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Der sächsische Erzähler : 15.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192601155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260115
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-15
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 15.01.1926
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Fehlbetrag von 100000 Mark entstanden war. Röthing wurde verhaftet und dem Lankwitzer Amtsgericht zugeführt. — Schwere Srubenkatastrophe in Amerika. Aus Wil- burton im Staate Oklahoma wird gedrahtet: In einer Grube der Mc. Lennep-Bergwerksgesellschaft ereignete sich eine schwere Explosion, durch die etwa hundert Bergleute verschüttet wurden. Die Explosion war so stark, daß das Grubenholz au« dem etwa zweihundert Meter tiefen Schacht herausgeschleudert wurde. Es besteht nur geringe Aussicht auf Rettung der Verschütteten. — Explosion auf einer Dortmunder Zeche. Wie das preußische Oberbergamt mitteilt, sind am Dienstag abend auf der Zeche „Vereinigte Treppe" in Silschede bei Dort mund durch Explosion unter Tage zwei Bergleute getötet -snd fünf verletzt worden. Von den beiden Toten wird noch ein Mann vermißt. Drei der Verletzten befinden sich m Lebensgesahr. — Großfeuer in der Mainzer Zitadelle. Dieser Tage brach nachts in einem auf der Maizer Zitadelle gelegenen großen französischen Antmnobilschuppcn Feuer aus, das nahezu zwei Stunden anhielt und durch den gewaltigen Feuerschein und die hohe Lace der Brandstelle weithin sicht bar war. Das Gebäude mit Inhalt brannte völlig nieder. Die Feuerwehr halte vollauf zu tun, um das Uebergreisen des Brandes auf die in der Nähe liegende Kaserne zu ver hüten. — Zwei Menschen von einem wütenden Bullen getölet. In Altmersleben bei Salzmcdel war der Gemeindebulle an einen neuen Standort gebracht worden. Die neue Um gebung machte das Tier srbeu. Es zerbrach die im Nasen ring eingehakte Fülnerstange und stürzte sich bei der Fütte rung auf seinen Fübrer. Der Mann wurde gegen dis Stall wand gedrückt und förmlich aufaespießt. Ein zu Hilfe eilen der Grundbesitzer erlitt gleichfalls schwere Verletzungen, denen er nach wenigen Stunden erlag. Da man des Bullen nicht anders Herr werden konnte, mußte man ihn erschießen. — Furchtbares Dergwerksunglück in Japan. Ein schwerer Grubenunfall ereignete sich in Japan. Nach einer Meldung aus Nagasali hat in einem Kohlenbergwerk bei Takanatsu die Entzündung von Grubengasen eine Explosion herbeigeführt, bei der ein Arbeiter getötet und mehrere ver wundet wurden. Unmittelbar nach dem Unglück versuchte eine Rcttungsabteilung von sechzehn Bergleuten in den Schacht einzudringen, als mehrere neue Explosionen erfolg ten, von denen die Rettungsmannschaften förmlich zerstückelt wurden. — Verhängnisvoller Theater-Dolchstoß. Bei der Vor stellung des „Othello" wurde in Bonn die Darstellerin der Desdemona durch den ungeschickten Dolchstoß ihres Vartners erheblich verletzt. Trotz starkem Blutverlust spielte die Dar stellerin ihre Rolle zu Ende, mußte aber danach ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. — Ein Tizian fim 200 000 Dollars nach Amerika. Aus der Sammlung des Herzogs von Orleans ging die „Der- suck-ung EhristU' für 200 600 Dollars über den Ozean. Käufe rin war das Kunstmuseum in Minneapolis. — Line temperamentvolle Teresina. Bei der letzten Wiederholung der Operette „Teresina" im Teplitzer Stadt theater ereignete sich ein Zwischenfall. In der Szene, in welcher Teresina in ihrer überströmenden Freude, Gräfin ge worden zu sein, eine Trammel