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(Sonnabend- Sonntagsnummer 15 Pfg.) — Alle Postanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger u. die Geschäftsstelle nehmen Bestellungen entgegen Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- rnannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, aes Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. ------- - -- «»7 -7-77.'. VI-.' Postscheck.Kouto: «mt Dresden Nr. 1521. Gemeinde« veebandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. «4. ' " - Krieg oder sonstiger irgend weicher „ der Zeitung oder der Besürderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreise«. Unabhängige Zeitung für alle-StSitteMStadt und Land. MchtesteVerbreitungMÄlkenBvlksMckM Beilagen: Bilderwoche, Jugend u. Deutschtum, Mode mm Dq» Mm», und Heim, Landwirtschaftliche Beklage. — Dm» Friedrich May G.m.b.H.in vereinbar, alle Fürsten gleichmäßig ohne Entschädigung zu enteignen. Frage: Setzen Sie sich bei Ihrer entschiedenen Ableh - nung der entschädigungslosen Enteignung nicht in Wider spruch mit der Demokratischen Partei? Antwort: Im Gegenteil. Wenn ich für diese Enteignung wäre, würde ich die demokratische Reichstagsfraktion des avouieren, die «ine der Billigkeit entsprechende Regelung im Reichstag auf das nachdrücklichste erstrebt. Ich würde alle demokratischen und auch alle sozialdemokratischen Abgeordne ten und Minister desavouieren, die in den Ländern den be reits vollzogenen Auseinandersetzungen zu gestimmt haben. Ich würde den wahren Inhalt der Demokratie ver leugnen, der gleichbedeutend ist mit Gerechtigkeit und Ord nung. Vom Standpunkt der demokratischen Staatsoerant wortung aus gibt es für mich als Minister kein non liguet in dieser Sache, sondern nur eine klare Entscheidung, die ich gern und rückhaltlos bekenne. Zusammenstöße bei der Mahl propaganda. Berlin, 19. Juni. (Drahtb.) Am Freitag abend ist es in Großberlin mehrfach zu Reibereien zwischen Angehörigen von Rechts- und Linksparteien wegen der von den Sozial demokraten und Kommunisten betriebenen Wahlpro paganda gekommen. Am Nachmittag durchzogen die Kom munisten Charlottenburg und führten eine Karikatur des Reichspräsidenten mit sich. Das Bild erregte leb haftesten Widerspruch und auf die Beschwerden mehrerer Passanten griff schließlich die Polizei ein und beschlagnahmte die Karikatur. In der 10. Abenstunde kam es am Belle Alliance-Platz, wo das Reichsbanner eins Spendestelle für den Volksentscheid errichtet hatte, zu Reibereien zwischen Anhängern der verschiedenen politischen Richtungen. Im Verlauf dieses Geplänkels entspann sich schließlich eine Prügelei, an der Mitglieder der Rechtsparteien sowie auf der anderen Seite des Reichsbanners und des Roten Frontkämpferbundes beteiligt waren. Die Krawalle zogen sich nach und nach bis zum Blücherplatz hin, wo dann eine Radfahrerstreife und das alarmierte Ueberfallkommando der Schutzpolizei eingriffen und die Kämpfenden ausein ander brachten. Es erfolgten mehrere Zwangefeft- stellungen. Treukundgebung de» Stahlhelms für Kmdenbrrrg« Die Bundeskeitung des Stahlhelm« veröffentlicht folgende Kundgebung: Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, dankt seinem Führer in schwerer Zeit, dem Generalfeldmarschall und Reichspräsidenten Paul o. Hindenburg, daß er sich durch seinen Bries über die wider Gesetz und Moral beab sichtigte Enteignung der vormaligen Fürstenhäuser auf dem Wege de» Volksentscheids a n di« Spitz« des Kamp fes gegen die zweite Revolution und für die deutsche Zukunft gestellt hat. Der Stahlhelm steht in unerschütterlicher Treue zu dem obersten Repräsentanten des Deutschen Reiches. Alle Ver- suche und Verdächtigungen der sozialistischen und demokra tischen Internationale, dem Herrn Reichspräsidenten seine nachRechtundGewissen vorgebrachte Meinung, der er Ausdruck geben kann, wie jeder andere Staatsbürger, als ein mit seiner Stelle nicht zu vereinbarendes Vergehen auszulegen, weist eralsperfideHeuchelei zurück. In den Augen de« Stahlhelms sind jene Abgeordneten, die dem Feldmarschall unter dem Schuhe ihrer Abgeordneten-Im- munität Wortbruch vorwarfen, niederträchtige De- hlhelm, Bund der Frontsoldaten,wird sich mit r Kraft dafür einsetzen, daß dem