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D-rMMLMkr WMvWwerSaok /KAM. Einzige Tageszeitung im Amtsgerlchtsbezirk Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Sier Blatt enchillt dir amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Mannschaft, der Schulinspektton und de» Hauptzollamt» zu Bautzen, ^8^ Geschäftsstelle Bischofswerda, Allmarkt 15. — Druck und Verlag von d-« Amtsgericht», de» Finanzamtes und de» Stadtrat» zu Bischofswerda. Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 Andere» der Maemein wurde di« au» stnellen Erzeugung sollen. Sn dieser 1 die der M ' al» und Einspruch hat Genf, 24. Mai. (Dlahtb.) Di« Arbeiten des Redaktionekomi. tees der Abrüstungskonferenz sind im wesentlichen abgeschlossen. Für Dienstag nachmittag 5 Uhr ist eine Vollsitzung des Abrüstungs ausschusses ongesetzt, in-der de Broucquere feinen Bericht, der mor gen vormittag vom Redaktionskomitee genehmigt werden soll, vor legen wird. Di« erst« Tagung des Abrüstungsausschusses wird nach allgemeiner Auffassung am Mittwoch abgeschlossen werden können. Die technischen Unterausschüsse sollen ihre ArbeUen sofort aufnehmen. In der Nachmittagssitzung des Redaktionskomitees wurde über regionale und allgemeine Abrüstung gesprochen. Wäh rend Gibson (Vereinigte Staaten) den Weg von regionaler Abrü stung als den praktisch gegebenen ansah, trat Sokal (Polen) dafür ein, diesen Weg erst zu betreten» wenn sich Herausstellen sollte, daß eine allgemeine Abrüstung noch nicht durchführbar sei. Ein von Gibson und Sokal gemeinsam gestellter und vom Redaktionskomi tee angenommener Antrag beauftragt die technischen Unteraus schüsse, beide Wege in allen Einzelheiten zu untersuchen und sich insbesondere darüber auszusprechen, ob regionale Abrüstungsab kommen als eine wichtige Etappe auf dem Wege zur allgemeinen Abrüstung ins Auge gefaßt werden können, und für welche Länder solche Abkommen hauptsächlich in Frage kämen. Ein weiterer Antrag des polnischen Vertreters Sokal, der im Zusammenhang mit Artikel 16 die Schaffung «in«r besonderen Organisation an- regte, durch die ermöglicht werden soll, daß die militärisch« und wirtschaftliche Hilfeleistung zwischen bestimmten Ländern möglichst rasch wirksam werde, soll zur eventuellen Prüfung an den völker- bunbsrat weitergeleitet werden. Schließlich wurde noch ein An- trag Tecil gegen den chemischen und bakteriologischen Krieg ge nehmigt, durch den eine Reihe von Linzelsragen, wie die Umstel lung von Farbenfabriken auf die Herstellung von Giftgasen und eventuelle Gegenmaßnahmen, die Verwendung von Flugzeugen und anderen Maschinen im Gaskriege, die Wirkung der Giftgase auf Gebiet« mit dichter Bevölkerung, Gasschutzmasken und andere Schutzmittel für di« Bevölkerung, den technischen Suslchüffen zur Prüfung überwiesen werden. Der militärische Unterausschuß er- ! fielt außerdem den Auftrag, wirksam« vanktionsmittel anzugeben, die für di« strengste Einhaltung eine» internationalen Abkommen» gegen den Sa», und bakteriologischen Krieg in Betracht gezogen werden könnten. Tagesschau. * Am Alonkag abend fuhr auf dem Ofibahahof ln Mün chen ein Perfoaenzug auf eiaen anderen Perfonenzug von hinten auf. Bisher sind 27 Tote und 60 bi» 70 Schwerver letzte aus den Trümmern geborgen. * Der Stahlhelm hielt zu Pfingsten in Düsseldorf und Köln seinen 7. Reichsfrontsoldakenkag ab, an dein sich etwa 70 000 Frontsoldaten beteiligten. Die eindrucksvolle Tagung verlief ohne Störung. * An der Aommunlskentaguug in Berlin nahmen etwa 25—3V 000 Frontkämpfer teil. Zu Zwischenfällen ist es dank der umfassenden Polizeimaßnahmen nicht gekommen. