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»u leacn, di« m P»«rgö«M.mchr»iu »» WLmmert auf di, j hi,» d« Neu ausgenommen wurden e m«m-B«rn»dorf: und «immMel. Herr Bekanntgabe de« < gv«d«r de« «noeit «meaubelm. Herr vekonomierat Richter dankt« dem Redner für s hochinteressanten und anregenden Bottrag und schloß g^er Uhr di« Versammlung, nachdem Herr Vr. Kretzfchmar, den, Mr die landwirtschaftlichen Benossenschasten werbend gi chen hatte und die äußerst reg, «Ursprache wer di«s,n PunI endet «ar. > 177. «u-schu-versam -er Keei-dirertton -er schaftSkammer für -le Ober vi, «retrdirektion der Landwirtschaftskammer für di, Ober laufs» zu Bautzen halt, für Dienstag vormittag l<10 Uhr zur 177. «urschußoersammlun- nach dem Fremdenhof „Lethe, Roß"' «in- Maden. Etwa 120 Vertreter der verschiedenen landwirtschaft lichen Vereine, Ehrengäste usw. leisteten der Einladung Folge. Herr vekonomierat Richter-Lautitz eröffnet« dl« Ver sammlung mit begrüßenden Worten, gedacht« dabei besonder, der erschienen«» Ehrengäste und verbreitet« sich in leinen weiteren Ausführungen wer di« Hochwasserkatastrophen im allgemeinen und im besonderen über die des Bautzner Rreiroireinsgebiete«. Selbst ältesteEhronisten seien nicht in der Log«, derartig« anhallende Katastrophen aufzuwelsen. Den Schaden, den dies« ungeheure Wasserzusuhr für di« kommende Ernt« bedeute, könne man sich ungefähr vor Augen führen, wenn man bedenke, daß in gänz kur» zer Zeit im Kreisvereinsgebiet Bautzen stellenweise ein Nieder- chlag von 327 Millimeter zu verzeichnen war, wahrend der Gr- amtniederschlag für da» ganz« Ächr auf 180 Millimef«r berechnet st. Weiter versicherte der Redner, daß von letten der Landwirt- chastskammer, anderer Organisationen und Behörden nicht» ver- äumt worden sei, Erleichterungen durch entsprechende HUfsmah. nahmen zu schaffen. Leider könne »in positive» Ergebnis der Verhandlungen noch nicht angeführt werden, da der Staat als auch da, Reich noch keinen Gesamtüberblick über die entstandenen Schäden habe. Vor allem müsse darauf hingewirtt werden, daß als Erleichterungen Steuererlasse oder mindesten» zinslose Stun dung der Steuern eintreten. Im Bezirk der Landwirtfchaftskam- mer seien di« Schäden auf etwa 1860000 Reichsmark angegeben worden. Im Bezirk Bautzen seien u. a. etwa 3050 Hektar Wie sen und etwa 107S Hektar Felder, und in Kamenz etwa 2172 Hektar Wiesen und 470 Hektar Felder von den Dassermassen überflutet worden. Kurz streifte der Redner sodann die allgemei- nen Verhältnisse in der Landwirtschaft und schloß mit den Worten, daß die deutsche Landwirtschaft das letzte Bollwerk und die festeste Mauer unseres deutschen Vaterlandes sei. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für seine Ausführungen. Im weiteren Derlauf der Versammlung wurde zur Tages ordnung geschritten. Die Vorlage der Rechnungen über die Kasse und S wurde einstimmig anerkannt und richtiggesprochen. Die Kasse H der Kreisdirektion der Landwirtschaftskommer sür die Oberlaüsitz auf das Jahr 1925/26 verzeichnet zum Abschluß einen Kassenbestand von 226L6 ««, nachdem die Einnahmen mit 12504/11 Mark eingesetzt wurden. Die Kasse S des Landwirt- schaftlichen Kreisverein» zu Bautzen weist hingegen beim Abschluß einen Kassenbestand von 4 955,60 «<l bei 16 027,00 Einnahmen und 11071,40 Ausgaben auf. Die neuaufgestellten Satzungen der Kreisdirektion finden bis auf eine kleine in Absatz 3 des ß 21 beantragte Aenderung ein stimmige Annahme und Genehmigung. Die Wahl des Vorstandes ergab Wiederwahl. Dem Vorstand gehören