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Der sächsische Erzähler : 20.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192606200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260620
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-20
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.06.1926
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die Redemart: Sieg« milchen dnrchden Hak«. Damit soll gesagt werden: Der Mllchertrag richtet sich nach dem Futter. Freilich spielt das Futter in diesem Sinne eine große Rolle. Sehr empfindlich ist ». B. «ine Ziege gegen schlechtes Heu, und alle Ziegenhalter sollen bedenken, daß sie nur dann auf gut«, reichliche Milch An spruch erheben können, wenn sie diese Forde rung erfüllen können. Aber die Ziege lebt nicht von Heu allein. Wichtig ist auch der Trank, den die Ziege bekommt. Er bestehe aus Wasser und guter Kleie, und zwar Wcizenklcie. Noch besser und nicht wesentlich teurer ist Weizenschrot. Den Trank verabfolge man in lauwarmem Zustande und setze ihm eine Messer spitze Spratts Praepos zu: denn Mineralsalze braucht die Ziege nötig. Im Frühjahr und Sommer wird in der Hauptsache wohl die Griinflltterung vorherrschen: im Herbst und Winter reiche man Runkelrüben. Sehr viel hängt auch vom Stall ab: er soll geräumig, rein, hell und trocken sein. Am zweckmäßigsten streut man Torfstreu. Der Haut- und Haar pflege schenke man genügende Beachtung. Man brauche täglich Kamm und Bürste, und wenn Ungeziefer vorhanden ist, dann wasche man die Ziege mit einer 5 prozentigen Mordaxlösung (ungiftig!) und hülle sie hinterher in eine Decke. Man lasse die Ziege auch bei gutem Wetter in den Hof und gebe ihr freien ÄZcide- gang, so ost man Gelcgenl)eit dazu hat. Kl. Pferdegeschirre müssen durch öfteres Einfcttcn immer geschmeidig gehalten werden. Man ver hindert dadurch allzu frühes Brechen und bewahrt die Pferde vor Druckstellen. Bor dem Einfciten sind die Geschirre von Schweiß und Schmutz zu reinigen. Viele Landwirte glauben leider, dieses fei nicht nötig und tragen das Fett direkt aus den Schmutz aus. Ein auf solche Weise eingeseitctes Geschirr wird keinen großen Nutzen bringen. Den Schmutz entsrrnt man am besten mit einer schwachen, warmen — keiner heißen — Sala- lösung. Die Geschirrtcile werden auseinander geschnallt und dann mit einer Bürste gründlich abgcwaschcn. Sodann läßt man sie möglichst an der Lust trocknen. Wenn letzteres nicht möglich ist, vermeide man direktes Trocknen am Herd, da das Leder leicht verbrennt. Sind die Geschirre so gereinigt und getrocknet, dann fettet man sie gründlich ein. Hierzu soll man nur das beste Material nehmen. Fischtran und Talg sind bewährte und verhältnismäßig billige Mittel. Man nimmt einen Teil Talg und zwei Teile Tran in einen alten Topf, läßt sie am Feuer zusammen warm werden und fettet mit Bürste oder Lappen tüchtig ein. Das Fett darf aber nicht zu heiß oufgetragen werden. Auch ist darauf zu achten, daß dort, wo Schnallen und Schlaufen angebracht find, besonders gut gefettet wird, weil dort dos Leder am leichtesten bricht. Will man nun die Geschirre, besonders Kutschgeschirre, noch blank haben, so kann man sie, wenn das Fett ein getrocknet ist, mit Lederlack dünn llberstrrichen. Letzteres unterlasse man auf alle Fälle, wenn die Geschirre nicht gefettet sind. Nun noch einige Worte zur Behandlung der Kummetkisscn, die in manchen Gegenden auch Unterkummet genannt werden. Man fertigt diese bekanntlich aüs Leinen und Filz an. Eine gute Behandlung der Kissen ist schon deshalb am Platze, wett diese unmittelbar am Körper des Pferdes liegen und durch schlechte Behandlung leicht Druckstellen Hervorrufen. Schweiß und Schmutz werden hier ebenfalls durch öfteres Waschen entfernt. Bei Filzkisscn genügt ost schon eine gute Bürste, um die kleinen Haare zu entfernen, wodurch ein allzu frühes Hart werden verhindert wird. H. Krebbel, Hildesheim. