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Der sächsische Erzähler : 15.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192601155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260115
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-15
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 15.01.1926
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-i Wenn die Botschafterkonferenz den Beschluß des Unter ausschusses bestätigen sollte, wäre der wesentliche Punkt der Vereinbarungen über die Rückwirkungen der Locarnoverträge durch die Botschafterkonferenz verletzt,, und es wäre die vor der Unterzeichnung der Locarnover träge immer geleugnete Tatsache bewiesen, daß sich die Bot- schästerkonferenz nicht an Vereinbarungen zu halten gedenkt, die die Außenminister der Ententestaaten mit Deutschland getroffen haben. Ein Beschluß der Botschasterkonserenz auf einen Bestand von 75 000 Mann Besatzungstruppen würde Deutschland vor die Frage stellen, ob das Vertrauen auf einen weiteren Fortschritt der Verhandlungen über die Rück wirkungen und die Vereinbarungen von Locarno aufrecht erhalten werden kann. Es war der deutschen Regierung aus drücklich zugesichert, daß die ungefähre Friedensstärke des deutschen Heeres in den.besetzten Gebieten als Ziffer für die Bcsatzungstruppen gewählt werden solle. In der zweiten und dritten rheinischen Zone, haben 45 000 Mann vor dem Kriege gestanden, wobei aber zu berücksichtigen war, daß Deutschland aus militärischen Gründen, die für die Gegen seite nicht stichhaltig sind, die Truppen am Rhein besonders zahlreich aufstellen mußte. 75 OVO Mann Rheinlandbefatzmrg. wie Locarno-Versprechen gehalten werden. Nach einer Meldung des diplomatischen Berichterstatters des Daily Telegraph hat der Unterausschuß der Botschafter konferenz beschlossen, die Zahl der Besatzungstruppen für die zweite und dritte Rheinlandzone folgendermaßen festzusetzen: Frankreich 66 000, England 8 000, Belgien 7 000 wann. Liese Vefahungsstärke van 7S666 Mann entspricht den von den französischen Militärs in den Verhandlungen der Bol- schafterkonfereaz gestellten Anträgen. Frankreich hat immer darauf bestanden, daß es vier Divisionen zu je 15 600 Mann km besetzten Gebiet hallen müsse. Folge geben. Die Partei wird sich dem neuen Kabinett ge genüber neutral und abwartend verhalten und sich die Ent scheidung von Fall zu Fall Vorbehalten. Die tür Mittwoch abend vorgesehene Fraktionssitzung der Deutschen Volksparfti ist auf Donnerstag mittag ver schoben worden. Berlin- 14. Januar. (Drahtb.) Entgegen einer Mit teilung der „Voss. Ztg.", die wissen will, daß außer dem Ver treter der Wirschaftspartei die Führer sämtlicher für die Regierungsbildung in Frage kommenden Parteien bei den gestrigen Besprechungen mit Reichskanzler Dr. Luther die grundsätzliche Bereitwilligkeit zum Eintritt ihrer Parteien in oas zweite parlamentarische Kabinett Luthers erklärt hätten, schreibt die „Germania", daß das Zentrum dem Reichskanz ler gestern noch keine endgültige Zusage gegeben hat. — In der „Tägl. Rundschau" wird unterstrichen, daß die Bezeich nung „Neutral« Regierung der Mitte'* nicht etwa die Bil dung eines überparteilichen Kabinetts bedeutet. Die Deutsche Volkspartei steht jedenfalls, wie das Blatt zu wissen glaubt, auf dem Standpunkt, daß nur ein parlamentarisch festsun- diertes Kabinett in Betracht kommt und daß die Parteien, mit deren Führern Dr. Luther die Verhandlungen achsge nommen hat, sich endlich bereit erklären, auch die volle Ver antwortung