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1 Aus Sachsen. Gemeindekammer. Dresden, IS. Mai. Am 10. Mai hielt die Gcmeindekammer ihre 19. Sitzung ab und nahm dabei zu verschiedenen Fragen von Be deutung Stellung: 1) In einer Mittelstadt besteht der körperschaftliche Sladirat lediglich aus 4 besoldeten Ratsmitglicdern. Durch einen Nachtrag zur städtischen Verfassung sollte der Stadtrat durch 7 unbesoldete Rotsmitglicder erweitert werden. Da über diese Vorlage eine Eini gung zwischen Stadtrat und Stadtverordneten nicht zustande gc- kcinincn ist, hat die Gemeindckammcr auf Anrufung der Stadtver ordneten entschieden, daß aus Zweckmäßigkeitsgründen und bei dem Umstand, daß bereits vor dem Inkrafttreten der Gemeindeordnung der Stadtrat aus 4 unbesoldeten Ratsmitglicdern und 8 aus der Gemeindcbürgerschast gewählten unbesoldeten Ratsmitglicdern be standen und sich diese Einrichtung bewährt hat, aus Grund des Eini gungsverfahrens nach 8 34 der Gem.-O. der Nachtrag zur städt. Verfassung in Form der Vorlage zn erlassen ist. 2) In einer anderen Mittelstadt herrschten zwischen dem kör perschaftlichen Stadtrat und den Stadtverordneten Meinungsver schiedenheiten über die Besetzung einer freigewordenen Beamten- stelle der Gruppe IX B. O. Die Gemeindekammer hat hierzu fest gestellt, daß im vorliegenden Falle zur Besetzung der freien Stelle ren widmete Herr Fischer ein öreisa^ze» „Gut Kö^rt" Kom mandant Völkel b«rüßte dl« Kameraden lm Namen dir Frei« willigen Feuerwehr Mschofswerda, und Herr Fischer hieß di« im Bezirk neuaufgenommenen Wehren willkommen. Branddirektor Weineck - Demitz-Thumitz überbrachte di« Glückwünsche seiner Wehr, sowie der anderen Kameraden aus dem Bezirk. Er gab seiner Freude über den herzlichen Empfang durch die Stadt und die Einwohnerschaft Ausdruck. Ueberall habe man freundlich« Gesichter gesehen. Hieran knüpfte Herr Staotrat und stellv. Bür germeister Geyer an. Die Freude der Bürger Bischofswerdas sei verständlich. Die Stadt sei stolz darauf, so viele prächtige Män- ner bei sich begrüßen zu dürfen. Sämtlichen Feuerwehrleuten brachte er ein dreifaches Hoch! — Der Herr stellv. Stadtverordne tenvorsteher Wagner feierte die Wehr als „Mädchen für alles", die immer da, wo Not an Mann sei, treu und aufopferungsvoll erscheine und Ihre wertvolle Hilfe leiste. Worte der Dankbarkeit widmete er dem Kreisvertreter Fischer, dessen großes Führer- und Organisationstalent er anerkannte. Ihm widmete er ein oreifaches Hoch! Herr Fischer dankte und teilte noch, mit, daß heute zum ersten Male die Bahnhossfeuerwehr im Zuge mitmarschiert sei. Diese habe kürzlich eine große Hebung auf dem Bahnhof während der Verkehrszeit veranstaltet. Er empfahl feder Wehr, deren Ort einen Bahnhof besitze, sich mit der Reichsbahnvcrwaltung in Ver bindung zu setzen, damit die Wehren im Falle der Not mit dem Löschwesen auf Bahnanlagen vertrcuü seien. Weitere kurze Anspra chen hielten die Kameraden H a u f e-Frankenthal und Vettcr- Oltendorf. Die Musikkorps der Fabrikfeuerwehr von Buschbeck L Hebcnstreit und der Freiw. Feuerwehr Demitz-Thumitz spielten den Friederikusmarsch so schneidig, daß die Kameraden in förmliche Begeisterung gerieten. Auch der Spielmannszug der Freiw. Feuerwehr Bischofswerda spielte mehrere Märsche. Mit einem Schlußwort und dem Wünsche „Diel Vergnügen" für den Abend beendete Bezirksleiter Fischer den Kommers. In den späten Nachmittagsstunden erfolgte der Abmarsch der verschiedenen Wehren. Stundenlang konnte man noch die Marschmusik der fortziehenden Kapellen hören. Gar mancher aber blieb noch hier und verlebte mit den Bischofswerdaern bei