Herrn Reichs präsidenten weder seine verfassungsmäßigen noch seine per sönliche» Rächte angetastet werden. Pa, Urteil im Perncaftler Winzer- Veracastel, IS. Juni. Im Prozeß gegen di« wegen Landfriedensbruch angeklagten Winzer wurde Freitag nacht gegen 12 Uhr folgender Urteil gefällt: 11 Angeklagte wer den freigesprochen. Die Angeklagten Roth-Zeter, Tha- nisch, Hermann Heinz und Kieren werden wegen Land- frievenrbruche« n«h 8 12S Absatz 2 der v. v. zu je S Mona« Tagesschau. * In Berlin kam es Freitag abend zu Zusammenstößen zwischen Angehörigen der Rechts- und Linksparteien wegen der von den Sozialdemokraten und Kommunisten betriebe nen Wahlpropaganda. * Die deutschen Ernähcungsminister sind am Freitag in München zu einer Konferenz zusammengetreten. Den Haupt punkt der Beratungen bildete die Kreditgewährung für die kommende Ernte. * Im Verncastlcr Winzerprozeß wurde Freitag nackt 12 Uhr das Urteil gefällt. Zwölf Angeklagte wurden frei gesprochen, die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisstra fen von 3 bis 8 Monaten. Die Bemühungen Vriands, ein Kabinett auf breitester Grundlage von den Sozialisten bis zu den Gruppen des ehe maligen Nationalen Blocks zu bilden, sind gescheitert. Her- riot hat den Auftrag zur Kabinettsbildung erhalten. * Auf der Konferenz der Kleinen Entente in Bled er klärte der rumänische Außenminister, daß Rumänien ein Bündnis mit Polen abgeschlossen habe. Zu den mit * bezeichneten Meldungen, finden die Leser Aus- si'chrliches an anderer Stelle. Auch der Reichsminister Or. Külz gegen die unmoralische Enteignung Der Reichsmlnister des Innern, Dr. Sülz, gewährte einem Vertreter des W- T. B eine Unterredung über seine Stellungnahme zum Volksentscheid, über die entschädigungs lose Enteignung der Fürstenhäuser, die folgenden Verlauf nahm: Frage: Halten Sie die gesetzliche Regelung der Aus einandersetzung zwischen den Ländern und den ehemaligen Fürstenhäusern durch ein Volksentscheidsgesetz oder durch ein von: Reichstag beschlossenes Gesetz für notwendig? Antwort: In den meisten deutschen Ländern ist eine b e - friedigende Auseinandersetzung bereits erfolgt. Nur in Preußen, in Gotha und zum Teil in Mecklenburg-Strehlitz steht eine solche noch aus. Im Hinblick auf diese noch ausstehenden Fälle hat sich allerdings die Schaffung von reichsgesetzlichen Grundlagen als unbedingte Notwendigkeit erwiesen. Das von der Reichsregierung zu diesem Zweck eingebrachte Gesetz, das vom Reickrrak bereits mit großer Mehrheit angenommen worden ist, wurde auch von der preußischen Regierung, in der bekanntlich die Sozialdemokratie stark vertreten ist, gukgeheißen. Die Reichsregierung wird, wie sie wiederholt erklärt hat, auf Annahme dieses Gesetzes auch im Reichstag dringen. Frage: Worin bestehen ihre hauptsächlichsten Beven- ken gegen die entschädigungslos« Cnteig- nung? Antwort: Die entschädigu-ngslose Enteignung, wie sie der Volksentscheid anstrebt, geht weiter als das, was die Machthaber der Revolution und die Reichsregieruna vor Erlaß der Verfassung als zulässig erklärten. Cs ist wieder holt auch von sozialdemokratischer und demokrati scher Seite aus in der Revolutionszeit mit allem Nachdruck betont worden, daß «ine Konfiskation des Vermögens der Fürsten unzuläfsigsei. Nacktem wir aber seit acht Jahren die Revolution hinter uns haben und nachdem inzwi schen in den meisten Staaten die Auseinandersetzung mit den Fürsten durch die Volksvertretungen geregelt ist, geht es nicht an, sich zu einer Maßnahme zu entscheiden, die ihrem Charakter nach revolutionär ist. Gerade weil ich fest auf dem Boden der demokratischen Republik stehe, bebaue« ich diesen Volksentscheid aufrichtig, denn ich «ünfthe, daß der heutige Staat nicht nur machhpolltifch fest -aste-t, sondern daß er moralische Eroberungen bei allen denen macht, di« Ihm innerlich noch ferafiehen. Mit derartigen Maßnahmen erreicht man das Gegenteil von moralischen Eroberungen. Ich halte di« unterschiedslos ausge sprochene entschädigungslos« Enteignung ober auch für «ine grobeUngerechti-t«it aus Gründen, di« in der Oef- sentlichkeit meines Wissens noch nicht dargekegt worden sind. Manch« Fürsten haben aus den Steuern ihres Landes yivil- listen bekommen und hatten dadurch di« Möglichkeit