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Der sächsische Erzähler : 23.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192512233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251223
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-23
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.12.1925
- Autor
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Neues aus aller Wett. — Schupo von Einbrechern beschossen und verletzt. In der Nacht zum Sonntaff uwrde bei einem Schankwirt in Breslau gestohlen, sowie ein Einbruch in ein Wollwaren geschäft verübt. Eine Schupostreife bemerkte den Einbruch und stieß auf zwei Männer, von denen einer «ine gefüllte Aktentasche trug. Als die Beamten den Inhaber der Tasche feststellen wollten, schoß der eine auf die beiden Beamten, die schwer verletzt wurden. Trotz ihrer Verletzungen nah men die Polizeibeamten die Verfolgung der Täter auf, die jedoch in der Dunkelheit, entkommen konnten. — Großfeuer im Passauer Hauptbahnhof. Am Sonn tag brach im Kellergebäude des Passauer Hauptbahnhoses Grobfeuer aus, das durch einen Luftschacht auch auf die .Bahnsteige Übergriff. Das Feuer war in einem Raum ausgekommen, der zum Reinigen und Füllen der Signal lampen benutzt wurde. Die Rauchentwicklung war so groß, daß die Feuerwehr nur mit Schutzmasken vordringen und arbeiten konnte. Die Löscharbeiten wurden noch dadurch er schwert, daß die Hydranten eingefroren waren. Nach eini gen Stunden konnte die Gefahr als beseitigt angesehen werden. — Riesenbeule englischer Fassadenkletterer. Einen un gewöhnlich kühnen Raubzug unternahmen Fassadenkletterer in Middlxsex (England). Sie drangen, Zum Teil von den nahe am Haus stehenden Bäumen aus, in dis Villa des Lord Jnverforth in Amos Grove, Southgate, während die Fa milie sich beim Abendessen befand und erbeuteten Juwelen im Werte von rund 800 000 Mark. Im Schlafzimmer der Lady brachen sie sogar einen Eisenschrank auf. — Der Tod zwischen den Bahnschranken. Aus Kolberg wird gemeldet: In der Dunkelheit und dem Schneetreiben passierte der Gutsbesitzer Christner aus Ritschcrheim mit sei nem Fuhrwerk bei dem Bahnhof Ianowitz (abgetretenes Ostgebiet) in dem Augenblick das Bahnglcis, als gerade die Schranke vor einem herannahenden Zuge geschlossen wurde. Christner, der mit feinem Gefährt vollkommen eingesperrt war, konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen. Die Lo komotive erfaßte das Fuhrwerk. Christner wurde getötet, ebenso ein Pferd, das andere wurde schwer verletzt. Der Wagen wurde vollkommen zertrümmert. — Folgenschwere Explosion eines Pulvermagazins. Aus Saarbrücken kommt folgende Meldung: Montag mor gen ist aus noch unbekannter Ursache in der lothringischen Ortschaft Merlenbach das zur Grube gehörige Pulvermaga zin in die Lust geflogen. Durch die furchtbare Detonation, die auf mehrere Kilometer im Umkreise zu vernehmen war, sind sämtliche Fensterscheiben zertrümmert worden. Bis jetzt sind noch keine Toten zu beklagen, jedoch ist eine größere Anzahl Arbeiter — die Zahl ist noch nicht festzustellen, da sämtliche Telephonleitungen durch den Luftdruck zerstört sind — mehr oder weniger schwer verletzt. Auch Schulkinder kamen zu Schaden, die sich gerade auf dem Schulhof be wegten und von vom Dach heruntergcschleudertcn Ziegeln getroffen wurden. — Folgenschwerer Zugzusammenstoß in