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Irbissen serikaul «erden Ln> Alxnd ist dann im Gasthofe 'zroßv» yalMachtsschstmus, „ozu d»e Mädchen wieder ge- lai»«,; kino Der .vien»:ag :1l Nu-'. der Hauptschiager. Da be- Dn»i di» Mulik »«-,?:» '^w 2 Uhr nacyiniitags. Um 12 Uhr sind deren» di» Burichen. um 1 Uh, di» Mädchen zur Stelle. Der ^u ü»ä» tomint zahlt Siros«. Di» vcrseier erhöht wie der di« Stimmung und dann g«hl der Tanz los und endet erst, wenn dir Musil müd, und obaespann: die Instrumente beizest« legt. Um 10^ Uhr ist das sogenannte „Auslegen der Jungfrauen". Da» heißt, sedes Mädchen legie nach Ver mögen und Herkunst Geld aus. damit die Kosten der Feier gedeckt werden konnten. Um bloß mal einen Begriss zu be kommen. was an solchen Tagen verdrückt wurde, seien fol gend« Zahlen genannt. 1800 standen auf der Rechnung: r Hektoliter Bier. 60 Flaschen Schnaps, 40 Bullen Wein. SO Pfund Brot. Die Fastnacht war das Hauptvergnügen der Tugend im ganzen Jahr«. 8 oder 14 Tage später fand die junge Fastnacht statt, bei der Abrechnung gehalten wurde. Heute ist der Mittwoch noch ein Jubeltag. Die sogenannte .Männersastnacht" die den «erheirateten Gelegenheit zu Faschingsrummel und Maskerade bietet. Der rätselhafte Urnenfun- auf -em Windmuhlenberg von Gleina. Dieser Tag« ging durch di« Zeitungen die Nachricht von hie- pgrn Urnensunden. Der Sachverhalt ist folgender: Leim Sand- adschachten wurde etwa 2 Meter südwestlich der Triangulierungs marke auf dem Windmühlenberge mit der Spitzhacke ein Tonblock der Deckschicht losgelöst, in dem sich mehrere Urnen fest ver backen befanden. Dir Tiefe betrug etwa Meter. Die Gefäß« waren stark beschädigt worden, zumal naturgemäß niemand er warten tonnt«, in solcher Tiefe noch aus Reste menschlicher Früh kulturen zu stoßen. Außerdem war di« Wandung weich wie Pses« srrkuchen. Trotzdem haben die Finder — mehrer« Landwirtschasts- gehilsen au» Gleina — sofort alles nur Möglich« getan, um den Fund restlos zu bergen. Ihre Bemühungen seien dankbar aner kannt. Ebenso hat der Besitzer, Herr Obstgroßhändler Glaser, der aus dem Windmühlenberge in einer beneidenswert schönen Lag« ein Anwesen besitzt, sogleich die Fund« ausgehoden und vor zerstörenden Zufällen geschützt. Ganz besonders dankenswert aber "t, daß er sogar den Tonklumpen ausgehoden hat, in dem der Ab ruck des einen Gesäße» erhalten ist. Herrn Glaser und den Glei- naer Herren gebührt der beste Dank. Sowohl die Gesäße als den Gesäßabdruck haben die Eheleute Glaser zur weiteren wissenschaft lichen Untersuchung der Bautzener Gesellschaft für An thropologie und Urgeschichte übergeben. Warum aber soll dieser Fund ein »'s .n? Zunächst lag er in einer ungewöhnlichen Tiefe. Meis, io :. wir die Urnen kaum eine Elle unter der Erdoberfläche. H.