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Der sächsische Erzähler : 20.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192606200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260620
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-20
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.06.1926
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MOMO MO Gemeinnützige Blätter für Land- und Hau-r R^UUUvN TUWG V ^K UG GU V wirtschaft, Vieh, Geflügel-, Bienen und Fischzuchi Beklage rum Sächsischen Se-ähler, Bischofswerdaer Tageblatt Verantwortlich fkir Schriftleitung: Oekonomterat Grundmann, Neudamm Natationsdxuck und Verlag Von Friedrich May, G. m. b. H.. Bischofswerda. Jeder Nachdruck auS dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom 1!). Juni 11)01) Der Gelbling, dein . der mit Recht seines eigenartigen, pfesferärügen Ge schmackes wegen so beliebt ist, erscheint bereits an moosigen Stellen in Laub- nnd Nadelwäldern. Er ist so allgemein bekannt, daß sich eine Be schreibung erübrigt, er ist auch kaum mit einem anderen Pilze zu verwechseln; denn der falsche Gelbling oder Pfifferling, mit seinem dünnen Stiel und orangerötlich gefärbten Blättern, wird auch von dem Nichtkenner als minder wertig verachtet. Auch der Steinpilz, auch Hcrrenpilz genannt, erscheint bereits im Juni zur Freude des Sammlers. In sandigen, aber doch seuchten Nadelwaldungen erscheint er in weißlicher oder auch in weißlich-gelber Färbung, weniger in gclbdunkler oder brauner Farbe. Das Fleisch der ersten Steinpilze ist eigenartig hart, der Geschmack aber desto köstlicher. Auf und neben den Stämmen alter Laub hölzer zeigt sich dann noch der rehbraune Sturm- Dachpilz, der zwar geruchlos ist, aber sehr gut schmeckt. Auch die eßbaren Scitliuge kommen an Weiden und Pappeln zum Vorschein, ebenso die Rüblinge, die gut riechen und schmecken. Bon den edleren Pilzsortcn melden such auch bereits, wenn auch nur vereinzelt, der goldgelbe Iicgcubart und der Feldchampignvn. Die Röntgenstrahlen iin Dienste der Tierheilkunde. Van I)r. mock. vck. Fleischhauer. Tie segensreiche Wirkung der Röntgenstrahlen in der Menscheuhcilkuude, die seit ihrer Entdeckung im Jahre I8üö durch W. K. Röntgen einen geradezu staunenswerten Ausstieg genommen haben, ist allgemein bekannt. Sie kann auch nicht durch die früheren Schädigungen, die teils noch auf dem Mangel an wissenschaftlicher Erfahrung, teils auf ungenügender Ausbildung beruhten, in den Schalten gestellt werden. Denn bei dem heutigen Stande der Wissenschaft ge hören Verbrennungen, wie sie sich vordem des öfteren ereigneten, zu den Seltenheiten nnd sind nm auf gröbste Fahrlässigkeit zurückznführcn. Ein hervorragender Gelehrter auf diesem Gebiete, pflegte die Röntgenstrahlen nrit einem starken Gift zu vergleichen, das — in richtigen Gaben verabreicht — seine Heilwirkung nicht verfehlt, in größeren aber gefährlich, ja sogar tödlich wirken kann. Daß nun die Röntgenstrahlen seither auch tu der Tierheilkunde ihre Anwendung gesunden haben und insbesondere in der neuesten Zeit mehr und mehr in Anwendung kommen, dürste jeden Tier- besitzer interessieren. Allerdings hat der Tierir-t erheblich größere Schwierigkeiten zu überwinden, als der Mcnjchcnarzt; denn das Tier weiß nicht, Die jungen Enten heran. Alte Erpel beste Ausbeute beim Durchforsten junger Be stände, noch andere