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Der sächsische Erzähler : 20.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192603208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260320
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-20
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.03.1926
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rsührer. mit sei- Ltne sonderbare Meldung kommt aus Amerika, dort soll eine neu konstruierte Oel-elektrisch betriebepL. „Blitzmaschine" die Strecke Montreal—Vancouver in 67 Stunden ohne Aufenthalt zurückgelegt >md dabei S8 Stunden weniger gebraucht haben als der gewöhn In diesem Zusammenhang ist es vielleicht nicht uninteressant, etwas über die Eisenbahnnetze der fünf Erdteile zu erfahren. Auf der ganzen Welt gibt cs rund 1,3 Millionen Kilometer Eisenbahn schienen, die auf 120 Millionen Quadratkilometer sich verteilen. Es kommen also auf 100 Quadratkilometer 1,2 Kilometer Bahnlänge. Bon den Erdteilen steht an erster Stelle Amerika, das weit über eine halbe Million Kilometer Bahnlänge auf sich vereinigt, dann folgt Europa mit rund 400 000 Kilometern Asten mit 300 000 (da von allein 100000 in Indien), der Rest von rund 150000 Kilome tern verteilt sich auf Australien und Afrika. Deutschland rangiert mit seinem ausgedehnten Netz trotz seinem geringe» Flächenaus- maß an dritter Stelle in der Welt. Nach den Vereinigten Staa ten (518 000 Kilometer) und Canada (76 000) folgt es bereits nut 53117 Kilometern. Dann erst folgen Frankreich mit 49 000, Eng land mit 43 000 und die Sowjetrepublik (von der allerdings keine genauen Angaben zu haben find) mit schätzungsweise 40 000 Kilo metern. Das große China besitzt nur 12000 Kilometer Bahnlänge bei 11 Millionen Quadratkilometer Bodenfläche. Betrachtet man die Dichte des Bahnnetzes, dann sieht die Sache entschieden anders aus. Das dichteste Netz hat Belgien, wo auf 100 Quadratkilometer 38 Kilometer Bahnlänge kommen, hier liegt England mit 16 vor Deutschland mit 13 Kilometern pro 100 Quadratkilometer. Die Bereinigten Staaten stehen mit fünf kurz vor Canada 0,2 und Chi- na 0,1 an drittletzter Stelle. Daß man in SO Jahren unsere heutigen modernen Eisenbahn wagen Äs unmodern, unpraktisch und veraltet onsprechen wird, da von sind wir überzeugt, aber trotzdem haben wir es doch schon zu allerhand gebracht. In Amerika gibt es auf den Ueberlandstreckcn Wagen, die keine festen Bänke, sondern sechs im Raum umher- stehende bewegliche Klubsessel und Tische enthalten, man baut Ra» dioanlagen, Telephonzellen und anderes ein. Und nun hat der Ingenieur Darrow in England einen Tanzwagen konstruiert, der zur Zeit auf der Strecke London—Brighton ausprobiert wird. DK Erfindung des genialen Konstrukteurs besteht darin, daß die Tanz fläche selbst durch die stärksten Erschütterungen des Zuges unbe rührt bleibt, so daß die Tanzenden keinen „Unfall" befürchten müs sen, sondern jeden Pa« sorgfältig ausführen können. Wenn sich oas Patent wirklich bewahren sollte, würde cs sich empfehlen, die sen nichtschwankenden Boden auch in die anderen Wagen einzu- vauen, denn dir Passagiere, die nicht tanzen, werden es auch als angenehm empfinden, in einem Zug zu fahren, in dem man sich nicht an allen Wänden festhalten muß, wenn man mal ein paar Schritte gehen möchte. wie mein Ausweis hier besag!, der Konsul William Smith, Western-Street, dem Sie" — er verbeugte sich ironisch gegen John, „in dieser Nacht einen Besuch abzustatten die Freund lichkeit hatten. Ich nahm