von sich wirft und noch mit dem Fuße weiter stößt, entwickelte die Sängerin Frl. Kraus 'llzuviel Kraft, so daß das Instrument den Weg über die Bühnenrampe in da« Orchester nahm und den Kopf eines Musiker» so heftig traf, daß er eine schwer« Kopfwunde da- vontrug. — hetiumgasauellen in Sibirien. Die Nachricht von der Auffindung außerordentlich ergiebiger Heliumgqsqucllen in der Umgegend des Baikalsees und in der Nähe dtzr sibiri schen Stadt Tomsk hat in Rußland großes Aufsehen erregt. Die sowjetrussische Presse spricht bereits von Sibirien als einem Weltlicferanten von Heliumgas. — Ein Strafprozeß mit 3000 Angeklagten. Das alte „Blue Law", das jegliche Arbeit, jeden geschäftlichen Be trieb, ja sogar Spiele, AutomobUfahrten und Spazieren gehen am Sonntag verbietet, wird von Zeit zu Zeit von Fa natikern in irgend einer Gegend der Vereinigten Staaten ausgegraben. Jetzt hat man in Middlesex gleich 3000 Be wohner auf einmal wegen Uebertretung dieses unmöglichen Gesetzes vor die Geschworenen gebracht. Es find darunter zahlreiche Chauffeure, die Theaterbesitzer, die Geistlichen —* was das Komischste an dec Geschichte ist, — sogar der Poli- zcichef selbst, der den Auftrag zu einer Protokollierung der Ueberiretcr des „Blue Law" gegeben hatte und zur Kon trolle eine Inspektionsfahrt im Automobil durch die Stadt vornahm. Er seinerseits drehte den Spieß um und ließ den Polizisten, der seinen Chef protokolliert hatte, wegen dieser „Arbeit" notieren. Weiter kann man die Farce wirklich nicht noch treiben! Vvn der Arbeit der Taucher. Da uuleu aber ist s fürchterlich. — Perl- und Schwommsucher der Naturvölker. — von der Taucherglocke zum neuzeitlichen Tauch apparat. — Warum deutsche Taucher >l 1 suchen. — Gläserne Schisse und Entschleierung der Meeresgeheimnisse. Selten dringt die Kunde vvn der mühevollen und gefährlichen Untermasscrarbeit kühner Taucher an die Oeffentlichkeit. Nur bei besonderen Anlässen wird über sie berichtet, meist tendenziös und ungenügend. Dann schließen sich die Fluten des Tages wieder über dem Tun der Unterwassermänner. Das Tauchen ist heute kein Sport mehr, der zum Vergnügen oder aus Sensationslust ausgc- übt wird. In jeder größeren Hafenstadt vielmehr gibt es Taucher, die auf der Wacht liegen, um bei Schifssunfällen, Explosionen usw. emzugreisen und die tatsächlich oft ihren Dienst antreten müssen. Kollidiert ein Schiff init einem anderen — erst kürzlich wurde einem großen srauzäsischen Passagierdampser bei der Einfahrt in den Hamburger Hafen von einem Engländer die Dugwand von oben bis unten aufgerissen —, dann stürzen sich die Taucher in das kühle Element, um zu erforsck-en, wie groß der Schaden ist und wo nm schnellsten ausgebessert werden kann. Fallen beim Laven oder Löschen kostbare Güter über Bord, dann ist es der Taucher, der helfend eingreifen muß. Bei Explosionen, die Opfer fordern, birgt der Taucher die Leichen aus dem Fluß- und Seedett, soweit die Tiefe und die Stronwerhältnisse das gestatten. Viel begehrt ist auch die Hilfe des Tauchers bei Sprengungen. So wirkten Taucher mit, als in diesem Jahre die lleberrcste de-- deutschen ll-Bnotes 20 beseitigt wurden. II 20 hatte die „Lusi- <unia" versenkt, die über 5000 Kisten Munition zu Kriegszwecken an Bord hatte. II 20 war später an der Küste van Jütland auf Grund geraten und durch eine nachfolgende Explosion am Bug beschädigt worden. Nachdem das Wrack nun fast 10 Jahre aus Grund gelegen hatte — da das Wasser nicht tief war, ragte das Boot mit dem Turm über den Wasserspiegel und bildete eine Gs- fahrguelle —, wurde es