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Der sächsische Erzähler : 20.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192606200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260620
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-20
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.06.1926
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2 Schorle Nritck beweist keineswegs Sachkenntnis. Ein wohlerzogenes Kind >6; die lieben Mamas merken, Der Fisch, den man aus hat, und das Kind in fremder gebärdig und schlagen um sich. lRaibdrua ocrdoie») Mode, daß sie die letzten Endes selbst . „Letzten Endes" Aus einem „Standpunkt zu stehen" ist sicher notwendig; man -.'--'o,----, aber nicht, zuweilen einige Schritte davon „obzugehen", :w ihn .wachend betrachten zu können. Merkwürdig, daß Kinder im Zuge nur den halben Preis be zahlen müssen, da sie meist mehr Platz als ein Erwachsener cin- uchmcn! M' Sclbsikewußtiein oac! man nicht mit Eitelkeit verwechseln. — Selbstbrwußftem fetzt d'k üevvinis der eigenen Schwächen voraus, Eitelkeit deren Vk-leugnung Eine Mutter vermag sich sür ihre Kinder big zur Grenze dec Möglichen auszuopscrn, aber sic angemessen aus Reisen zu beschäfti gen, das vermag sie nicht! Es gibt noch immer Mütter, die in dem seligen Wohn besangen ind, daß nur die Kinder anderer Mütter ungezogen seien! seinem gewohnten Element gerissen Umgebung benehmen sich gleich un- Kinder aus Reisen sind lebendige Zeugnisse für die Erziehungs kunst ihrer Eltern. Eine „Meinung" kann sich jeder aneignen. Aker Menschen mit Gesinnung sind selten. Hans Weber. fällt überall aus, aber, das mögen nur angenehm! I. Ada m s. Eitle- Menschen fehlt jeder Humor. Sie nehmen sich selbst zu ! ernll lbellenkalls sink sie witzig. Wir beklagen uns viel über die Menschen am Narrenseil führe und sic von der Wortmode am Narrenscil geführt, so denken wir uns dabei schlechthin einen geistlosen Menschen und schließen dabei uns selbst und alle Anwesenden, als Geistige, aus. Und doch unterwirft sich der Geistige, der Schriftsteller, auch einer Modegöttin, der Wortinode. Sie tritt nicht so deutlich sichtbar in Erscheinung wie die Anzug mode; sie nähert sich uns sehr vorsichtig, um sich langsam immer breiter zu machen. Erst dann, wenn sie schlechtweg die Herrschaft vollständig in der Hand hat, bemerken wir sic. Schlagen wir heute irgendeine Zeitschrift oder Zeitung auf, so stolpern wir über drei Worte, die ich auch im oben Geschriebenen schon angcwendet habe: „Letzten Endes, schlechthin, schlechtweg." Es ist oft nicht zu begreifen, wie sich auch die Besten ihre Manuskripte mit diesen schauder haften Worten versclfandeln. Ohne es zu wissen, werden sie von der Wortmode am Narrenscil geführt. „Letzten Endes" ist natürlich ein Unsinn, genau wie ein „runder Kreis." Wenn ich schon etwas schreibe, so habe ich die Pflicht, es jo gut wie möglich zu schreiben oder zu sagen und nicht „schlechthin."' „Schlechthin" kann jeder auch „schlechtweg" lieber für sich behalten. Natürlich stehen uns alle Wörter des Lexikons zur Ver fügung. Wir müssen uns aber vor jeder Manie hüten und die Anwendung von schlechthin, schlechtweg, auch schlechter dings ist letzten Endes zu einer Manie geworden. Die Mode göttin respektiert also auch ein weißes Haupt nicht. Hüten wir uns vor ihrem Narrenseil. Wortrnoden