gestern abend an einem Masken ball teil und kam gegen 2 Uhr nach Hause. Trotz der herab- gelassenen Rolläden bemerkte ich von der Straße aus sofort, daß mein Arbeitszimmer erleuchtet sei. Ein anderer wäre in solchem Fall zur Polizei gerannt oder hätte wenigstens das Haus alarmiert. Aber ich liebe es, meine Angelegen heiten selbst zu ordnen. So begab ich mich lautlos in mein neben dem Arbeitszimmer gelegenes Wohngemach, legte Hut und Stock ob und setzte die auf dein Maskenball getra gene Larve wieder auf. Dann öffnete ich vorsichtig die meine beiden Zimmer verbindende Tapetentür. Sie hat eine Pneumatikcinsassung, so daß sich mein Eintritt geräuschlos vollzog. Im Arbeitszimmer aber verschlang der dicke Perser meine Schritte. Die Ueberlaschung gelang vollkommen, und mein Vorgcbcn, ein Fachkollege zu sein, leuchtete diesem bra ven Mann ein. In seiner Verblüffung ließ er sich ohne Widerspruch herbei, meinem Verlangen entsprechend, Pi stole und Stilett mir auszuhäudigen, die ich hiermit als corpora delicti der Behörde übergebe." Er legte die beiden Waffen auf den Schreibtisch. „Um jeden Verdacht an der Echtheit meines Verbrecher tums zu vermeiden, und die Verhaftung dieses gefährlichen Burschen ohne Zwischenfall zu gewährleisten, mußte ich meine Rolle überzeugend weiterspielen. Daher öffnete Ich den Geldschrank mit meinem eigenen Schlüssel und nahm eine Handvoll Banknoten zu mir. Da ich hierbei die rechte Hand benötigte, erfand ich zu meiner Sicherheit das Mär chen, ich sei Linksschütze. Auch die Geschichte von der Lieb schaft mit dem Zimmermädchen und dem Wachsabdruck war eine freie Erfindung, Mister Iohnl Dagegen beruhte es auf Wahrheit, daß ich mir heute noch eine weitere Aufgabe ge stellt habe, bei der mir Ihr« Gegenwart besonders wün schenswert sei. Das ist Ihnen inzwischen doch selbst klar ge worden, nicht wahr? Damit vertraue ich Sie bis auf weite res der Obhut unserer wackeren Polizei an. Bei der Haupt verhandlung sehen wir uns ja wieder!" Lr machte abermals eine leichte Verbeugung gegen den wie versteinerten Einbrecher. In diesem Augenblick trat der Polizeibeamte an John heran und legte ihn in Handschellen. „Noch eines!" rief der Konsul bereits im Weggehen. „Ich habe diesem auf Abwege geratenen Menschenkind «ine Vergütung für seine Teilnahme an meinem nächtlichen Un ternehmen zugesichert und werde mein Wort einlösen. Hecr Kommissar, nehmen Sie, bitte, einen Vermerk in das Proto koll auf, wonach ich mich verpflichte, am Tage der Hauptver- Handlung bei der zuständigen Geskingnisverwaltung einen Scheck über 100 Pfund zu hinterlegen. Dieser Betrag soll dem Verurteilten nach Verbüßung seiner Strafe ausgehän digt werden, um ihm den Weg zu einem Leben der ehrlichen Arbeit wieder zu öffnen!" Dresden, 19. Mürz. Der Sächsische Kunstverein hat be- schlossen, nach mehrjähriger Pause in diesem Jahre in seinen Räumen auf der Brühlschen Terasse wieder eine große Aquarellausstellung zu veranstalten. Dresden, 19. März. Der für Spareinlagen bei den Sparkassen zulässige Zinssatz wird mit Rücksicht auf die all gemeine Senkung des Kapitolzinses nach dem Vorschlag des Sächsischen Sparkassenverbandes bis auf weiteres auf fünf Prozent, für Einlagen mit einer monatlichen Kündigungs frist auf 51/2 Prozent und für solche mit e>ner Kündigungs frist von 3 "Monaten und länger auf 6,'-L Prozent jährlich festgesetzt. Diese Zinssätze sind Höchstsätze. Ihre Anwen dung ist nur dann gerechtfertigt, wenn die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Kassen