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Der Sächsische Erzähl Wir können da» menschliche Hirn nicht verstehen, wenn -aubenförmigl nicht zuerst di« Bedeutung des Rückenmark» ergründen: lischen Dorgäi »)! V-t»»- ». V«S-dr»- !N !N wir i . , , diese» durchzieht die Wirbelsäule, von der paarweise von «Ed»»«. ««'M«««». , Non»; oberunq t. Wenn auf -cn en, Nto- datz lat- ern und ll bleibt, a n n. der Auerberg hat den lchlungen, gleichwie er lyrrhenischen Meere» l »aden «word« »ar. m Er. Kleirr zurück «rün. Ut d'e Wsten- köme» allen, erdrück na zuge- ese Leise »iduey ist ivchmals: ne und r Dö^ei )en, um rmever- alb, den ireichen. em und rot her. nderbee- Stoffe, ßt leicht chen Un- i. Kno rrn von nnt sind n einem äußerst . en. Zu für un- I zusam- »rauchen, werden: «nM! Atmimr SSSSMlSSSMMMSSWM. ider» bei r meisten eschnitten Zeit «in- wichtig- »runa bei i Winter el länger der Dämmerung. Fernhin am Horizont leuchten lichter eine» großen Dampfer», der von Neapel durch dl« ilocke Nischen auchrr- in der a den Retern in« ge- »n nach irischen legt 85 mjäyri- kaucher c allen, zer um »tt-Alu- lummi- !, «inen t zwei- hraubt lussicht. rch das !e und Lust ür drei a Hoch- re pro- md An. Arbei- a)t nur sanden, Erbiete phäno- nit dem waren )er von mstalten runtene ünstliiye m inen- >arat in ermin- :r. Die chlzylin- Lommer er voll- Aerzttiche Rundschau. Kremdrvrpe» im Auge. E» gibt «ohl kaum «inen Menschen, der nicht schon ein« mal «inen Fremdkörper im Lu« «habt hat. Ed handelt sich gewöhnlich um Staudt,ll« — Sand, Ruß, Pflanzen — oder um kleine Insekten. Vie Fremdkörper gelangen in die Bin« behaut oder auf die Hornhaut. In beiden Fällen tritt meist starke» Tränen auf, wodurch der Fremdkörper sehr oft au»- gespült wird. Oft bleibt auch dann noch, wie Dr. Jacob in dem neuen vodochschrn Hauabuch „vor Ankunft de» Arzte»" ausführt, da» Gefühl, al» ab der Fremdkörper noch da wäre, bestehen, besonder» dann, wenn klein« Verletzun gen der Bindehaut entstanden sind. E» genügt für gewöhn lich, Umschläge mit kaltem Wasser der Fenchel!« zu machen Vst bleiben di« Fremdkörper unter dem oberen Augenlid stecken, und man muß, um sie zu entfernen, da» Augenlid umstülpen, was in folgender Weise geschieht: Der Patient sitzt angelehnt auf einem Stuhl und sieht stark nach unten. Der Helfer faßt, nachdem er seine Hände gründlich gereinigt hat, mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand di« Mitt, des Lidrande» dicht am Ansatz der Wimpern und zieht do» Lid etwa» vom Auge ab und stülpt e» um, während der Zeigefinger der rechten Hand die Lidhaut oberhalb de» Lid- ttrorpel» in der Lidmitte nach hinten drückt. Meist wird der Fremdkörper sofort sichtbar und wird vorsichtig entfernt. Sieht man ihn nicht, so läßt man da» Auge vorsichtig etwa» bewegen. Sitzt der Fremdkörper im unteren Litsack, so zieht man das untere Lid stark nach unten, während der Verletzte nach oben steht. Wenn ein Fremdkörper auf die Hornhaut gelangt ist, so lasse man all« Versuche, ihn zu entfernen, sein, man kann dabei sehr viel schaden. Man begnüg« sich damit, de» star ken Reizzustande» «egen, auf da» Auge einen kühlen Ver band zu legen und mit Binde oder Taschentuch zu befestigen. D>« Schmerzen sind ost sehr groß. Dann soll der Patient sich