Von Antonie Rhan. Notizen. Mancher Leute Tragik besteht darin, daß sie komisch wirken. Kufterd beeren. Die erste Ernte Irischer Werderscher Erdbeeren hat in diesen Tagen zur Einrichtung eines regelmäßigen Transportes dieser leichtverderblichen Früchte mit Kem Großslugzeug der Deutschen Lust-Hansa nach Dänemark geführt. So wurden an einem Tage etwa KOO Kilogr. in Ulk) Körben verladen, die sür Kopenhagen bc- eine große Filiale der väter- ine Frau aber — und dabei leise ihre schmale Hand — wollte er sich noch aus die deutsche« Heimat mitnehmen. Und Ruth lächelte ihm «M>md in die Augen . . . So kam es, daß aus dem Doppelselbstmord schließlich M» Wr oergnüyte Doppelhochzeit wurde. Kind auf Meisen. (Randglossen zur Ferienzeit.) (Nachdruck verbalen ) Bitteres Motta: Wozu sich die wenigsten Mütter eignen zur Erziehung der eignen Kinder! Man schiebt die Haut mit dem dazu geeigneten Instrument zurück, das nicht aus Metall sein sollte, wie es auch nicht ratsam ist, die Haut um das Nagelbrett abzuschneiden. Hier auf werden die Nägel poliert, jedoch nicht zu sehr, die Zeiten zu hohen Glanzes sind vorbei. Noch ein Wort über die Haltung. Hängende Schultern sind niemals schön. Armübungen, Spazierengehen mit zu rückgepreßten Schultern, einen Stock unter den Armen durch gezogen, sowie Schwimmen werden diesem liebel abhelfen. Man kann sich leicht dazu erziehen, ein wenig an sein Aus sehen zu denken, denn schön sein — welches weibliche Wesen möchte das nicht? Hier ist auch noch ein Wort zu sagen über die älteren Da men. Sie klagen oft, daß es nichts fertig sür sic zu kaufen gäbe — das sollte sie jedoch niemals dazu verleiten, sich Mode-Erzeugnisse ausreden zu lassen, die ihrem Alter nicht entsprechen. Eine alte Dame in weißen Haaren mit kurzen Acrmeln wirkt selten gut. Wenn eines der führenden Häu ser sich entschließen könnte, eine Abteilung für ältere Damen einzuführen, so würde sich dies sicher bezahlt machen. Schönheitspflege. Wohl manche Frau mag sich schon gewünscht haben, von der Natur bejjer rwi 'chönen Armen bedacht worden zu sein; manche freilich mach: d-en Eindruck, als ob sie den Mangel nicht fühlt. Sie ner: den häßlichen Ellenbogen ja nur — bei den anderen. Denneck. -ft xs wunderbar, daß ihr dadurch nicht der Einfall komm:, nre eigenen zu prüfen. Wenn wir alle mit runden, weißen Armen und seidiger Haut geschaffen wären, das Auge wurde ne-mu:axe Feste feiern können. Da es nun aber einmal nicht je ist, st stll'-en wir wenigstens dar auf sinnen, Abhilfe zu schassen, io weit das möglich ist. Wer in den heißen Sernmencacn Tennis gespielt hat ohne Hut und in Kleidern, die die Arme ireiließen, der muß etwas tun, um seine Haut wieder in Ordnung zu bringen. Und wer knochige Ellenbogen har mit braune. Haut, die nach einem Oelbad schreien, der sollte nick- stumen. st-nen dies zu gewähren. Die Schönheitspflege kostet weiug.r GE.d c _ Zeit. Mit einmaliger Behandlung ist nicht viel zu erre chen, wahrend bei regelmäßigen Wiederholungen der Enolg r chi aueble'- ben wird. Wer rauhe Haut an den Händen und Arrwn hat, sollte sie zunächst in einem warmen Bed mst milder Seife und Mandelkleic gut reinigen. Daraus mit warmem Oliven- oder Mandelöl fest einreiben mit besonderer Berück sichtigung der Ellenbogen. Auch sür die Näoe! ist bas Oel gut, weil cs verhindert, daß sie durch Auslrocknen brüchig