dadurch nicht beeinträchtigt wird. Dresden, 19. März. Femcmordmärchen der kommuni stischen Presse. Das Presseamt des Polizeipräsidiums schreibt uns: In Nr. 58 der Dresdner kommunistischen „Ar beiterstimme" vom 10. März d. I. (verantwortlicher Schrift leiter der immune Landtagsabgeordnetc Renner) ist ein von versteckten und offenen Verdächtigungen gegenüber der Po lizei strotzender, „Selbstmord" überschriebener Artikel, ent halten, der sich mit dem Tode eines gewissen Weidauer be faßt, dessen Leiche im März 1924 unterhalb der Pieschener Fähre aus der Elbe gelandet worden ist. In dem Artikel wird behauptet, daß Weidauer das Opfer eines Verbrechens (Fememord) geworden fei, dem nachzuspüren aber die Poli zei unterlassen habe. Demgegenüber ist festzustellen, daß die Angelegenheit seinerzeit auf das genaueste erörtert und da bei einwandfrei festgestellt worden ist, daß Weidauer Selbst mord begangen hat. Freital, 19. März. Erst die Fürsten — dann die Haus besitzer. Mit einer interessanten kommunistischen Drohung schloß die letzte Stadtverordnetensitzung in der Industrie-,>>> v».l gu», i,,,, stadt Freital. Die kommunistische Fraktion hatte ein unmög-snoch Taucha unternahmen. Plötzlich kam das Auto, wahr> sich aüszuführendeS" LauprogVamm vorgelrgt, da« von dem Kollegium aoaelehnt wurde. In lhvr Erregung darüber ließ sich nun die kommunistisch« Fraktion zu der Drohung hinreißen, daß nach Enteignung der Fürsten der Hauobe- sitz drankäme. Wenn diese Drohung selbstverständlich auch nicht allzu ernst aufgefaßt werden kann, so offenbarte sie doch wieder einmal die Gedanken, die innerhalb der kommu nistischen Partei — und Freital darf al» Hochburg der Kom munisten in Sachsen bezeichnet werden — ventiliert werden. Dohna, 19. März. Ein Diebeounlerftaud. In letzter Zeit sind hier in unserer Stadt eine Anzahl Einbrüche ver übt worden, so daß eine gewisse Unruhe unter der Einwoh nerschaft Platz gegriffen hatte. Jetzt ist etwas Licht in dieses dunkle Gewerbe gekommen, denn die Bestohlenen konnten größtenteils ihre Sachen wieder in Empfang nehmen. Durch Zufall wurde im Kirchholz, unterhalb des Bismarckfelsens, ein richtig gebauter Unterstand, 1,80 Mtr. im Durchmesser, unter einem Eichenstrauch gut verdeckt, entdeckt, in dem sich der Spitzbube, ein 21jähriger Arbeiter von hier, wohnlich ein gerichtet hatte. Die Diebesbeute, Anzüge, Pferde- und Re gendecken, Handwerkszeug usw., lag geordnet in der Grube. Eine Nische, wo das Licht hingestellt werden konnte und wo der Spiegel hing, war vorhanden, sogar ein Wetterglas war ausgehängt. Das Ganze mutet einen an wie ein Kino-Ro man. Am Sonntagabend zwischen 9 und 10 Uhr wurden die Herrenanzüge gestohlen und um 1412 Uhr erschien der Spitzbube elegant in fremde Sachen gekleidet und von seinen Freunden bewundert im Tanzsaale des Gasthofs zu Gork nitz. Niemand ahnte, daß die Sachen gestohlen waren. Sebnitz, Ist. März. Die Stadtverordneten bewilligten die Unkosten-Garantie für eine Krastwagenverbindung nach Schandau für die Dauer von vorläufig drei Monaten. — Von der Ausländsanleihe der Girozentrale sind der Stadt zweimal 5350 Dollar angeboten; man beschließt, die Anleihe aufzunehmen. Meißen, 19. März. Belohnte Spekulation. Hier sind am Sonnabend drei unbekannte Frauenspersonen, die sich als vertriebene Oberschlesierinnen ausgegeben haben, auf getreten und haben Spitzen zum Kauf angeboten. In einer Familie, bei der sie vorsprachen, befand sich ein krankes Kind; eine der Frauen erbot sich sofort, das Leiden des