demnach wieder an Herr Oekonomierat Richter- Lautitz als 1. Vorsitzender und Major Stärker-Bautzen als Stell vertreter. Als Nachfolger des verstorbenen Geschäftsführer», Herrn Oekonomierat Prof. Dr. Gräfe, begrüßte der Vorsitzende Herrn Oberlandwirtschaftsrat Pros. Dr. Schellenberger auf» herzlichste und pries ihn als würdigen Nachfolger des Verstorbenen. Die Wahl des Herrn Prof. Dr. Schellenberger erfolgte ebenfalls ohne Einspruch. Die Wahl von 4 Mitgliedern für den erweiterten Borstand, dem bereits die Dezirksvorsitzenden der Kreisvereine, und zwar für Zittau Herr Förster, sür Bautzen Herr Maj. Stärker, sür Ka menz Herr Rittergutspachter Pampel und für Löbau Herr Rit tergutspachter Petermann angehören, ergab folgende Wahlen: für Zittau: Herr Zimmermann-Eckartsberg; für Bautzen: Herr Gutsbesitzer Günther-Techritz; für Löbau: Herr Gutsbesitzer Zach- Aus Sachsen. Mitteilungen -er Landwirtschaft-» kamurer für -en Freistaat Sachse«. Verschiebung der Studienreisen wegen Seucheugeftchr. Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, find die vom Ausschuß des Landesverbandes sächsischer Herd buchgesellschaften geplanten Studienreisen nach säM" Zuchtwirtschaften vorerst wegen der noch immer bestehet Seuchengefahr verschoben morden. Rinderversteigerung in Dresden-Reick Herbst 1S2S. Wie wir von der Pressestelle der Landwirtschastökanuyer erfahren, veranstaltet der Landesverband sächsischer Herd buchgesellschaften seine nächste Versteigerung und Prämi ierung schwarzbunter Tieflandrinder in Dresden-Reick am Donnerstag, den 23. September, auf dem Pferdeausstel- lungsplatz. Voranmeldungen bis zum 1. August an di» zuständigen Abteilungen erbeten. Sollte auch die Septem« berversteigerung wegen der Maul- und Klauenseuche aus« fallest,' so wird hierüber Mitteilung in der Tagespresse er« folgen. 5» » * Wollversteigerungen und -Verwertung. Auf Grund eingehender Verhandlungen der Spitzen verbände der Landwirtschaft, der Schafzuchtverbände und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft zum Zwecke der Neuorganisation einer landwirtschaftlich aufgebauten Woll verwertung ist die Wollverwertungsvereinigung deutscher Landwirtschastskammern, Schafzuchtverbände u. der Deutsch. Landwirtschafts-Gesellschaft ins Leben getreten. Wie wir von der Pressestelle der Landwirtschaftskammer erfahren, sichert diese . Organisation den Landwirten jede Berücksichti gung berechtigter Interessen zu. Auch werden di« Herden besitzer durch die n-ue Vereinigung die beste und sicherste Ab satzmöglichkeit und größtmöglichste Verwertung ihrer Wrckle haben. Einlieferungs- und Derkaufsbedtngungen sind durch die Deutsche Wollgesellschaft, Berlin, Anhalterstraße 7, «ch durch die Wollverwertungsvereinigung deutscher Landwtrt- schaftskammer, Berl^ Hosenmatz 4, zu beziehen. Die Untersuchnngsbedürftigkeit in der Ertperbslosenfürsorge. Bei der anhaltenden starken Arbeitslosigkeit hat sich gegenwärtig mehr denn je das Verlangen nach einer Verein heitlichung der Beharfssätze in der Erwerbslosenfürsorge zur Beurteilung der Unterstützungsbedürftigkeit geltend ge macht. Bis zum 15. Juli sollten die öffentlichen Arbeit». t bei Elstra. ß bk» neuen Landwirt bund Gartenbau Hau»fraueno«r«>v in Bautzen: und der Beslügelzüchterveretn in Bautzen. Herr vberlandwlrtschosttrat Prrf. Dr. Schellenberger gab sodann einig« Attliellunge» au» der Reaiftrand«. Unter anderem führte er au», daß von fetzt ab die Herbstschvler und -schülerinnen der Landwirtschaftlichen Lebranstalt bereu» zu Ostern ausgenommen werden müssen. Den