werden. Den cinreibcnden Händen wird das Oel ebemolls gut bekommen; es ersetzt das durch häufiges Weichen ver- lorengegangcne Fett der Haut. Das Oel muß in die Haut massiert werden, das gibt gleichzeitig eine Beruhigung der Nerven in unseren Tagen der Ueberanstrengung. Der Ellen bogen kann ruhig mindestens jeden zweiten Tag mit Coid- Eream cingcriebcn werden. Schöne Hände — wer möchte sie nicht haben? Kluge Leute wollen den Charakter des Men schen aus seiner Hand lesen können, so gut wie ander aus dem Ausdruck der Augen, und cs ist nicht einzusehen, warum sich nicht in der Hand Eigenschaften ausdrücken sollten, die über schön und unschön hinaus in das tiefere Wesen eines Menschen führen. Jcdensalls kann eine Hand Sympathie e wecken oder — das Gegenteil. Die Handpslcge ist beinahe Allgemeingut geworden, und doch gibt es immer noch manches zu erinnern. Obst- und andere Flecke entfernt man mit Zitronensaft oder Bimsstein; doch ist bei Obstjlccken zu beachten, daß zunächst keine Seife angewandt werden Vers, weil sonst die Obstsäure erst recht in die Haut einzicht. Den Nägeln gebe man eine runde Form; man tut gut, sie zu seilen, da sie sonst leicht brechen. Mv Frau im GprichVort der Balkan- vittker. (Nachdruck verboten.) Me eigenartige Zwitterstellung der Frau aus dein Balkan, die zwischen ritterlicher europäischer Verehrung und orientalischer Nichtachtung hin- und hcrschwankt, wird am schärssten durch den Sprichwörterschatz der Südslaoen beleuchtet. In den zahllosen Sätzen der Volksweishcit, über die die Bauern der Balkaninsel in ihrer schlagkräftigen und zugleich dichterisch geschmückten Ausdrucks weise verfügen, spielen Weib und Ehe die Hauptrolle. Viele dieser Worte sprechen die Geringschätzung kurz und hart aus, so heißt es: „Der Mann ist der Kopf, das Weib ist das Grab", d. h. das, wo rauf er Herumtritt, oder: „Ein Mann ist mehr wert als zehn Wei ber". Um zu zeigen, wie hoch der Mann stets über der Frau steht, sagt man: „Der Mann auf dem Wandschrank, die Frau aus dem Sessel". Aber trotz der Geringschätzung der Frau erkennt man doch wil lig den Segen des Heims an, der durch weibliche Arbeit geschaffen wird: „Im Haus regiert die Frau". „Der Mann ist da, uni die Welt, das Weib, um das Haus zu lenken." „Das Haus steht nicht auf der Erde, sondern auf den, Weibe." „Ein gutes Weib der Ruhm des Mannes." „Kein Schatz so viel wert, als ein tüchtiges Weib." Ohne Frau gilt dem Manne das schönste Heim kalt und häß lich: „Allein kann der Mann auch nicht ins Paradies." — „Ein Mann ohne Weib, wie eine Stube ohne Wand." Aber auch die Frau ist nichts, ohne ihre stärkere Hälfte; nur in der Ehe findet sie ihr Heil: „Besser ist cs, des widrigsten Mannes Weib zu hei ßen, als des besten Bruders Schwester." „Die Frau ist die beste Freundin, die klügste Beraterin, das höchste Gut des Mannes." Aber schlimm ist es, wenn sie herrscht in Haus und Hos: „Wo das Weib die Hosen anzicht, der Mann aber den Unterrock, ach und wehe dann über beide und über das Haus." Und damit sind wir bei dem schier endlosen Kapitel der bösen Weiber, in dessen Behand lung das südslavische Sprichwort unerschöpflich ist. Immer wird der alte Volksheld Marko gebeten, die schlimmen Frauen zu züchti gen und zu ermahnen. Leider wird das Mädchen in der Ehe meist so ganz anders, wie cs als liebliches Brüutchen schien: „So lange sie