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Unbrautbekämpfen heißt die Ernte steigern, denn das Unkraut ißt mit dem Bauern aus einer Schüttel, und zwar reichlich, es mästet sich dabei. Kurz nach der Saat erscheinen ja die Felder sauber, aber alsbald stellt sich aller hand Unkraut ein. Man sollte xu dessen Ver tilgung in stärkerem Maße die Schulkinder hcranzichen, denn sie können sich leichter bücken und eignen sich unter Aussicht ganz gut zu dieser Tätigkeit. Alles herausgerissene Un kraut aber, das euch nur den geringsten An satz von Samenbildung zr ai, muß vom Acker entfernt werden, denn sonn' es nach, faßt auch bei regnerischem Töe::er wieder Wurzel, und die Arbeit ist zum Teil venaeblich ge wesen. Beim Durchgehen einer W-e^en'chlages können auch die vom Stein-ran'. 'ömailcnen Pflanzen entfernt werden. S e ' n: 'cken im grünen Zustande an einer oul'aUensen F::Lung, die bald Heller, bald dunkler ist, dem c merk samen Auge leicht zu erkennen. Auch d - Kar toffeläcker, wie die Rübern'elder mü'stn durch gegangen werden, da wächst unter den Kar toffelstauden und zwischen den Rübcnr? i,-n ia manches Kräutlein im Verborgenen, das mch r dahin gehört und deshalb entfernt werden m.ß Schließlich sollten auch die Wiesen und Mrroen, die Eisenbahndämme, Graben- und Wegerö r er bezüglich der dort massenhaft wuchernden Un- krautpslanzcn im Auge behalten werden. Iw. Die Selbstentzündung des Heues ist er wiesen. Ihre Ursache ist in der Lebcnstätigkeit zweier mikroskopisch kleiner Lebewesen zu suchen. Das eine von diesen gehört in di« große Gruppe der Uacillns coli, der Darm schmarotzer, es stirbt aber schon bei etwa 40 Grad Wärme ab. Das andere Bakterium hingegen, das Uacillus ccilekoktor oder Heizungs bazillus genannt wird, beginnt erst bei dieser Temperatur sich voll zu entwickeln, es heizt durch seinen Stoffwechsel und die chemischen Umsetzungen gründlich »in und stirbt erst bei einer Temperatur von etwa 75 Grad ab. Beide Bakterien erzeugen demnach Wärme, wenn auch in verschieden starkem Krade, und leiten damit di« Selbstentzündung des Heues wirk sam ein. W. Die Nutzen der Regenwürmer beweisen schlagend zwei Versuche, dir nach dieser Rich tung hin gemacht worden sind. Von zwei gleich großen, gleichartigen und gleichmäßig be arbeiteten und gedüngten Feldern wurde das «ine wurmfrei gemacht, das andere aber noch mit Regenwürmern beseht. Beide Stücke wurden mit Getreide und Gemüse bestellt. Es ««schelten sich avf dem wururr«schert Sewe die Pflanzen weit kräftiger und lieferten.erhebe lich höhere Erträge als auf dem wurmfrei gemachten Schlage. Der Ertragsunterschied be trug 20°/°' mehr an Roggen, 81°/° m«hr an Bohnen, 24°/» mehr an Erbsen, 232 °/° mehr an Raps und 50 °/° mehr an Kartoffeln. Kaum glaubhaft, aber dennoch erwiesen. Die Regen würmer stiften eben erheblichen Nutzen dadurch, daß sie sür gründlich« Durchlüftung des Bodens sorgen und dem Ncgenwasser Gelegenheit geben, in tiefer« Bodenschichten «inzudringen. Dabei tritt durch die Regenwürmer niemals ein Sä-aden an den Pflanzen selbst ein. I—w. Neues aus Haus, Nüche und Neller. Das Auspolieren schwarzer Möbel mll Holz kohle. Um