auf Veranlassung des dänischen Marine ministeriums jetzt gesprengt. In das Innere des Turmes wurde« Minen befördert; der Taucher aber brachte mehrere 65 Kilogramm Schießbaumwolle enthaltende Minen an den Außenwänden an, die dann das Wrack vollends zerstörten. Ein zweites Ereignis hob in diesem Jahre die Arbeit der Tau cher aus der Vergessenheit empor. Der Untergang des englischen Dum Gustav Schüler-Abend iu Bischofswerda. Ein Auvklang und weiterklang. -U- Noch sind die Stunden zu zählen, die zwischen heule a jenem Abend liegen, an dem der Dichter Gustav Schüler unserer Stadt wellte. Uns allen, die wir ihn hörten und it ihm um den runden Tisch herum plauderten, liegt der -erlich innige Klang seiner Lieder noch lies im Herzen, s waren nicht nur Stunden oes Erhebens über Alltag und iltäglichkeit, es war ein inneres Erlebnis, Säcmannsstun- n für die Ackcrsurchen unserer Menschcnscelc. Der Name ustav Schüler ist sür seine Zuhörer und Leser nicht mehr ußeres Gepräge allein, vielmehr Gcistessülle und Seelen ast, aus der wir schöpfen als einer Brunnquclle der Ewig- ,it. Wie viele haben denn bisher etwas von seinem Dich- rscgen für ihr Herz erfahren, ehe der Dichter selbst uns in einen Bannkreis gezogen? Schüler hat tatsächlich, wie er clbst sagte, in Bischofswerda den Boden Sachsens zum ersten Male betreten. Das ist erstaunlich. Der Dichter selbst gibt mit liebenswürdiger Bescheidenheit die Erklärung. Viel leicht hätie ich cs anders machen sollen, mehr von mir reden machen, aber warum denn? Und er hat recht. Ein Mensch, aus dessen Herzen Lieder von solch innerlich wahrhaftiger Reinheit und Lauterkeit guellen, kann nicht die Reklame- i-ownrel sür seine Kunst schlagen, wenigstens nick!, wenn die ser Mensch eine so in sich gcsch'.ollcne Persönlichkeit ist wie Scküler. Jenseits der grün-weißen Grcnzpfähle, weiter rückwärts ist Schüler bekannt als der Besten einer unter den lprrscken und Bolladcndichtern, vor ollem ober als der Dich ter leusick-cnanacliscker Innerlichkeit. Einfach und doch wäcküa, roll inbrünstiger Tieic und von manchmal nahezu bibihckcr Erl,abenßeit sind seine geistlichen Lieder. Demut "ird wahrhast kindliches Gottvertrauen. Sehnsucht und hci- es Ringen uw Gott — alles, was die fromme deutsche Seele "?wcgi — findet wundervoll lebendigen Ausdruck in 'iHlcrs Kni st. Seine Gedickte sind getragen von einem sei- n lnrrschen Rhythmus. Was Schüler selbst gesprächsweise ße-tc. daß bei oller echten Lyrik immer ein zarter Geigen- ' über den Worten schweben müßte, trifft auaz für sein« st zu. Nur ist die Begleitmelodic seiner Lieder weniger Eciaenckm, vielmehr ein ferner Klang aus einer anderen cben jener Svbärenklang, der seine Kunst zur Gottge ien adelt. ^II, der sich eegliwdkt Den wir nicht bassen Vor alte, 7>ci? Und eicht verstehn D r in iie!, mündet Wolle uns nicht lassen Bon Ewigkeit Nicht von uns gehn. Schülers religiöse Dichtung,.» bei aller gedankenschwc Ticse dock auch ganz aus der Volksseele heraus geboren ö, zeigt, sich auch darin, daß viele seiner Lieder in die wcindcgZanobüchch- einzelner Landeskirchen aufgcnom- n worden sind, wo sic ein reckter Schatz für das deutsche cmüt sein können und sein weiden. In unserer »erworre- en Zeit tut cs uns bitter not. einen Führer zu finden zu muiercm Gh-vben und -w'cker Frömmigkeit, zu Jesus und Gott. Und das will Gustav Schüler sein, weiter nichts, «allen w'' den Dichter einmal selbst Zechen: Was ich aus meinem Innern geschaffen, habe, soll vergleichbar sein dem Brausen des Frühlignswindes, der über das Land weht. "Ob aber unter dem Brausen