Siebenbürgen. Ein Personenzug stieß auf der Strecke Klausenburg—Groß- Wardein mit einem Eüterzug zusammen. Von den Passa gieren wurden 30 Schwerverwundete unter den Trümmern hervorgezogen. Unter den Verletzten befinden sich viele be kannte Persönlichkeiten Siebenbürgens. — Mrlfchattskalastrophe in Polen. Eine Warschauer Meldung besagt: Der Geldmangel nimmt hier geradezu kata strophale Formen an. Die Arbeiter einer großen Fabrik verlangten die Auszahlung der seit drei Wochen bereits rück ständigen Löhne. Die 'Fabrikleitung konnte jedoch den Wünschen der Arbeiterschaft nicht entsprechen. Sie wies der Arbeiterschaft nach, daß sie für 1,3 unbezahlte Rechnungen habe, auf die sie nicht einmal 100 000 Zloty von irgendeiner Bank geborgt erhalten könne. — Ein furchtbares Autounglück in Böhmen. Am Sonn tag verunglückte in der Nähe von Saaz in Böhmen das Last-- auto eines Milchhändlers. Beim Herabfahren von einem Abhang überschlug sich der in rascher Fahrt befindliche Wagen mehrere Male und wurde mit den Rädern nach oben etwa 40 Meter auf der.Straße fortgeschleudert. Von den fünf im Auto befindlichen Personen wurde einer Frau der Kopf zertrümmert, zwei weitere Frauen erlitten lebensge fährliche Verletzungen, so daß an ihrem Aufkommen gezwei felt wird. Dft beiden anderen Personen kamen mit leichte ren Verletzungen davon. — Absturz eines Juukers-Passagier-Flugzeugs. Bei Antofagasta in Chile stürzte dem „Hamb. Frdbl." zufolge ein Junkers-Flugzeug mit sechs Insassen über dem Wasser ab. Die Maschine wurde vollkommen zertrümmert. Bei dem Unglück kam eine Person ums Leben und mehrere wur den schwer verletzt. Bon dem Flugzeugführer selbst fehlt bisher jede Spur. — Dcrgwerksunglück in England. In dem Bergwerk Birchenwood (engl. Grafschaft Stafford) ereignete sich eine Explosion. Bis auf 7 Arbeiter vermochte sich die ganze Be legschaft von 600 Mann zu reuen. Einer der Verschütteten wurde als Leiche geborgen. Die Nachforschungen nach den weiteren verschütteten sechs Arbeitern mußten wegen des an der Unglücksstelle ausgebrochenen starken Brandes aufgcge- ben werden. — Ein Arbeiter im Koksofen verbrannt. In dem Bre- bacher Hüttenwerk bei Saarbrücken hat ein Arbeiter einen schrecklichen Tod erlitten. Er hatte sich in einem noch war men Koksofen zur Ruhe gelegt. Der Ofen wurde später mit Gas eingcheizt, so daß der Mann darin buchstäblich ver brannte. — Die größte Geldübertragung, die bisher an einem einzigen Tage vorgenommen wurde, fand jetzt von England nach Amerika statt. England bezahlte nämlich die halbjähr lichen Zinsen und eine Rate seiner Schulden an Amerika mit 92 Millionen Dollars. — Ein Betrüger mit gefälschten Bildern festgenommen. Der Gemäldchändler Johann Bcrtzky aus Düsseldorf wurde verhaftet, weil er im Rheinland aus Auktionen gefälschte Bil der verkauft hatte. In seinem Hause wurden noch 86 ge fälschte Gemälde ausgefunden. — Mary vicksord als Bankdirektor. Der bekannte Filmstar Mary Picksord ist zur Direktorin der Federal Trust and Saving Bank in Hollywood ernannt worden Sic ver dient in dieser Stellung noch etwas mehr als auf der Film bühne. — Ein deutscher Dampfer gestrandet. Nach Meldungen aus Wisby ist an der Westküste von Gotland infolge schwe rer Schneestürme der deutsche Dampfer Poseidon aus Kä- mgsberg gestrandet Am Bord befand sich die Mopsige Be- isatzuna. Bei dem versuche, die