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- iührliches an anderer Stelle. Schlageter-Denkrnalsweihe in Weimar. Weimar, 24. Mai. Trotz de» außerordentlich schlechten Wet ter» hatten sich zur Einweihung des Schlageter-Dcnkmals gegen 8000 Angehörige de» Werwolf» mit 280 Bannern au» ganz Deutschland eingefunden. Nach der Begrüßung durch Polizeioberst' a. D. Müller-Vrandenburg am Denkmal hielt der Bundeiführer Studienrat Kloppe-Hall« die Festrede. Di« Ramm Schlaget« und Weimar sollten «in Symbol dafür sein, daß da» deutsch« Volk* nicht allein durch Dichten und Denken groß geworden sei. Auch^ di, -«ldenhast» Tat müsse hlnzukommen. Der Redner lehnte alle"' Putscht«nd«nzen für den Werwolf ad. Der Kampf gell« feder' International«, von der wir stet werd« müßten. Di« Verbände eien noch »«in« Richtung hin parletpolttisch g«bund«n. Das Denk- mal für Schlagrtir besteht aus «ftwm «infachen Block au, Tusstein mit d«m Symbol de» «ervolfw, dem Tot-Mops und d« Inschrift »Schlaget« am 26. Mat 1M3 tm Rheinland von d«n Franzosen «schossen." Mi» der Rickxrlegung zahlrMur Kränz« fand di« Feier, di« tm strömmden Rrgen ftattfand, ltzwn »schlick. ringe« Gewicht gehabt, da nur diejenigen Völker, die eine wirklich militärische Macht darstellen, für die praktische Aus führung der Abrüstung in Frage kommen; aber diese Mächte lehnen eben di« Abrüstung ab. Vor -em Abbruch -er Genfer Abrüstungskonferenz. Der bisherige Verlauf der Genfer Verhandlungen hat die Annahme gerechtfertigt, daß alle Bemühungen, ein systematisches Programm zustande zu bringen, unter den» Widerstreben, vor allem -er französischen Delegierten, zu scheitern drohen. Wenn man sich auch infolge gegenseitiger Konzessionen schließlich über einen Wortlaut einigen dürfte, der nicht allzu sehr von dem ursprünglichen Text der Vor schläge des Völkerbundsrates abweicht, so werden doch die lies wurzelnden Gegensätze unvermeidlich dann wieder zu tage treten, sobald oer Arbeitsplan in den Unterausschüssen genau festgelegt werden soll. Es fragt sich dabei immer noch, ob es möglich ist, di« vielumkämpften Thesen über den Begriff der Abrüstung auf eine gemeinsame Forderung zu bringen. Der negative Charakter der bisherigen Verhand lungen steht unzweifelhaft fest, und so wird es wohl voraus sichtlich kommen, daß alle die erörterten Vorschläge zwar von dem guten Willen der unmittelbar an einer Entwaffnung interessierten Länder zeugen, daß aber im übrigen bei der Mehrzahl der Delegierten schließlich die Ansicht überwiegen wird, daß man sich besser mit der Krage, wie man sich nicht entwaffnet, als mit der Frage, wie man sich entwaffnet, be schäftigen werden müsse. Charakteristisch für die Haltung- nähme Englands in der ganzen Frage ist es, daß Lord Cecil bei seinem Appell zur freiwilligen Abrüstung nur von Gibson, dem Delegierten der Vereinigten Staaten, unterstützt wor den ist. Sollte man aber in England auf dem Standpunkt stehen, daß es ein Fehler ist, unter den gegenwärtigen Um ständen eine neue Konferenz abzuhalten, da man auf ihr doch den wirklichen Zweck nicht erreichen könne, so wird