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MscHc^swerüaer Einzige Tageszeitung .m Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Vies Blau enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« Mannschaft, der Schulinspedtton und de» Hauptzollamt« zu Bautzen» de» Amtsgerichts, der Finanzamtes und de» Stadttat» zu Bischofswerda. MrrgeSLatt-» Unabhängige Zeitung für alle Stände tnTtMund Land. DichtesteVerbreitunginallenVolksschichteu Beilagen: Sonntags-Unterhalttmgsblatt und Ämdwirtschastiiche BeüchM ' Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — DmM und Verlas von Friedrich May G. m.b.H. in Btschosswerda. FernsprecherSL444und 44» Ersch tnm»am»«ts,r Jede» Werktag abend» sür den folgend. Tag. VezttgoPret« für dl, gelt eine» halbem Monat«: Frei in» Hau» halbmonatlich MK.12H bttm Abholm in dm G^chästosiell, wüchrntlich SO Pfg. Einzelnumm« IS Mg. — Me Postanstalten, sowlr uns«, Zmtungiaurtrüg« und die G«jchüst»stelle nchmm federzttt Bestellungm mtgegm. P»ftsch«ch«K»nt» r Amt Trmdeu Str. 1821. Gemelndm ver»a»d»s1r»b«st« vtsch»s»«e»da Kant» Str. S4. Im Fall, höher« Gewalt — Krieg od« sonstig« irgend wttchm Störung de» Bttriebm dm Ztttung od« der B^Srdmung»ttnrich- tungen — hat dm Bezieh« kttnm Anspruch aus Lieferung od« Nachlieferung dm Zeitung od« auf Rückzahlung dm B«zug»pnism. «nzetaenpret» <in Doldmark): Dir SS nun drtttt ebttzaMg« Grundschriftzetle 25 Pfg-, örtliche A»etgm 20 Bfä, dtrSO NU» breit, Reklamezeile (im Texttet!) 70 Pfg. Zahlung tu «Alanm» zum amtlichen Brinkum vom Zahltags stdoch nicht «driß« «W zum Kur» vom Tag« dm Rechnung- - Rabatt nach Tains. 1 Sammelanzeigen tarifm. Aufschlag. — Erfüllungsort Btfchosmoema Nr. 7S Dlensta-, den 30. MLrz 1S26. Tagesschau. * Der Reichstag nahm di« Steuermilderungsvorlage an und vertagte sich auf den 27. April. * Zu Ehren des österreichischen Bundeskanzler» Dr. Ra- mek gab Reichskanzler Dr. Luther am Sonntag abend ein Essen, bei welchem herzliche Ansprachen gewechselt wurden. * Der Reichsparteiausschuß de« Zentrums nimmt in einer Entschließung Stellung gegen das Volksbegehren und den Volksentscheid zur Fürstenabfindung. * Bei einer Stichwahl im zweiten Pariser Wahlkreis errangen die Kommunisten einen Wahlsieg. In Rumänien ist das Sabine« Lratlauu zurückgetreten. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden di« Leser Aus» jährliches an anderer Stelle. Das Sieuerlompronriß im Reichstag angenommen. Berlin, 27. Mä^. Präsident Löbe eröffnet die heutige Reichstaassitzung um 11,20 Uhr mit der Bemerkung, er habe verdächtig viel Abgeordnete mit Reisekosfern bemerkt. Hoffentlich hätten diese nicht die Absicht, das Präsidium und die Redner nach und nach im StKh M lassen. (Heiterkeit.) Er bitte die Par teiführer dringend, dafür zu sorgen, daß der Reichstag bi« zum Schluß zufammenbleibe. Dos Haus setzt dann zunächst die dritte Lesung des Reichshaushaltplanes fort, und zwar beim Haushalt des Reichsministerrums für Ernährung und Landwirtschaft. Hiermit wird die Frage des Getreidemonopol» verbunden und ein Antrag der Regierungsparteien, je aus Mitteln der Reichsgetreidestelle an eine unter Aufsicht der Reichsregie- rung stehende berufsständige Organisatwn einen Kredit von 30 Millionen zu gewähren, um durch geeignete Maßnahmen Schwankungen de« inländischen Roggeimreises entgegenzu wirken; ein Einvernehmen mit den berufsstSndiaen Organi- sationen des Handels, der Mühlen und der Konsumenten ist anzustreben. Der Kredit soll bis zum 1. April 1V2S zurück gezahlt werden. Reichsernährungsminister Dr. Hasliude weist darauf hin, daß schon seit langer Zeit die Pläne beraten worden seien, die jetzt in dem Antrag der Regierungsparteien ztüam- mengefaßt sind. Der Minister bittet um schnelle Berabschie- düng der Vorlage. Es handele sich wirklich um eine Not standsmaßnahme. Die Abstimmungen werden auf 4 Uhr nachmittag» vertagt. Beim Reichsverkebrsministerium beantragt Abg. ZNollakh (D. Dgg.) Streichung der Erhöhung der Reichs mittel, di« den Kraftwagenverkehrsgesellschasten gewährt werden sollen. Die bisherigen Beträge reichten au». Der Antrag wird abgelehnt und der Haushalt des