bei der Mut ter weilt, ist sie sanfter als ein Schäfchen; kaum aber ist sie beim Manne, so streckt sic eine ellenlange Zunge heraus." Schwatzhaftig keit ist ihr angeboren. In einem modernen Schcrzgcspräch heißt cs: „Wir brauchen keinen Telegraphen, solange unsere Weiber leben", und als schwerstes Ucbcl bezeichnet man: „Ein Hungerjahr und ein kläffendes Weib." Gar schwer ist cs, den Charakter einer Frau zu erraten: „Das Weib ist keine Blume, daß du an ihr riechst und ihre Art erkennst". Man soll keine schöne Frau nehmen: „Ein schönes Weib und starker Wein, zwei süße Gifte", dagegen: „Ein häßliches Weib, die beste Hausfrau". Nie soll man die Frauen loben, sonst werden sie überinütig: „Wer das Weib schmäht, ölt sein Kraut, wer aber das Weib lobt, der versengt sich selber den Bart." Bei manchem Ehemann trifft es zu, daß ihm daheim ein größeres Uebel droht, als im Kriege. Doch weiß der ftidslavischc Volksmund ein probates Mittel gegen die schlimmen Weiber zu empfehlen: den Stock. „Der Wein ist zum Trinken, die Weiber sind zum Prügeln da", und: „Wer sein Weib nicht schlägt, der ist kein Mann." Aber das Recht der Züchtigung hat auf dem Balkan nur der Mann an seiner eigenen Frau; fremde Frauen zu schlagen ist schimpflich und ehrlos: „An Weibern und an Kindern vergreift sich ein Held nicht." „Wer ein Weib tötet, dessen Ehe geht spurlos zugrunde." Es leuchten durch alle Derbheit und Roheit der Sprichwörter doch die Strahlen echter Liebe und die Freude des Volkes am Wort spiel. Es findet sich in der südslavischcn Volksweishcit auch das schöne Wort: „Das Weib gestorben, das Heim entwurzelt." In der jiW Von! D ekegai arlen. Wiris gezciä zuhcbi mrr a besser Lause im Ic sprech, es au die 10 gute! iinbcdi scblüpj reist bei e ganzer La Wasser Futter fie im wachse wiegen I Hs sie ub sonst d nachlas liche ? Laufen gibt seinslei schmeck Sie e vorzügl mit La höhte letzterer Aus ausrcch! und dir der La durch i sich aus Blick anderen Wir fit Laufen! verschi Farben schwarzc und r oder ( Unser L uns um „rehfarb ans, gej der Für Die sechziger nach E tapitän Wegen sanden ' land ka Jahrhun r Mit Beginn wieder, erwärmt und Loi kcgclförn 5 em hol; nur sehr diesen O Mcorchel. verschied, kegclsörir weißen ( regelnräß den kurzc vvllständi große M gemeinsa Geruch; beiden is wie düm Ware, w gesunden, saftig zur die Lorch, Stosse, n Lorchel, r allere Ex, denn sic durch Abb erscheinun wohl in e setzung i nicht abgc des bclici dürste t erscheinun Wo w, auf sandi Grasbüsch Holzjchlag stimmt waren und nach ^stündigem Flug vollkommen frisch Dänischen Hauptstadt zum Verkauf gelangten. Cs ist erfreulich, zu beobachten, wie der am relativ billigen Lustfrachtoerkchr am meisten interessierte Kaufmann von der Mög- lichkeit der Schnellbcsörderung namentlich im internationalen Schnellverkehr von Land zu Land in wachsendem Maße Gebrauch macht. In den beiden Monaten der Wiederaufnahme des regelmä. ßigcn Strcckcnbetriebes der Deutschen Lust-Hansa ist z. B. der Blmncntransport von Holland nach Berlin zu einer ständigen Ein- Achtung geworden. Die frischen Blumen werden von hier mit den Anschluß-Flugzeugen nach andere» größeren deutschen Städten, z. B. Chemnitz, Breslau, Danzig, Stettin wcitergesandt. Da einer der leitenden Gesichtspunkte der Lust Hansa bei der Erzielung der Wirtschaftlichkeit im Lustverkchr die Ausgestaltung