Besatzung zu retten wurden zwei Lotsen von einer Sturzwelle fortgespült und ertranken. Auch der Besitzer des Kalksteinbruches, bei dem der Dampfer seine Ladung eingenommen hatte, ertrank bei dem Ärrsuch, mit einem Kahn nach der kleinen Insel zu gelangen, vor der der Dampfer liegt. Der Sturm hat sich mittlerweile zum Orkan gesteigert, sodaß die Lage des Dampfers sich ständig verschlimmert. Große Spritschiebungen an der ostpreußischen Grenze. Aus Tilsit wird gemeldet. Die Zollfahndungsstelle ist kürzlich großen Spritschiebungen an der Grenze auf die Spur gekommen^ Die Ermittlungen find jetzt zu einem vor läufigen Abschluß gelangt. Außer in Tilsit und Insterburg wurden auch in Ragnit vier Kaufleute verhaftet, so daß bis her im ganzen etwa 25 Personen festgenommen sind. Die Ermittelungen haben immer größeren Umfang angenom men und erstrecken sich fast auf die ganze Provinz. Dem Staat sind dadurch etwa drei Millionen Mark verloren ge gangen. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 22. Dezember. —* Rentenzahlung bei der Staatlichen Sächsischen Attersrentenbank. Vom 22. Dezember an werden bei der Altersrentenbonk u. ihren Geschäftsstellen die für das laufen de Jahr auszuzahlenden Beträge ausgezahlt. Die Rentner müssen sich zur Empfangnahme der Renten unter Vorlegung der Versicherungsurkunden und eines Personalausweises (Einwohnerschcin, Paß) bei den Zahlstellen melden. Rent nern, die ihre Bezüge seither durch die Post erhalten haben, werden die jetzt zahlbaren Beträge zugehen. Kassenstunden bei der Altersrentenbank (Dresden-N., Asterstraße 3) von 8 bis 1 Ubr. — * Die vergütungssähe für die Krankenkassen aus der Erwerbslosenfürsorge. Der Verwaltungsausschuß des Landesamtes sü>' Arbeitsvermittlung hat beschlossen, die Beiträge zu: werbslosenfürsorge vom Montag, den 4. Januar 19- o auf 1^ v. H. des Grundlohnes zu er höhen. Die den Krankenkassen auf Grund der Anordnung des Präsidenten der Reichsarbeitsverwaltung vom 15. 12. 1924 für die Erhebung der Beiträge zustehenden Ver- gütungssätzc ändern sich dadurch. Sie betragen vom 4. Ja nuar 1926 ab nunmehr für die Betriebskrankenkaisen 1 Proz,, für die Landeskrankenkassen 6 Proz., für die Orts krankenkassen mit mehr als 100 000 Mitgliedern 1,5 Proz. und für alle übrigen Krankenkassen 2 Proz. —* Warnung vor einer Schwindlerin. Am Montag vormittag nach 11 Uhr erschien in einer Wohnung in der äußeren Bautzener Straße ein etwa 16jähriges, sauber ge kleidetes Mädchen und gab an, sie sei von dem in einem Bu reau der Stadt beschäftigten Vater der dort wohnenden Fa milie gesandt. Er lasse um Uebersendung eines größeren Geldbetrags bitten zu einem Gelegenheitskauf. Die allein in der Wohnung anwesende Tochter gab dem Mädchen eine Visitenkarte mit, mit der Nachricht an ihren Vater, daß die Mutter ausgegangen sei. Der angebliche Auftrag stellte sich als Schwindel heraus. Das Mädchen hatte es offenbar auf einen Betrug abgesehen. Vermutlich ist dieses Manöver auch an anderer Stelle versucht worden und möglicherweise ist die unbedachterweise dem Mädchen übergebene Visiten karte ebenfalls zu einem betrügerischen Zwecke benützt worden. Sollte dies der Fall sein, so wird um sofortige An zeige beim Kriminalposten im Rathause ersucht, der die Untersuchung der Angelegenheit bereits in Händen hat. —* Der eingefchlafene Spitzbube. Im Bereiche von