schwarzen Möbeln wieder eine schöne Farbe zu geben, poliert man sie folgendermaßen mit Holzkohle: Erst bestreicht man das Holz mit einer Kampferlösuug in Spiritus und unmittelbar daraus mit einem zweiten Anstrich, der aus einem Gemisch von Eiscnsulsat und.Galläpfeln besteht. Diese beiden Substanzen dringen in das Holz ein und geben ihm eine unzerstörbare echte Farbe. Ist das Holz nach diesem Verfahren trocken geworden, so reibt man die Oberfläche des Holzes zuerst mit einer Bürste ab und daraus mit fcinpulvcrijiertcr Holzkohle. Bei geschnitzten Stellen muß das Kohlcnpulvcr besonders sein angewandt werden. Das Aufträgen und Verreiben geschieht mit Hilfe eines Flanellappcns, den man abwechselnd in Leinöl und Tcrpentinspiritus taucht. Wenn diese Behandlung eine Zeitlang fortgesetzt wird, erreicht man eine schöne Farbe, wie sic durch Firnis und Lack niemals hervorgcrufcn wird. M. T. Wurst und Speck während der warmen Jahres zeit in kleinem haushalte kühl auszubccvahrcn. Man benutzt hierzu die Feuerlöcher der Zimmer öfen. Zuerst wird die Feuerung vom Ruß gereinigt. Die Flcischwarcn werden gut in Papier eingcwickelt und dann ins Feuerloch gelegt. Am besten legt man dann unter die Flcischwarcn und zwischen die einzelnen Lagen Holzstübchen, damit die Lust hindurchgehcn kann. Der Zug vom Aschenkasten wird möglichst weit aufgedreht, damit auch hier die frische Luft gut hindurchziehen kann. A. S. Iuckerschoken mit jungen Karotten. Eineinhalb Suppenteller voll Zuckerschotcn werden von den Fäden befreit, an beiden Enden abgeschnitten, gewaschen, in siedendem Wasser schnell einmal ausgekocht und abgcgossen, dann in einem Stück frischer Putter einige Minuten gedämpft und mit einem Kochlösselchen Mehl angestaubt. Nach zwei Minuten füllt man eineinhalb Schöpflöffel von dem Schotcnsud darüber, gibt eine Prise Salz, eine Prise Zucker und einen Eßlöffel scingchackte Petersilie dazu und kocht alles miteinander auf. Zwei Büschel junge Karotten hat man inzwischen geputzt, gewaschen und, falls schon größer, halbiert, sonst aber ganz in Butter und einer Prise Silz, ebensoviel Zucker und gehackter Peter silie weich gedünstet. Dann vermengt man sie mit den Zuckerschotcn und kräftigt beim Anrichten das Gemüse im Geschmack mit einem halben Teelöffel Maggi's Würze. M. A. Karamalspeise. 100 x Zucker zum Rösten, ein, reichliches halbes Liter Milch, oder halb Milch, halb Sahne, 4 Eier und 2 Eigelb, 1 Kaffelöffel voll Maizena, etwas abgcrkebene Zitrone, 100 x Zucker. Der angegebene Zucker wird in einem Pfännchen hellbraun geröstet, indem nian ihn ständig abrührt, daß sich keine Knollen bilden. Man gießt ihn alsdann in eine Puddingform und läßt durch Drehen und Wenden der Form Boden und Wände davon überziehen. Unterdessen rührt man das Kartoffelmehl mit der kalten Milch glatt und läßt dies zusammen unter ständigem Rühren auf nicht zu Hellem Feuer bis auf den Siede punkt kommen. Die Eier und die Eigelb werden mit dem übrigen Zucker darunter gerührt, ebenso die Zitrone. Die Masse wird in die Form gefüllt, zugedeckt und im Wasser bade auf kleinem Feuer etwa 40 bis 50 Minuten nur schwach gekocht. Zu starkes Kochen macht die Masse löcherig. Die Speise kann kalt, auch ebenso gut warm serviert werden. K. K.-Ech. Bienenzucht. Die praktische Verwendbarkeit eines Lchwarm- fangbeulets zeigt sich namentlich dort, wo ein Schwarm an säst unzugänglicher Stelle hängt. Solche sehen sich gern an die äußersten Astspitzen hoher Bäume an, wo auch keine Leiter angelegt werden kann. Hängt die Schwarmtraube derart, so binde man, wenn nötig, zwei Stangen zusammen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist, mache den b-v:el sest und halte denselben so unter die Traube, b'.