Aufgenommenen sicht da» Recht zu, die Mütze der Schule zu tragen und andererseits haben sie die Pflicht, monatlich mindesten» 6 Stunden zu Unter weisungen in die Lehranstalt zu kommen. Ferner sei dl« Nieder- läge der Setreidebeizpiillel, die sich bieher in der Landwirtschaft lichen Lehranstalt befand, infolge der «normen Unterhallungekosten abgeschafst worden. Diese Tatsache wurde von den Versamm lungsteilnehmern auf» lebhafteste bedauert. Herr Kreishauptmann Richter-Bautzen gab einen kurzen Ueberblick über die entstandenen Hochwasserschäden, die geleistete. Arbeit der Behörden zur Schaffung von Erleichte rungen für die Geschädigten und die angeregte Regulierung der Neiße, der Spree, de» Löbauer Wassers usw. Leider sei auch er nicht in der Lage, ein positive» Ergebnis mitzuteilen, man müsse abwarten, wa» die Regierung nach Ausstellung einer Gesamtüber- sicht der Schäden beschließt. Herr Oekonomierat Richter dankte Herrn Kreishauptmann für seine Ausführungen, insbesondere jedoch für die tatkräftige Mithilfe zur Schäftung von Erleichterungen sür die Geschädigten der Katastrophe durch Fürsprachen bei Land und Reich, und bat ferner um weitere'Unterstützung des Problems der Flußregulie- rung und Schaffung von Dorslut. — Im Derlauf der anschließen- den regen Aussprache über die Hochwasserangelegenheiten wurde u. a. das bestehende Wassergesetz bemängelt und umfangreiche Abänderungen empfohlen. Herr Obeftandwirtschastsrat Professor Dr. Schellenberger ging dann zu seinem Bürtrag über, dessen Thema lautete: „Vie Lage «ad Einstellung der Landwirtschaft". Er sprach zunächst über die verwüstenden Wirkungen der In- lation und Deflation aus die Landwirtschaft und erklärte, daß man chon vor Kriegsbeginn auf «ine Steigerung der landwirtschaftli che Erzeugnisse hätte dringen müssen. Eine Hebung der Industrie und Steigerung des Berufslebens trete jetzt durch den Vertrag von Locarno bestimmt nicht ein. Die bestehenden Getreidezölle seien ebenfalls nicht dazu angetan, Absatzmöglichkeiten für die Land- wirtschaft zu schaffen. Die gesunkene Kaufkraft des Arbeiters wirke ich nachteilig auf die Rindviehpreise aus und die Kredite bedeu- eten eine Erleichterung der Gegenwart auf Kosten der Zukunft, die maßgebenden Korporationen müßten auch ihrerseits durch ent- prechende Maßnahmen zur Steigerung des deutschen Berufslebens >eitrqgen. Im Folgenden gab der Redner interessante Anregun gen zur Einstellung der Landwirt«. Angesichts der wirtschaftlichen ltot müsse das Kapital werbend angelegt werden. Man dürfe edoch nicht bei der Düngung anfangen mit sparen. Der Pflege >er Jauche müsse man das größte Interesse entgegenbringen. Der Redner sprach sich sodann gegen die besonders in Sachsen einge führte Dreifelderwirtschaft aus und pries die Fruchtwechselwirt, schäft, die eine bessere Verteilung der Arbeitskräfte mit sich-bringe. Die Viehhaltung hätte bisher die Landwirtschaft über Wasser ge- halten und müsse zurzeit wieder der wichtigste Stützpunkt der Landwirtschaft sein. Die Schweinezucht würde leider dieses Jahr infolge der zu erwartenden schlechten Kartoffelernte wesentlich zurückgehen. Im weiter« Verlauf seiner Ausführungen regte der Redner an, Weizen zu bauen, wo es irgend geht, den Klee durch Die heilige Marlene. Roman von E l s «^ rafft. <31. Fortsetzung,) (Nachdruck verboten.) „Nein,"' sagte fie, und ein Lächeln umspielt« ihre Lip pen, das Frau Berta ins Herz traf, „Du hast doch auch nur ihn lieb gehabt, arme Berta." Einen Augenblick stand die hohe Gestatt reglos. Dann schien es, als ob