hink««» und beide Augen schließen. Gin verband ist in sol chen Fällen schon deshalb nötig, weil der Patient sich sonst reibt und den Reizzustand dadurch verschlimmert. Dann be nachrichtig« man sofort den Arzt, vergesse aber nicht, ihm sa gen zu lassen, um war es sich handelt, damit er die nötigen Medikamente, z. D. Kokain zum Schmerzstillen, und di« rich, i'gen Instrumente gleich mitbringt. Die Einrichtung des menschlichen Gehirns. Bon K. B. Wagner-Gießen oben nach unten eine groß» Nervenreihe abzwelgt, welche < den -«samten Organi-mu» durchkreuzt, gleichsam wie ein Teümraphennetz oder di, kunstreichen Drahtfühler eine» Erdbebenmesser«. Der Querschnitt de» Rückenmark, zeigt «in« schmett«rNng,förmi-«. grau« Nervensubstanz, derrn vord«r«r und Hinterer Abschnitt arundverschlrdene Funktio- n«n au»üb«n. D«r hinter« Abfchnüt ist «in« Zentralstelle für Nachrichten, die von der Oberfläche de« Körper» und von seinen inneren Teilen telephoniert werden. Tastgefühle, kör- perliche Empfindungen- kommen dort zur Auslösung. Der vordere Abschnitt dagegen ist Kraftstation für di« Körper- Muskulatur, von ihr au» fahren durch die Bewegungsner- ven Reiz« noch den Muskeln hin, um dies« in Bewegung zu setzen, ähnlich wie von Elektromotoren eines Elektrizitäts werkes bewegend« Kraft zu den verschiedensten Maschinen hingeleitet wird. Sticht sich jemand -. 2. unvermutet an der Hand, so trägt der Gesühlsnerv diese Empfindung nach den Hinteren Rückenmarkwurzeln, von da ob geht der Reiz durch «inen kurzen Derbindungsstrang auf di« vorderen Wurzeln über, damit dieselben durch die Bewegungsner ven der Armmuskulatur die entsprechenden Antriebe zur Zu rückziehung der Hand senden Derartig« Reflexbewegun gen erfolgen vollkommen unter Ausschluß de» Bewußtseins, weil sie sich im Laufe langer Entwicklungsperioden für Ge schöpfe al, zweckmäßig herausgestellt haben, z. B. alle Be- wegungen Neugeborener, die zur Selbsterhaltung nötig sind. wieGaugbewegungen, Strampeln,Zeichen der Lust und Unlust; oder: das Picken eben ausgekrochener Hühnchen nach dem Futter, die Fähigkeit junger Entchen, sofort zu schwimmen und die Gefahr eines Raubvogels zu erkennen. Je höher man in der Tierreihe aufwärts steigt, desto spär licher sind diese zur Selbsterhaltung dienenden Reflexe. Das Kind z. B. muß da. Gehen verhältnismäßig spät mit Hilfe de» Bewußtsein, erlernen. Wenn aber körperliche Geschick lichkeiten einmal erlernt sind, erfolgen olle noch so kompli zierten Bewegungen wieder reflexartig auf „eingeschlisfe- nen" Bohnen, ja sogar «ine Reihe von Gedankenoperatio nen verläuft unbewußt unter der Regierung dieses Gesetzes. Andererseits lassen sich Reflexvorgänge jederzeit durch den Willen regeln. Es müssen daher im Großhirn, dem Sitz der Intelligenz, Zentren sein, die denen des Rückenmark, übergeordnet sind. In der Tat werden die Fühlfäden der Hinteren Rückenmarkwurzeln noch der Hinteren Zentral windung de« Großhirns weitergeleitet, die Bewegungsner- ven der vorderen Rückenmarkwurzeln dagegen laufen nach der vorderen Zentralwindung An dos in den Schädel eingetretene verlängerte Rük- kenmark schließen sich «ine Reihe Nerven-Zellenmassen an, welche man da» Mittelhirn nennt. Darüber lagert da» haubenförmige Großhirn, Sitz der Intelligenz und der