für das Kabinett zu übernehmen. Der Ge danke eines Beamtenkabinetts wird mit Entschiedcbeit ab gelehnt. Oie finanzielle Lage -er Reichsbahn und ihre Kapitalanlage Don besonderer Seite wird uns geschrieben: Das finanzielle Ergebnis der ersten 12 Monate des be kanntlich 15 Monate umfassenden Geschäftsjahres 1925 ist für die Reichsbahn nicht ungünstig. Ausgaben von 3886,1 Mill. Mark stehen Einnahmen von 4431,6 Mill. Mark gegenüber, so daß ein Bruttoüberschuß von 545,5 Mill. Mark bleibt. Aus ihm sind zunächst die für das Reparationsjahr 1925 fälligen 260 Mill. Mark und der Anteil für den bereits zum neuen Reparationsjahr gehörenden Monat September in Höhe von beinahe 50 Mill. Mark abzuziehen, ferner die gesetzliche Rücklage in Höhe von 2 Proz. der Gesamteinnah men gleich 88,6 Mill. Mark und 2,1 Mill. Mark für den Zin sendienst ab 1. Juli 1925. Nach Abzug dieser Posten bleibt noch ein Reinüberschuß von 204,8 Mill. Mark Nicht un interessant ist die Entwicklung des Rohüberschusses im Laufe der ersten 12 Monate des Berichtsjahres. In der Zeit vom l.'IO. 1924 bis zum 30. 6. 1925 betrug er im Monatsdurch schnitt 36,9 Mill. Mark, inu Durchschnitt der Monate Juli, August und September stieg er auf 72,4 Mill. Mark und im Oktober auf 92,3 Mill. Mark. Das Verhältnis der Einnah men zu den Ausgaben wurde daher im Laufe des Jahres immer günstiger. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, daß das am 1. 9. 1925 beginnende zweite Reparationsjahr der Reichsbahn erheblich höhere Lasten auferlegt, auch kann man natürlich eine Steigerung der Einnahmen innerhalb eines Jahres bei einem Verkehrsunternehmen nur unter gewissen Vorbehalten in Rechnung ziehen. Diesem letzteren Umstande hat die Reichsbahn dadurch Rechnung getragen, daß sic in den letzten Monaten Rückstellungen vorgenommen hat, die über die gesetzlich vorgeschriebenen 2 Proz. der Einnahmen tzinausgehen. Jedenfalls hat es den Anschein, als ob die Reichsbahn bis in den Dezember hinein, wo der Verkehr «inen merk lichen Rückschlag erfahren hat, Ueberfchüsse erzielen konnte. Auf die Dauer wird die Reichsbahn sich angesichts des Drän gens der Interessentenkreise darüber schlüssig werden müssen, was sie mit den Ueberfchüssen anzusangen gedenkt. Hoffent- lich geht man daran, im Rahmen der Preissenkungsbe- strrbungen der Ueichsregierung, die Ueberschüsse der Reichs bahn zu einer Ermäßigung der Gütertarife, insbesondere für stärkere Wiedereinführung von Spezialtarisen für gefährdete Industrien zu verwenden. Wir kämen dann mit dem Ab bau der aus der Wirtschaft ruhenden össentlichen Lasten doch UM «in Stück vorwärts und würden gleichzeitig unsere Kon- kurrenzfähiakeit auf dem Weltmarkt stärken. Es hat in- dessen den Anschein, als ob die Deutsch« Reichsbahn diese naheliegende Maßnahme nicht ergreifen will, sondern die Absicht hat, ihre Ueberschüsse zum Ausbau eines großen deutschen Derkehrskonzerns zu verwenden. Sie hat in letz- her Zelt Einfluß genommen auf Unternehmen der verschie densten Verkehrszweige, hat sich z. B. an einer Krastner- kchrsgesellschaft beteiligt und anderen Kraftverkehrsgesell- schilpen Kredit« gegeben. Sie hat ein nicht unbeträchtliche. Aktienpaket der Rhein-Seeschiflahrtsgesellschast erworben und es schweben Verhandlungen über eine Beteiligung an führenden Flugoerrehrsgesellschaften. Nach einer amtlichen Erklärung der Rekchsbohnaesellschaft war bei dem Erwerb der Aktien der der Rhein-Seescyiffahrtsgefellschaft „der Ge danke leitend, dadurch die wirklichen Bedürfnisse des konkur rierenden