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>1 S o ö ö o ö o ö ö o ö o ö o o Z o o o ö o o ö o ö ö o Z o o um sich selbst, um den „Herrn Sekretär" — unter dem sie sich natürlich „ein Mannsbild" verstellte, zu entdecken — und floh krei sch end ins Haus, als plötz lich eine schnarrende Stim me zu ihren Füßen er klang: „Na — was sagst du nu, Frau Meyer?" Bald aber kannte sedes Kind im Dorfe „den Herrn Sekretär" — und wenn er wirklich ein solcher gewe- _ sen wäre, hätte er nicht 0 mehr respektiert werden - können. 0 stehen blieben. Der Zerr Sekretär, der eben -en letzten » Säugling „in Arbeit" hatte und ihn weidlich herumbeutelke v und puffle, ließ ab von seinem Opfer — flatterte klüglich auf das Fensterbrett und fragte von diesem sicheren Rückzugsort U schnarrend: „Na, was sagst du nu, Frau Meyer?" Ö Fäusten^ und P^niosfel^ Z ö Das Licht von früher und jetzt. Wenn man in wenig Sekunden die Petroleum lampe oder die Gasflamme mit Hilfe eines Zündholzes zum Brennen bringt, oder gar durch einen leichten Druck auf einen unscheinbaren Knopf in der Wand das elektrische Licht erstrahlen läßt und so in einem Augenblick dunkle Nacht in Hellen Tag umwandest, macht man sich wohl keine Vorstellung davon, mit welchen Schwierigkeiten unsere Borfahren Kämpfen mußten, bis sie Licht bekommen hatten, und mit welcher kümmerlichen Be leuchtung sie sich bei abendlicher Arbeit behalfen. Zum Licht- und Feuerwachen gehörte zunächst eine Feuer - lade, nämlich ein fester hölzerner Kasten von etwa dreißig Zentimeter Länge mit drei Abteilungen: zwei kleineren an sedem Ende und einer größeren dazwischen. In der Mitte lag ein Feuerstein und Stahl sowie einige dünne Holzstäblcin oder zusammengefalkeke Streifen Papier, die sogenannten Fidibusse. An den Seiten hatte die Zündmasse ihren Platz, die meist aus altem Leinen- oder Baumwollzeug selbst gezupft war, manchmal diente aber auch ein Schwamm als Zündmasse. Sollte Licht gemacht werden, so wurden zuerst Stahl und Feuerstein aus ihrer Lade genommen, dicht über die Zünd maste gehalten und dann kräftig aneinandergcscklagen. bis Funken heraussprangcn; diese sielen a»f den lockeren Stoss und glimmten weiter fort. Nun galt cs, die schwache Glut zu erhalten, und wer dabei nicht flink genug war. dem löschte sie wohl wieder aus, und er konnte mit seiner inNbenollen Arbeit von vorne beginnen. Das Erhalten der Flamme geschal, durch starkes Anblasen, und während dieses fortgesetzt winde mußte eines der Holzstäblein oder Papierstreisen an die Ziindmaste gehalten und entflammt werden. Auch dos gelang nickt immer so schnell, es gehörte Geschick und Geduld dazu, und manche Im nächsten Augenblick entfloh er schreiend, denn mit pausten uno panionein zogen die erbitterten Mütter gegei den Unhold zu Felde. Erst dann machten sie sich daran, ihre schreienden Kinder zu „sortieren", was gar nicht so leicht war und zu heftigem Streit Anlaß gab. Millen in dieses Cbaos kam Doktor Weber und hatte all« Mühe, ernst zu bleiben. Den Kleinen war glücklicherweise nichts weiter geschehen — und die Sache selbst war unwider stehlich komisch. Zum Glück beruhigte eine neue Auflage des guten Kaffees die erregten Gemüter. Der Herr Sekretär aber kam diesmal zur Strafe vorläu fig hinter die Drahtmaschen eines alten Zühnerstalles — was er sehr übel nahm. Sein mißtönendes Klagegeschrei konnte kein Mensch aushallen, deshalb gab man ihm, nach einer ern sten Vermahnung, die er mit schiefem Kopf anhörke, die Frei heit wieder. Nur an Wäsche-Bleichtagen sperrte ihn Miene erbar mungslos ein. Da nun zufällig beim Wasserholrn die Wasch frau dicht vor dem Gitter stehen blieb, bemühte sich der Rabe, sie durch das Gitter in die Beine zu kneifen. Miene be merkte es und rief: „Gebens acht! — der Herr Sekretär will Ihnen was tun'." Die dicke Waschfrau drehte sich dreimal wie ein Kreisel Halde Stunde ist damit