den Festbällen im Schützenhaus und in der „Sonne", wo die Tanzweisen der Böttcherkapelle ertön ten, einige vergnügte Stunden. Sc. hat das Feuerwehrfest in bester Harmonie seinen Abschluß gefunden. GtSIH Korsett MibG aWD^aöst, bereits grossen llmsatig angenom men hat. Der Brand ist bereits so weit vorgeschritten, daß die Treppe vollkommen verqualmt ist. Es wird Grobfeuer alar miert, Im Angriff von außen bekämpft die F. F. B. vow de» Nordostseite den Herd mit einer Hydrantenleitung über di« nie- chanisch« Leiter unter Unterstützung der Handdruckspritz«, v-m der Südoftseit« ein« Hndrantenleilung. Inzwischen trifft die Motorspritze «In und bildet mit drei Leitungen — von Südost «ine starke Leitung, von Nordost zwei schwächer« Leitungen — eine Wasserscheide. Die Rettung einer Schulklasse erfolgt mit tel» Rettungsschlauch, der durch Hakenleitergang im 2. Stockwerk angebracht wird. Nachdem der Brand erfolgreich bekämpft ist, erfolgt das ganze Halt. Die durch die herabstürzende Decke Ver letzten werden von der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz nach dem Verbandsplatz (städt. Turnhalle) gebracht. Wie also vorgesehen, wurden eine Anzahl Schulkinder im Rettungsschlauch herabgelassen und die „Verletzten" aus Tragbahren in die Turnhalle geschasst, an deren Eingang die Rote Kreuz-Fahne wehte. Die ganze liebmw wurde trotz der Behinderung durch das andrängende Publikum exakt durchgeführt und gab ein Bild feuerwehrlichcr Tüch tigkeit, die sich auch im Ernstfälle bestens bewährt hat nnd bewähren wird. Dasselbe kann man auch von der Tätigkeit der mitwirkenden Sanitätskolonne vom Roten Kreuz be richten, die unter Leitung des Kolonnenarztcs I)r. moä. Roch und des Kolonnenführers Richter arbeitete. Es waren 10 Schulkinder eingelicfcrt worden, die leichtere oder schwerere Verletzungen, Gasvergiftung usw. erlitten haben sollten. Die verbundenen, geschienten und verpackten zehn Jungens machten am Ende einen ganz erbarmungswürdi gen Eindruck, und wir wollen hoffen, daß die Kolonne nicht einmal in die Lage kommen wird, ihre Kunst an Opfern einer wirklichen Katastrophe üben zu müssen. — Herr Komman dant Völkel und Branddirektor Boden nahmen mit Dank für die geleistete Arbeit die Prüfung der Sanitätskolonne ab. In Anschluß hieran fand eine Vorführung der an der Wesenitz stehenden kleinsten Motorspritze „Die kleine Siege rist" vor zahlreichen interessierten Feuerwehrleuten statt. Im Schützeichnussnole begann um 4 Uhr nachmittags der Bezirkskommers der Wehren des Bischofswerdaer Fencrwehrbczirks. Der Kom mersleiter, Bezirksocrbandsvorsitzcndcr u. Kreisoertretcr Fischer begrüßte die Kameraden, die sich zum zweiten Male zum Bc- zirksübungsmarsch in Bischofswerda einfanden. Der Marsch hätte freilich einen ganz anderen Charakter als die frühe ren Uebungsmärschc. Der Bezirksmarsch konnte erst am Sonntag vorgenommen werden, denn bei den jetzt sich häufenden Bränden könne es niemand verantworten, so lange die ganze Umgebung von Bischofswerda von sämtlichen Wehren zu entblößen. Herr Fischer begrüßte dann die Vertreter der Stadt und des Stadtoer- ordnetenkollcgiums Bischofswerda, sowie der umliegenden Gemein den, die Herren Branddirektoren von Großenhain und Ottendorf bei Pirna, sowie die Kameraden aus dem Kamenzer Bezirk. Er hoffte, daß die hier Versammelten bald wieder einmal zusammen kommen möchten. Der Umzug des Nachmittags habe ein rechtes Feuerwehrbild gegeben. Er hob dann das große Interesse der Bevölkerung hervor. Diele Auswärtige hätten sich eingcfunden, um die Wehren an ihrem großen Tage zu sehen. Die Schmückung der Stadt sei ein Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit, die den Feuerwehren als treue Helfer in der Not zu teil wird. Hoffentlich könne der Ausbau des Feuerlöschwesens auch fernerhin so fort schreiten wie bisher, dann käme einmal der Tag, an dem jede Feuerwehr eine Motorspritze habe, und sei cs auch nur die „kleine Siegerin", die bei der Vorführung großes Interesse erweckt und vorzüglich funktioniert habe. Den erschienenen auswärtigen Weh- drnS «inen stöbt. Beamten nachH W Abs. ö Gem.