see- ' , mge. Gefühlseindrücke im Mittelhirn von fei ten des Tastgefühl», der Haut, von inneren Organen und s Lebens mitgebracht. Die wurde sein Verhängnis. Weib und Kind hatte er daheim, zog es aber vor, mit Freunden beim Wein zu sitzen, zu schwätzen und zu spielen. Ein Eng- . länder kam dazumal auf die Insel und wollte den Vulkan be steigen. Den Cesti hatte er als Führer bedungen und als Aufbruchsstunde den frühesten Morgen bestimmt. Denn es war ihm daran gelegen, den Sonnenaufgang aus größerer > Höhe zu betrachten. Emilio Cesti nun hatte abends lang« mit Freunden ge kneipt und fühlte sich unfähig, schon wenige Stunden später den beschwerlichen Aufstieg anzutreten. Kurzerhand befab er seinem Kinde, den Engländer zu führen. Der zwölfjäh rige Bub war mit dem Vater oft auf dem Berg gewesen und schien ohne weiteres geeignet, die Führerrolle übernehmen zu können. Und ohne einen hartnäckigen Spleen des Englän ders wäre auch alles glatt verlausen; hier aber versagte die Erfahrung de» Kindes. Der Engländer hatte auf dem Besu dle Sitte kennengelernt, roh« Eier in eine heißglühende Vschenstelle zu legen und darin hart zu kochen. Und nun hat te er die fixe Idee, von jedem Vulkan, den er auf seinen gro ßen Reisen bestieg, «in solches Ci mitzubringen, säuberlich zu bezeichnen und seiner Sammlung einzuverleiben. Er hatte Eier, in Irland, Kratern hartgekocht, Eier aus Japan, aus Sumatra, vom Aetna, und wollte nun auch eines vom Stromboli haben. Auf dem Gipfel also zog er ein sorglich mttgebrachtes Ei au» der Tasche, bedeutet« dem jungen Cesti, zum Krater hinobzugehen und das Ci in die heiß« Asche zu legen. Da damit «ine Sonderbelobnung von fünf Lire ver- bunden war, nahm der Bub fröhlich das Ei, rutscht« den Kraterrand hinab und lief cm einen der kleinen Kegel zu, dl« abseits de« Hauptschlunde» liegen und au» denen die so seltsam regelmäßigen Erruptionen unsere» Berges «rdröh nen. Li, «» sich nun begab, da, wußte der Engländer selbst nicht zu sagen; entweder hatte sich der Bub zu weit vorge- wagt, oder er «ar aus «inen notdürftig mit Asche überdeck ten Spalt getreten, kurzum, er verschwand mit einem gräß lichen Schrei in der Lief«. Dos durch den Einbruch entstan dene Loch schloß sich sofort wieder." Der Pfarrer verhielt ein wenig seine Worte, zupfte nachdenklich an den Gräsern, die au» der Mauer wuchsen. „Und oer Feuernarr?" mahnte ich. „Der Feuernarr — da» ist eben Emilio Lesti. Sein Weib starb bald darnach au» Leid über den Tod de» einzigen KitGe», er aber wurde einer jener häufigen, harmlosen Ir ren, in denen sich da» Bewußtsein seiner Schuld mit öhanta- tischen Wahnvorstellungen verbindet. Wurd« völlig «in Geschöpf de» unheimlichen verges, der sein Kind verschlun- «n hatte, verbond die Erinnerung an den Knaben mit dem Vulkan. Monatelang haust er still und menschenscheu in sei ner Hütt«, dann aber treibt es Ihn auf den Grat. In der ersten Zeit haben ihn Leute, di« zur Stund« auch oben «ar«n, ost beobachtet: er irrte in, der Lavawüste umher, chrttt mit nachtwandlerischer Sicherheit zwischen den Feuer- chlünden bin und schrie nach dem Kind«. Erst allgemach siel es auf, daß jedesmal, wenn der Testi oben war, bald darauf ein Ausbruch erfolgte, und seither hütet man sich, auf den Berg zu geben, wenn