte dem Verstoßenen jung und alt in einiger Entfernung, bis zur Gemeindegrenze. Plötzlich drehte er sich um, und die Nachfolgenden spran gen scheu auseinander. ' „Feigling", knirscht er, dann schrie er in seinem grenzenlosen Schmerz: „Einen armen Loder habt's vertrieb'», der nix hab'n wollt' als sein Fried. Jetzt habt's mich endlich abg'würgt. Glaubt's, daß dös euch Glück bringt? Düs aber sag ich euch noch, wohin ich geh', dös werdt's erfahren." Allein ging er sein« Wege. Durch raschelndes Laub hin auf in der Berge flammende Glut. Ein stiller Friede lagerte über den Bergen, nur in seinem Herzen brannte es heiß. „Jetzt kästnst doch wenigstens wieder schlaf'n," sagte der Mittner und schnupfte, „jetzt weil er fort is, der Haderlump." Niemand entgegnete ihm. Alle waren plötzlich so still, so schuldbewußt. Das Dors lag schon in tiefem Schatten, die Sterne glitzer ten. Da schrillte plötzlich ein Schrei auf. „Brennen tut s!" Im selben Augenblick war das Dorf wach. „Auf der Streich- lerwies.'n brennt's", schrien sie durch die Gossen. „Der rot' Peter!" Alle ranntest auf einen Fleck zusammen. — Die Glocken schrien in die Nacht hinein. — Und während sie alle zitterten, flammte daneben ein kleiner Funke auf. „Auf der Halberwies'n brennt's", schrien sie wieder auf. Stieres Ent setzen in den Augen. Aber still wie das böse Gewissen raunten sie sich zu: „Der Petsr — geht seinen Wegl" Dann stastden sie wieder wie gebannt und schauten hin auf in die züngelnden Flammen. „Mein Gott," gellte es plötzlich von der Agnes her, „mein Stadl brennt!" Lich terloh stammte der auf, einer riesigen Fackel gleich. Der Fels leuchtete, als glänze von innen rotglühende Glut, über die Wälder unterhalb ergoß sich eine gräßliche Woge gierigen Scheines. Immer höher stieg der Peter und immer höher flackerte ein Stadel nach dem andern auf. Ein schauriges Fanal zeichnete seinen Weg. Sein« Rache lohte zum Himmel auf. Die unten aber starrten hinauf, ohne ein Auge wenden zu können. Schwarz und leblos standen sie, über ihnen aber grinste di» Rache. Bis alles erloschen war, blieben sie stehen. Len Arber ober sah niemand mtzhr. Er blieb verschollen. Unterstützung -u. T Dresden, 15. Juli. Ein Jmwelwavn-Gedächtni-flvÄag wird kommenden Sonntag nachmittag- 4^ Uhr auf dem Flugplatz in Kaditz-Dresden die bekanntesten Flieger, darun ter den berühmten Kampfflieger Wüsthoff, Sachsen- «in- zigen überlebenden Pour-le-mSrite-Fliegar und Staffelfüh rer des Richthofen- Geschwaders, zu einem großen Schau- und Kunstsliegen vereinen. Dreien, 16. Juli. Betrügerischer Nalurheilkundiger. Der Naturheilkundige Friedrich Hastreiter aus München be reiste in letzter Zeit die größeren Städte Deutschland- und bot in den örtlichen Tageszeitungen den Generalvertrieb eines Heilmittels für Kropfleiden gegen Erlegung einer Kaution von 1000 Mark an. In vergangener Woche hielt er sich in Dresden auf und betrog auf diese Weise einige Personen um ihr Geld. Hastreiter und seine Begleiterin wurden von der Kriminalpolizei festgenommen. Dresden. 16. JEN. Durch Sturz vom Dache erlitt ein sechzehnjähriger Klempnerlehrling auf der Gerokstraße so schwere Verletzungen, daß er kurz darauf starb. Rathen (Sachs. Schweiz), 16. Juli. Vom Ertrinken ge rettet wurde dieser Tage ein elf Jakre alter Knabe aus Schmorkau bei Königsbrück durch den Forstgendarm Genzel aus Rathen. Der Knabe hatte mit seiner Schulklasse einen Ausflug in die Sächsische Schweiz unternommen. Er war trotz des Verbots des Lehrers ins Wasser gegangen, vom Strudel erfaßt und fortgetrieben worden. Kurz entschlossen sprang der zufällig vorüberkommend« Forstgendarm in vol ler Uniform in die Elbe, und es gelang ihm, den bereits un tergehenden Knaben am Arme zu fassen und mit ihm ans Land zu schwimmen. Infolge des Hochwassers und des star ken Stromganges verdient das mutige Eingreifen des alten Herrn besondere Anerkennung. Laufs, 