Ler- kehrsministeriums bewilligt. E« folgt der Haushalt der allgemeinen Finanzoerwal- tung. Damit wird die zweite Lesung de» Gesetzentwürfe» über verbunden. tionasen in ung in der weniger in mit Dir wei gedrungen Abg. Dr. Hertz (Soz.) erklärt, die Sozialdemokratie sei t den Beschlüssen de« Steuerausfchuffes nicht zufrieden, ir stehen n einer schweren schleichenden Krise. Die Er- rb»losenziffer beträgt noch immer 2 Millionen. Nur not- drungen stimmen di« Sozialdemokraten dem Kompro- Hlba. Dr. Gericke (Dntl.) gibt im Namen seiner Fraktion eine Erklärung ab, in der er feststem, daß die oorgenomme- nen Lenderungen an der Steuermilderungsvorlage in we sentlichen Punkten deutschnationalen Am " chen. Dar sei ein Erfolg der von den Di der Opposition geleisteten Arbeit. Ein« ! Vorlage komme für die Deutschnationalen Frage, al« e« nicht Aufgabe einer Op» känne, Steuersenkungen zu verhindern, ft gierung die Verantwortung übernimmt. Lies« verantwor- tung werden die Deutschnationalen der Regierung und der Reichstagsmehrheit nicht abnehmen. Sie werden daher dem Gesetz nicht zustimmen. Wesentlich« Forderungen zur Er leichterung der Dirtschaftsnot seien unerfüllt geblieben. Die Hauszinssteuer ist nicht ermäßigt worden E« ist zu befer- -en, daß die Folgen der übereilt eingebrachten Steuererleich, terungen ein« schwer« Erschütterung der schon ohnedies durch «in« verfehlte Wirtschaft»-, Handel,- und Außenpolitik ge fährdeten Finan-grundia-en de» Reiche» s«tn werd«». Hier ¬ sei durch die besonderen Bchd- nmrdea über die einzelnen Artträge, hie von den oerschittrensten Par teien zu dem Sttuermilderungsprogramm «tngebracht wor den waren. sttn uEßßen, Weiter hob Dr. Ramek hervor, daß Oesterreich für s«iae ederansdaubestrebungen bet den nnche d«» Reiches immer viel Verständnis g«» ««bei seinem würden Dr. UmnEk üdsr den IW<lk feines Kefmyes. Lertlo, 27. März. In einem Gespräch mit dem Ehest redakteur der »Deutschen Allgemeinen Zeitung" sagte dar deutschösterreichische Bundeskanzler Ramek: Er freue fich^ daß es ihm vergönnt sei, den seinerzeitigen Besuch des Reichs kanzlers Dr. Marx und des Reichsaußenministers Dr. Stiese ln ann in Wien erwidern zu können und durch dies« Aufent halt in Berlin in besonderer Weise die herzlichen und freund schaftlichen Beziehungen zwischen den beiden deutsch«» Staa- Oer österreichische Bundeskanzler . in Berlin. Bundeskanzler Dr. Ramek ist, wie bereits berichtet, Sonn abend oorm. in Berlin eingetroffen. Zum Empfang waren erschienen: der Reichsaußenminister Dr. Stresemann, in Vertretung des Reichskanzlers der Staatssekretär v. Kemp- ner, ferner der österreichische Gesandte Dr. Frank und der tschechoslowakische Gesandte Dr. Krosta. Nach kurzen Be grüßungsworten und gegenseitiger Vorstellung begtch sich Dr. Ramek nach der österreichischen Gesandtschaft. Der Reichspräsident gab zu Ehren des österveW- schon Bundeskanzlers ein Frühstück, an dem außer der Be gleitung des Bundeskanzlers und der Umgebung des Reichs- Präsidenten der apostolische Nuntius, der österreichische Ge sandte, Reichstagspräsident Loebe, Reichskanzler Dr. Luther, Reichsminister des Auswärtigen Dr. Stresemann, Reichs wirtschaftsminister Dr. Curtius und der Staatssekretär de» Auswärtigen Amtes, Dr. von Schubert, teilnahmen. Präsident Löbe dankte in einer kurzen Ansprache dw» Abgeordneten für ihre konzentrierte Arbeit, die « «wäg» licht habe, daß seit 1911 zum erstenmal wieder der Deutsch« Reichstag innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist o« Etat fertiggestelü habe. Ein Beschluß des Haushallausschusses, den Winzern 20 Millionen Mark Notstandskredite zu gewähren, wurde bestätigt. Cs folgte die zweite Beratung des Gesetzentwurfes, durch den der Staatsgerichtshof zum Schutz der Republik aufge hoben wird. Der Gesetzentwurf wurde in zweiter und dritter Lesung gegen di« Stimmen der Demokraten angenommen. Angenommen wurde auch das nur vom Rechtsausschutz beantragte Sperrgesetz, durch das Güterausteilungen Ehe mals regierender Fürstenhäuser bis zur reichsgesetzlichsn Re gelung der Abfindungsfrage ruhen sollen. Nachdem noch eine ganze Reihe früher