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Ä-rSWH-LrMkr frage Bolts aber, Gott sei Dank doch die erhebliche Mehrzahl unseres Vol kes, mögen sich am 20. Juni wohl klar machen, daß der, der sich zur Beteiligung an der geplanten Wegelagerei hergibt, damit dem Ansehen und der Ehre seines Vaterlandes in den Augen der Welt einen schweren Stoß versetzt und unserem wirtschaftlichen wie politischen Wiederaufstieg ein Hindernis in den Weg legt, das wir sobald nicht werden überwinden können. Der holländische Politiker Dirk van der Gracht schreibt uns zur Fürstenenteignung: «während der letzten Jahre wurden 283 deutsche An leihen in Holland untergebrachk. Holland hat auf diesem Gebiete mehr al» irgendein anderes Land getan. Jetzt zö gern die deutschen Geldgeber. Ihre Parole ist: Erst ein mal sehen, welchen Erfolg der Volksentscheid hak. Ich habe festfkellen können, daß die prominenten holländischen Wirt schaftler in dem Volksentscheid Bolschewismus sehen." * ein Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolkss chichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt.und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag von Friedrich May G.m.b.H, in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannschast, der Schulinspektion und des Hauptzollamt» zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und de» Stadtrats zu Bischofswerda Volksentscheid und Ausland. Von Herm. W. Fell. Ein Sturm der Entrüstung durchbrauste ganz Deutsch land, als kurz nach Beginn des Weltkrieges die uns damals fast unglaublich scheinende Kunde kam, daß die Regierungen der Ententestaaten unter Bruch aller bestehenden völkerrecht lichen Verträge zur Beschlagnahme des Privateigentums friedlicher, in ihrem Lande wohnender Deutscher geschritten seien. Man sprach und schrieb damals bei uns mit vollem Rechte, daß mit dieser schnöden Gewalttat gegen Wehrlose der Rechtszustand der Kulturmenschheit auf den Standpunkt des Dreißigjährigen Krieges zurückgeworsen worden sei. Nun will man durch die Verblendung eigener Volksge nossen ein noch größeres Unrecht im eigenen Lande heraufbe schwören. Ohne jeden Schein des Rechts will man einer ganzen Klasse deutscher Bürger einfach auf dem Wege eines Mehrheitsbeschlusses ihren ganzen Besitz rauben. Wir haben mehr als eine gewichtige Stimme aus dem Auslande, ge rade aus Amerika gehört, die es offen aussprach, daß die ge plante Enteignung des Privatbesitzes der deutschen Fürsten häuser um nichts besser sei als jene Beschlagnahme des deut schen Eigentums im Auslande, die immerhin noch eine, wenn auch vollkommen widerrechtliche Kriegsmaßnahme darstellte. Man sollte sich doch einmal klar machen, welchen Ein druck diese ganze Enteignungsaktton draußen in der Welt machen muß. Bei unseren Nachbarn jenseits der Vogesen freut man sich selbstverständlich hämisch darüber, denn Frankreich begrüßt natürlich alles, was geeignet ist, die Zer klüftung unseres Volkes noch unheilbarer zu machen, das mo ralische Ansehen Deutschlands immer tiefer sinken zu lassen. Außerdem müßte jedes Zutrauen zu Deutschland schwinden, wenn die Pläne der Enteigner Tatsache werden. Sehr bald und in einer für unsere notleidende Wirtschaft geradezu kata strophale Weise würde sich das auswirken. Wie soll denn ein englischer Kaufmann, ein amerikanischer Bankier es noch Iwagen, Werte in einem Lande anzulegen, dessen Rechtssicher heit jeden Augenblick von irgend einer durch wüste Agitation oufgepeitschten Massenaktton erschüttert werden kann? Ge rade di« wirtschaftlich eingestellten Kreise Englands und Amerikas sehen in dem Enteignungsfeldzug gegen das Pri- vatvcrmögen deutscher Bürger — denn das sind die Fürsten heute auch nach ausländischer Auffassung — nichts weniger als den ersten Anfang einer Bolschewtsterung Deutschlands. Dcr Bolschewismus aber ist für den Angelsachsen das Berab- llcheuungswürdigste, was4r kennt. Was das für uns bedeu- Itct, lehrt uns Rußland. Niemand vertraut dem Sowjetstaat trotz seiner ungeheuren natürlichen Reichtümer Kreittte an, stie er so notwendig braucht, well die dort herrschende ^cchtswillkür keinerlei Gewähr für die Sicherheit «gelegter Mpitalien oder gelieferter Waren geben kann. Die sowjetrussischen Blätter machen kein Hehl daraus, ^°K auch nach ihrer Anschauung die Fürstenenteignung «in Lästiger Schritt auf dem Weg« zur kvmmmckflWm Um wälzung in Deutschland ist. Die Kommunisten weü>en nicht Erraten, wieviel Sowjetgelder in ihren reich dotierten Pro- stagandafonds für den Volksentscheid geflossen find. Dl« nickst da» marxistische Evangelium etngefchworenen Deutschen Tagesschau. * Im tschechischen Landtag in Prag kam es am Sonn- abend zu einer allgemeinen Schlägerei. Der Sitzungssaal bot ein Bild größter Verwüstung. Im Erzgebirge sind Sonntag abend Wolkenbrüche nie- dcrgegangcn, die hatten. In der s - „ . . haben Gewitter mit Hagelschlag großen Schaden angerichtet. * Ein Wirbelsturm hat im Berner Jura große Verwü stungen angerichtet. Ein Kind wurde getötet und acht Per sonen schwer verletzt. Etwa 120 Menschen sind obdachlos. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- södrliches an anderer Stelle. e schwere Ileberschwemmurmen zur Folge Leipziger Gegend und in Mitteldeutschland mit Hagelschlag großen Schaden angerichtet. Wir können es nicht als berechtigt , aaschm, da» kkv-t hatten zu der Aufwertungsfrage und die «eüung gegen den Volksentscheid vonetnastder abhängig zu machen, di» ed» Zitfammauchaug sogenannten Enteignung ckke» und der Aufwerttmarfnche das den fürstlichen ymnilirn cheides verbleiben soll, untertttgt gMwa««« Entwertung wie jede» «Geve Prtoatorr 1,3 Millionen entwertet worden. Der geschädigte Auf wertungsgläubiger, Sparer und Rentner würde aber nicht nur dieses Unrecht, sondern die größte Torheit im eigen- sten Interesse begehen, wenn er dem Volksentscheid vom 20. Juni zustimmen wollte." wer beim Volksentscheid vom 20. Juul der kommenden Enteignung ollen Grundvermögens den Weg bahnt. Hilst also die letzten Ansprüche auch der hypokhekengläubiger ver nichten und so den Ansprüchen und Hoffnungen aller Auf wertungsgläubiger ein Lndx machen. Lr versündigt sich schwer an den in Not und Elend geratenen Sparern und Rentnern. »nz an- nrr sind ilturland ng, datz m oder Unsinn, nd« die r Maul- »ast ver- rdünnter rhln be» dle nütz- Boden. . Ws. , wilden in S. zu ver- solcher und an geerntet Samen bst mutz !, in dcr en sind, Zwiebeln gebracht ;en oder zwei bis imendcn hr stark t. Auch tark den noblauch >e Spro- rkt. Sie d unan- apfehlen, 'znahmen itet sein . Ws. :en sind chen am ppt. Es Regen- : Mittel, in N. n und »er nicht igel, bc- lerrichten f Regen- an diese rub oder euen zu nicht be- t gekalkt erübrigt änzliches hädlicher ten. Rz. men zu .S.in L. n besten er Kuh- mal zu zur Dcr- pfehlens» tterke in g dieser io! hier kann bis Rz. nblumen ung zu n jedem mit der siergegen in O. Tauben« ert. Je- «zeit ge- lehr wie zebunden elten zu zu de rer neue ist «ben- während es an- i. Rz. ein, der Abziehen Gärung m. Wo- ist jetzt in G. licht ge- Braun- ng des > letztere ung im och nicht en beim i irgend- l waren. Früchte ptsüchlich in Be- nen der- Ordnung hcnlcmg. hohem, ird dann iehen, so ren und ün kann ein gut ch durch ze Eisen en durch isweilen glatt ab- r wenig ei bildet Weine toss mit derlichen >, da sie . B. löst Wasser Weine sammen- anderen gefahren '. K». Reichsbanlpräsi-ent Or. Schacht aus -er Demokratischen Partei ausgetreten. Die Entwicklung der Demokratischen Partei zu einer ausgesprochenen Linkspartei hat, zum guten Teil beeinflußt von dem Anhang des Herrn Koch und der linksdemokrati schen „Weltpresse", in den letzten Jahren derartige Fort schritte gemacht, daß die Partei vor nicht zu langer Zeit be reits einige ihrer besten Köpfe einbüßte, so «. a. Professor Gerland-Jena, Schiffer-Berlin. Die mehr als zweideutige Haltung der Demokratischen Parteileitung in der Frage der Fürstenenteignung hat nun offenbar dem Faß den Boden ausgeschlagen. Aus dem de mokratischen Lager kommen überraschend viel Stimmen, dte ihr Erstaunen über die Haltung der Parteileitung ausdrük- ken. Nunmehr hat auch der Reichsbankprästderrk Dr. Schacht seinen Austritt aus der Demokratischen Partei angemeldet, und zwar wegen der Haltung, die der demokratische Partei vorstand in der Frage der Fürstenenteignung eingenommen hat. Der Entschluß des Reichsbankpräfidenben hat in poli tischen Kreisen naturgemäß außerordenttiches Aufsehen erregt, da die Austrittserklärung für die Demokratische Partei selbstverständlich einen außerordentlich schweren Schlag bedeutet. Der Schritt des Reichsbaickpräsidenten