verbracht «arbeit. Wem, da« Hat» stäblein glücklich brannte, »ar es zunächst «ichtt>, bie Gtttt in der Zündmasse zu ersticke», daottk diese Nicht a»f einmal verkohlte and dadurch «»brauchbar Wurde. Lin fch»erer h«l- zerner Stopfen, mit dem «an de» br«u»e»dr» Zander baar bettele, tat hier seine Dienst«. Stu Fortschritt »ar et, als die Holzstäblein durch che» tu geschmol zenen Schwefel mit einem »ersehen »»eben, der an der glimmenden Zün fing. So — das Zündholz brannte nun, und es gab bei« Schwie rigkeit, damit eine Kerzeuflamm« zu entzünden. Die Kerzen waren aus llnschlitt »der Talg um einen Docht gegossen: spar same HauSfrauru stellte» Ke wohl auch selbst aus gesammeltem Hammel- und Rinderfett her. Ls »ar «in spärliches Licht, und heute kann man es sich kaum vorstÄlen, daß bei eine« solchen die verschiedensten Arbeiten autgeführt-werde» konnten. Je doch, wer Kerzen zu brennen vermochte, galt schon für »ohl- habrnd, ärmere Leute mußte» sich «8 einer offen«! Del- «der Tranlampe behelfen, und auch in der Küche versah in der Regel eine solche ihre Dienste. Diese Lauwe bestand aus et«« Behälter, der das Breunnusterial enLiett. An eine« Lad« ragie der aus Fäden gedrchte Docht hervor und spendet: «I» ungenügendes rötliches Licht. Wenn der brennend« Docht verkohlte, waS immer recht schnell geschah, so mußte er „gepatzt" «erden. Dazn be-ientr sich die geplagte Hausfrau meist einer Radel und einer Lichkfchere. Mik der ersteren wurde der Docht etwas »eiter aus der Lampe hknnisge zogen, «ad dann knipst» man daS verkohlte «« mit der Lichtschere üb. Diese sah einer anderen Schere ähnlich, nur be fand sich auf dem einen Schenkel ein Kästlein, beim Abschneiden schob sich nun daS Dochtende in diesen kleinen Aufbau und verlöschte sofort. Nicht sel ten geschah eS aber auch, daß durch eine kleine Un geschicklichkeit beim Ab schneiden auch die Flamme in der Lampe erstickt wnr- He, und wenn dann nicht , eine andere in der Nähe brannte, so mußte all die mühevolle Arbeit w Schlagen mit Stahl md Feuerstein an wiederholt werden, und oft in einem völlig dunklen Raum; es war also besonders wich tig, daß die Feverlo^c stets zur Stelle ' und auch in dem Kasten selbst mußte tadellose L herrschen. Nach diesen Ausführungen begreift man den Stoßseufzer unseres großen Dichters Goethe, der da lautete: „Ach, gäbe es ein Licht, das nicht geputzt zu werden brauchte!" — Die gelbbrcnnende Talgkerze, von der ich sckon vorher kurz berichtet habe, gab ebenfalls nur ein kümmerliches Licht und mußte, wie die vellampe, von Zeit zu Zeit auch geputzt werden. Es gehörte nicht zu den Annehmlichkeiten, abends zu vieren oder fünfen um den Tisch zu sitzen, aus dem eine Kerze brannte, und dabei zu lesen, zu schreiben, oder gar Handarbeiten zu machen. Nicht selten kam es vor, daß plötzlich eine Helle Flamme ansschluq: die gute Mutter, in dem Bestreben, zu ihrer Arbeit etwas mehr Lickt zu haben, war der Kerze gar zu nahe gekommen, und das Feuer, das erst so schwer zu bekommen war, halte sich setzt "mit übergroßer Eile der weißen Haute bemächtigt. In vieler Bcziekung besser wurde es, als die Stcarinke.- zen auskamcn, zu deren Bereitung nur ein Teil des Fette:, nämlich die aus diesem abgesonderte Stearinsäure, dient. Der artige Kerzen sind fester und weißer, ihr Licht zuckt weniger, sie geben ein weißeres Licht und brennen leichter, so daß ein dünner Dock! ausreicht, der selten oder gar nicht mehr geputzt zu werden braucht. Solche Kerzen gibt es fa noch heute, aus Stearin oder anderen festen Fellen bereitet, die besonders in größeren Mengen zur festlichen Zimmerbcleuchkung, in den Gotteshäusern und an der Weibnachlstanne.gebraucht werden Für den Alltags- und Arbeilsgebrauch eignen sie sich gar nicht, e bedeuten- leichter Feuer ö a ä a! o' i o o äi ö' o o — LIStOUSlieSilOilSttOItOll Olioiio«ie-ri!e'7>iic2iic^iioiioi>c^iic7'>>«e->"r^- uonottO^