Eisenbahn- und Schissahrtsverkekrs kennenzu lernen." So sehr man diesen »löblichen Bildungsdrang in der Leitung der Deutschen Reichsbahn begrüßen muß, so überraschend ist .es doch, daß zu diesem Zweck der Erwerb eines Aktienpaketes notwendig war. Das müßte doch schließlich auch auf eine weniger kostspielige Weise möglich sein. Jedenfalls wird Vie Wirtschaft gut tun, die Verwendung von Reichsbahnmitteln ernsthaft zu beachten. Es kann ihr nicht gleichgültig sein, wenn die Reichsbahn ihre Ueberschüsse dazu verwendet, Konkurrenten, die ihr bei ihrer Tarispolitik vielleicht unbequem werden können, durch finanzielle Ein flußnahme auszuschalten. Dor allem darf nicht übersehen werden, daß die Reichsbahn unter gewissen Umständen der Gefahr ausländischen Einflußes ausgesetzt ist, und daß diese Gefahr nicht ohw Not auch noch auf andere deutsche Ver kehrsmittel ausgedehnt werden darf. Hypothekarischer Zwischeirkredit für die Landwirtschaft. Berlin, 13. Januar. Die deutsche Golddiskontbank hat der Rentenbankkreditanstalt eine Vereinbarung angeboten, welche dieser die Gewährung eines 3- bis 5jährigen hypo thekarischen Zwischenkredits an die deutsche Landwirtschaft ermöglichen soll. Im Falle der Annahme dieses Angebots wird die Nentenbank-Kreditanstalt Hnpothekenscbuldscheine ausgeben und der Golddiskontbank überlassen, die durch landwirtschaftliche Hypotheken sichergestellt lind, welche innerhalb 33^ Proz. des berichtigten Wehrbeitragswertes liegen. Diese Hypotheken sollen mit einem Drittel nach drei Jahren, mit einem weiteren Drittel nach dem vierten Jahre und mit dem letzten Drittel nach dem 5. Jahre zurückgezahlt werden. Aus dem Gerichtssaal. Landgericht Bautzen. * wegen Beleidigung de» Herrn Bürgermeister» vr. Sühn und des Verwaltungslnspektors Günther in Bischofswerda war der bisher unbestrafte 28 Jahre alte verheiratete Bildhauergehiife Herrn. Paul Weidner aus Bischofswerda, am 15. Oktober 1925 vom dortigen Amtsgericht zu je 50 RM. Geldstrafe oder je 5 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Er und der Amtsanwalt halten Berufung eingelegt. 2n Wohnungsangelegenheiten hatte Weidner im Sommer 1925 eine Eingabe an die Kreishauptmannschaft Bautzen verfaßt und einzereicht. Darin hatte er behauptet, der von Neukirch nach Bischofswerda verzogene Bankbeamte Steudtner Hobe ohne Tauschwohnung sofort in Bischofswerda eine Wohnung zngewiesen erhalten, ui welcher zwei Familien Platz gehabt hätten. Das käme daher, daß Steudtners Schwiegereltern eine Villa be- säßen, in der der Bürgermeister Dr. Kühn wohne. Ferner hatte er geschrieben, der Verwaltungsinjpettor Günther habe aus Rache dafür, daß es ihm nicht gelungen sei, den Eheleuten Schreier deren Haus abzuschwindeln, ihnen Zwangsmieter hineingesetzt. Trotz dem er (Weidner) sich ordnungsgemäß als Wohnungssuchender an gemeldet habe, sei er auf der Wohnungsliste nicht geführt worden. Er könne sich nicht' erklären, was aus dem bei der Änmeldnung ge zahlten Geldbetrag geworden fei. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Vermutung, Dr. Kühn habe sich mit der Unterbringung ßleudt- ners befaßt, völlig hältlos war. Diesbezüglich blieb es bei der Strafe von 50 RM. Jedoch setzte das Gericht die Strafe wegen Beleidigung Günthers auf 20 RM. herab. Für beide Strafen er hielt Weidner noch eine dreijährige Bewährungsfrist. * Der Mordprozeß gegen Angehörige des Freikoiws Lühow in München. Vor dem Schwurgericht des Landgerichts München l begann am Mittwoch der Prozeß gegen di« Kaufleute Pölzing aus