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Febr. Der Verband Sächsischer Indu strieller ha» erneut an das sächsische Justizministerium eine Eingabe gerichtet, in der um Ermäßigung der jetzt gellenden Gerichts- und Notariatskosten nachgesucht worden ist. Vad Schandau, 18. Febr. Noch ein Tschechen Hotel in der Sächsischen Schweiz. Der tschechische Touristenklub, der über gewaltige Mittel verfügt, wird auch in den bekannten Tyssaer Felswänden, also im rein deutschen Gebiete, ein großes tschechisches Touristenhotel errichten. Gruben bei Meißen, 13. Febr. Diamantene Hochzeit. Am Freitag feierte hier der frühere Schneidermeister, Post agent und Badebesitzer Eduard Rüdiger mit seiner Ehesrau das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Walddorf, 13. Febr. Linea tragischen Tod fanden hier die Frau des Modelltischlers Gärtner und ihre 19 jährige Tochter Elsa. Die Tochter war krank und wollte sich in der Nacht zum Freitag auf dem Gasherd in der Stube, in der sie ouck schlief, Tee bereiten. Sie ist wahrscheinlich unterdessen wieder eingeschlasen, das kochende Wasser löscht« die Gas flamme und das ausströrmnde Gas brachte dem Mädchen den Tod. Als die Mutter früh den stark mit Gas angesüll- ten Raum betrat, fand st« das Mädchen tot vor. Sie selbst brach, von einem Herzschlag getroffen, zusammen und der Arzt konnte auch bei ihr nur den Tod feststellen. Lichtenstein-Callenberg, 13. Febr. Anschlag auf da» Rathaus. Ein noch unbekannter Täter löste die Verbin dungsschraube einer Gasuhr an der Hauptleitung, so daß das Gas in vollen »Strömen entweichen konnte. Einige Beamte des Rathauses hörten das Rauschen des Gases, forschten nach und verhinderten das weitere Ausströmen. Wäre der Anschlag nur eine Viertelstunde unentdeckt geblie ben, so hätte unabsehbarer Schaden entstehen können. Dresdner Plaudereien. Lin Aaha-hygiene-Mufeum. — Sinder nach Oberbayern. — Der Realschüler mit dem „Stäbchen". — Indianer im Schau fenster. — I« Zeichen der Maskeroden. — Nachtvorstellung lm Opernhaus. — Da» Philharmonische Orchester. — Direk rloaswechsel lm Alberttheater. „Auch Bählamm hat's nicht wohlgetan, es fuhr ihm in den Backenzahn," sagt Wilhelm Busch vom Helden einer gar ulkigen Geschichte und schildert dann geradezu mitfühlsam die Wonnen nächtlicher Zahnschmerzen. In wessen Munde hätte nicht schon einmal einer der 32 Plagegeister, soweit sie noch vollzählig vorhanden, rumort und schließlich den „schwe ren Gang" zum Zahnarzt als letztes Mittel veranlaßt? So schwer ist übrigens dieser Gang gar nicht. Den Beweis hier für liefert ein dieser Tage hier eröffnetes Zahn-Hygie- ne-Museum. Im Kurländer Palais, einst der Schau platz galanter Feste, ist diese Sammlung, ein sehr verdienst liches Werk des Dresdner Dentisten Georg Schubert, unt:c- gebracht und man sieht hier in Hunderten von Modellen und Nachbildungen die Zahnbehandlungen vom grauen Alter tum bi» herauf zu den vollendetsten Hilfsmitteln der Gegen wart. Mit unendlichem Fleiß, großer Sachkenntnis und bedeutendem Kostenaufwand ist diese Sammlung geschaffen worden, deren Aufstellung auch anderwärts sehr zu emp fehlen wäre. Einen recht erfreulichen Eindruck nahm man kürzlich ahends au» dem Menfchengewirr de» Hauptbahnhoses mit. Auf den Bahnsteigen der übliche Betrieb: die Arbeiterzüge bringen Hunderte au» den Industrie-Vororten. Andere eilen zu