durchstreifen nur hohe Bestände mit sandigem Untergründe und suchen hier namentlich die Ränder und Bertiesungen verlassener Kaninchen- nnd FnchSbauten ab. Und wir können sagen, daß die Lorchel überall gesunden worden ist, neun auch nicht in gleichen Mengen. Sie hat keinen typischen Standort, sie siedelt sich überall an, namentlich aber auf deil Rändern siillgelegter Kohlemnciler. In Gegenden, wo sie häuiiger anftritt, trocknet man sie und bringt sie dann in den Handel. Ans zehn Psnnd frischen Pilzen wird noch nicht ein Pfund getrocknete gewonnen. Ein wenig beachteter, bereits in größeren Mengen wachsender Pilz ist der Nelkenschwindling. Er erscheint jetzt häufig auf Wiesen, an grasigen Wegrändern, ja, man kann sagen, überall auf grasigen Plätzen, vereinzelt oder in ganzen Trupps, ost Ringe bildend. Der dünnjleischige Hut ist anfangs kegelförmig, später ausgebrestet und gebuckelt. Der Geruch ist würzig, der Geschmack angenehm. Wer ihn sammelt und srisch als Suppenpilz benutzt, erhält eine pracht volle Ergänzung zur Mittagstafel. Doch noch edlere Ware kann der Pilzsucher mit nach Hause bringen! Indische Laufenten. Von Klcffuer, Oestinghausen. (Mit Abbildung.) Die indische Lauscnte ist die rassigste und eleganteste Erscheinung unter den vielen Enten arten. Zugleich aber ist sic auch eiue vorzügliche Wirtschaflsente. Bor allem ist hier die aus gezeichnete Legeleistung der Laufentcn hervor- zuhcben, die von keiner anderen Entenart auch E annähernd erreicht wird. Sie legt sogar besser als manche Hühner. Bon einer guten Lansenle kann man immer lüo bis l7O Eier im Jahre erwarten, vorausgesetzt, daß sie ent sprechend gepflegt wird. Einzelne Tiere bringen es auch aus 200 und mehr Eier. Eine Ente, die 100 Eier legt, gilt als schlechte Legerin. Um gute Legeleistungen zu erzielen, sind Frühbruten unbedingt erforderlich. Tie früh im Jahre ge schlüpften Enten beginnen in der Regel be reits im Oktober mit dem Legen und legen bei einigermaßen warmen Stallungen den ganzen Winter hindurch. Lauseutcu brauchen keinen Auslauf aus Wasser, sie können gut laufen und sind eifrige Futtersucher. Gegen Witterungseinslüsse sind sie im allgemeinen hart, wachsen ziemlich schnell wiegen 2 tzp, Enten Itzf. Kg, schwerer sollen sie nicht werden, da sonst die Legeleistungen nachlassen. Eine eigent liche Fleischente ist die Lauscnte nicht, doch gibt sie einen sehr feinfleischigen, wohl schmeckenden Braten ab. Cie eignet sich auch vorzüglich zuKreuzungen mit Laudentcn, um er höhte Legeleistungen letzterer zn erzielen. Auffallend ist die aufrechte, steile Haltung und die schnittige Figur der Lausenten. Hier durch unterscheiden sic sich auf den ersten Blick von den anderen Enten. Wir finden die Laufentcn in drei verschiedenen Farbenschlägen: schwarze, weiße und rchfarbiga oder gescheckte. Indische Lausenten, rehfarbig. Unser Bild zeigt uns nun rehfarbige Laufculen. Der Ausdruck I Pfifferling, Gchling oder Eierpilz, „rehfarbig" ist nicht richtig; Rehe sehen anders -- -----— aus, gescheckt ist hier die richtige Bezeichnung der Färburig. Die indischen Laufentcn kamen in den wchzigcr Jahren des vorigen Jahrhunderts nach England; sie sollen von einem Schifss- tapitün ans Ostindien mitgcbracht worden sein. Wegen ihrer ausgezeichneten Legeleistungen sanden sie bald Verbreitung, auch nach Deutsch land kamen sie gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts. Das Sleisch des Waldes. Von E. Henze, Torgau. Mit dein Ende des Frühlings bzw. Beginn des Somincrs kehren auch die Pilze wieder. Kaum hat die Sonne den Waldboden erwärmt, so erscheinen auch schon die Morcheln und Lorcheln. Die Spitzmorchcl mit ihrem kegelförmigen Hute und ihrem weißen, etwa 5 em hohen Stiele kommt in den meisten Gegenden nur sehr vereinzelt vor, nnd man bezeichnet in diesen Gebieten die Speise- oder Strohlorchel als Morchel. Beide Pilze haben zuerst einen ganz verschieden geformten Hut. Während der kegelförmige Hut der Morchel aus einem längeren, weißen Stiele sitzt, ist der Hut der Lorchel un regelmäßig, höckrig-grubig, faltig und umspannt den kurzen, anfangs weißen, dann grauen Stiel vollständig, so daß der ältere Pilz ost eine saust- große Masse bildet. Beide Pilze haben aber gemeinsam ihren eigenartigen Geschmack und Geruch; sic riechen eben morchelartig. Bei beiden ist ferner das Fleisch leicht zerbrechlich Ivie dünnes Leder. Beide Pilze sind geschätzte Ware, werden aber selten in größeren Mengen gesunden. Vor der Zubereitung sind sic sorg fältig zu waschen und zn reinigen, denn namentlich die Lorchel enthält in ihrem filzigen Hute unreine Stoffe, namentlich viel Sand. Ferner ist die Lorchel, namentlich das dunkelbraun gefärbte, ältere Exemplar, vor dem Ansehen abzübrühcn; denn sic enthalten ein besonderes Gift, das durch Abbrühen entfernt wird. Bei Bergiftungs- erscheinungcn nach Lorchelgenuß handelt cs sich wohl in allen Fällen um ältere, bereits in Zer setzung übcrgcgangcne Exemplare, die auch nicht abgebrüht worden sind. Nach dem Genuß des beliebten Gerichts, Rührei mit Morcheln, dürfte wohl noch niemand Vergiftungs erscheinungen verspürt haben. Wo wächst nun die Lorchel? Die einen sagen, auf sandigen .Kulturslächcn, namentlich unter GraSbüscheln, die andern suchen sic in alten Holzschlagcn. Tic Waldarbeiter machen die baß eS bei der Nöntgenaufuahme, wenn auch nur wenige Sekunden, unbeweglich bleiben muß, sonder» ist »«leidig, widersteht den Zwangs mitteln, die man dabei anwcnden muß, um eine richtige Lagerung des Patienten zu erzielen, nnd stellt die Geduld des betreffenden Fachmannes oft auf eine recht harte Probe. Doch finden sich auch manche Hunde, die ohne Widerstand, gleich sam als wüßten sie, worauf cs ankommt, alles mit sich geschehen lasten. Auch Katzen und Affen wollen meist gar nicht den Zweck einer solchen Unterstützung emsehen und müssen erst mit List und Tücke — nötigenfalls in einen kleinen Sack eingehüllt — dazu bewogen werden, gute Miene zum bösen Spiel zn machen. Bei einer Durchleuchtung wird zwischen den Röntgenapparat bzw. die Röntgenröhre, von der die Strahlen ansgehen, und dem Leuchtschirm der Patient ausgestellt und bei verdunkeltem Zimmer durchleuchtet. Auf dein Lcuchtschirm sieht man daun die durchsichtigeren Wcichteilc als hellere und die Knochenteile und etwa vor handene Fremdköper usw. als stärkere Schatten. Um die krankhaften Veränderungen beurteilen und von den regelrechten Verhältnissen unterscheiden zn können, bedarf cS natürlich genauer Kenntnisse und hinreichender Erfahrungen. Denn ost heißt es schnell beobachten, da sonst der Patient un geduldig wird. Groß ist die Zahl der „Vicrbcinker", die vor allen in tierärztlichen Kliniken mit ver schluckten Steinen, Nadeln »sw. — ja sogar Angelhaken gehören