16. Juli Gefährliche Spielerei. Ein hiesiger Schulknabe, der eine Flasche mit Kalk und Wasser füllte, wurde durch deren Explosion erheblich im Gesicht verletzt. Man brachte ihn blutüberströmt zum Arzt, der nach einstün digen Bemühungen die Hoffnung auf Erhaltung der Seh kraft aussprach. Ehrenfriedersdorf, 16. Juli. Beim Millagessen erstickt ist der 36jährige Kleinrentner Oswald Martin, der teilweise gelähmt war. Ein Stück Brot geriet ihm in die oberen Luftwege. Tevtz sofortiger ärztlicher Hilfe erlitt er den Er stickungstod. Freiberg, 16. Juli. Vom Auge überfahren. In der Mittwochnacht hat sich ein junges Mädchen vom Zuge über fahren lassen. Der gräßlich verstümmelte Leichnam wurde gestern früh aufgefunden. Sie dürfte das Opfer eines aus der Richtung Chemnitz kommenden Zuges geworden sein. Hennersdorf, 16. Juli. Beim Baden ertrunken. Der aus Dresden gebürtige 22jährigc Otto Günther ertrank am Mittwoch beim Baden in der Zschopau. Die Leiche koynte noch nicht geborgen werden. Riesa, 16. Juli. Schreckensszenen durch eine scheue Suh. Beim Transport nach dem Schlachtviehhof scheute an der Elbbrücke eine Kuh, die Fleischermeister Hofmann beim Gutsbesitzer Bennewitz in Lessa gekauft hatte. Das wildge wordene Tier raste im Eiltempo nach Lessa zurück, rannte Der röt' Peter! Skizze von E r n st F r a n z - München. ' „Dir rot' Peter is einzog'n", schrie eines Morgens Mi Rotte Bauernburschen und sauste in allen Windrichtun gen hinaus. Der Schrei war jo grell und so voll Schreck, als stünde das Dorf.in Flammen. Die Bäuerinnen und Bauern kamen aus ihren Türen heraus mit weiten, mehr furcht samen ah neugierigen Augen. „Ja, wann is er denn einzog'n?" fragten sie alle, und die Buben sagten, sie wüßten nicht wann, aber die Läden an seiner Hütte seien. offen und die Türe stehe auf. „Nachher muß's doch seine richtige Bewandtnis hab'n", meinten die Alten. „Ja, was is denn dös mit dem rot'n Peter?" fragte eine junge Bäuerin, die erst im vergangenen Jahr ins Dorf ge heiratet hatte, ihre weißhaarige Nachbarin. „Pu weißt noch gar nix, Mina? Nachha setz dich gleich daher auf d' Bank, daß ich dir's verzähl'n kann , sagte die Greisin und sing ganz leise an: „Der Peter, Mina, war ein schöner Bursch, stolz und reich, von der andern Gemeinde, mit der die unsere, seit ich denk, zerkriegt ist. Und jetzt ist noch kein Fried. Der hat all'weil über die Feindschaft g'lacht und hat's net acht'n wollen. Hat mit der Berghof Agnes zu lieb'n ang'fangen. Und d' Agnes hat ihn gern g'habt. Ein schönes. Paar wär'ns worn. Er, flachshaarig g'lockt, und sie hat Aöpf g'habt wie so ein dick's Wag'nseil. Aber der Bach war dazwisch'n, und da war d' Grenz. Da hat kein's nüber, kein's rüber dürf'n. Der Peter is aber doch nüber g'sprun- gen und hat d' Agnes abbuß'lt. Nachher hat er fein' Hof verkauft und hat sich losg'sagt von seiner Sipp'n. Hat hcrent ein' Hof g'kauft — den jetzig'n Ludiberghof, den gro ßen, und hat d' Agnes heirat'n woll'n. Und d' Agnes hätt'n so gern g'habt als Bauern. Drum hat's. weiter g'liebt, bis sie Mutter wor'n is vom Peter. Aber wenns auch dös nit wor'n wär, hätt's 'n Peter nie net kriegt. Da aber war's aus, u. da is dem Peter sein Unglück angang'n. D' Agnes hab'n 's fort in's Oesterreichische und dem Peter hab'n 's eist Prozeß auf den andern aufg'hkingt. G'schworn'n hab'n 's gegen ihn, was gar net g'wußt hab'n. So is weiter a'gangen bis der Peter in seinem Zorn den Berghof anzünd t hat. Dös war eine Nacht, wie s den Peter abg'sührt hab'n. D' Berg hab'n g'lcucht glührot, d' Gendarm hab'n den Peter fesseln müssen, so hat er rumg'schlag'n. Der Berahosbauer hat g'lacht im stillen, weil er so bald neu aufbaum hätt' müss'n mit sei'm Geld, so Hot ers von der Versicherung kriegt. Der Peter aber hat fünfzehn Jahr'l Zuchthaus kriegt. Nix hat er g'rctt, als das windige Häusl, wo früher sein Knecht g'wohnt hat. D' Agnes is die