Kin des zu heilen, sobald die Mutter eine größere Summe Gel des in ein Tuch einschlage. Während des Murmelns von Gebeten hat die Frau aus dem Tuch 270 gestohlen. Ver mutlich bandelt es sich um Zigeunerinnen. Döbeln, 19. März. Der Schritt vom rechten Wege. Freiwillig aus dem Leben geschieden ist der hiesige Geschäfts führer der Besonderen und Landkrankcnkasse, Gustav Ruhig. Eine auf eine Anzeige hin erfolgte Revision hatte Unregel mäßigkeiten zutage gefördert. Der in gutem Ansehen stehende Beamte ist wahrscheinlich ein Opfer seiner Gutmütigkeit und seines Ehrgeizes geworden. Wurzen, 19. März. Zweimal die silberne Hochzeit ge feiert. Wenn jemand goldene Hochzeit feiern darf, so ist das ein überaus seltenes Glück, und die beiden Jubilare rei chen dann meist schon in die achtziger Jahre hinein. Aber es ist etwas noch Selteneres, wenn es jemand vergönnt ist, zum zweiten Male silberne Hochzeit zu erleben, wie es dem Zi garrenmacher Richter, hier, beschieden ist. Am Donnerstag war drselbe mit Emilie Luise Grundmann 25 Jahre verhei- war derselbe mit Emilie Luise Grundmann 25 Jahre verhei ratet. Seine erste Ehefrau war Wilhelmine Müller aus Leipzig, 19. März Schwer verunglückte Autopartie. Ein schlimmes Ende fand eine Autofahrt, die zwei Leipziger : Herren in der Nacht zum Mittwoch mit drei jungen Mädckien Von Eisenbahn und Poft. Schuh der Postsendungen aus der Bahn. — Personenverkehr aus allen Bahnen der Welt. — Das Eisenbahnnetz der sünf Erdteile. — Züge mit Tanzwagen. — Ocl clcktrische Blitz,iige. «Nachdruck orromen.) Es passiert ab und zu, daß Postsendungen, die der Bahnver waltung anvertraut sind, gestohlen werden oder verloren gehen. Es sei nur an die beiden Postbeutel erinnert, die vor Monaten aus dem Fern-V-Zug Berlin—Hamburg heraussielen, da sich durch Er schütterungen des mit 110 Kilometer Stundengeschwindigkeit dahin rasenden Zuges die Riegel am Postwagen von selbst gelöst hatten. Das Publikum weiß in der Regel nicht, wie die Sendungen, die es der Post übergibt und die von dieser wiederum der Bahn zur Be förderung anvertraut werden, geschützt sind. Zuerst sei einmal fest gestellt, daß die Eisenbahnverwaltung oder deren Personal niemals etwas mit den Postsendungen zu tun hat, nicht mit ihnen in Be rührung kommt, sondern daß diese auch während der Bahnbeför derung unter Aufsicht von Postbeamten bleiben. Die Eisenbahn stellt lediglich ihre Wagen zur Verfügung, die in zwei Teile geteilt sind. In dem größeren befindet sich der Gepäckraum, im kleineren die Post. Beide Teile sind so gegeneinander abgetrennt, daß die Bahnbeamtcn keine Möglichkeit des Zutritts zum Postwagen haben. Dieser wird nach der Gleisseite zu verschlossen und verrie gelt, und zwar mittels eines sogenannten Ueberfallriegels. Neuer dings (nach dem oben erwähnten Unfall) ist die Anbringung eines zweiten Riegelschtebcrs beschlossen worden, welcher durch ein Draht- gesiecht noch besonders gesichert werden soll. Bemerkt sei noch, daß die Fern-V-Züge mur Briefe, Zeitungen, Drucksachen und Ein schreiben mitnehmen, während die eigentlichen Wertsendungen durch die Personenzüge befördert werden. * Daß die Eisenbahn das Verkehrsmittel der Erde geworden ist, beweist die Statistik über die auf sämtlichen Bahnen der Erde im Lause eines Jahre« beförderten Personen. Auf der Welt leben zur Zeit 1,7 Milliarden Menschen, sämtliche Eisenbahnen der Erde besördern aber 12 Milliarden im Jahre. Deutschland steht weit an der Spitze sämtlicher Länder mit S Milliarden beförderten Personen. Auf