nicht zu den Seltenheiten — zur Behandlung kommen, um nach erfolgter Durchleuchtung zur Ermittelung über Lage des betreffenden Fremdkörpers, sofort operiert zu werden. Oder cs handelt sich um kleine Knochen stücke, die versehentlich in die Luftröhre gelangt sind und Erstickungsgefahr Hervorrufen, oder um Schußverletzuugeu, die die Herausnahme der Kugeln erforderlich machen und ohne Durch leuchtung bzw. Röntgenaufnahme bisweilen recht schwer zu beurteilen sind. Des weiteren kommen Knochenbrllche aller Art usw., Geschwülste in der Bauchhöhle und im Darm, krankhafte Ver änderungen der Lungen usw. in Betracht. Während bei kleineren Tieren, z. B. Hund nnd Katze, infolge ihrer verhältnismäßig geringeren Muskulatur eiue Durchleuchtung und Röntgen aufnahme ohne weiteres gelingt, biclet die Anwendung der Röntgenstrahlen bei Groß tieren, z. B. Pferden, wesentlich mehr Schwierigkeiten, da hier die. großen Muskelmassen dem Durchgang der Strahlen erheblichen Wider stand entgegensetzen. Aus diesem Grunde ist cs begreiflich, daß in der Tierheilkunde die Anwendung der Röntgenstrahlen sich vorläufig hauptsächlich auf Kleintiere beschränkt. woran unser GLstbau krankt. VonRndokf Wenzel, Gartentcchniker, Cüstrin. Jährlich gehen unendlich viele Millionen Gvldmark für ausländisches Obst nisterer Volks wirtschaft verloren. Luxus ist das Obst nicht, sondern wegen seines hohen GeäaltS an Nähr stoffen und Vitaminen, feiner gut.» Bekömmlich keit für die Volksgesundheit geradezu unentbehrlich; cs müßte jeden Tag auf unserem Tisch sein. Solange wir nicht lernen, nus vom Genuß der Apfelsinen, Mandarinen und Bananen frei zn machen, werden wir die Einfuhr nicht ganz aus schalten können. Bedauerlich aber ist es, daß viele Millionen ins Ausland gehen für Obst, das bei uns cznch sehr gut gedeiht. Nun scheint es ja in Jahren mit guten Apfel ernten, als ob wir in Deutschland znviel des Segens hätten, da speziell der Landwirt ost kanm weiß, wo er nut hin soll, wie er für sie Absatz finden soll. Und doch werden auch in solchen Jahren ausländische Äpfel eingcführt und finden guten Absatz; soweit es sich um ameri kanische handelt, erzielen sie sogar bedeutend bessere Preise. Wie kommt dies, und wie ist dem abzuhelfen? Wir müssen da vom Ausland, besonders von Amerika, lernen, denn unser Obstbau weist ver schiedene Fehler auf. Zunächst leidet er darunter, daß wir zn viele Sorten haben. Denn früher galt derjenige als bester Ponwlogc, der den fvrtenreicysten Obstgarten hatte. Dies ist aber falsch, da es im Großhandel bedeutend leichter ist, hundert Zentner einer guten Sorte zu gutem Preise los zn werden, als einen Zentner dieser Sorte. Daher müssen nur zuerst nur wenige Sorten in größerer Anzahl pflanzen, Lage, Boden und Klima angepaßt. Bei Neuaupslauzungeu tuende man sich an die zuständige LandwirtschastSkammer, die für jede Gegend eine Anzahl empfehlens werter Obstsorten zur Anpflanzung vorsthlägt. Man muß natürlich die Slandvrtsverhältnisse genau angcbe». Ein zweiter Feister, den mau vielfach antrifft, ist der, daß jeder in seinem Gerten alle Arten vertreten haben will ohne Rücksicht auf die Verhältnisse. Jede Obstart stellt ihre be sonderen Ansprüche, so liebt der Apw! LuslseuckNig- keit, verträgt Hollen Grnndwasicrjtand, sa, sogar zeitweilige Überschwemmungen. Zweischen und Pflaumen wurzeln flach und eignen sich auch für feuchte