auch die Durchführung des Abrüstungsgedankenr um eine gar nicht näher bestimmbare Zeit hinausgeschoben werden. Sehr wesentlich ist da» Vorgehen der Vereinigten Staaten, die als erste die Initiative ergriffen hatten, und nun anschei nend durch die Genfer Erfahrungen genügend belehrt s«n werden, daß die Stundung der an Frankreich und Italien hingeg^>«nen Kredit« von oiesen Ländern hauptsächlich dazu benutzt worden ist, in überreichlichem Maße ihre bewaffnete Mackst in jeder Hinsicht zu vergrößern und zu vervollstän digen. Au« Washingtoner Kreisen verlautete ja auch be reu», daß man sich nickt viel von den Genfer Beratungen verspräche und bereits eine neue Tagung in den Bereinigten Staaten vorbereitet. Run ist gelegentlich der Verhandlungen vom deutschen Vertreter die Ansicht ausgesprochen worden, daß in Zukunst kein anderer Krieg mehr möglich sein dürfe, als ein vom Völkerbund gegen eine andere angretfende Nation geführ ter. Diese Äeußerungen der Grafen Bernstorff fanden auch die Zustimmung von England und den vereinigten Staa ten, während Frankreich ihnen eine weniger günstig« Auf nahme bereitet hat. Daß eine derartige Auffassung nur auf der Bakis einer freien Sicherheitsorganisation in die Praxis umges verden könne, Ist den Entorte-MSchten höchst un- an zu hören gewesen. Sie sind er ja gerade gewesen, die na em Kriege ein System de» UebennMtarßnnus her- ausaebildet haben, in dem st« für di« Durchsetzung imperia listischer Ziel« Heeresorganstationrn geschaffen haben, die di« i Gesamtheit des Volkes, ferner di« Gesamtheit der indu striellen Erzeugung militärischen Zwecken dienvch machen Hinsicht ist vor allem die Heerervorlag«, Koch für Frankreich ausgearbettet hatte, Giahlhelmiag in Düsseldorf. 70 000 schwarzweißrvke Frontkämpfer am Rhein. Düsseldorf, 25. Mai. Der am Sonntag stattgefundene Stahlhelmtag wurde eingeleitet durch den Aufmarsch der Ehrenkompagnie vor dem Park-Hotel, in dem der Bundes- ührer Fran- Eeldte mit anderen Führern des Stahl- helmbundes wohnt. Jubel brach in der tausendfachen Menge aus, als vor demselben Hotel, ln dem General Degoutte während der Besetzung gewohnt hatte, der Gleichschritt alter deutscher Frontsoldaten dröhnte. Am Wend fand nach alter Soldatenart der Zapfenstreich statt, ausgeführt von ünf Stahlhelmkavellen aus Oldenburg, Magdeburg, Halle, Braunschweig und Düsseldorf. Dann wurden in verschied«, nen Sälen der Stadt di« von auswärt» gekommenen Stahl- Helmkameraden begrüßt. Franz Seldte, der Bundesführer, sprach im Namen des Stahlhelms dem Rheinland« seinen Dank aus für die zähe deutsche Art, in der es die Schwere der Besatzung er- ragen habe. Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutsch land» Grenze, da» sei der Will«, mit dem der Stahlhelm nach Düsseldorf gekommen sei. Man brauche nicht zu furch en, daß an diesem St<chlh«m-Tag« am Rhein unbesonnene Grasen gesprochen würden. Di« Frontkcknpfer des Welt- kriege» hätten gelernt, nüchtern zu denken und zu schweigen, l» war «in erhebend« Bild, al» in der großen Tonhalle, in der die Hauptversammlung fiakffaud, an tausend -ahnen d« Stahlhelms, geschmückt mit frischem Grän, and umflort von der Bevölkerung und auch von den Behörden die musterhafte Ordnung, Ruhe und Geschlossenheit, der starte Ernst der alten Frontsoldaten anerkannt. Düsseldorf, 23. Mai. Der Sonntag brachte ekne wettere