jeden Deutschen kommen also pro Jahr genau 50 Bahnfahrten. Das ist eine ganz enorme Zahl. Wer kennt unter seinen Bekannten viel Leute, die jährlich fünszigmal die Eisenbahn benutzen. Erst in weitem Abstand folgt England mit 1B Milliar- den, dann erst Nordamerika mit 1 Milliarde. Darunter bewegen sich Frankreich, Südamerika, Indien und Japan, die alle zwischen 800 und 600 Millionen Menschen befördern. Australien meldet 350, Rußland und Italien 300 Millionen. Alle übrigen Staaten kommen mit diesen Zahlen nicht mit. Don den europäischen sind noch Belgien mit 200 «nd die Schweiz mit 120 Millionen zu er wähnen. Belgien besitzt bekanntlich das dichteste Eisenbahnnetz der Welt, die Schweiz hat den riesenhaften Fremdenverkehr. Gro tesk dagegen wirkt es, wenn inan hört, daß China mit seinen 4S0 Millionen Einwohnern nur 45 Millionen (also den zehnten Teil) im Jahre mit der Bahn befördert, woraus hervorgeht, daß dort mindestens 400 Millionen überhaupt keinen Zug besteigen. Die cn Deutschland Eisenbahn fahrenden Menschen legen zu sammen jährlich 70 Milliarden Kilometer zurück, eine Strecke, dk fast zwei Millionen mal um die Erde führt (Aequatorlänge 37 800 Kilometer). Rechnet man di« gesahrenen Kilometer auf die Zahl der Passagier« um, dann steht Deutschland natürNch nicht an «st« ebenfalls an Klstusen und junge» Friseuren. I» Vauaewirb« machte die Besi«unä der Lrbeftsmarktlage Infolge d« ungünstigen Witterung nur langsame Fortschritte. Die Zahl der Arbeitesucken- den ist trotz d« täglichen Vermittlungen noch ziemlich groß. Al« zufriedenstellend sind noch Geschäftsgang und Befchästtgungsmög- lichtesten im graph. Gewerbe zu bezeichnen, welche» sich hauptsäch lich für Schriftsetzer und Buchdruck« aufnahmefähig erwies. Für Musiker und Bühnenangehörige, desgl. für Bedienungspersonal tm Gastwirtsgewerbe, wie auch für Hausangestellte, ungelernte Kräfte und für kaufmännische und Büroangestellte blieb die Arbeitsmarkt- lage die gleiche wie in den Vorwochen. Gesetzentwurf über volle Sonntags« ruhe im Ariseurgewerbe. Dieser bereits angekündigte Gesetzentwurf, der nunmehr dem Landtage zugegangen ist, bestimmt) daß im Gesetz über Sonntagsruhe vom 24. Dezember 1921 dem 8 1 folgender dritte Absatz angekügt wird: Auf die Bedienung von Kunden im Barbier-, Friseur- lpid Haarformergewerbe findet d.-? Bestimmung unter d keine Anwendung. Mit der Annahm« dieses Entwurfs würde für ganz Sachsen die volle Sonn tagsruhe im Barbier-, Friseur- und Haarformergewerbe ein- treten, auch für Geschäftsinhaber, die keine Gehilfen be schäftigen. Doch bleibt auch ferner den selbständigen Ge werbetreibenden die Bedienung von Kunden an Sonn- und Feiertagen insoweit gestattet, als hierfür auch weiterhin nach 105e der Reichsgewerbeordnung Ausnahmebewilligungen von dem Verbote der Beschäftigung von Arbeitnehmern un vermeidlich sein werden, wie dies z. B. für die Meßsonntage in Leipzig und für Brautfrisuren in der Wohnung der Braut voraussichtlich der Fall sein wird. fchetnllch durch «!n«n Retfendefekt, ln» Schleudern und fuhr ge-en einen Baum, wodurch dl« Insassen auf die Straß, «schleudert churden. Der « Jahre alte Kraftwagenführer Losse wurdL aus der Stelle getötet. Die drei jungen Mäd- chen «litten so schwer« Verletzungen, daß sie in das Kranken- hau» ausgenommen werden mußten. Die beiden Leipziger Herren sind mit leichteren Verletzungen davongekommen. Leipzig, 19. März. Dr. Pudor zu einem Jahr Gefäng nis verurteilt. Bor dem Staatsgerichtshofe zum Schutz« der Republik wurde