Lagen. Die Birne bagegeu wurz'lt tiefer, kommt daher ebenso wie die Kirsche in trockenen Lagen vorwärts, ist aber gegen flachen Grund- wasserstand empfindlich. Pfirsich, Aprikosen und auch Kirschen stellen wieder besonders hohen Anspruch an den Kalkgchalt des Boden-, die ersten beiden besonders lieben etwas geschützte sonnige Lage. Alle diese Punkte müssen in Betracht gezogen werden. Ein dritter Fehler ist der, daß die meisten unserer bestellenden Obstanlagen zu eng gepflanzt find. Die Obslbäume müssen zweckmäßig so weit anseinauder stehen, daß der Boden immer noch andere Kulturen tragen kann. Man pflanze daher Buschbäume, 6 bis 8 m in der Reihe, und von Reihe zu Reihe Hochstämme und Halbstämmc, je nach Art 8 bis >2 m voneinander, bei tand- wirtschaftlichen Ilnterkulturcn wählt man auch noch «'eitere Abstände von Reibe zu Reihe. Zweck mäßig ist es hier, die Reihen genau vcn N. .en nach Süden zu setzen. Formobstbäume auf Zwerg unterlagen Pflanze man 4 bis S m, Spaliere 5 bis 6 >« auseinander. Sind alte Pflanzungen zn eng, so entferne man genügend Bäume, damit die richtigen Abstände heraus kommen. Denn vollen Ertrag, richtig ausgcreistes, schön gefärbtes Obst in guter Qualität kann man nur dann ernten, wenn jeder Zweig des Baumes Lust und Sonne hat. Daraus folgert sich ein Weiteres, der Schnitt unserer Obslbäume. Dieser ist an und für sich ein notwendiges Übel. In den ersten Jahren ist es erforderlich, um eine gesunde Krone zn erzielen, deren Zweige bis untenhin mit Frnchtholz besetzt sind, die nicht z» schlank und schwach, sind, so daß sie den Stürmen Widerstand bieten und fähig find, die Last des Obstes zn tragen. Späterhin beschränkt er sich dann auf ein AuS- lichten der Krone, so daß jeder Zweig und auch das Fruch Holz innerhalb der Krone Luft und Licht haben, auf das Eiustutzen allzu üppig Wachsendei Zweige und Schößlinge oder auf das Entfernen letzterer. Eine Selbstverständlichkeit, die aber im Obstgarten zu leicht vergessen wird, ist die Düngung. So ist der gefürchtete sogenannte Harzslnß nur aus Kalkmaugel zurückzuführeu. Es ist daher erforderlich, unsere Obstanlagen noch besser zu kalken als unsere anderen Ländereien. Auf kn — 1 pr. Morgen gebe man alle 3 bis 5 Jahre je nach Kalkgehalt des Bodens 8 bis 10 cG Kalk in Form von Atzkalk auf schwere kundige Böden, und 12 bis IS «Is roten gemahlenen Kalk auf leichte Böden. Auch liegt es nicht in der Natur der Bäume, daß Apfel und Birnen sich alle 2 bis 3 Jahre einmal aus- ruhcn nnd trotz günstiger Witterung in der Blüte nichts tragen. Diese Erscheinung ist lediglich auf einen Mangel an leichtlöslichen Nährstoffen im Boden zurückzuführcu. Denn Apfel und Birne^ soweit cS sich um Winterobst handelt, müssen ihre Früchte bis zum Abschluß der Vegetationszeit ernähren, eS ist ihnen dann schwer möglich, in der kurzen Zeit, die ihnen vor der Blüte bleibt, die notwendigen Mengen an Nährstoffen aufzunehmen, um genügend Früchte anzusetzcn. Sie setzen dann, Iven» sie nicht genügend leichtlösliche Nährstoffe vorsindeu, nicht au und sammeln Vorratsnähr- stoffe für daS nächste Jahr. Durch eine gute sachgemäße Düngung ist dies zu vermeiden. Eiue weitere Voraussetzung für ein gutes Gedeihen ist eine ordnungsgemäße Bekämpfung der Schädlinge. Regelmäßiges Kalken der Stämme bis zn den stärkeren Ästen mit Kupferkalkbrühe ist unbedingt erforderlich, da dadurch