<r maßen wir ILO Meter. Dann waren di« Gefäße in einer derart festen, und nur mit Mühe zu durchgrabenden Erdschicht, daß es ein Rätsel ist. wie die Men schen der Lorzeit so tief in dies feste Tonlager hinein «ine Grube ausschacksten konnten. Hotte man doch weder Spitzhacken noch Schaufeln oder gar Spaten. Größte Hochachtung vor dieser vor zeitlichen Arbeitsleistung muß uns erfüllen. —ftvann aber ist der diesige Urnensund tatsächlich etwas Neues in der Ober lausitz. Di« Formen oer Gesäße fügen sich keinerder bis- h*r in der Oberlausitz nachgewiesenen Kulturen ein. p« find einzigartig, obwohl wir schon mehrere tausend Urnen ousgegraben Haven. Nach der kugeligen Form, dem massigen, beiderseits schräg abgefchnittenen Henkel und nach der kurzen Hals- bildung möchte ich vermuten, daß wir hier die die « rstep Ge - fäß« der nordischen Megalithkultur vor uns haben, die au» der Oberlausitz stammen. Da aber keine» der Merkmale typisch ausgebildet ist, muß ich «ift« sichere Ansetzung de» Fundes «och yinausfchieben. Di« Megalith- (griechisches Wort für Sroß-Stein) Kultur ist im Norden Deutschland», in Skandinavien und Jütland verbrei tet Ihr entstammen jene riesigen Felsgräber, die wie kleine Stu- den au» Strinblöcken hergestellt und die als Hünenbetten au ßer Lüneburger Heide bekannt find. Die Menschen jener Zeit find auch nach Süden gezogen, haben Schlesien und selbst Galizien und Böhmen erreicht (erwiesen durch Funde von Kragenstaschen): daß st« auch in die Oberlausttz kamen, würde inan sagen können, wenn di« Gleinaer Urnen sicher megalithisch wären. Aber da» -ft «och unbestimmt. Lorläusig stehen di« Zeugen einer SVOosähelgen Befangenheit noch in . der Stube in der Näh« de» mit ste wieder hart werden und ge- müssen die sehr zerbröckelten Scher- werden. Darnach erst wird man sich , bilde» Gemen. Der Toüklmnpeu mafchs» «erd« können. Dann deu oaeßll " «tu Urteil Gipsabgusses benutzt werden, der uns dieselben Dienste leistet wie das vollständige Gesäß: zu erkennen, aus welcher Ast diese Neste menschlicher Kultur stammen, die Siedlungsgeschichte unserer Hei mat noch besser als bisher kennen zu lernen. Wenn mir nun noch ein Wort über die Urnenentdeckungen im allgemeinen zu sagen gestattet ist, so möchte ich mit größter Dank barkeit feststellen, daß die Stadt- und Landbevölkerung der Ober lausitz geradezu vorbildlich die Wissenschaft unterstützt. Den Ober lausitzer Zeitungen gebührt das Verdienst, bis in das sernste Ge höft die Kunde von den Ergebnissen der Urgeschichtsforschung ge tragen zu haben. Einige Abschläge möchte ich noch ansügen: . Was tue ich, wenn ich Urnen oder Aehnliches finde? 1. Alle Scherben sammein und aufheben! Nicht ihre Haltbarkeit ertzrob-n wollen! Sie sind wie Pfeffer kuchen. 2. In der Erde noch steckende Scherben liegen lassen und den Fundort vor Zerstörung schützen! S. Möglichst sofort Amr Bautzen 120b (automatisch 3773) an- rufen. (Stieberstraße 36 ist die Geschäftsstelle.) Geld ausgaben werden g rn ersetzt. 4. Keine Scherben verschenken! Sie werden nach einiger Zeit doch bloß weggeworfen, und uns fehlen sie beim Zusammensetzen der Töpfe. Wer diese vier Punkte einhält, der dient seiner Heimat und der deutschen Wissenschaft. Dr. Frenzel. Wir erhalten soeben von, Verfasser die Mitteilung, daß am Donnerstag abermals zwei Fundmeldungen eingingen, lieber beide wird baldigst berichtet. Die Schristleitung. Deutsche Jugendherbergen. Das war das Thema, iiber welches in Wort und Bild Herr Lehrer