des Frühlingswindes, neues Leben keimen wird, das siebt bei einem Anderen, nicht bei mir. Möge doch der vom Volkskirchl. Laienbund so glücklich gewählte „Schüler"-Abend vielen Herzen ein Weg weiser werden zum höchsten Gut unseres evangelischen deut schen Volkes: Zu seinem Glauben. Des Winlermärcheir« Abschied bei Sarrasani. Zehntausende hat Hans Stosch-Sarrascmi wieder entzückt mit seinem herrlichen Schaustück „Ein Wintermürchen". Die Jugend von weit und nah hat mit pochendem Herzen vor all den bunten Bildern, den glän zenden Auszügen, den lustigen Tänzen gesessen, hat den Aben teuern des armen Kindes gelauscht, das in der Weihnachtsnacht sein Paradies sah. Nun gehen diese Aufführungen ihrem Ende ent gegen. Am kommenden Sonnabend und Sonytag wird das „Win- termärchcn" zum letzten Male aufgeführt werden, es ist die aller letzte Gelegenheit, der Jugend eine ganz ausnahmsweise Freude zu bereiten. Die Vorstellungen beginnen sowohl am Sonnabend wie am Sonntag mn 3 Uhr nachmittags und um 7Z0 Uhr abends. Sie enden so rechtzeitig, daß alle Züge für die auswärts Wohnenden bequem erreichbar sind. Und außerdem gewährt Sarrasani diesmal noch eine besondere Ermäßigung. Daß am Sonntag nachmittag Kinder bi» zu 14 Jahren nur halbe Preise zahlen, ist eine altbe währte Einrichtung im Zirkus Sarrasani. Die Sonnabend-Nach mittagsvorstellung aber ist speziell als Familienvorstellung gedacht, und so zahlt alles, ob groß und klein, durchweg halbe Preise. Uebrigcns ist Direktor Stosch-Sarrasani unentwegt bemüht, dem rein zirzensischen Teile seines Spielplans neue große Sehenswür digkeiten zu sichern. Zn seinen Elefanten, seinen Sudpolbären, sei nen herrlichen Pserdedressuren kommen neue Spaßmacher, neue Tänze, neue Schauspiele in den Lüsten, neue akrobatische Spiele, und wer ein passionierter Freund der Zirkuskunst ist, der wird ee keinesfalls versäumen, in den Abendvorstellungen die berühmt» Schulreitcrin, Frau Therese Nenz, zu bewundern, die für «in kui zes Gastspiel im Zirkus Sarrasani verpslichtet wurde. M» em der schönsten Ucberraschungen aber beschert uns Hans Stosch-Sn rasani diesmal noch etwas Besonderes. Seine neue Heizung» läge hat sich glänzend bewährt, selbst bei kältestem Außenwelte> es in dem riesigen Kuppelbau ausgezeichnet warm, alle Mißs' früherer Zeiten sind gänzlich verschwunden. Auch das oer lobend erwähnt zu werden. Noch eine Billion Jähret Professor Moullon von dec astro nomischen Fakultät der Universität Chicago hielt jüngst einen Dor- trag, der tn Amerika sehr viel Aussehen erregt« und all« diejenigen beruhigen wird, die sich vor einem baldigen Herannahen des Jüngsten Tages siirchten. Di« Erde, so erklärte er, ist nach seinen Berechnungen etwa zwei Millionen Jahre alt und wird aller Bor- aursicht nach noch mindesten, «ine Billion Jahr, existieren. Ein Planet, so führte er au«, kann nur verschwinden, wenn sein Son nensystem mit einem anderen in Kollision gerät. Au, den Trüm mern der alten Planeten bilden sich dann neue. Aus der Lausbahn der Gestirne sei, so suhr er fort, mit ziemllHrr Genauigkeit bei Moment zu berechnen, tn dem «In solcher Zusammenstoß erfolgen werde. Zusammenstöße dieser Art ereigneten sich durchschnittlich immer nach einer Billion Jahren. Es sei anzunehmrn, daß es nn Weltenraum mindestens fünfhundert Millionen Sonnen gäbe, um t'«, der unsrigen ähnlich, Planeten kreisten. Die Annahme, daß viele dieser Planeten bevölkert seien, und Wesen beherbergten, die aus weit böherer Stuse ständen als die Menschen, sei durchau» nicht von der Hanh zu weisen, Unterseeboote, L 