ß tte in den osfencn Beutel hineinhängt. Hier run ein kurzer Stoß und danach ein Ruck e- - Schnur, der Beutel schließt sich mit Lcichtig- ' ' - . k.mmen nur wenige Bienen zum Auf- ' Schnur wird geöffnet, und man 'ch, '' >- bequem in die Beute oder vor Le- F . .ch der Schwarm gleich cinzichcn vcir's. K > dienen fliegen sodann vom ch' . me -^ch 7.-er geht ohne Stiche und L- i-beü- p>n kaum einige Minuten. 7>m Astgewirr v-- >- -eren Baumpartien ist der Bru:cl ellere -z- --.r >u gebrauchen, aber bei lreihimgem.-er: Sch -v-mr.-- -a sonst unzugäng lichen Stellen i't er vnuber!r'°Sch. A.H.in B. Neue Bücher. Ter deutsche Körnermaisbau. 11!' »ngen von Saatzuchtinwcltor vr. R-.ck.-.-o t r. <Landwirtschaftliche Bucker--, H,lr 2., B-rlag G. Braun, G. ni. b. H., itarlrrul,^. Preis L,80 lisl. Nach einem geschichtlichen Rückblick über die Entwicklung des deutschen slörnermaisbaus kenn zeichnet der Verfasser die natürlichen und wirt schaftlichen Grcmzcm dieser Kultur in Teutschland unter Berücksichtigung des heutigen Standes der deutschen Kvrncrmaiszüchtung und gibt inter essante Ausblicke auf dessen Zukunft. Die Schrift gibt wertvolle, neue Gesichtspunkte auf dem be sprochenen Gebiete und kann deshalb jedem Land wirt und Gärtner empfohlen werden. I>r. Ws. Zrage rmd Antwort. Sin Ratgeber für jedermann, »«diuauuaen für» die veautUwrtmia dm, »ufeage«. »er «ritzt« L«tl ier lsro»e» »atz schriftlich reantwortet »erden, da «In Abdruck all«r Snttnorten rtiunilich unnliglich Ist. De«halt mntz jed« «nlraae dt« aenaue Ldr«Il« de» ffraaesieller« enthalten. «»mttzm« Frage» »er»«« grundsätzlich nicht »«antwortet, «utzerdem ist jeder Frag, ein Au-nnri», daß sikragesteller Bezieher unsere« Vielte« ist, so. wie ein Pirtoaniett «IN so Psa. beizi,lügen. Werden mehrer« Kragen gestellt, so sind ebensoviel Borwanteile, alt Fragen ge stellt. sind, miizusenden. Im Vrieskasien werde» n»r rein land« wirtschaftliche Fragen behandelt! tn RechtSsragen oder in An gelegenheiten, die sich nicht dein Rahmen unsere« Blatte« »»passen, Kum Ausluns« nicht erteilt werden. Die Schristlettung. Frage Nr. 1. Bei kleinem dreijährigen schweren Pferde wachsen an den Borderhusen die Huswände schlecht, während die Sohle gut wächst. Die Wände sind sehr weich und spröde. Gibt es ein Mittel sür den Hornwuchs? O. F. in G. Antwort: Früher hatte sich die Girau- corne-Salbc eines französischen Tierarztes sehr gut bewährt. Ob sic noch im Handel zu haben ist, wissen wir allerdings nicht. Sie werden am besten tun, das Pferd dem Tierarzt vorzusühren, der Ihnen rin Mittel zur Anregung des Horn- wachstums verschreiben wird. Bet. Frage Nr. 2. Mein 1'/, Jahr alter Sprmigstier ist vor sechs Tagen am rechten Fuß krumm geworden und bis oben geschwollen. Rach zwei Tagen zeigte sich derselbe Zustand am linken Fuß, der ebenfalls bis zum Knie geschwollen ist. Frcßlust ist gut. Ich habe die Erkrankung im vorigen Jahr bei einem anderen Sprungstier auch beobachtet, den ich deshalb zum Schlachten ver kaufen muhte. Welches ist die Ursache, und was ist dagegen zu tun? Kr. in E. Antwort: Wahrscheinlich handelt es sich um eine rheumatische, nicht ansteckende Erkrankung. Geben Sie dem Tier Rnhe, schützen Sie es vor Zug und Kälte, und halten Sie es recht warm. Vor allem muß die Streu reichlich und trocken sein. Machen Sie um die erkrankten Füße Prießnitzsche Packungen