-V: der Stadttor zuständig ist. Dabei ist dahingestellt worden, ob die „Beförderung" eine» städt. Beamten in eine höher« Stelle de» städt. Dienste» über. Haupt eine «Anstellung" Im Sinne von 8 83 Abs. 3 Gem.-O. darstellt. Eine Mitwirkung hätten sich die Stadtverordneten nur dann sichern können, wenn sie eine Bestimmung im Sinne von 8 83 Abs. 4 Gem.-V. durch vrtsgesetz «ingeführt hätten (Recht der Zustimmung durch die Stadtverordneten bei Besetzung bestimmter, heroorgehobc- ner Beamtenstellen). 3. In einer kleinen Gemeinde war durch Beschluß der Ge meindeverordneten ein Mitglied des Kollegiums aus verschiedenen Gründen von seinem Amte als Wohnungsausschuß-Mitglied ent- hoben worden. Die Gemeindekammer hat die von dem betroffenen Gemeindeverordneten dagegen erhobene Beschwerde beachtet, da ein solches Verfahren der Bemeindeoerordneten in der Gemcindever- ordnuna keine rechtliche Stütze findet. 4) Eine Stadt beabsichtigt, durch einen Nachtrag zu Ihrer Der- fassung eine Bestimmung zu treffen, wonach im Lause einer Wahl- Periode beim Ausscheiden eines Stadtverordneten oder Stadtrates aus einem städtischen Ausschuß oder einem sonstigen Ehrenamt Vic Ergänzungswahlen durch die Angehörigen derselben Vorschlagsliste vorgenommen werden können. Die Gemeindekammer hat hierzu fcstgestcllt, daß es mangels cntgegenstehender Bestimmungen der Gemeindeordnung zu einer solchen Regelung keiner Ausnahmebe- willigung von 8 61 Abs. 2 Gem.-O. bedarf. Abgesehen von diesen Angelegenheiten wurde noch eine große Zahl weiterer Sachen erledigt. Insbesondere wurden Satzungs- Nachträge von S größeren Zweckverbänden, sowie eine Darlehnsaus- nahme des Zweckvcrbaiides „Sächsische Landesbühne" genehmigt. Zittau, 15. Mai. Ein erschütterndes Liebesdrama hat sich in dem unweit der Grenze gelegenen böhmischen Kur ort Hirschberg abgespielt. Auf dem Grabe des Vaters fand der eigene Bruder am frühen Morgen die Leiche der 17 jährigen Marie Walther auf. Neben ihr lag schwer ver letzt der Geliebte des Mädchens, der Tischlergehilfe Rudolf Köhler. Das Mädchen war in die Schläfe geschossen, dem jungen Mann hatte das Projektil den Kopf durchquert und war durch die Schädeldecke wieder herausgetreten. Trotz der schweren Verwundung war Köhler bei Bewußtsein. Er wurde in das Krankenhaus übergeführt und dürfte mit dem Leben davonkommen. Ehe das Liebespaar den verzweifel ten Schritt tat, hatte es ein Kino besucht und von hier auch zwei Briefe geschrieben, in welchen sie den Beschluß bekannt gaben, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Diese Briefe wurden auch später bei ihnen gefunden. Neues aus aller Wett. — Drei Personen in einem Waldkeich ertrunken. Aus Triebes wird berichtet: Ein trauriges Ende nahm der Himmelfahrts-Ausflug einer Weidaer Wandertruppe, die an dem etwas oberhalb Triebes gelegenen Waldteich vorüber kam. Am Ufer dieses Teiches lag ein Floß, das der Teich wärter zum Füttern der Fische benützte. Mehrere Leute machten das sehr primitive Fahrzeug los und gondelten da mit auf den Teich. Plötzlich brach das Floß infolge der un gewohnten allzu starten Belastung auseinander. Mehrere Personen stürzten