der Feuernarr oben ist. Heut, morgen haben ihn die Hirten beobachtet, wie er zur -VH« stiea, und nun erwarten di, Leute «inen Ausbruch.de» Vulkan». „Ein toller Aberglaube," meinte ich. „Sagen Sie do» nicht. Auch bei Ihnen in den Alpen gibt «» sonderbar« Menschen, die Ratur«r«lgnisse vorher mpfinden. . . . . Eingeweiden. also de» Auge». Ohre», Geruch«» "folgen dumpf im Unterbewußtsein, ohne vorstellungMätiattit. Vsfenbar sind im Mlttelhirn di« Triebzentren für di« Mia» Lebenshaltung und der Anstoß zur Befriedigung r«in körperlicher Triebe. Da» Großhirn besteht au» reich gegliederten Windun gen, um die möglichst große Oberfläche aus kleinsten Nmun zusammenzufalten, welche Vorgänge spielen sich nun m den Nervenelementen der Großhirnrinde ab? E» hat sich herausgestellt, daß Sinn«,Wahrnehmungen nicht in den be treffenden Sinnesorganen zustande kommen, also nicht im Auge, Ohr, sondern in von diesen ost weit entfernt auf dar Oberfläche der Großhirnrinde gelegenen Zentren, den Ganglienzellen, in denen auch da« Denken abrollt. Etna i einzelne Ganglienzell« mit ihrer zuführenden Neroanfafar, , welche ihr die von der Peripherie de, Körper» Herkommen- den Reize übermittelt, nennt man Neuron. Solche Ganglien» zelle hat zahlreich« baumähnlich verzweigte Ausläuser, dta sogenannten Dendriten und «inen Rervenfortsatz. In dem Zellkörper, dem Protoplasma, das di« Geheimnisse dm 2m bens birgt, liegt in der Mitte der Zellkern und um itz» Ham um ist das Innere der Ganglienzell« mit scholligen »affe« angefüllt, die bei Ermüdung und Erschöpfung verschwinden. Man hat erforscht, daß die Stoffwechselprodukt« in de« verschiedensten Sinnesnerven, also in Seh-, Hör-, Ga- schmacksnerven usw., die gleichen sind, daß nur die Stoff wechselveränderungen im Großhirn verschieden sind. Wir kennen heute eine Reihe von seelischen Zentren, z. B. den Schreib- und Lesebeztrk. Bei Störungen diasaa Gegend kann der Betreffende entweder nicht sprechen odar den Sinn nicht mehr verstehen oder nicht mehr lesen, wie das im Kriege durch Schußverletzungen öfters vorkam. Nicht durch die Einzelzentren, sondern erst durch Wech selwirkung, durch die Verbindung von zahlreichen Vorstel lungen, entsteht ein seelisches Crlebni». Di« kommt mal eine Vorstellung, gesetzesmäßiges, logisches Denken zu stande? Wir müssen zunächst untersuchen, auf welch» Weise das Gehirn überhaupt zu dem Material, zu den ein zelnen Faktoren gelangt, mit denen es später operiert. Da» Gehirn eines Neugeborenen ist etwa der Vorrichtung in einer Art Spielzeug vergleichbar, bei dem durch «in» T«a- tur eine Menge von Bällen durcheinandergewirbelt «erbau können, aber die Bälle, die einzelnen Dorst«llung»kompl«x». müssen erst durch Erfahrung geschaffen werden. Da» Kuw lernt zunächst Farbe usw. voneinander unterscheiden. Lau» wird es nach und nach gelehrt, einen Gegenstand, wacher durch äußere Eigentümlichkeit bereit» im Gedächtnl» blat ten wird, mit einem gewissen artikulierten Klang zu verbi» den, bis das Kind mit Hilfe der Sprache, di« ja weiter nicht» ist als ein übereingekommene» System artikulierter L«tt», Wahrnehmungen sammelt, Vorstellungen erwirbt und selb ständig innere Denkprozesse nach außen darzustellen oar» De« Feuernarr. Erzählung von Gustav Renker-Bern. Ich hatte