1, zu dessen Suche und Bergung deutsch« Taucher ausgesandt wurden. Ls hat vielerorts Verwunderung r-gt, daß ausgerechnet deutsche Taucher von den Engländern l-erangezogen wurden. Dieser Umstand ist einem glänzeiwen Er folg der deutschen Technik zu danken: dem Tauchapparat de« Kieler Werke, Neufoldt und Kuhnte. Weit in di« Jahrhunderte zurück gehen die Bestrebungen, die Geheimnisse des Meeres zu erarlln- den, dem Wasser die mancherlei Schütze zu entführen. Selbst d'e geborenen Taucher au» den Südsee-Jnselvölkern und den KMeu- siämmen der perlen- und schwammreichen Gewässer aber kömceu nur wenige Minuten unter Wasser bleiben und können vor ollen, nur gering« Tiesen ohne Apparat aufsuchen. Denn der Wasserdruck ist in ganz erheblicher. Man konstruiert« daher schon früher Avpa- rate, die ersten, den Wasserdruck aufheben, zweiten, den Tauchern die nötige Aist zum Atmen zuführen. Die Taucherglocke wurde erfunden, als man 1588 bis 16A2 die Schätze der spanischen Armada zu heben versuchte. Di« späteren Erfindungen — Taucher anzug, Stahlbomben usw. — ermöglichten zwar die Arbeiten in dec Dckuer von zwei bi» vier Stunden unter Wasser, konnten den Tauchern ober doch nur in einer Tiefe von höchsten» SO Metern helfen, da er noch nicht gelungen war, dem Wasserdruck «in« ge- eignete Gegenwirkung darzubleten. Diel« Schiff« aber liegen nach einem Unfall in bedeutend größeren Tiefen. Di« an der irischen Küste versenkte, heute noch ungehobene „Lusltania" z. B. liegt 85 Meter tief. Dem Kieler Werk glückte es, nach mehr als zehnjähri gen versuchen eine Tauchausrüstung zu schaffen, die den Taucher bis 160, sa 200 Meter tief gelangen laßt und ihn dort vor allen- arbeitsfähig erhält. Der Apparat schließt sich wie «In Panzer um den Taucher: er ist aus Siemens-Martin-Stahl und Fundit-Alu- minium gebaut und wiegt — einschließlich Taucher und Gummi- anzug — dir Kleinigkeit von Sk Zentnern. Er ist imstande, «Inen Druck von 47 500 Kilogramm zu ertragen. Der Apparat ist zwei teilig; Ober- und Unterteil sind in Gürtelhöhe züsammengeschkaubt Bier Fenster aus starkem Prehhartglas sorgen für gute Aussicht. Der Tquchrr kann nach oben durch Morsezeichen oder durch das Lautsprechtelephon Meldungen geben. Durch Kugelgelenke und Gummidichtungen sind Arme und Beine beweglich gemacht. Lust zum Atmen besorgt eine Sauerstofflasche, deren Vorrat für drei Stunden ausreicht; er kann bei längerem Bedarf aus dein Hoch- dcucksammler nachaesiillt werden. Im vergangenen Jahre pro bierte man diesen Apparat im Walchensee aus. Taucher und In- genieüre gelangten in 610 Meter Tiefe und führten dort Arbei- ten aus. Mit diesem Apparat wird es möglich sein, nicyr nur aus gesunkenen Schiffen wertvolle Ladungen zu bergen, sondern auch der Perlen-, Schwamm- und Bernsteinfischerei neue Gebiete zu erschließen. Ein Zwerg, allerdings kein unwichtiger, gegen diesen phäno- meualen Taucher ist der kleine Dräger-Bade-Tauchretter, mit dem unsere II-Boot-Leuto während dcs Krieges ausgerüstet waren Dieser Tauchretter ist ein frei tragbarer Tauchapparat, der von Küsten-, und Stromwachen, an Ladeplätzen und in Badeanstalten zur Rettüng Ertrinkender benutzt werden soll. Wenn Ertrunkene rechtzeitig aufgefunden werden, ist es möglich, sie durch künstliche Beatmung noch zu retten, Neben der Beihilfe zu diesem men schenfreundlichen Tun verwendet man diesen kleinen A-'-arat in Wossi'.ckaubetricden sür K nlroll- und -ucharbeiten. Er ermög licht ein Verbleiben von 30 bis 45 Minuten unter Wasser. Die in ihm vorhandenen 00 Liter Sauerstoff sind in einem Stahlzylm- dcr