den Nah- und Fernzügen, ein ununterbrochenes Kommen und Gehen, Jagen und Hasten. Da naht unter Führung Erwachsener und begleitet von Angehörigen, eine jugendliche Schar. Blasse Großstadttinoer find'», die von der städtischen Fürsorge auf 6 Wochen nach Lenggries in Oberbayern geschickt werden. Lachenden Auge» gingen die Jungen und Mädel durch di« Sperre und nicht so eins ich war di« Unterbringung in dem berettgestellten Wagen. Wie viele der Kinder sind bisher kaum über Dresden hinausge- kommen, und nun eine Fahrt noch wett über Münch«« hin aus. Es war erfreulich zu beobachten, wie mancher Vater seinem Kinde noch die Mahnung -um braven Verhallen mit auf die Reise gab, ein Zeichen Haß die modern« Minderer- Ziehung" noch nicht allgemein durchgeführt wird. Allerdings gibt» auch Gegenbeispiele. Komme ich da neulich an der Johanniskirche vorüber, die eben viele Kin- der nach der Frühandacht verließen, dl« al, Ersatz für den Religionsunterricht «tngeführt ist. Aus der anderen Stra ßenseite überholt mich ein buntbemützter Knirps, ein Real- schiller, in der linken Hand die Düchtertafch«, in der rechten ein Stäbchen, ein« brennende Zigarette. Seinem unreifen Aussehen nach hatte der Junge noch mnwesten» zwei Jahre bi» zur Konfirmation Zeit, falls seine Teilnahme an dieser Handlung überhaupt in Frage kommt. Abm" gon- obgesehen davon, es ist doch die Höhe, daß ein solcher Bengel sich Hk rausnimmt, aus dem Schulweg« zu rauchen. Das hätte in unserer Jugendzeit mal Vorkommen sollen! Dl« ersten Nauchoersuche, bei denen einem fveiübel wurde, unternahm man in sicheren Verstecken und „Wenn'« herouskam." dann drohten die peinlichsten Strafen. Da „mengte sich auch die Schul» hinein" und der Rohrstock trat kräftigst in Aktion. Nun soll durchaus nicht di« Prügestraft insofern vertreten werden, daß bei jeder geringfügigen veranlafsung der Bakel auf den Schulkindern herumtanzt, aber für Lumme- lei. Frechheit und Ungehorsam W »gebrannt* Asch, von Altersher bi» auf den heutigen Tag ein wirksame« Gegen- mitwt. Aber wir leben in «in«r närrisch«« Zeit. Sonst «asichmtda, U. yebr. Schmesse AatmuchM. Am Mitt- woch abend rannte auf der Hermsdorfer Landstraße «in Kraftwagen der Firma Dyckerhofs und Widmann b«i rascher Fahrt gegen einen Baum und zerschellte. Der Führer de» Wagens und zwei Jnaenieure wurden auf die Straße ge schleudert und erlitten schwere innere und äußere Verletzun gen. Freiberg, 13. Febr. wechsel im Reichswehrkommando. Der bisherige Kommandeur de» Freiberger Reichswehr bataillons, Oberstleutnant Streccius, ist zum Regimentsstab nach Leipzig versetzt worden. Sein Nachfolger ist Major Boltze, bisher Kommandeur des Ausbildungsbataillons in Döbeln. Dippoldiswalde, 18. Febr. Augunsall. Am Mittwoch abend platzte kurz vor der Rabenauer Mühle an dem ein fahrenden Personenzuge ein tzeißdampsrohr. Der Loko- motivführer Cndler aus Hainsberg wurde schwer verbrüht, während der Heizer mit leichteren Verbrühungen davon kam. Beim Abspringen von der Lokomotive schlug der Lo komotivführer mit dem Kopfe gegen die Felsen. In schwer- verletztem Zustande wurde er ins Stadtkrankenhaus Frei tal-Deuben eingeliefert. Leipzig, 13. Februar. Studenten auf der Leipziger Messe. Wie mitgeteilt wird, hat der Arbeitsausschuß des WtlltlMlMMMMMIMMMMMMNNIMNUIMNNMMUIIIIU ^MoöenUau I Illustr. Zeitschrift fürkzeim und Gesellschaft - L ,A*..a*..»oa»,»,»*o * «*os»a«»»a »*s*»sa*««a « »» »aa — Erscheint monatlich H in eleganter, mehrfarbiger Ausstattung. D Z Enthalt etwa ISO Moöelle, sowie eine E s 24 Seiten starke Unterhaltungsbeilage, ß I Preis M. - 6o I Unentbehrlich für Schneide rinnen und housschneiöerei. D Zu haben mallen Buchhandlungen. V VlIIIIIIIIIII!ItIIUIIIII>IIIIIIUIIIIII»IIIIIIIIIIIItt,I,„IIIUIIIIIUIUIIUIIII.'I»,,IL Messeamt«, für die Mustermessen in Lslv-lg, um dem Wan» seh« zum Besuch« der Messen durch Studenten und Schüler entgegenzukommen, beschloßen, für einzelne Schüler und Studierende vom Mittwoch jeder Meß« ab M«ssezeich«n -um Preise von 1 Rmk. ausgeben zu laßen »d den korporativ» Besuch vom 2. Messesontag ab -um Preis« von OHO RmL für die Person zuzulaßen. Anträgen auf früheren Besuch der Messe kann nicht entsprochen werden, da die ersten Meß tage ausschließlich für Geschäftstätigkeit Vorbehalt« bleib«' müssen. Für die am 28. Februar vs. I. beginnende Früh jahrsmesse würde also der Besuch der Meße für einzeln« Schüler oder Studierenden vom Mittwoch, 8. März, ab, für geschlossene Klassen oder Gruppen vom Sonntag, 7. MÜr^ ab zugelassen werden. Lbemuih, 13. Febr. Ein scheußliche» Verbrechen. In der Abortgrube des Hause» Zietenstratze 88 sand man di« Leiche eines seit mehreren Wochen vermißten jungen Mäd chens auf. Das Mädchen war etwa 18 Jahre all und die Mutter der Vermißten, die Witwe Lehmann, nimmt an, daß ihre. Tochter verfchleppt oder von skrupellosen Leut« aus dem Hause gelockt worden sei. Die polizeilich« Unter suchung ist eingeleitet. Lhemnih, 13. Febr. Roch ein Dlebeslager des Einbre cher, Poller. Das Kriminalamt teilt mit: Der am 8. d. M. wieder festgenommen« Ein- und Ausbrecher Richard Boller aus Buchholz hat nunmehr auch zugegeben, in der Nacht zum 31. Januar gemeinschaftlich mit seinem Komplizm Breuer den Einbruch in der Regenschänke in Burkhardts dorf verübt zu haben. Bekanntlich haben die beiden Ein brecher in der fraglichen Nacht die gestohlenen Sachen im Walde vergraben. Nach der Festnahme Breuer» hat Poller in der Annahme, daß Breuer das Versteck verraten könnt«, die Sachen an anderer Stelle im Wald« versteckt. Jetzt konnte das neue Versteck ausfindig gemacht werden. Dm gestohlenen Sachen sind den Bestohlenen zurückgegeb« worden. Neues aus aller Welt, — Meidet Italien! Wie die Geheimräte Lucken und Kerschensteiner, so hat auch Dr. August Messer, Professor für Philosophie an der Universität Gießen in einem offene» Briefe an den Prof. Francesco Orestano in Rom es abge lehnt, der Einladung zum Besuche des 4. Internationalen Kongresses für sittliche Erziehung in Rom Folge zu leistem Infolge der durch die letzte Rede Mussolinis hervorgerufe nen Spannung werden auch verschiedene deutsche Künstler, hätte man sich dieser Tage nicht stundenlang im Landtag über zwei Stockhiebe und eine Ohrfeige unterhalten können, die ein Zwickauer Lehrer gerechterweise zwei ungezogenen Jungen verabreichte, die mit ihrem rüpelhaften Benehmen die notwendige Klassendisziplin geschädigt und den Lehrer direkt zur Notwehr veranlaßt hatten. Nuri zu etwas Anderem. Wer jetzt die Hauptstraßen Dresden durchschreitet, dem hämmern sich sehr bald zwei Be griffe ins Hirn: Weiße Woche und Ausverkauf. Wenn man in den Schaufenstern, in Anzeigen und Sonder beilagen die Preisangebote liest, dann schlägt man sich wie ein