sie taumle. Aber Marlene hielt sie fest. „Wir sind alle nur Gottes Werkzeug, Berta! Sind alle seine Kinder, wenn wir ihm vertrauen. Irren hundertmal und gehn tausendmal falsche Wege, bis seine Hand kommt, bis wir uns willig von ihm führen lassen, vom Vater, nicht wahr, Berta? Und alles wird gut." Berta wollte sich wehren. Hatte sie da» Gesicht, die Augen, das goldene Haar nicht gehaßt? Die Stimme, die sie immer so an die Kirche oder Glockenläuten erinnerte? Nein! An fernes Rauschen der Waldbäume oder das Ge bet der Nonnen drüben in St. Marien, vor dem man floh, das man nicht begriff? Warum schüttelte sie di« Hand, die so scheu und zart auf der eigenen lag, nicht ab? Hatte sie ihr nicht das Leben zerstört, di« Liebe, di« letzte, große Sehnsucht nach neuem Glück kur» vor der Erfüllung? , Der starke Nacken Bertas senkte sich. Sie ertrug den Wick dieser Lugen nicht. „Meinst Du, daß noch alles gut wprden kann? Ich glaube es nickt Oder Du mußt LÜH eilen, Marlene, Wolf- Dieter noch einmal wiederzusehen." Ihre Hände waren jetzt frei, suchten im Geldtäschchen, hielten »riefblätter, «in blaßblaues und da- große weiße des Schwagers. Harrt Petersens Ruf klang schroff» schneidend. Sein Stuhl rückte polternd zur Sette, sein Arm lag wehrend vor den au-gestreckten Frauenhänden. Die schloffen sich krampfhaft um das knisternde Papier. „Darum darf Marlene nicht lesen, wa» Wolf-Dieter geschrieben? Warum ist sie nicht mehr Dein Kind? Haben wir all« Theater gespielt? »einst Du, Marlene? Nein! Du weinst nicht. Du bist ja stärker al» wir alle. Wie tonn test Du tragen, wa» Dir geschah? — Warum hast Lu «ich damal» nicht ins Gesicht geschlagen, al» ich Lich in meiner Eifersucht belog. Es war gemein von mir. Wer bist Du, daß ich Dir das auch noch «inaesteh«? Fahr« so schnell wie möglich nach Bayern, rat« ich Dirk Du mußt «Um, der Abendzug, mit dem er gestern suhr, ist fort, aber morgen wird es wohl noch Zelt sein, wenn Lein Glaub« so groß ist." Frau Berta setzte sich erschöpft. Hatte Marlene alle» verstanden, daß sie unter Tränen lächeln konnte? Laß st« weder Furcht noch Grauen über das Letzte, Unausgesprochene fühlt«, das sie in beiden Ge sichtern las? „Mein Glaube? O Berta, das ist das Schlimmste! Und ich bin beinahe abtrünnig geworden in meinen vielen Schmerzen. Und doch weiß ich nun, daß es gleich ist, ob ich ihm heute oder morgen nachreise. Er wartet auf mich, ich gehör« ihm doch. Nun aber mußt Du dafür viele Schmer zen tragen, arme Berta!" Marlenes Hände hoben sich. Das dunkle Frauenhaupt hielt still. War je eine Hand so wunderweich zu ihr gekommen? Die süße, scheue Zärtlichkeit, konnte man ihr widerstehen? — Irgendwo klappt« ein« Tür, durch die Harri Petersen aus dem Zimmer gegangen war. „Du mußt nur Gott, die Harmonie mit dem Unend lichen begreifen lernen, Berta." „Auch wenn man unheilig ist, Marlene?" „Das sind wir alle! Aber es gibt einen Gott und der ist di« Liebe, wenn wir glauben." „Die Liebe," wiederholte Berta erschauernd und preßte das Gesicht in die ausgebreiteten Hände Marlenes. Aus Abend und Morgen wurde der dritte Tag. lieber die Regenwolken hatte das Licht gesiegt: di« Windsbraut war von den Höhen zu Tal gestiegen, und ihre wilden Lieder verrauschten im Tannengrund, der flüsternd die Arm« nach ihr ausgestreckt. Nun schlief der Wald für ein Weilchen: blühte, glühte im letzten Aufflammen. Kam die Nacht, würden wieder die Hirsche mit ihrem Schrei die Wille brechen, der Mond über die Höhen des Lande« seinen Silbermaytel breiten und die Sterne leuchten. Hirschrufe und