und reiben Sie diese täglich mehrere Male mit Franzbranntwein ein. Tierarzt vr. R. Frage Nr. 3. Meine drei Jahre alte Kuh zeigt infolge lockerer Zähne ganz schlechtes Fressen. Was mache ich mit den lockeren Zähnen, da an eine Besserung bald kein Gedanke ist, zumal dieser Zustand bereits ein Jahr anhölt? Antwort: Da das Leiden schon so lange besteht, hätten Sie baldmöglichst einen Tierarzt zuzichen müssen. Ich kann Ihnen nur dringend raten, dies sofort nachzuholen. Der Tierarzt wird die losen Zähne entfernen (Sie selbst können das nicht!) und nach genauer Untersuchung seststcllen, ob eine Behandlung der übrigen Zähne noch Erfolg verspricht. Prakt. Tierarzt vr. R. Frage Nr. 4. s) Ist ein Preis von 36 virl sür einen Zentner Trockcnhefe preiswert? b) Wie viel Trockcnhcfc und Fischmehl muß ich einem 70 kg schweren Mastschwein bei Roggen- und Eerstcnschrot-Beifutter geben? W. S. in I. Antwort: Zu s): Nach der Marktnotiz , vom 1. Februar 1926 ist der Preis für 50 kg Trockcnhcse mit 25 VX1 angegeben. Es stellte sich hierbei der Preis für 1 kg verdauliches Eiweiß auf 1,18 v!vl und Siärkewert 0,73, was einer mittleren Preiswürdigkcit entspricht. In anderen Futtermitteln stellte sich damals der Preis sür das Kilogramm Eiweiß in Erdnuhmehl auf 0,60 vkvi, Rapskuchen aus 0,76 v>4, Kokoskuchen 1,29 VX1. Zu b): Mischen Sie 35 kg Gersten- oder Roggen schrot, 35 kg Weizen- oder Roggenkleie, 14 kg Fleischmehl, 14 kg Fischmehl, 2 kg Schlämm kreide, und geben Sie hiervon dem Tiere täglich mindestens 1 kg, besser noch etwas mehr. Das Gemisch wird mit den Kartoffeln aut durch gearbeitet und in Form eines kalten Breies ge geben. Wasser erhält das Tier vor dem Fressen. vr. Ws. Frage: Nr. 5. Meine sieben Wochen alten Ferkel bekamen starken Durchfall, trotzdem sie gleich abgcsetzt wurden und auch ein Durchfall pulver erhielten. Was ist hier zu tun? W. C. in C. Antwort: Durchfall kann bei Ferkeln die mannigfaltigste Ursache haben: Zu frühes Ab setzen, überfüttern, zu kaltes oder verdorbenes Futter, unsaubere Tröge, halbsaure Milch, kaltes, zugiges Lager und Stall, mangelhafte Bewegung im Freien, Bctonfußbodcn, auch Mangel an Kall im Futter. Je nach den Ursachen hat die Behand lung einzusctzen. Lassen Sic die Tiere einen Tag hungern und geben Sie dann leicht verdauliches Futter, saure oder süße, nicht halbsaure Milch und dünnen Mchltrank. Auch Teichschlamm und Grabcnaushub haben sich zuweilen bewährt, nur darf die Erde nicht von srischgedüngtem Land und der Teichschlamm nicht von Stellen herrühren, die durch Iauchezusluß verunreinigt sind. Auch Reis brei, Reiswasser tun gute Dienste. Ferner geben Sie täglich zweimal je einen Teelöffel gepulverte Kreide in dünnem Mehlbrei. Ein sehr wirksames in der Apotheke anzufertigendes Mittel ist 0,06 g Höllenstein, 15 g Gummiarabikum, 60 g Wasser, von dem drei- bis viermal täglich ein Eßlöffel voll gegeben wird. Vor allem lassen Sie täglich die Ferkel längere Zeit hinaus, damit sie sich gesund laufen und erdige Bestandteile aufnehmen können. Bei dem dauernden Eingespcrrtscin im Stall muffen ja schließlich die gesundesten Tiere er kranken. vr. Ws. Frage Nr. <>. Mein ostsriesischcs Milchschaf brachte ein gesundes Bocklamm zur Welt, welches sich gut entwickelte. Es wog nach sechs Wochen be reits 44 Pfund. Hieraus entnahmen wir, daß das Schaf genügend Milch hatte. Nachdem wir das Lamm abgcsetzt hatten, singen wir an zu melken. Zu unserem Erstaunen gab das Schaf täglich nur '/« Liter Milch. Das Euter ist gut entwickelt. Wie muß das Schaf