Gaetano Rieeola gefragt, Cesare Paternv, Giulio Scarpa und noch etliche andere, die im Ruf standen, tüchtige und gewissenhafte Führer auf den Vulkan Strom boli zu sein. Aber keiner hatte Lust, mich zu begleiten, ob- wohl die Leute des armseligen, von der Willkür des Feuer riesen abhängigen Dörfieins sonst nie abgeneigt sind, sich eine Handvoll Lire durch Besteigung des Berges zu verdie nen Eie schüttelten die Köpfe, meinten, es ginge jetzt nicht, und gesellten sich wieder zu den anderen- Sn vereinzelten Gruppen standen die Menschen vor den Häusern, flüsterten scheu und sahen zu dem Berge empor. Außergewöhnliches war nicht zu erblicken; der Stromboli stellte jäh aus der blauen Meeresseligkeit in die sonnendurchglutete Himmels weite, und zeitweise, in ziemlich regelmäßigen Abständen, puffte eine dunkle Rauchwolke auf, hing wi« ein großer Fächer über dem Grat und zerfloß schließlich in der Luft. Im Dorfe aber standen die Leute beisammen und machten bedenkliche Gesichter. Ein Wort slog hie und da auf, ge- flüstert oder wie eine Verwünschung halblaut herausge stoßen: „Der Feuernarr!" Fraat« ich darnach, dann zogen si« die Achseln-hoch, warfen die Hände auseinander. Nicht», gor nichts- Falsch gehört müßt« ich haben. Der Dorfpfarrer lief mir in den Weg. Er schrrtt zu sei nem Weinberg empor und las dabei da» Brevier. Ein weit- gersister Mann war er, wohlerfahren im Verkehr mit Fr«m- den aus der großen Welt, di« da drüben besann, wo im Horizontnebel di« kalabrische und sizilianisch« Küste sichtbar wurden. D«r großen Wett, die al» Almosen vom reichen Tische des internationalen Verkehrs all« drei Tag« «inen Dampfer von Messina zu 'er Insel mit dem Feuerberg sendet. Der Pfarrer klappt« fein vergriffen,», schwarz«, Büch lein zu und bedeutete mir, mich neben ibn aus die Wein- bergmauer zu sej^n. „Sie werden heut» kein Glück auf der Suck-e nach einem Führer haben. Der Berg scheint unruhig »erden zu wollen." . „Bestehen dafür gewiss« Anzeichen? „Da» nicht, aber ..." er stockt« ein wenig — „die Leute haben andere Anzeichen, denen sie glauben. „Ich hört« öfter ein Wort fallen - der Feuernarr. Hängt da» damit zusammen?" , , „Ja. Man muß nicht daran glauben, aber immerhin, merkwürdig ist es doch." Er schwieg etwas, schien zu über legen, ob er mir davon erzählen solle. Und begann dann n«u»rding». „Der Feuernarr, da» ist ein Mann, dar hoch oh»n, schon fast am Beginn des Aschenhanges, auf dem Berg lebt. Er hat «inen kleinen Weingarten, etliche Feigenbäume und zwei Ziegen. Mit den Dorfleuten hatte er nicht» ge mein, im Gegenteil, er spricht niemand, scheint «in Schweige- oelübde abgelegt zu hoben. Wenn er zum Meere nieder- steigt, um sich Nahrung zu holen, sucht er diese an zerklüfte ten Küstenteilen, wohin selten jemand kommt. Muscheln und Krustentiere genügen ihm, groß« Netzfischzüge macht er nicht, sondern läßt«, bei dem spärlichen Ertrag der Lnael bewen den. Einmal «ar da» ander» — vor etwa zwanzig Jahren. Da war der Emilio Testi einer der flottesten Manner in, Dorf«. Allzeit gut aufgelegt, Freund von Geselligst und Gespräch In jungen Jahren war er nach Südamerika au» gewandert, dann wieder heimgekehrt und hott» au» der fremde «in« gewiße Leichtigkeit und Unbedenklichkeit de» Warum sollte der Instinkt