alle Larven, die in den Rissen der Baumrinde überwintern, abgetötet werben. Ferner müssen Leimringe angelegt werden gegen den Frostspanner. In Obstplantagen ist ein Bespritzen der Bäume mit Knpfcrkallvrühe in der Vegetationsperiode sehr zu empfehlen. Ferner gilt es, dann das Obst zur rechten Zeit zu ernten und in geeigneten Räumen aufzubewahrcn. Die Aufbewahrungs räume sollen dunkel sein, die Temperatur -s-2* bis -s-3» 6 betragen und die relative Luftfeuchtigkeit 60 bis 70 N>- Diese Bedingungen erfüllt am besten ein nach Norde« gelegener Keller, dessen Boden das Erdreich ist. Hier wird das Obst nach Aus sortierung aller fleckigen und beschädigten Früchte auf Regale in möglichst dünner Lagerung aus gebreitet. Für Reinlichkeit und Auslesen faulender Früchte ist Sorge zu tragen. Wie aber kommt es nun, daß das ausländische Obst bessere Preise erzielt als unser deutsches? Dies liegt au der ganzen Aufmachung und der guten Verpackung. Um hier konkurrenzfähig zu sein, ist es erforderlich, namentlich das gute Tafelobst sorgfältig nach Größe und Aussehen in I., II. und UI. Qua!not zu sortieren. In Amerika geschieht dies im Großbetrieb durch Sortiermaschinen, die pch wohl auch bei uns eiubürgern werden. Un sortiertes Taselobst auf den Markt zn bringen, lohnt sich nicht, man iiefere es dann lieber an Konservenfabriken. Über die Art der Verpackung selbst hat der „Reichsverbaud des Deutschen Garieubaue.w c. V. Berlin, Kronprinzenufer 27, genaue Richtlinien über Eiuheitspackungen her- auSgegeben. Alan wende sich zweckmäßig an diesen. Werden allo angeführten Punkte beachtet so wird der Obstbau ein lohnender Zweig nicht nur für den Gartenbau, soudern auch für die gesamte Landwirtschaft werden. Denn nur wenn die Land- wirtschast eingreist, unter Berücksichtigung aller Bedingungen, die der intensive Obstban stellt, wird es möglich sein, daS ausländische Obst, das in Deulschlaud auch gedeiht, aus dein Felde zu schlagen, unfern Bedarf selbst zu decken. Und wenn so der deutsche Gartenbau Hand in Hand mit der deutschen Landwirtschaft geht, so wird es wohl bald möglich sein, die vielen Millionen, die für ausländisches Obst heute noch ins Ausland gehen, der verarmten deutschen Volkswirtschaft zu er halten. Neues mis Stall und Hof. Da- Sterliwerdcn dcr Röhrenknochen beim Pferde ist eine Folge mangelnder Bewegung und gewissermaßen eine Bcrweichlichung inner- Halo gewiiser Grenzen. Bei stärkerer Be wegung bilden sich die Knochen feiner aus und haben festere Knochenniajse. Was beim edlen Pferde vorhanden ist, das hat sich geformt, gehalten und angepaßt an die kräftige In anspruchnahme durch den Zug dcr Bänder und Sehnen, es hält aus nnd verbleibt auch, in der Nachzucht. Troß Schlankheit ist doch Masse da, aber sie ist fester gelagert. Iir dcr Nach kommenschaft aber wird sie leicht stärker im Umfange, wenn das Fohlen bei dcr Aufzucht nur mangelhaft bewegt worden ist. Was beim gemeinen Pferde vorhanden ist, das ist durch mangelnde Bewegung erworben, cs ist ge dunsen, schwammig, und es wird in dcr Nach- zücht bleiben, besonders dann, wenn noch mangelnde Bewegung und Bcrweichlichung hin- zutrill. Wird das Fohlen aber recht kräftig bewegt, dann wird der Knochen sich ver dichten. Sz.— Bon welch u Faktoren ist ein guter Milch ertrag bei dcr Ziege abhängig? Man hört ost
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