wegen Vergehens gegen das Republikfchutz- gesetz der 60,Jahre alte völkische Schriftsteller Dr. Pud 0 r zu einem Jabr Gefängnis, 100 Mark Geldstrafe und Tra gung^ der Küsten de» Verfahrens verurteilt. Pudvr wurde zur Last gelegt, im November 1925 in der Zeitschrift „Haken- kreuz" zwei Artikel veröffentlicht zu haben, in denen der Reichspräsident von Hindenburg aufs schwerste beschimpft und auch der Außenminister Dr. Stresemann in schwerster Weis« verleumdet wurde. Treuen, 19. März. Brandstiftung. In Altmannsarlln sind Scheune und Stallgebäude des Mühlengutes von Max Badstübner vollständig niedergebrannt. Reiche Crntevor- räte und wertvolle Maschinen fielen den Flammen zum Opfer, ebenso ein Pferd und verschiedenes Kleinvieh. Es wird böswillige Brandstiftung vermutet. Penig, 19. März. Ein anscheinend betrunkener Motor radfahrer fuhr in einen Biehtransportwagen hinein, wobei der Kutscher an beiden Beinen schwere Verletzungen erlitt, während der Motorradfahrer mit heiler Haut davonkam. Klingenthal. 19. März. Alpenpflanzen im oberen Vogtland. Durch Alpenfreunde sind im vergangenen Jahre in der Umgegend von Klingenthal verschiedene Alpenpflan zen eingesetzt oder gesät worden. Anfang Januar hat nun die im Alpenvorlands bodenständige Christrose unterm Schnee geblüht. Auch stengelloser azurblauer Enzian hat gut überwintert. Im Spätfrühjahr hofft man, daß er u. a. auch den Platz vor dem Klingenthaler Rathaus schmückt, wo er wurzelecht in zwei Rabatten eingepflanzt worden ist. Auch Alpenveilchen haben bis jetzt den Winter gut über- stanoen. Annaberg, 19. März. Der Spionage verdächtig. Dieser Tage wurde, wie die „Zwickauer Neuesten Nachrichten" mit teilen, ein End« Januar in der Gegend von Bärenstein auf» griffener tschechoslowakischer Staatsangehöriger, ein angeb. kicher Offizier, der sich die Erkundung der Zusammensetzung und Aufgaben der Vaterländischen Verbände „Stahlhelm," „Wehrwolf" und „Jungdeutscher Orden" und des Reichs banners „Schwarz-rot-gold" zur Aufgabe machte, nach Dres den übergeführt. Rüdenau,'19. Marz. Der schlafende G Der 59 Jahre alte Geschirrführer Biedermann, nem Geschirr Schottersteine fuhr, war während der Fahrt auf der Grundstraße auf der Wagendeichsel sitzend einge- schlasen. Er stürzte so unglücklich herab, daß der Wagen über seinen Kopf hinwegfuhr und ihn schwer verletzte. Auf dem Transport in seine Wohnung ist Biedermann dann ge storben. Flöha. 19. März. Hochwasser. Infolge der anhaltenden Regengüsse der letzten Tage sind die Flußläufe der Flöha und der Zschopau stark angeschwollen und tragen mit un heimlicher Geschwindigkeit gewaltige Wassermengen zu Tale. Zwickau, 19. März. Line reiche JubllSumsspende Hot hier das Kaufhaus Schocken anläßlich seines 25jährigen Be stehens gestiftet. Der Stadt wurden 50 000 Mark für Klein wohnungen geschenkt und der Untcrstützungskasse ftir Ange stellte 100 000 Mark überwiesen. —MW——-———-MMM-M——————— > Stelle, doch ist bei dieser Ausstellung der letzte Platz erstrebenswert, Im Durchschnitt kommen auf jeden Fahrgast in China und Canada 100 Kilometer, in Nordamerika, Polen und Indien 60, in Rußland, Südamerika, Italien 50, in Frankreich und Finnland 40, in Däne mark, Schweden und Japan 30, in Deutschland und Norwegen 25, in Belgien, Schweiz und Australien 15. Wo die kürzesten Strecken gefahren werden, kann die Eisenbahn als am meisten in Anspruch genommen gelten. Deutschland behauptet demnach von den Größstaaten den besten Platz.
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