Berlin und Prüfert aus Berlin wegen angeblicher Ermor- düng von 2 Perlocher Arbeitern. Als im Mai ISIS die bayrische Räterepublik durch bayrische und preußische Freikorps niederge schlagen wurde, rückte am 1. Mai das preußische Freikorps Lützow in Perlach ein, um den Vormarsch nach München fortzusetzen. Das Korps blieb nur einige Stunden in Perlach. Am 4. Mai rief Frau Pfarrer Heil den Major von Lützow in München telephonisch an und teilte ihm mit, es seien jetzt in Perlach Unruhen ausgebrochen, und die Lage sei sehr schlimm. Major von Lützow sandte den jetzigen Angeklagten, Leutnant d. R. Pölzing mit einem Kommando nach Perlach. Pölzing erkundigte sich in dem Pfarrhaus« nach den Unruhstiftern und ließ daraufhin etwa 16 Arbeiter verhaften. Einige der Verhafteten wurden sofort wieder freigelassen, während die übrigen nach dem Münchener Hosbräukeller gebracht wurden. Der jetzige Angeklagte, damalige Vizeseldwebel Prüfer, ließ bei der Ankunft im Hosbräukeller den Hafnermelster Ludwig sofort erschießen. Die übrigen elf wurden in einem Hof unter den Arka den des Hofbräuhausgartens untergebracht. Leutnant Dölzing er- bielt den Befehl, sofort nach Schwabing weiter zu marschieren. Ck nahm nun mit dem Feldwebel Prüfer Rücksprache darüber, was mit den Gefangenen geschehen sollte, die bei dem Vormarsch lästig wären. Wie die Anklage annimmt, haben die beiden nur um der Unbequemlichkeit eines Gefangenentransportes durch München zu entgehen, die Leute einfach erschießen lassen. Irgendwelche stand gerichtliche Verhandlungen hätten nicht stattgefunden. Die An klagebehörde erblickt vorsätzlichen Mord mit Ueberlegung, Verbre chen nach M 21, 74, 47 des Strafgesetzbuches darin. Pölzing ist dieses Verbrechens in elf, Prüfer in zwölf Fällen angeklagt. Der Tatbestand wird von beiden Angeklagten nicht bestritten. Zu dem Prozeß sind über 70 Zeugen geladen» u. a. Major o. D. v. Lützow, der jetzt in Gotha wohnt, sowie der jetzige Oberpräsident uyd da malige Rcichswehrminister Noske. — Unter den Zeugen befindet sich auch Generalmajor v. Möhl. Ferner sind zwei Sachverständige geladen: General von Oven und Oberst von Unruh. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Appelmann, die Anklage wird oom Staatsanwalt Dr. Korell vertreten. Die Verteidigung des Ange- klagten Pölzing liegt in den Händen der Rechtsanwälte Dr. Als- berg-Berlin und Dr. Wassermann-München, die Verteidigung Prü fers hat Rechtsanwalt Dr. Bandors übernommen. München, IS. Januar. (Drahtb.) In der Nachmitagssihung wurde im Rotgardistenprozcß in die Zeugenvernehmung eingetre- tsn. In erster Linie wurden die Witwen der Erschossenen vernom- men. Sie gaben durchweg an, daß ihre Männer wohl meist bei der Arbeiterwehr gewesen seien, die Waffen aber hätten sie schon abgcliefert gehabt. Aus die Regierungstruppen sei nicht geschossen worden. Der Angeklagte erklärte weiter, daß der erschossene Huf nagel deswegen verhaftet worden sei, weil er als roter Artillerie kommandeur von München auf der Liste gestanden habe. Der Zeuge, Student Böhner aus Frankfurt a. M., der seiner Keit bei den Regierungstruppen stand und an dem Einmarsch in Perlach teilnahm, gibt an, daß ihm in Perlach gedroht worden sei, Vie „Weihen" würden noch heute an die Wand gestellt werden. Bei dem Einmarsch in Perlach sei kein Schuß gefallen. Ueber Vie Geißellilte der „Roten" hat der Zeuge nur gehört, daß der Pfarrer Hell, der Bürgermeister von Perlach, er selbst und sein Bruder auf der Liste gestanden hätten. Auch der Pfarrer Hell habe thm die