ihren Besitz zu vergrößern. Andere Fürsten aber haben für Kunst, Wissenschaft, Kultur« und Wohl« sahrtszwecke mehr Mittel aufgewendet, als ihnen aus der Zivilliste -Mosten, und selbst aus ihren Privatscha tullen zur Bestreitung der normalen Staatsausgewen ganz erhebliche Zuschüsse gegeben. wenn mau -les würdigt, so ist es mit den GnmdsßK« der Gerechtigkeit un ¬ ten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte MenisgeS-Jkoobv wird wegen schweren Landfriedensbruches nach 8 Abs. 2 zu einer Gefängnisstrafe von 7 Monaten und der Ange klagte Flesch zu 8 Monaten verurteilt, DK WHKstWm Velten, Alfred Geller und Peter Geller, Frey, Zimmer, August Philipps, Pohl, Schwab, Jacob- Ehbrn «Sttden wegen schweren Landfriedensbruches nach 8 ISS Ws- 2 M Tateinheit mit Vergehen gegen tz ISS Abs. 1 zu SeftiUUHM strafen von 3 Monaten verurteilt. — DK Kosten «erde» den zu Strafen verurteilten Angektayten austrkA AM dem Urteil verkündete da« Geruht den Beschlich, AH««- streckung gegen die Angeklagten Pohl, Roth-Zettw, Aha- nisch, Hermann Heinz und Kieren auf 8 Jahr» nckchBtwäh- rung auszusetzen. Oie Ernährungsmimsterkvasereu- in München. München, 18. Juni. (Drahtb.) In Wk «KWvMgs- Ministerkonferenz wurde zunächst über die Kre^bitge - Währung für die kommend« Ernte ein« llduMk S»- sprache gepflogen. Dabei wurde von mehreren Besorgnis geäußert, daß di« Setreidek^ndÄsMellWWBG spekulativ auswirken könne und aus ihr ein GetveidemvtMpa» herauswachse. Rekchelandwirtschastsmlnisttt Dt. HkMrrve gab die Versicherung, daß weder in der GettestktzarGeWM» sellschaft noch im ReichslandwirtschastsministeriuM ttWAb welche Bestrebungen bestünden, aus der GetreidehaudÄW» sellschaft ein Monopol werden zu lasten. Auluihlbff gebend sei, den Preis des Getreides tunlichst stabil M ywWki. Es wurde mitgeteilt, daß die Verschuldung der Smowikk» schäft aus Real- und Personalkrediten im Mätzz, 1SW S»t Milliarden betragen habe, dazu kommen etwa 3 Milliarde» Aufwertungsschuld und 2 Milliarden RentenKttcksMtckb schulden. Aufsehen machte die Mitteilung, daß Uvlk>d«s 2S0 Millionen, die als Kredite für die Landwirtschaft^ von ddk Golddiskontbank bereitgestellt worden seien^bistzeakoettva 120 Millionen abgegeben und in die Hände dsLandwtrta, gelangt seien. Ueber die Gründe diese« Verfolge!«« dtt Kreditgewährung teilte der ReichslandwirtschastSMirMek mit, daß tatsächlich die 280 Millionen fett Monaten itn Ber lin bereit lagen. Ls sei nicht möglich gewestn, ste bis zu dB» kreditsuchenden Landwirten heranzubringen. Es stände» auch bereits weitere Mittel zur Kreditgewährung zur Ver fügung. Die Schuld daran, daß das Geld nicht schnell ge nug an die Landwirte herankomme, liege aber nichk an der Zentrale. Wenn es aber vorkomme, daß- z. B. ein Kredit institut 6 Millionen für Kredite überwiesen, davon aber in den ganzen Monaten bis jetzt erst 340 000 Mark abgegeben und nur sechs Anträge bearbeitet worden seien, so sei das unerträglich. Die Länder sollten überall nachprüfen, wie viel Mittel ihnen zur Verfügung gestellt und wieviel davon als Kredit bereits ausgegeben worben seien. Wenn es nicht anders werde, dann sei das Reichslandwirtschaftsmintste- rium genötigt, die Kredite dahin abzugeben, wo man mit den Krediten am schnellsten arbeite. Was die Z inses Atze anlange, so sei leider festzustellen, daß die Zwischenband, vielfach auch gerade die landwirtschaftlichen Genossenschaf ten, sie zu stark erhöhe. — Der. bayrische Landwirtschafts minister Fehr betonte, daß auch bei der Rentenkreditonfialt in Berlin, an der Stelle, wo zuletzt über die Abtönung ob« Annahme der Gesuche entschieden werde, lange Verzöge- rungen entständen. Der preußische' Landwirtlfchastsminister Dr. Steiger führte aus, daß es sich für den kommenden Herbst vor allem darum handele, Milliarden'für die Be leihung der Ernte zur Verfügung zu stellen. Durch Lom bardierung allein sei dies nicht zu erreichen. Es müßten daher auch noch von anderer Seite' Erleichterungen geschaf fen werden. — Reichslandwirtschaftsminister Dr. Hasltnde regte eine periodische Wiederholung derartiger Konferenzen an. Diese Anregung wurde allerseits mit Verfall ausge nommen und Staatsrat Dr. Heidecker lud schon jetzt für die nächste Tagung nach Hamburg ein.