Mondnächte! Ob, wer sie hören, fühle» müßte und wäre einsam! Müßte er nicht hingehen, hinauf, wo die Gletscher leuch tend stchen, und sein Beben zu ihren Füßen Hinwersen wie «inen achtlos rollenden Stein? Kann man atmen, schreiten, schauen und fühlen, kann man Schönheiten kosten und den Liebesruf der Tiere hören, wenn nie gelöschte Sehnsuchtt>flamm« uns Erdenmenschen verzehrt? Bist Du so stark, Wolf-Dieter, daß Du es kannst? Brauchest nur di« -and zu heben, nur den kleinen schwarzen Stahl an des toten Bruders Waffe zu lockern und wirst erlöst, stumm und ausgelöscht wie er. Was wußten die Berge von Marlen«? Wie konnte es geschehen, daß plötzlich dicht vor ihren schwarzen Abgründen «in« Uchte Gestalt stand und bittend di« Hand hob. „Tue es nicfst, Wolf-Dieter!" Wie war es möglich, daß «in Manuesarm di« erhoben« »aff« kraftlos sinken ließ, weil über dem Moosteppich «ine flammende Schrift «mporwuch»? „Sätze mich wie «in Siegel auf Leinen Arm. Denn Liebe ist stärk wie der Tod, und ihr Eifer ist fest wie die Hölle. Ihr, «ut ist feurig und »ine Ilwnm« he» Aemn," Ja! Liebe ist stärker wie der Tod. Das Siegel der Liebe unverletzbar, wenn man drei Tage und drei Nächte mit dem schwarzen Gespenst, das über Abgründen-schwebte, kämpfen koynte. Daß man trotzdem aß und trank, schlief Und märchenschöne Wege schreiten konnte, wenn nichts neben einem daherschritt wie der eigen« Schatten! Da lag irgendwo ein See. Glitt oas Licht des Tages oder das Silber der Nächt über seine Tiefe, wäre es nur ein schmerzloses Versinken und Hinabgleiten gewesen ins Wesenlose. Aber immer stand am Ufer Marlene. Immer hielt sie die Hände wehrend vor die fremde, dunkle Pforte. „Warte noch, Wolf-Dieter!^ Der väterliche Freund und Arzt in Reichenhall hatte ihn nach den ersten drei Wiedersehensstunden in die Berge von Hallthurn geschickt. In das kleine, in den Wochentagen unbenutzte Waldhaus, über dessen Giebel von fern bas weiße Haupt des Watzmanns grüßte, und Tannen, Tannen, himmelstrebende Tannen. Ein Tisch, zwei Stühle, ein Bett, eine winzige Küche und eine gedeckte Holzgalerie um das Ganze, überwuchert von rostrotem Blattwerk. „Orplid" stand in seinen, beinahe unleserlichen Schrift zeichen über der eichenen Eingangstür. „Sie dürfen jetzt nicht unter Menschen sein, lieber Pe tersen, das verstehe ich wohl. Draußen sind die Berge, von denen Hilfe kommt. Versuchen Sie es noch einmal, junger Freund! Allabendlich schicke ich Ihnen Atzung für vierund zwanzig Stunden und üoer Sonnabend und Sonntag schau' ich selber nach." „Orplid..." Drei Tage und zwei Nächte verbrachte er dort wld konnte nicht einmal über di« Sinnlostgkett des Lebens lachen.. Wandert« sich müde, kam' hungrig und durstig in das Berg- hüttlein zurück, wenn da» Licht gesunken war, und fand Tisch und Bett aufgedeckt, das Feuer im -erd angezündet und auch da» Oeflein in der einzigen Stube warm. Einmal hatte er auf dein Weg zum Lohnhof von Hall thurn di« Magd Hallen» getroffen. Sie trug Volkstracht, lacht« ihn an und wollte-das viele Geld nicht nehmen, da« er ihr in die Schürze gab. „v mei, dö» tut net not, is nur so a kloaner Weg von Reichenhall dront bis hier 'nauf." Da legte er noch «inen Schein dazu. Vielleicht war «» der letzt« Menschenmund, der ihn grüßte, vielleicht die letzte -and, die ihm «inen Dienst er- Da kam der dritte Tag. Endlos dehnten sich Vie Stunden hin. Licht streut» er aus; bunte Strahlenbündel bekränzten jeden Weg. So in Gluten untergchenl Sterben können und läch-tM den Tod grüßen, rote es di, Grd« tat. MckffttzNNg folgt.) »