Drohung der „Noten" bestätigt. Die Verhandlung wurde dann aus Donnrrstaq oertaqt. besu der TrSt einet tung hälft !UNg du II« Sach Sachs« licht ü Zeit > Arbet seruns verküi und t Berus werde Vervi gezog nach nach Stein losen mänr 155 4! eine weibl gern sind gema regel ein 6 Schm Deuts bring Aust allgel gesag schne' die Z derui arten „die schuh Fede gesto deuts Schn Bett« Mut ein«! istsi alle« zu« Abe, vcll« »er«! >ari . leit Jahre« den 80! geben, zeit gel Mitglsi an zux wurde, gegen Sebnif ergebe, gen. . ein 41 Das I schuss« Willy mit in es nur sehr hi deshall Viertels reiche! Chemr Freiste meiste! Tages, Schluß den M getreu nimm« bundsch aus un der: A Anerke weiße Kurt « Anerke Sachs. t g-r Nichari Kurt L Stadt S. Pre 3. Pre Züchte, errung Neben tungen Neues aus aller Weit. — VllßgssUMUmschlag in Frankreich. Au« Paris wird gemeldet? DN Witterung ist umgeschlagen. Nach den an- haltenden Regengüssen der letzten Wochen hat ein starker Frost eingesetzt. In Paris waren heute nacht 8 Grad, auf dem Lanke bis zu 14 Grad Kälte. Im südöstlichen Frank reich find starke Schneefälle Niedergängen. — Kälte und Schnee in Italien. In Rom ist am Mitt woch starker Schneefall niedergegangen, den Rom seit 1896 nicht mehr etsebt hat. In den Bergen von Aepulien liegt der Schnee elyen Meter hoch. — General Selm gestorben. Nach Meldungen aus Berlin «st Generalleutnant August Keim, Gründer des Deutschen Wehrvereins und Mitbegründer des Floltenoer- eins heute in Jugenheim im Alter von 81 Jahren gestorben. — Prinz Vttndischgräh im Krankenhaus. Nach Meldun gen aus Wien haben die Verteidiger des Prinzen Windisch- grätz gestern durchgesetzt, daß der Prinz von drei Slerzten Untersuchs würde, die seine Ueberführung in das Inquisiten- spital vqrarüpßten. Die Gerichtsverhandlung gegen die Geldfälscher wird in ca. sechs Wochen stattfinden. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 14. Januar. —* Reichsgrüudungvfeier. Am nächsten Montag, 18. Januar, abends 8>L Uhr, findet im großen Schützenhaus saale ein« Reichsgründungsfeier, veranstaltet von den Vaterländischen Verbänden statt. Den Festvortrag hält Herr Pastor Berg aus Bautzen, außerdem sind musikalisch« und deklamatorische Darbietungen vorgesehen. —* Die Ziehung der Darenlotlerie der Sächsischen Fechtschule findet, wie auch aus dem gestrigen Inserat her- oorgeht. gestimmt am 20. Januar (Mittwoch) in der „Gol denen Sonne" statt. Die letzten Lose sind in der Lotterie kollektion von Oscar Wagner zu haben. —* Deutscher Muslkabend. Zur Ausgestaltung des Richard W a gne r-Abends am Montag, den 18. Ja nuar, sind mehrere gifte solistische Kräfte herangezogen Hor den, darunter Herr Gesangsmeister Karl Zinnert mit einem S o l oquintett, ferner findet ein gemischter Chor, aus. Mitgliedern der Kantorei gebildet, Verwen dung. Somit dürfte auch dieser Opernabend von künstle rischem Wert sein. Im Mittelpunkt des Vortrages stehen Tannhäuser, Lohengrin und die Meistersinger. Der Musik abend beginnt schon 148 Uhr. Dauer- und Einzelkarten sind in der Buchhandlung B. Grafe zu haben. —* 307. Haupt-Konventball der Junggesellen-Arakerni- tät. Die Iunggesellen-Fraternität Bischofswerda als ältester Geselligkeitsverein Deutschlands kann bei ihren Veranstal tungen stets auf reges Interesse seitens unserer Bürgerschaft rechnen, — auch der Haupt-Konventball* am vergangenen Sonntag abend — der 307. in den 308 Jahren des Be stehens der Fraternität — hatte eine große Zuschauermenge auf die Galerie des Schützenhaussaales gelockt; die gelade nen