zurückgestellter Entschließungen angenommen worden war, wurde nach 10 Uhr abends Schluß der Sitzung besckchrffen. Präsident Löbe schlug vor, die nächste April abzuhalten und di« Festsetzung der Ta Präsidenten zu überlassen. Der Vorschlag wurde angenommen. Der Präsident schloß d«m di« Sitzung mit guten Osterwünschen für die Abgeordnetem aus ergeb« sich für di« Deutschnationalen als selbstverständ liche Folge der Entschluß, der Regierung und ihrer Mehrheit die volle Berantwortung sür das Gesetzesserk zu überlassen und Stimmenthaltung zu üben. Reichsfinanzmluister Dr. Reinhold erklärt: Die Reichs regierung habe auf einstimmigen Beschluß des Kabinetts die Steuermnderungsvorlage eingebracht, ohne irgendwelche Parteigrundsätze dabei zu beachten, sondern lediglich des halb, weil in diesem Moment einer starken Krise es die Pflicht der Regierung wäre, so weit wie möglich zu helfen. Der Minister bestreitet, daß der Regierungsentwurf in sei nem Grundcharakter vollständig geändert sei. Unter solchen Umständen hätte die Regierung niemals dem Kompromiß zugestimmt. Das Kernstück der Vorlage, die Senkung der Umsatzsteuer, fft geblieben. Wer es wäre selbstverständlich, daß sich die Regierung der durch den Vorschlag auf Auf hebung der Weinsteuer veränderten Sachlage anpafsen müßte. Es bleibt Wunsch und Ziel der Regierung, die Um satzsteuer auf Prozent zu senken. Mit schärfstem Wider spruch müsse er der Auffassung desDorredners, daß durch die Steuermilderungen eine schwere Erschütterung unserer Finanzgründlage eintreten werde, entgegentreten. Die Regierung trägt die Verantwortung für die Summen, die sie zur Verfügung gestellt hat, und sie ist dabei außerordent lich vorsichtig vorgegangen. Auch die jetzige Senkung der Umsatzsteuer bedeute noch «in« Summe von 300 Millionen, die der Wirtschaft in Zukunft erhalten blWem Das muß selbstverständlich auf die Dauer auf die Preise einen Einfluß «numbeü. Da» zweit« Kernstück der Vorlage, die Aufhebung der Luxussteuer, hat bereits einen wesentlichen Einfluß auf die betreffenden Wirtschaftszweige ausgeübt. Wenn dar über hinaus noch «ine Degressiv» bei der Vermögenssteuer «ingetreten ist, so ist da« ein außerordentlicher Erfolg des Steuerkompromifses. Das Ziel der Regierung ist die große Berwaltungsreform und die Erreichung größtmöglicher Sparsamkeit in allen Verwaltungen. Dann wird man auch an die Senkung der Realsteuern Herangehen können. Abg. Brüning (Zentr.) wünscht Auskunft, nach welchen Richtungen das Reichsarbeitsministerium die Wiedereinfüh rung der ausgesteuerten Erwerbslosen in di« Fürsorge durchführen wolle. Reichsarbeitsminister Dr. Brau« erwidert, daß in den nächsten Tagen ein Rundschreiben an die Länder abgehen werde. Besondere Fürsorge soll den langfristigen Erwerbs losen und den Ausgesteuerten zuteil werden. Die Unter- Mtzunasdauer werde grundsätzlich aus 39 Wochen erhöht mit Ausnahme solcher Berufsgruppen, uw die Arbeitsbedingun- gen günstiger sind. Darüber hinaus werde die Ermächti gung eingeführt, daß von dieser Möglichkeit leichtfertig Ge brauch gemaO werde. Auf dem Verordnungsweg« sollen auch die Ausgesteuerten wieder in di« Fürsorge einbezogen werden. Die Vorschriften des Rundschreibens werden bis zum Juli befristet. Das Haus unterbricht dann die Beratung zur Vorlage der Abstimmungen über den Lrnährungsetat. Der Antrag der Regierungsparteien über die rung eines Kredits von 30 Millionen an «ine Getreide ellschaft wird mit 195 gegen 170 Stimmen bei 4 gen angenom men. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten, die Kom munisten, «in Teil der Demokraten und einige MttgliHer der Deutschen Dolkspartei. Zu d«l Organisationen, mit de nen «in Einvernehmen angestrebt werden soll, werden noch die Bäckereien hinzugenommen. Der Ernährungretat wird erledigt. Darauf wird die Besprechung der Meuermilderungsvorloge fortgesetzt. In zehnter Abendstunde begannen dann die meist na mentlich« L «la Ausenthalt In Dav» di daraus Die Republik murren und ml mit allen gute und freuodfchafmche Be za unterhalten; darüber hinan» sei e» aber «otzl die Beziehungen nun DraHHaa de» Bottes, infolge der sage»