jetzige Schloßbäuerin, die hochmütigste im Dors, und ihr Nazi, von dem is der Peter der Vater. Und den hat's ganz vergess'», den, der alles «'opfert bat für sie. Seit der Nacht hab'n s ihn nur den rot'n Peter g nennt, und veracht' und g'lacht hab'n 's über den gut'n Menschen. Und wie s g'hetzt hab'n die Zeit über, des siehst an die Kin der, die ihn gar noch nie net g'seh'n hab'n. Aber des kann ich dir sag'n, daß dös wieder ein Unglück gibt. Oh, mei liebe Mutter Gottes, hilf du." Das Dors war in Aufruhr, obwohl außer dem Bürger- Weister, bei dem sich der Peter gemeldet hatte, noch niemand Gn sah. bedrchwßen vorort-gemeinden sekne Antesty-Hm« unv voll- dabtt «ttckgv Perswwn M«ch durchbrach in Bobersen den llnte^tützung zu. Zaun de« Steude'ichen Garten». Nachdem e, die im Gatten " " - beschäftigt« Frau Steude umWftvßen hatte, stürmte die Kuh schnurstrack« durch die i di« Koche, wo Herr Steude frühstückte. Er wurde , die Wand gedrückt und auch seine Herbeigeeilte Gattin ge-e«Stuben- und Kellertür geschleudert, worauf d« störrische Lier kehrt machte und nunmehr ansttttr, gegen die im Hofe beschäftigte Tochter der Steud/schm Eheleute ustd deren 4jHhriges Söhnchen loszu gehen, die sich aber glücklicherweise noch rechtzeitig retten und in Sicherheit bringen konnten. Das Tier drang hierauf nochmal- in den Garten und richtete sticht unerhebliche Der- Wüstungen an. Schließlich konnte es von Landwirten und Fleischern überwältigt «erden. Die Steude'schen Eheleute haben erhebliche Verletzungen erlitten und mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Oschatz, 16. Juli. Bei« verbotenen Badea in der hoch» gehenden Döllnitz ertrank der sech-jährige Sohn des Schnei ders Refthke. Sein älterer Bruder versuchte ihn noch zu halten, mußt« aber den Untergehenden loslassen, um nicht selbst in die Tiefe gezogen zu werden. ' Grimma, 16. Juli. Beim Vaden ertrank dieser Tage im Münchteiche bei Grethen ein im Roten Vorwerk zu Grimma beschäftigter 21jähriger Stellmacher. Er war als guter Schwimmer in Schlingpflanzen geraten und hat sich nicht mehr retten können. Bisher wurde er noch nicht auf gefunden. Leipzig, 16. IM. -Fefigeaommeaer Betrüger. Auf Grund von Veröffentlichungen in den Tageszeitungen konnte hier ein Betrüger festgenommen werden, dessen Spezialität es war, wertvolle alte Geigen in privatem Besitz unter schwindelhaften Vorstellungen gegen wertlose Instrumente umzutauschen. Der Festgenommene ist ein Mann, der seit seiner Jugend in Italien mit Kesselflickern und Musikern um- hergewanoert ist und seit einigen Jahren mit seiner Familie in Deutschland von Stadt zu Stadt umherzieht, teils Geigen reparierend, ein- und verkaufend und in Gastwirtschaften Geige spielend. Leipzig, 16. Juli. Au Wurstvergiftung gestorben. Dor einigen Tagen ist ein Leipziger Gärtner im Krankenhaus, wie ärztlich festgestellt worden ist, an Wurstvergiftung gc- storben. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß die Frau des Gärtners bei einem Fleischer Mortadella- Wurst gekauft hatte, von der beide Eheleute gegessen hatten. Während die Frau am anderen Morgen nur Uebelkeit empfand, von der sie sich bald erholte, erkrankte der Mann schwer und sand Aufnahme im Krankenhaus, wo er wenige Tage später verstarb. Es ist dies bis jetzt der einzige Fall, der bekannt geworden ist. Leipzig, 16. Juli. Für die Leipziger Herbstmesse sind die Preise für Privatquartiere durch den Wohnungsausschuß erheblich herabgesetzt worden und betragen pro Bett und Nacht: Klasse 1 RM. 6.—, Klasse 2 RM. 4.50, Klasse 3 RM. 3.—. Außerdem besteht eine Arbeiterklasse zum Preise von RM. 1.50 und für besondere Ansprüche eine Luxusklasse zum Preise von RM. 7.50 und mehr pro Bett und Nacht. Gleichzeitig sind auch die Gebühren, die vom Meßamtlichen Wohnungsnachweis für die Zimmervermittlung erhoben werden, herabgesetzt worden, sie betragen jetzt nur ein Drittel