ins Wasser. Während sich ein ISjähriger Knabe durch Schwimmen ans Ufer retten konnte, gingen ein 12jähriger Schulknabe und der 16jährige Hoffmann un ter und ertranken. Ein 21jähriger Mann kam bei seinen Rettungsversuchen durch Herzschlag ums Leben. Erst meh-, rere Stunden später gelang es, zwei Leichen zu bergen; die Leiche des jungen Hoffmann konnte dagegen bis jetzt noch nicht aufgefunden weroen. Beste sein: Sie borgen sich mein Wörterbuch und lernen ein bischen die Sprache." Er lächelte zu Lisa hinüber. „Mein zweiter Vorschlag betrifft Ihre Gesundheit. Neh men Sie zehn Gramm Chinin heute abend, ehe Sie zu Bett gehen. Es ist erstaunlich, wie schlecht gelaunt man ist, wenn man Fieber hat." Er stand auf und trat dicht auf Hermanos zu. „Sie haben Ihr Möglichstes getan, um Streit mit mir zu suchen, solange wir uns kennen. Ich habe einen kleinen Zank ganz gern. Aber vielleicht beherrschen Sie sich ein wenig, bis wir aus dieser Gegend heraus sind. Der Erfolg dieser Expedition und unser aller Sicherheit hängt davon ab, daß wir zusammenhalten. Ehe die Verantwortung nicht von unseren Schultern genommen ist, haben wir kein Recht zu persönlichem Disput. Das werden Sie einsehen, nicht wahr?" Das hastige Erscheinen Kukurs enthob Hermanos der Antwort. „Was gibt es?" fragte der Pflanzer. Der Führer überstürzte sich im Sprechen. „Einer der Träger, Tuan! — er ging vor einer Stunde an den Fluß, um Wasser zu holen — er ist nicht wiederge kommen — ein anderer Mann wollte ihn suchen — er ist auch nicht zurückgekehrt." Haferstock kratzte sich am Kinn. „Wo ist der Fluß?" „Ungefähr drei Orlong weit", sagte Kukur und wies in die Richtung. „Wie weit?" fragte Hermanos. „Zweihundert Meter", erwiderte der Pflanzer. Er sah den Führer an. „Schicke keine Träger mehr zum Fluß. Wenn die Bei den nicht in einer halben Stunde zurück sind, werde ich sel ber noch ihnen sehen." Lisa war zu ihnen getreten. „Ist irgend etwas geschehen?" fragte sie ängstlich. „Zwei Träger werden vermißt. Sie haben sich sicher verirrt." „Und Sie glauben nicht, daß —?" Sie sah ihn forschend an und stockte. Der Pflanzer nickte nur nachdenklich. N Als Haferstocks Tropenhelm zwischen den Bäumen ver schwand, kam ein quälendes Gefühl der Verlassenheit und Unsicherheit über Lisa, ein Gefühl, das auch nicht verflog, als sie Balnes mit langsamem Schritt als Schildwache auf- und ab spazieren sah. Auch die Anwesenheit des Griechen konnte sie nicht beruhigen. Er saß in seinem Stuhl und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Der Pflanzer hatte Kukur mit sich genommen und des sen Hund, der an der ungewohnten Leine gehen mußte und nun mit aller Gewalt versuchte, sich aus dem zwängenden Halsband zu befreien. Es war nicht mehr still im Walde. Der Wind fuhr durch die Wipfel und es klang wie das Rauschen ferner Wasser. Dazwischen knackte, knarrte und krachte es, als sie Das Götzenbild. Roman von Edmund Schnell. (1«. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Nein. Ich habe überlegt, wie wir am besten mit un serem gelben Freund verhandeln können." „Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?" „Ich fürchte, es ist bei meinem Nachdenken nicht viel herausaekommen. Höchstens die Ansicht, daß es besser ist, Kang Hin erst morgen aufzusuchen und vorher einen Kriegs rat zu halten." „Das ist der erste annehmbare Vorschlag, den Sie machen", warf Hermanos ein. „Sie schienen so mit sich selbst zufrieden, daß ich schon vermutete, sie würden gleich nach dem Tee zu dem Herrn hinuntersteigen." Haferstock sah ihn ruhig an. Sobald das Lager vollkommen eingerichtet und mög lichst gegen einen