Gäste hatten an den Seiten im Saale Platz genommen. Don der Fraternität waren 21 Herren mit ihren Damen aktiv beteilig!» Die Zeche war um 2 Uhr mittags vorausge gangen, der historische Willkommen begann mit einer Stunde Verspätung um 7 Uhr abends. Drei Jubilars konn ten geehrt werden: ein fünfzigjähriger Jubilar, Subsenior Richard Richter, und je 25 Jahre gehören der Verbin dung ayr Sxnior Richard Berge und Subsenior Richard Hönicke. .'Dann begannen die Trinksprüche in altherge brachter Weise, die Brüder und Schwestern tranken in ab wechselnder Folge auf das Wohl „des Herrn Bürgermeisters Dr. Kühn, der Herren Amtsrichter, Pastoren, Senatoren und Vertreter unserer Stadt, sowie der gesamten Bürger schaft, auf ejnc wohllöbliche Iunggesellen-Fraternität usw.", „auf alle tugendsamen Schwestern hiesiger Stadt," „aller tugendhaften, ehrbaren und sittsamen Junggesellen," dann auf die Jubilars, früheren Senioren, Ballschwestern und Spender bis zurück auf 1905. Es war sehr interessant, den alten Gebräuchen zu lauschen, die die IunggeseUen-Frateriii- tät seit 300 Jahren als Tradition pflegt. Nach Abschreitung der Polonaise huldigten die Junggesellen mit ihren Damen noch lantze sstißig dem Tanze, und bei der späteren Tafel wuxde manch gutes Wort gesprochen, die Geister froher Laune und echten Humors walteten zwischen ihnen und bereiteten ihnen recht vergnügte Stunden! — wer weiß, wie lange? ---* Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins. Am 12. Januar fand im Vereinslokal „Goldene Sonne" die sehr gut besuchte Hauptversammlung statt. Die reichhaltige Tagesordnung war in einer vorhergegangcnen Dorstands sitzung beraten und festgelegt worden. Der 1. Vorsitzende, Herr Aster , begrüßte die Sänger mit herzlichen Worten und wünschte den Anwesenden alles Gute für 926. Nach dem das Sängergelöbnis „Brüder, reicht die Hand zum Bunde" nach altem Sängerbrouch verklungen, wurde sofort zur Erledigung der Tagesordnung geschritten. Dem vom Vorsitzenden erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß an 49 Uebungsabenden 2168 Sänger teilnahmen, davon konnten 1l3, die sämtliche Stunden besucht, mit Prämien be dacht werden. Den Pflichttreuen sei auch an dieser Stelle herzlicher Dank. Des Dresdner Bundesgesangsfestes wurde mit freudigem Erinnern gedacht. Die Zusammensetzung des Gesamtsvorstandes ergab die Wiederwahl sämtlicher aus scheidenden Sangesbrüder. Die Wahlen erfolgten durchweg einstimmig, wohl der beste Beweis, daß die Verwaltung der Aemter bei den bisherigen Inhabern in guten Händen war. Das 15. Stiftungsfest wird am 6. März stattfinden, die wei tere Ausführung aber dem Dergnügungsvorstand überlassen. Nach Erledigung der reichen Tagesordnung dankte der Vorsitzende allen Sängern für ihre treue Mitarbeit im ver- gangenen Jahre, vor allem aber galt sein Dank der rastlosen und unermüdlichen Tätigkeit des verehrten Chormeisters Herrn Mehl Hose. In seiner Erwiderung dankte der Geehrte für die Anerkennung und ermahnte die Sänger, auch fernerhin treu zur guten Sach« zu stehen. Und nun frisch ans Werk für 1926 Sänger herbei! Kommt singen. Wir teilen Freud und Leid im deutschen Lied. —* Turnverein „Zahn" (v. T.). Unter der Leitung des Vorsitzenden Martin Heine wurde am Sonntag im Ver einslokal die gutbesuchte Hauptversammlung abgehalicn. Die Neuwahlen ergaben einstimmige Wiederwahl oller bis herigen Vorstandsmitglieder, nur für den ousge«r,i,n,n -weiten Schriftführer wurde Herr R. Rößler bestimm«. Dem
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