der Frachlbcjördernng mit dem Flugzeug ist, sind die sich mehren den Beispiele jeder Verwendung im Frachtverkehr als ein günstiges Zcichcn der Entwicklung des Luftverkehrs nnzusehcn. Kür die Küche. Gedämpfte kalbsnicrenschnillen. Nachdem die Niere von jedem Fett befreit ist, wird sie in sehr dünne Scheibchen geschnitten, die in eine Pfanne mit heißer Butter gelegt werden. Pfeffer und Salz, etwas feingehacktc Petersilie und Zwiebeln und nach Belie ben scingcschniltcnc Pilze werden hinzugefügt und die Scheibchen auf starken, Feuer schnell fertig gebraten. Zuletzt wird etwas Mehl darüber gestäubt und die Sauce mit Zitrone und etwas Weißwein abgeschmcckt. Rosengelce. Zwei Hände Rosenblätter werden mit Liter kochendem Wasser begossen und Stunde fest zugedeckt. Dann be reitet man itc Liter Weingclee von Weißwein, Zucker und 20 Gr. roter und 10 Gramm weißer Gelatine, gibt das Blütenwasscr hinzu und läßt die Flüssigkeit durch ein Mulltuch lausen. Dann läßt man das Gelee in einer Kristallschale erstarren und steckt in die Mitte der Schüssel eine schöne dunkelrotc Rose. Kürbispaslele. Den Kürbis schälen, das Fleisch in Stücke chneiden und mit etwas Wasser und Salz zerkochen, durch ein Sieb (reichen und die Masse erkalten lassen. Eine Tasse Kürbisbrci, Tasse Zucker, 2 ganze Eier, 1 Teelöffel voll Zimt, je Tee löffel voll feinem Ingwer, Nelken und etwa Tasse Milch bilden die Zutaten. Man fügt zum Kllrbisbrei den Zucker, die Gewürze, die gut geschlagenen Eier und zuletzt die Milch und gibt den Brei in den mit acr ungcbackcnen Kruste ausgekleidetcn Teller und bäck! die Pastete vraun. Die Praktische Hausfrau. Das Putzen von Silber. Einen Tisch richtig bis ins kleinste zu decken, ist gar nicht so leicht. Es gibt eine große Anzahl von Hausjrnnen, die diese Vor bereitung zu den kleinen oder größeren Gesellschaften des Winters nicht ungeübten Händen überlasten, sondern sie selbst mit großer Sorgfalt aussllhren, die besonders auch das Silber, oft Erbstücke in selten schönen Formen, mit wahrer Liebe zu diesen Festlichkeiten putzen. Um das schöne Gerät zu schonen, wird cs in gut verschlosse nen Schränken sorglich nusbewahrt, mit weichem Scidcnpapicr nm hüllt, und von Generation zn Generation ist es immer mir zu dem selben Zweck ans Licht geholt, die -Gasttasel strahlend zu schmücken. Gegenstände, wie Teekannen, Tccbrettcr, die beim Gebrauch nicht mit Fett in Berührung kommen, werden mit einem weichen Fla- ncllnppcn, der in Spiritns und etwas Silberpntzpulvcr getaucht ist, eingcricben und mit einen, weichen Leder oder Policrtnch so lange nachgcricben, bis ein hochfeiner Glanz entsteht. Man kann ans diese Weise auch die Bestecke putzen, wein, man nicht vorzicht, diese mit starken, Seiscnwasser zn reinigen, das man recht heiß aus aus gelöster grüner oder weißer Seife herstellt, indem man mit einem Drahtbesen die Seife so lange schlägt, bis ein starker Schaum ent steht. Mit einer weichen Bürste bürstet man die Gabeln, Lössel und dcrgl. gut ab und trocknet die Silbersachen direkt ans dem Seiscnwasser mit einen, weichen, reinen Tuche ab. Wenn dieses Abtrocknen gründlich gemacht wird, erhält das Silber einen schönen, weichen Glanz, und die Hausfrau spart sich viele Arbeit, da Silber- piitzpnlner sich leicht in etwaige Vertiefungen festsetzt, oft nur mit Mühe wieder cntsernt werden kann. Messer