ist vor allem darauf zurückzuführen, daß nach den fett einiger Zeit in Berlin eingehenden Meldungen allein die Tatsache des kommunistisch-sozialdemokratischen Enteignongsantrages im Auslande einen sehr schlechten Eindruck hervorgerusen und die Kreditfähigkeit Deutschlands ungünstig beeinflußt hat. Der Austritt Dr. Schachts aus der Demokratischen Partei ist daher zweifellos in denselben Sinne zu bewer ten wie der vor kurzem veröffentlicht« B.r,t«f des. Reichspräsidenten v. Hindenburg. Auch in ziemlich wett linksstehenden BaNkkerkreisen wird die Haltung Schachs durchaus gEigt, da man auch dort die gleichen Erfahrungen^gemacht.Hat. Aufwertung un- Aürstenercktznung. wefiaq» «Heu sterpräfivenlen und schleuderte-An dw Plenum. Das war das ^nol zu einem ^an-akkfich e n Geheul und einem n Angriff der Kommunisten auf die Mi sah manietwa,zehn Kommunisten aus stehend, fchrüend und gesttkulierend. Als »che elngrkff und sich schützend zwischen Merbank stülte, drohte es zum erbitterten yHrMkommen. Rur der Besonnenheit des Präsidiums E^uiverdmcken, daß. die Wache verschwand und die aukdie-Obstncktioir beschränkt blieben. Am 6 Ein Aufruf der Roten Fahne. Berlin, 12. Juni. Das Zentralkomitee der Kommuni stischen Partei veröffentlicht heute in der Roten Fahne wie der einmal einen Aufruf zur Fürstenenteignung, der sich besonders durch seine scharfe Einste llumg g-hA«m die Sozialdemokraten auszeichnet. Als Anlaß! Aa- für dient die Stimmenthaltung der SozialdemokratM-Hei der gestrigen Abstimmung über das kommunistisch« MK- trauensvotum. Bezeichnend ist dabei, wie wiederum Her Vorwärts hervorgehoben hat, daß die Kommunisten hekMr Abstimmung über ihr eigenes Mißtrauensvotum rmk-M von 45 Frakttonsmitgliedern zur Stelle hatten, Än Mwcho dafür, daß diese ganze Mißtrauensfrage von vonchaMt eine Belanglosigkeit war. Trotzdem werden Ist« Sqstltt- demokraten in der Roten Fahne schwer angegriffen. Trotz' dieser offensichtlich tiefen Spaltung im Lager der Anhäuger der Fürstenenteignung glaubt die Kommunistische Partei, eine Einheitsfront des werktätigen Volkes, selbstverständkbch unter der Führung der Kommunisten, propagieren zu kön nen. Beispiellose Szenen im UMgor Parlament. Prag, 12. Juni. Der Kampf nmMe SlgrÄrzölle im Wv- ger Parlament ist zu Ende. Die Gesetzentwürfe wurden um heutigen Sonnabend in den Nachmittagsstunden im abge kürzten Verfahren in erster und zweiter Lesung nüt Unter stützung des Deutschen Bundes derLandwirte und der'Deat- schen Christlich-Sozialen Partei angenommen. Die Abstimmung und die letzten 22 Stunden des parla mentarischen Kampfes aber werden in der Geschlchbr des Parlamentarismus sämtlicher! Staaten einzig bestehen. Glich das Parlament schon in den ersten Tagen der ZülldebMe einem Kriegslager, so mußte man in'der Sitzung vom Sonn abend und der Abstimmung den Wndruck erhalten,.Nkchtiin einem Parlament, sondern in einem Jrrench ar» s zu,fein. Di« Vorgänge, die sich in der 22stündigen Sitzung, welche-sich von Freitag früh 9 Uhr bis Sonnabend 7 Uhr morgens hin zog, ereigneten, spotten jeglicher Beschreibung. Den Höhe punkt erreichten die Skandattzenen in den Abendstunden des Freitags, als im Parlwnent die Kunde von den blutigen Zusammenstößen zwischen eintzen tausend Kommu nisten und der Polizei eintraf. Die Kommunisten schritten zur rücksichtslosesten Obstruktion, wie man sie noch nicht er- lebt hat. Sie begannen ein Pfeif- und Prrlt d e ckeL- komz»rt, brültten und johlten und verlangten, der Mini sterpräsident. möge sofort im Homse erscheinen und eine Erklä rung. über diese Dorfälle am Abend ohgeben. Damit nicht genüg, sprang ein Kommunist' auf lsie Rednertribüne und griff den Redner tÄck t t ch an. Es' entstand eine fürchker- - >n den Abgeordneten, die sich Wißend Iken, und den augreifeuden Sommuni Ersch inmraoweise: Jeden Werktag abend» für dm folgend. Lag. Bezugoprelo für die Zeit eine» halben Monats: Frei tn» tzau« halbmonatlich Mk.1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich SO Pfg. Einzelnummer IS Pfg. — Me Poktanstaltrn, "wie unser» Zeitungsausträger und dl« Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Postscheck-Kovto: Amt Dresden Rr. 1521. Gemeinde. verbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. «4. 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