Schuldbeladener an die Stirn und fragt sich: Warum hast Du Weihnachten Deine sauer ersparten Moneten aus gegeben, wo Du alles jetzt für die Hälfte kriegst? Ich will das „Preislied" nicht zu Ende singen, sondern höchstens die dekorative Ausstattung der großen Geschäfte preisen. Da sieht man „weiße Wunder".' So sind in einem bekannten Geschäfte der inneren Stadt viele Tausende von weißen Taschentüchern zu wirklich entzückenden Gebilden verwen det worden, u. a. sieht man hier in einer 27 Meter hohen Nachbildung den bekannten Nauener Funkturm. Einen noch viel zugkräftigeren Reklametrick hatte sich ein anderes Geschäftshaus ausgedacht. Bei Sarrasani ga stiert jetzt eine Jndianertruppe, Leute, bei deren Anblick die phantasiereichen Geschichten von Coopers Lederstrumpf und von Karl May lebendig werden. Der Senior dieser rotbe malten und^federgeschmücktcn Gesellschaft ist ein ehrwürdi ger Jndianergreis, genannt das „Schwarze Horn". Nach amerikanischen Zeitungsmeldungen — und da muß es wahr sein — ist er 94 Jahre alt. Also dieser fossile Herr und zwei seiner Stammesgenossen, sollten ein nach Motiven ihrer Heimat ausgestattetes Schaufenster jenes Geschäftshauses „beleben". Die Sache zog. Bis zum Ladenschluß war ein gefährliches Menschengewühl vor dem gläsernen Wig wam des „schwarzen Horns", die Meng« wich und wankte nicht, sondern schwoll noch dermaßen an, daß sie ein erheb liches Verkehrshindernis bildete, das erst durch ein polizeili cher verbot dieser eigenartigen Schaufenster-Dekoration be seitigt werden konnte. Diese an sich höchst sehenswerte Jndtanertrupppen ließ sich übrigens auch dieser Tage in mehreren Straßen der Neustadt sehen, voran ritt auf präch tigen Schimmeln ein« mexikanische Musikkapelle, deren Pro duktionen dem deutschen Ohr mehr laut wie schön vorkom men, und dann folgten di« braunen Söhne und Töchter der indianischen Steppe und eine Anzahl Eowboys. Me selbstverständlich hoch zu Roß. Al» der bunte Zug an einer Schule vorüberkam, war» mit der Andacht der Schüler au» und aus allen Fenstern grüßte die Jugend begeistert ihre Helden au» dem Reiche de» großen Manitu. War die farbenreiche Bekleidung al» echt anzusehen, so steht man bei uns„Zivisifierten" jetzt vollkommen imZeichen der Maskeraden. Man muß sich nur immer und immer wieder fragen» wer an der Hochflut der diesjährigen öffent lichen und nichtöffentlichen MaskenbSlle und Kostümfeste alles teiknehmen soll. Auf der «inen Sette grinst da» tat- fächliche Glend der vielen Arbeitslosen und auf der anderen Seite ein »bedenkliche» Ge'dausgeben und Wirbeln aus einem Vergnügen ins »der«. Mtt geringeren Mitteln, als ! sie ein Masken- oder Kostümfest erfordern, könnte man 1 vielleicht ebenso vergnügt fein. Nun mit dem nahen Fast- nachtsdienstag ist ja der Haupttrubel zu End« »d Ascher- i nttttwochskat« läßt zuweilen bet den davon Heimgesuchten i chmerz und saurem Hering gute Vorsätze zu I aufkommen i man aber noch fidel oder behauptet es j wenigsten» zu fein, »em selber nicht» Lustige, einfällt, I kann stzh ja was oormachen laßen und in trüben Zetten sind < Spaßvögel immer willkommene Gesellen. Bon diesem Ge danken ist wohl auch das Künstlerpersonal unserer beide« Staatstheater ausgegangen, als es zum Besten seines Pen sionsfonds zu einer N achtv o rstellung im Oper»* Haus einlud. Die Geschichte fing abends 10 Uhr bei aus verkauftem