diese, Manne», der mit da« Stromboli wie kein zweiter verwachsen ist, au» unterirdt- scheu Geräuschen, aus einem veränderten Klang der klein« Erruptionen nicht den Schluß auf eine stärker« Tätigkeit da» Vulkans ziehen können? Und dann eilt er eben hinaus, well seine Narrheit ihn hoffen läßt, daß ihm der Berg da» Kind wiedergebe. Auf jeden Fall — einen Führer aus den Stromboli werden Sie erst finden, wenn Emilio Testi wittxr in seiner Hütte sitzt." — So ging ich denn allein, glaubte, meinen berggeübt«, Körper den Weg auf den dampsumwallten Gipfel wohl zu trauen zu dürfen. Oben auf dem Grad stand ich, blickt« weithin über das Helle, seidenschimmernde Meer und sah feu rige Lavablöcke über den Skiaro, den nördlichen Eteilhang, hinabsprühen, bis sie neunhundert Meter tteser in der Bran dung verzischten. Und hörte aus dem gleichmäßigen Rhyth mus der Explosionen den gewaltigen Pulsschlag der Erb» hämmern. Da sah ich auch ihn, den Feuernarren der Insel Stromboli. Mit flatterndem weißen Haar lief er di» Aschen- hänae entlang, kletterte über Lavafelsen, wagt« sich nah« an die sackförmig ausgebauchten Schlünde, dem träge, gelbgrau« Dämpfe entstiegen. Und rief klagend langgezogen «inen Namen durch diese furchtbare Oede gänzlicher Lebensvermi- nung. Mich selbst bemerkte er nicht, denn ich hatte mich hin ter Zacken der Gipfelumrahmung verborgen. Die Sonne stand handhoch über den schneeig Hellen Bima steinwänden des fernen Lpari. Da wandt« ich mich, plag bedachtsam den brüchigen Grat, über den ich herausgeklettert war, hinab. Als ich di« ersten Aschenfelder erreicht«, »ar die Sonn« verschwunden, blauviolett wurde da» M«er, di» Umrisse Siziliens und der liparischen Inseln oettanken tn der Dämmerung. Fernhin am Horizont leuchten di, Bord lichter eine» großen Dampfer», der von Neapel durch di« Straße von Messina dem Orient zufuhr. Da schüttelte sich der Berg wie «ine wilde Bestie, dl» er wacht; aus tiesgrollendem Knurren wurd« krachende» don nerndes Geheul; hinter dem Grat, den ich verlassen hatte, schoß «ine Feuergarbe auf, glühende Schlack«, fuhr«, wie Sternschnuppen in den Himmel und sanken wieder zurück. Wie Feuer hing es in der Lust, fraß mir den Atem vam Munde weg: die Asch« rieselte aus die Flanken de» Strom boli nieder. Ich sprang, stürzte, glitt in di« Tiefe, rannt« um «ett» Leben. Scheue, Getier der nun erreichten Weinberg« hastet» hinab, Vögel slatterten verängstigt in engen Kreisen umher und nahmen dann den Flug in da» Meer hinan», da» der Widerschein der Flommensäule hoch oben wie ein« Straß« au» Rubingla» durchfurchte. Mit dem Pfarrer und etlichen anderen bin ich noch tu dieser Nacht zu der Basaltklippe Etromboliechio hinüberge- rudert, gleich vielen de» Dorfe», di« dort Sicherheit sucht«. Und wir sahen den Feuerdrachen, der sich vom Glps«ara1 tief hinein in di« Weinberg« fraß. Noch am folgend«, Mar gen sah man den halberstarrten qualmenden Laoastrom, ak» ich der Stromboli längst au»g«tobt hatte und nur «tn« sein« Dampsiäul« feierlich zum Himmel aufstieg. ven Emilio Testi hat man nicht mehr «sehen. Ich war der letzt« Mensch, der sein ««wveifelte» Rufen nach dem toten Kind« «hört hatte. Der Feuerberg hat den Irr« »st >«r Last seiner Schuld »«'" heure» über die Fläche de» tradmal de» schuldlosen K