große Zahl von Teilnehmern zu dem 7. Reichsfrontsoldaten tag nach Düsseldorf. Die Gesamtzahl der Teilnehmer wird aus rund 70 000 geschäht. Der Tag wurde etngeleitet mit einem großen Wecken. Dann erfolgten Kranznieder legungen am Schlageter-Kreuz, am bergischen Löwen, am Kriegerdenkmal und aus dem Ehrenfriedhof. Die Haupik veranstaltung bildete die Fahnenweihe der neuen Fahnen von etwa 65 Ortsgruppen. Zu diesem Zwack versammelten sich die Stahlhelmleute in den Mittagsstunden auf den Rheinwiesen. Der Bundesführer Seldte-MaM- burg wies bei der Weihe darauf hin, daß der Stahlhelm die vaterländische Bewegung zusammenfaflen nick einen «Ak. Nach der Fahnenweihe begaben sich die Teilnehmer S» da» rechtsrheinische Düsseldorf. Am Jägerhof erfolgte RtM Wr Vorbeimarsch vor der Bundesleitung, der nahezu drei SÄ- den in Anspruch nahm. Der führte zur Großen Ausstellung, wo am Wend im Planetarium der Tag mit einer Gedkchk- nisstunde für die Gefallene« abgeschlossen wurde. iz. Di« Veranstaltung in Düsseldorf ist ohne nemrchWWe Zwischenfälle verlaufen. Die von den Kommunisten «K- kündigten Kundgebungen unterblieben infolge der strengest Polizeimaßnahmen. Der Skahlhelmtag ln Köln. Köln, 24. Mai. (Drahtb.) Der Kölner Stahlhelmtag am Pfingstmontag mußte hinter dem Massenaufgebot des Düsseldorfer Frontsoldatentages etwas zurücktreten, da die Reichsbahn außerstande war, die erforderliche Anzahl von Sonderzügen zu stellen. Um einhalb neun Uhr früh ver sammelten sich die Abordnungen mit ihren Bundesfahmn auf dem Messeplatz und rückten dann zum Neuen Markt ab, wo um zehn Uhr unter großer Anteilnahme der Bevölke rung die Stahlhelmkundgebung für das Rheinland stattsand. Bundesfübrer Franz S «l d t e - Magdeburg erklärte in seiner Ansprache, wenn der Stahlhelm heute ln Köln elage- rückt sei, so ket er nicht aufmarschiert als Truppe, soadem la dem Gedanken der Kameradschaft und ln dem Wunsch, auf Kölner Boden dem Rheinland für die gehaltene Treue Dank zu sagen, »wenn wir ln dieser Art welterarbeiten," so sagte er am Schluß, „wird es uns gelingen Boden zu fassen und zu bekunden, was nationales Denken in Deutschland heißt, wenn wir eine» Tage» da» Dlchterwort erfüllen helfen, daß eine Krone im grünen Rhein liegt und daß, wer sie hebh zur Stunde ln Aachen zam Kaiser und Herrn von Deutsch land gekrönt wird. Mögen wir zu denen gehören, die daran arbeiten, diese deutsche Krone aus den Tiefen des Rheins zu heben, um sie eines Tages Germania wieder aus das Haupt setzen zu können." Ein Trupp Kommunisten versuchte durch Zwischenrufe und Absingen der Internationale den starken Beifall zu übertönen. Ernstere Zwischenfälle konnten edoch vermieden werden. Dann erfolgte der Abmarsch zu »en Ringstraßen und ein Vorbeimarsch der Züge vor dem Bundesstmrer, der etwa eineinhalb Stunde in Anspruch nahm. Am Abend fand auf dem Sportplatz hinter dem Westbahnhof eine große öffentliche Kundgebung statt. »efch t»nng,w«ff«r I«dm Werktag abend» für den folgend. Tag. d«zug»prei» für die Jett eine» halben Monat»: Frei tn» Hau, halbmonatlich Mk. ILO, b«tm Abholen in der Gefchästistelle wöchentlich 6V Big. Einzelnummer 15 Psg. — Alle Postanstalten, **wte unsere Zettungrausträger und dl« Geschäftsstelle nehmen federzett Bestellungen entgegen. Postscheck-Skonto: Amt Dresden Nr. 1521. 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