Kunze am 10..Februar in dck Sitzung der Ortsgruppe Radeberg—Arnsdorf des Gebirgsvereins für die Sächsische Schnei; in höchst sesselnder Weise sprach. — Groß ist die Not des deutschen Lölkes, schwer leidet darunter auch unsere Jugend. Weiche Wege nun einzuschlugen sind, wieder emporzukommen, darüber wird gar oft beraten. Es gilt, bei der Jugend einzusetzen. Von ihr mnß alles Schädigende ferngehalten werden: Alkohol, Lu^us und derg.. Wir müssen die Jugend vertraut machen mit Mutier Natur. Hier ist für sie, wie für uns alle, der ewige Jungbrunnen: Sonne, Licht und Lust! Sie sind die billigsten Heilmittel, die besten Heilquellen, darum gilt es, die Jugend hinauszusühren in die Natur. Das ge schieht durch fleißiges Wandern. Die Jugend muß ihre Heimat gründlich kennen lernen. Bewährte Führer sind ihr da zu geben. Aber erst die engere Heimat durchwandern, dann die Ferne. Ehe es in die Alpen gehen kann, müssen die j .ngen Leute die deut schen Mittelgebirge kennen lernen. Jede Wanderfahrt ist gehörig oorzubereiten. Die rechte Ausrüstung darf nicht fehlen. Die jungen Leute sind auch im Kartenlesen zu üben. Auf den Wande rungen ist an hervorragenden Punkten zu rasten. An Erklärungen darf es nicht fehlen. — Um die Jahrhundertwende i ahm die Ju- gendbewegung ihren Anfang. Die Kriegsjahre unterbrachen sie, aber mächtiger denn je ist nun wieder !m Gange. Im ganzen deut schen Lande sind Stätten entstanden, da die wandernde Jugend rasten und billig Herbergen kann. Wir finden heute Jugendher bergen von den Alpen bis an die Wasserkante, vom Mein bis zu den Masurischen Seen. Vielfach sind alte Burgen, die dem 3' - fallen fast nahe waren, zu solchen oorgerichtet worden. Der An fang wurde mit der malerischen Burg Altona gemacbt, in der jetzt alljährlich gegen 20 000 Knaben und Mcö chen Herbergen. Die An regung ging von Lehrer Schiermann in Altona aus. In anderen Gegenden sind alte Bauernhäuser zu Jugendherbergen umgewan delt worden, an der Wasserkante sogar alte Schiffe. Am Auge der Zuhörer zogen nun im Bilde solche Jugendherbergen vorbei. An- der« wieder veranschaulichten das Leben und Treiben der jugend lichen Wanderer in oder vor der Jugendherberge am Rande des Waldes, am Bache, am See, früh bei der großen Wäsche am Brun nen. Man sah sie auch versammelt bei der Morgenandacht und bei der Gedächtnisfeier für Gefallene. Andere Bilder gewährten Ein blick in die inner« Einrichtung der Jugendherbergen. Möchten doch noch vielerorts Jugendherbergen entstehen, die sicher dazubei- tragen, daß wir weniger Krankenhäuser, Fürsorgeanstolten, Trin» kerheilstätten und Gefängnisse nötig haben. Dazu wird durch diese Jugendherbergen auch Volksgemeinschaft gepflegt; denn sie stehen allen offen, ob von Rechts oder Links, ob reich, ob arm. Deutsche ' Jugend, schließ dich zusammen zu Wanderungen und zieh unter bewährter Führung durch die deutschen Lande. Erwandere dir die deutsch« Heimat und mach dich gesund in Mutter Natürk — Dee Vortragende erntete reichen Beifall. 8t. Druck und Lerlrß von Friedrich Moy, H.M b. H* »eraakwortftch für die Schrkfikiftmg Max Fiederer, fSmüich ft, Bischofswerda.