gefüttert werden, um die Milch leistung zu steigern? P- S. in G. Antwort: Zwecks Steigerung des Milch- e> träges sind zunächst gelindabsührende Mittel zu r-cobceichen, wie Glauber» und Karlsbader Salz, bowil der Stasswechscl angeregt wird. Sodann e,c p>'-hll sich die Versttltcrung von Weizenkleie und Ottuchin im Verhältnis von 3:2. Als Gabe k mitten ein lü-, zwei lpsimb pro Tag in Frage. Falls es sich lohnen sollte, können auch größere Gaben minstiiichi werden. Durch Wcidtgang mit Ausnahme von nützlich Grünsutter wird die Milch absonderung günstig beeinflußt. vr. Bn. Frage Nr. 7. Ich beabsichtige für meinen etwa 8 Monate allen, echten Schäferhund einen Zwinger zu bauen. Bemerken möchte ich, daß der Alle IZuIendunpru an die eihriktleituiig sind «u rtHUei, «» deu «erlog 2. Beumauu tu Sieudamt». - Hund unter der Kett« sehr leidet, er» »n e.n au, entwickelte«, äußerst temveramentvolle» Tier. Da zu kommt, daß der Hund sein« Bedürfnisse weder an der Kette noch mit Maulkorb und Leine ver- richtet, sondern nur frei umherloufend, was er vor dem verschärften Erlaß über die Hundesperr« aus meinem Grundstück auch tun konnte. Kann ich nun den Zwinger auf einem mit Mauersteinen ar- pslasterten Hof anlegen, odxr ist es besser, ihn im Garten anzulegen? Jedoch ist im letzteren Falle der Hund von dem Hause weit entfernt und könnte das Haus nur ungenügend bewachen. Sch. in. B. Antwort: Unter den obwaltenden Verhält nissen wird es sich empfehlen, den Hundezwinger nicht Im Garten, sondern auf dem Hofe anzulegen. Der Raum soll möglichst groß sein, zum mindesten 8 qm Grundfläche haben. In dem mit einem wenigstens 1,50 m hohem Zaune umgebenen Raum wird eine Hütte ausgestellt. Für den Zaun verwendet man am besten kräftiges Drahtgcslecht. Der vorhandene Steinfußboden ist sehr zweckmäßig, weil er verhindert, daß der Hund Löcher in die Eide gräbt, was Hunde gern tun. Das Tier wird sich bald daran gewöhnen, sich aus dem harten Fußboden zu lösen. Ratsam ist allerdings, in eine Zwingerecke oder vor die Hütte einen Lattenrost zu legen, damit sich der Zwingerinsasse auf dem kühlen Fußboden nicht erkältet. Die Beschreibung einer größeren Zwingeranlage finden Sie in dem sür ihre Zwecke besonders zu empfehlenden Buche von Gottschalk, „Der Polizeihund". Verlag von I. Neumann-Neudamm. Preis 3 KKI. Hierin finden Sie ebenfalls alles, was Sie über Ab- richtung und Behandlung eines Schäferhundes wissen wollen. vr. H. Frage Nr. 8. Meine Katze hat seit einiger Zeit hinter dem Ohre eine kreisrunde, durch Blut und Eiter verkrustete Wunde, die sie immer wieder aufkratzt, was osfenbar stark schmerzt. Puder und Abwaschen mit Wasserstoffsuperoxyd hat bis jetzt nichts genützt. Was kann man zur Heilung der Wunde tun? H. S. in F. Antwort: Reiben Sie die wunde Stelle mehrmals täglich mit Pcrugcn ein und legen Sie zum Schutze der Wunde einen Aerband an. Bet. Frage Nr. 9. Verliert künstlicher Dünger an Wert, wenn man ihn auss Ackerland ausstreut, ohne ihn cinzueggcn, nimmt die Luft wohl einige Bestandteile aus? I. R. in N. Antwort: Alle Kalisalze, Thomasschlacke und Salpeter können ausgestreut auf der Ober fläche des Ackers tagelang liegen, ohne Verluste an Dungkrast zu erleiden. Anders das schweselsaure Ammoniak, der Leunasalpeter und der Kalkstickstosf. Diese Kunstdünger sollten möglichst bald eingeeggt oder flach untergeschält werden. Das gilt besonders aus Kalkböden bzw. auf frischgekalkten Böden. Andernfalls können beträchtliche Verluste eintrcten, die je nach Umständen verschieden stark sein