ausaespeichert. Dur' eine Kalipatrone wird dje ausacL.: > Kohlensgure gebunden. Mit diesem Apparat wurde im Sommer eüi interessanter Unterwassermarsch quer durch die Weser voll- führt, der etwa 40 Minuten dauerte. Wir sehen also, im Zeitalter des Luftverkehrs, der Eroberung der Höhe wird auch die Tiefe des Wassers schrittweise erobert. Wenn auch vorläufig alle Gerüchte von gläsernen Schiffen» die auf den Meeresgrund zu Forschung«, und Aufnahmezwecken gehen, Uto- pien sind, so dürfte es doch nicht mehr allzu lange dauern, daß tot- sächlich auch der Meeresgrund mit seinen tausend Wundern und Schrecknissen dem Menschen nicht mehr dunkel und rätselvoll bleibt. B i n st e r m a n n. Füttert -ie Vögel! Jetzt, wo der Erdboden und vielfach auch Bäume Und Sträucher mit Schnee bedeckt sind, können unsere Dößel draußen in der Natur nicht genügende Nahrung finden, um vor alternden durch die große Kälte bewirkten Wärmever lust des Körpers zu decken. Es empfiehlt sich deshalb, den Vögeln wärmebildende, fetthaltige Stoff« zu verabreichen. Am einfachsten stellt man eine Mischung aus ganzem und gebrochenem Hanf, Mohn, Hafer und geriebenem Brot her. Dazu kann man getrocknete Ebereschen- und Holunderbee ren, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, ferner fettige Stoffe, wie z. B. Talg, ungesalzenen Speck — Salz veranlaßt leicht zu starken Durst —, Nüsse, auch wenn sie für Menschen lm- genießbar sind, und ähnliches den Vögeln darbieten. Kno- chen und Speckschwarten werden vdn den Vögeln gern von den letzten Fett- und Fleischresten bereinigt. Bekannt sind weiterhin die mit Fett gefüllten Nußschalen, welche an einem Faden aufgehängt werden und Veranlassung zu äußerst reizvollen kleinen Szenen aus der Bogelwelt geben. Zu empfehlen ist auch das überall erhältlich« Mischfutter für un sere Vögel; nur muß es wirklich sachlich verständig zusam mengestellt sein und alles enthalten, was die Vögel brauchen. Das Futter muß möglichst vor Feuchtigkeit geschützt werden; Brot z. B. säuert sonst zu leicht und wird den Vögeln schäd lich. Man streue deshalb das Futter nicht einfach vor» Fen ster oder aus Wege, sondern am besten in Futterhäuschen oder unter niedrige Zweig« eine» am Wege stehenden Strauches (Taxus) usw. Betont sei, daß die BogelMerung ganz besonder» bei Rauhreif und Glatteis sehr nötig ist, weu dann di« Meisten Vögel vollständig von ihren Nahrangsauellen abgeschnitten ind und infolgedessen meist schon nach sehr kurzer Zeit «in- ehen, wenn ihnen nicht beigestanden wird. Von Wichtig st ist dabei vor allem, daß die Verdauung der Nahnma bei n Vögeln sehr rasch erfolgt und daß anderseits im Winter --ch die langen Nächte die Nahrungsaufnahme viel länger verbunden ist als im Sommer. Denn dann nach dem Er ichen dem Körper nicht umgehend neue Nahrung zuge- ährt wird, tritt der Tod fehr rasch ein; der auf diese Weise herbeigeführte Verlust unserer Bogelwelt an Individuey ist viel größer, als man sich träumen läßt — darum nochmal«: Aükkerk öle steipri?er fiunüstillii AK Neer «. s.Uu. «i- - w- Vev- N,u»>»oUprb»«. H W.W--10.1S: VlilnMkNs^lctU« Se, «cS». V«Kekr»- »ed«»S-,. Ä W.1S: V». 'N» rrid-ii dN^I. H „E Vom,» o«» NvpML-pkoool«. H 17.»: >.U: osnw «. prm» drrk«. ü», «. H «.»! L««. virt»cH. HUNeilm««» ««««»«». VE,;! ». aw-7: Sei» H 7—7Z0: vr. Xr>,»47 „ü«e H 7^ö-S, t. V«». In, ve. pivler, ,,8«»«eII» zvUllini», e»ü«So>ie." H I.II: Vieüit«»»«- miuik. zuU.: o«onr Okilller, Od«i ovo,; HI« <v«el>- nikH«, Klvioett-; L»,» l^>i»ii>>U«Ii, XsiNs-ve; «nwiNoni: HI»
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