dürfen nie in heißes W ister gelegt werden, es lösen sich dadurch die Hcstc von den Klin gen. Verzierungen, in denen Silberputzpnlver hasten geblieben ist, find mit einer Silbcrbürste auszubürsten, und zwar so lange, bis die Bürste ganz trocken geworden ist, damit keine Spuren zurück bleiben. Daraus wird noch mit einem weichen Leder oder Polier tuch gründlich nnchgerieben, damit das ganze Silberzeug wie neu erscheint. Sollten schwarze Flecken im Laufe der Zeit entstanden sein aus dem einen oder den, anderen Stück, so behandele man die selben vorsichtig mit einem in Salmiak getauchten weichen Lappen und reibe so lange, bis dieselben verschwunden sind. Küchenzettel. lllontag: Rindfleisch mit Nudeln. Dienstag: Wiegebraten mit Kartoffel- und Staudensalcn Mittwoch: Erbssuppe mit «pcck, Quark-Auflauf.*) Donnerstag: Thüringer Topsbraten mit Kartofselklößcn, Back pflaumen. Freitag: Grüne Suppe, Schellfisch mit Sensbutter mid Sakzkar- tosscln. Sonnabend: Kartoffelmus mit Bratwurst, Staudensalat. Sonntag: Tomatcnsnppc, Rinderbraten mit Grießklößen, Sta- chclbecrgrützc.**) *) Quark-Auflauf. Gut und sättigend. Zutaten: ein Pfund Quark, drei Eßlöffel Zucker, drei Eßlöffel geriebene Sem mel, drei Eßlöffel Mehl, sechs Teile Einback, zwei Eier, ein Viertel liter Milch, Zitroncnsä)alc, Korinthen, einige bittere Mandeln, et was Butter. — Den Quark verrührt man mit einem Teelöffel Salz, der geriebenen Semmel und dem Mehl. Den Einback, möglichst altbacken, schneidet man so dünn wie möglich in Scheiben. Dann trcut man eine mit Butter nusgcstrichenc Auflauf-Form nut gerie bener Senimel aus, legt zu unlcrst eine Schicht Einbackscheiben hin ein", darauf eine Schicht Quarkmasse, streut darauf Zitronenschale, Korinthen und wenige gewiegte bittere Mandeln und belegt diese Schicht mit einigen Butterflöckchen. Danach kommt eine Schicht Ein- backschciben und so füllt man die Form schichtweise, bis die Zuraten alle sind. Obenauf sollen einige Scheiben Einback so liegen, daß dazwischen die Quarkmasse zu sehen ist. Dann verquirlt man die Eier init der Milch, gießt das obenauf, legt noch einige Butterslöck- chcn dazu und läßt nun den Auslauf, hochgestellt, in gut geheizter Röhre drciviertel Stunde backen. Mit Zucker bestreut, trägt man diese seine Ouarkspeisc warm in der Form auf. — Für vier oder üns Personen. ") S t a chc l b e c r g r ü tz c. Zutaten: Ein Pfund unreife Stachelbeeren, ein halbes Pfund Zucker, etwas Zitronenschale, ünszchn Stück süße Mandeln, lOO Gramm (eine Obertasse) Mon damin oder Rcismehl, knapp ein Liter Wasser. Die von Blüten und Stielen befreiten, gewaschenen Stachelbeeren läßt man In dem Wasser weich kochen und schlägt sic danach durch ein Sieb. Zu dem dünnen Fruchtmus tut man den Zucker, die^ringewiegtc "Zitronen- schale und die gewiegten süßen Mandeln,^ßt alles zum Kochen kommen und gießt unter fortwährendem Rühren das in einer Obertasse kaltem Wasser (von dem Liter zurückbehallen) angerührte Mondamin dazu, läßt die Masse unter beständigem Rühren bei we nig Feuer einige Minuten kochen, füllt sic in eine kalt ausgespülte Porzellanfnrm und stellt sie kalt Man bereitet diese Grütze tags vor dem Gebrauche oder wenigstens mehrere Stunden vorher zu. Vor dem Anrichten stürzt man sic und gibt Vanillesoße oder frische Milch dazu.
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