können. vr. E. Frage Nr.10. Ich möchte in meinem Garten eine Kultur von Etticoree, Salat aus vsrbc 6u cspucin heranziehen. Wie verhalte ich mich hier zweckmäßig? K. A. in H. Antwort: Der Samen der Salat-Zichorie (gute Sorten sind Witloos und verbesserte bunt- blättrige Firellen) wird im Frühjahr auf ein möglichst im Herbst gedüngtes, sonniges Stück Land dünn gesät. Der Reihenabstand beträgt 25 cm. Die Pflanzen sind nach dem Aufgchen etwa auf 3 cm Entfernung zu verziehen. Die Pflege während des Sommers besteht im öfteren Hacken. Im Spätherbst werden die Wurzeln dann vorsichtig herausgenommen und die Blätter sind über die Herzblätter hinaus abzuschneiden. Die Wurzeln sind einzumieten. Je nachdem man Salat haben will, ist dann ein Teil der Wurzeln herous- zunehmen und zum Trüben zu stellen. Hierzu eignet sich für den Hausbedarf ein warmer Keller sehr gut. In einer Kiste, Tonne oder dergleichen werden die Wurzeln in Gattenerde eingepslanzt und ganz dunkel, möglichst ohne Luftzutritt, ge halten. Für eine mittlere Erdfeuchtigkeit ist regel- mäßig zu sorgen. Rz. Frage Nr. II. Von zwei Fässern mit Apfel- wein aus ein und derselben Kelterung hat der Inhalt des einen Fasses Modergcschmack. Der Wein sieht schön aus, golden und klar, und liegt noch auf der Hcse. Jedenfalls ist der modrige Ge schmack auf die Beschaffenheit des Fasses zurück, zuführen, oder was kann sonst schuld sein, und was tue ich hier? A. G. in L. Antwort: Der Modergeschmack hat aller Wahrscheinlichkeit nach seine Ursache in der Ver- schimmclung des einen Fasses, da der Wein beider Fässer aus derselben Kelterung stammt. Sonst kann nämlich auch verschimmeltes Obst in Frage kommen. Wird ein leeres Faß, welches gereinigt wurde, bis zur Füllung aus Lager genommen, so muß es vorher gründlich ausgeschweselt werden. Wahrscheinlich liegt hierin die Ursache bei dem einen Fasse. Es kommt nun für Wiederingebrauch nahme dieses Fasses darauf an, sestzustellen, wie weit der Schimmel in das Holz eingedrungen ist. Zunächst muß der Wein von der Hefe abgezogen werden, dann wird das Faß sachgemäß geöffnet, indem eine Seitenwand herausgenommen wird, und dann überzeugt man sich davon, ob durch Ausscheucrn und Ausspülen der Modergeruch voll- kommen verschwindet, zumal wenn man die Sonne und Lnft hat einwirkcn lasten. Ist der Schimmelpilz tiefer in die Dauben eingedrungen, und hat das Holz schwarzfleckig gemacht, so müssen die Stellen ausgekratzt werden, was man am Kesten einem Böttcher überläßt. Zum Schluß wird das Faß wieder ausgeschweselt, und zwar so, daß kein brennender Schwefel abtropft, also am besten mittels Schwesclschnitte, nicht mit Schwefel faden. Der nun von der Hefe abgezogene Wein muß, bevor er endgültig wieder auf Lager kommt, nochmals gelüstet und zum Schluß ebenfalls mit Schwefel schwach eingebrannt werden. Das Lüften geschieht so, daß man den Wein in dünnem Strahle öster in ein anderes Gesäß umsülli. Zum Schluß wird der Apfelwein zur Hälfte in das gereinigte Faß zurückgefüllt. eine Schwesclschnitte verbrannt, zvgespundet und das Faß etwas gerollt, damit die Schwefeldämpfe von dem Weine ausgenommen werden. Endlich süllt man den Rest hinzu und mischt nochmals. Nun läßt man den Wein einige -eit lagern, damit sich der Schweseldampf in dem Weine allmählich oxydieren und die Reinigung vollziehen kdnn. Es ist übrigens nicht in allen Fällen möglich, den Modergcschmack ganz zu entfernen. Es müßte dann zweckmäßig zu einer „Schönung" geschritten werden. vr. Ks.
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