Angriff geschützt ist, werde ich ein oder zwei Stunden auf Erkundung ausgehen. Ich muß wissen, was wir in unserer unmittelbaren Nachbarschaft haben. Hermanos lachte leise. «Wenn Sie mm entdecken, daß die kleine Kolonie im Tal mit Kang Yin nichts zu tun hat, was dann?" Lisa machte eine ungeduldige Bewegung. „Was für eine törichte Bemerkung!" „Ich sehe durchaus nicht ein, daß sie töricht ist. Was wissen Sie und ich, , ob wir nicht vom Wege abgekommen und in einen harmlosen Haufen eingeborener Holzfäller hineingeraten sind." „Ich kann auf tausend Schritt einen Dunsun von einem Chinesen unterscheiden", warf Haferstock ein. „Uebrigens", fügte Lisa hinzu, „hat da- eingeborene Mädchen gesagt —" Der Grieche zerbröckelte ein Stück Brok zwischen den Fingern. „Ich habe nicht gehört, was das Mädchen gesagt hat — und Sie auch nicht. Haferstock hat schon gesorgt, daß wir sie nicht haben sprechen können." „Rex"! Der Pflanzer blieb ruhig. ... „Sie sprach nur malayisch. Ich wüßte nicht, was Sie mit ihr hätten anfangen sollen." „Sie haben auch verdammt lange gebraucht, um eine Antwort aus ihr herauszuquetschen." „Bei Eingeborenen muß man immer Umwege machen, um zu einer Antwort zu kommen. Mich wundert im Hin blick auf das Geheimnis, in dem Kang Din lebt, überhaupt, daß sie mir gesagt hat, er sei hier." „Sah gut aus — die Frau, was?" «Ts ging — ein gut Teil sauberer als die meisten Dun- sunsdamen, denen ich sonst begegnet bin." «So — so", meinte der Grieche, „das erklärt mir Ihre Geduld." x „Ich weiß nicht, was Sie sagen wollen, ober wenn Ihre Annahme von Eifersucht diktiert ist, dann wird cs das len schwere Aeste nieder. Ueber dem Lager lag tiefe Stille. Die Eingeborenen sprachen nur im Flüsterton und Poley, der das Teegeschirr aufwusch, pfiff nicht mehr, wie er es sonst bei der Arbeit gewohnt war. Lisa hatte die Hände über die Knie gefallet und starrte vor sich hin. Sie konnte das Gefühl nicht los werden, daß etwas Entsetzliches im Anzuge war. Es war, als ob Hcr- manos sie mit seiner Furcht angesteckt hatte. Troß der Hitze des Spätnachmittags fror sie bis ins Mark. Sie sah zu Hermanos hinüber. Er hielt ein Buch in der Hand und war anscheinend in den Inhalt vertieft. Sie stand auf und ging zu ihm hinüber. „Rexl" Er legte das Buch auf den Tisch und sah sie an. „Nun?" „Ist das ein malayisches Wörterbuch?" „Nein. — Warum?" „Ich dachte nur, daß Sie zur Vernunft gekommen wären. Wenn -nit Herrn Haferstock irgend etwas jetzt ge schieht, was sollen wir dann anfangen?" Hermanos blinzelte. „Warum soll ihm etwas passieren?" „Warum nicht?" gab sie ungeduldig zurück. „Die ver mißten Träger waren die einzigen Leute, die das Lager vor ihm verlassen haben — und sie sind nicht zurückgekom men/ Er tupfte in gemachter Gleichgültigkeit die Asche von sei ner Zigarette ab, aber Lisas sah, daß seine Finger zitterten. „Sie sind wahrscheinlich ausgerissen", meinte er, weil sie die Gefahr gerochen haben werden." „Glauben Sie, daß uns irgend eine Gefahr droht?" „Ich glaube garnichts. Ich vermute nur, daß ihre Ab wesenheit mit irgendetwas dergleichen zusammenhängt." Sie sah ihn bedrückt an. „Sie wollen sich und mir Mut einflößen. Aber es hilft nicht, Rex. Mir ist, als würde mir ein Zahn unter Betäu bung ausgezogen. Man fühlt nichts, aber man weiß, daß irgend etwas vor sich geht. Die Kulis sind von Kang Uins Leuten gefangen genommen worden. Vielleicht sind Herr Haferstock und Kukur jetzt auch schon in ihrer Hand. — Was wird dann mit uns geschehen?" „Wäre es nicht besser," schlug der Grieche hochmütig vor, „daß wir darüber erst sprächen, wenn es notwendig ist?" (Fortsetzung folgt.)