Hause an und man hat sich glänzend amüsiert. Die Damen und Herren vom ersten Fach überboten sich a» - lustigen Einfällen und was vor wenigen Tagen dem Publi- . kum als ernste Kunst, wie beispielsweise der Rosenkavaltev- - film, vorgesetzt worden war, erfuhr jetzt unter lautem Jubel ! die schönste Verulkung. Aber auch manch heitere Szene au» dem Privatleben der Theaterlieblinge blieb den Besucher« nicht vorenthalten und zuletzt verwandelte sich die geräumig» Bühne in einen prächtigen Ballsaal, in dem sich die Paar» bis in die Morgenstunden drehten. Die ersten Kräfte der Oper und des Schauspiels betätigten sich überdie» an den verschiedenen Verkaufsständen und man konnte hier außer einem Glas Sekt auch den freundlichen Blick einer schönen Frau empfangen. Wenn die allgemeine Narretei in diesem Jahre zu Ende ist, mag man sich auch wieder mehr der ernsten Kunst zuwen den. Nicht jedem ist es vergönnt, die einzigschönen Sinfonie konzerte der Staatskapelle im Opernhaus zu besuchen. Dg deckte das Dresdner Philharmonische Orche ster den übrigen großen Konzertbedarf. Wie erinnerlich, war der Weiterbestand dieses sehr leistungsfähigen Musik» körpers in Frage gestellt. Aber nun hat sich diese Angele genheit zur großen Zufriedenheit vieler Dresdner erledigt. Die Stadtväter haben unter gewißen Voraussetzungen eine Jahresbeihilfe von 30 000 Mark für das Philharmonisch« Orchester beschlossen und dieses damit vor der Auflösung be wahrt. Man wird also auch fernerhin zu erschwinglichen Preisen hervorragende Sinfoniekonzerte genießen können. Für rein orchestrale Darbietungen fehlt allerdings-in Dres den noch ein eigenes Konzerthaus, wie es Leipzig in seinem Gewandhaus und Köln in seinem Gürzenich besitzt. Bi» auf weiteres kommt bei uns nur der große Gewerbehaussaal in Frage, der aber trotz mancher Vorzüge nicht das Ideal eine» Konzertsaales darstellt und einer großen Konzertorgel ent« behrt. Der sehr schöne Dereinshauslaal, der eine solche ent hält, dürfte sich für Aufführungen mit Maffenchören — man denke an Beethovens 9. Sinfonie — nicht al» ausreichend erweisen. Vorläufig wird es aber mit dem Bau eines Kon zerthauses noch gute Weile haben. Eher entstehen noch einige überflüssige Kinopaläste. So ist» aber tmmmer gewesen: die große, wirkliche Kunst findet nur mangelhafte Unterstützung. Auch Fr« Hermine Körner, oie vielgefeierte Darstellerin scheint sich als Direktorin de» Alberttheater», des einstigen Hofschm»- spielhauses in der Neustadt, nicht wohl zu fühlen. Sie hak ihren Direktionsoertrag mtt der Alberttheater-Geleklschrft gelöst und trägt sich mtt neuen Plänen. Dem Vernehmen nach will sie in, Zentralcheater in der Daisenhausstraße übersiedeln. Diese» prachtvolle Hau» war einst eine ersttttch- sige Barreteebühne und dieitte Metzt Operetten-GafispiA«. Führt Frau Körner ihren Man au», dann höttten wir i» Drsden vier Schauspielbahnen, nämlich das staatlich« Schm» fpielhaus, dicht daneben das Neue Theater, nicht wett v« beiden da» Zentralcheater und in der Neustadt das Alben theater. Hierzu kommt noch ein Vorstadttheater. Domäne allerdings reichlich viel für Dresden und in manch«, Direk- tionszlnnnern wird» dann sorgenvolle Köpf« geben. Schade daß die Möglichkeit nicht besteht, Frau Körner für eine dm lertunz and Geschäftssinn findet man allerdings fchch» mw «int. Doch gibt «s auch hierbei Ausnahme«.