Großdresden und auch in unserer Gegend sind in den letzten Nächten verschiedentlich Einbruchsdiebstähle bei Landwirten und sonstigen Geflügelhaltern verübt und verschiedentlich beträchtliche Beute an Geflügel, hauptsächlich Gänsen ge macht worden. An einem der letzten Tage wurde morgens in Dresden beim Eintrefffen des Görlitzer Personenzuges in einem der Wagen vierter Klasse ein Mann schlafend ange troffen, nach dem einer Fernsprechmeldung zufolge auch ge fahndet wurde. Es war ein gewisser Keller, der allerdings auch die ganze Nacht hindurch — natürlich nach seiner Art, gearbeitet hatte. Keller war einer jener beiden Männer ge wesen, die in der vorangegangenen Nacht in der Kolonie Grün eck in Bischofswerda einige Geflllgelställe er brochen und daraus eine ganze Anzahl Hühner und Gänse gestohlen hatten. Der Hühnerdieb soll angeblich mit dem Rade davongefahren sein, seinen Namen will Keller nicht kennen. Letzerer hatte die am Tatorte abgeschlachteten Gänse im Besitz, er wurde alsbald festgenommen. —* TMlitürkonzert. Wie bekanntgegeben, findet am dritten Weihnachtsseiertag, Sonntag, den 27. Dez., im Schützenhaussaale das vom Sächsischen Militärverein ver anstaltete Große Militärkonzert der Kapelle des 3. Batls., Inf.-Regt. Nr. 8 aus Görlitz, statt. Die Leitung hat Ober musikmeister Iunghafts. Das vorliegende Programm weist die bekanntesten Komponisten auf, so werden u. a. Stücke aus dem «Fliegenden Holländer" von Wagner, die Fantasie aus „Carmen", die Ouvertüre zu „Ein Nachtlager in Gra nada", Teile aus „Hoffmanns Erzählungen" von Offenbach, die Ouvertüre zur Operette „Waldmeister" von Strauß, ein Tongemälde „Fröhliche Weihnachten" und vieles andere ge boten. Der Reinertrag ist zur Unterstützung bedürftiger Militärvereinskameraden bestimmt. Dem Konzert folgt ein Ball. Daß die Veranstaltung den stärksten Besuch finden wird, ist heute schon sicher, und der rechtzeitige Kauf der Korten nur zu empfehlen. —* Bersicherungspflichk der Hausgewerbetreibenden und Heimarbeiter. Wie von der Gcwerbekammer Zittau mitgcteilt wird, hat das Arbeits- und Wohlfahrts ministerium die Oberoersicherungsämter veranlaßt, die Durchführung der Bestimmungen über die Versicherungspflicht der Hausgewerbetreibenden und Heimarbeiter nachzuprü fen. Die Ergebnisse dieser Nachprüfungen waren im allge meinen nicht ungünstig. Immerhin haben aber einige Ver sicherungsämter geklagt, daß die Durchführung der Ver sicherung der Hausgewerbetreibenden und Heimarbeiter auf Schwierigkeiten stoße und zwar insbesondere auch deshalb, weil die beteiligten Kreise (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) kein genügendes Interesse an der Versicherung nähmen. Das Arbeits und Wahlsahrtsministerium, das auf die voll ständige Durchführung der Versicherung aus rechtlichen und sozialen Gründen besonderen Wert legen muß, hält es daher für dringend erwünscht, daß auch die Arbeitgeber- und Ar beitnehmerverbände ihre Mitglieder aus diese Versicherungs pflicht mit Nachdruck Hinweisen. —* Iua-ge-e«ftLade. Ms gefunden wurden in hlesi- ger Polizeiwache abgegeben: Ein Füllfederhalter, eine Brille, verschiedene Umlegekragen und eine zweispännigs Waage. — V. Der Stahlhelm, B. d. F. Ortsgruppe Bischofswerda, feierte am vergangenen Sonnabend im kleinen Schützenhaussual seine diesjährige Weihnachtsfeier. Bon einer großen Beschenkung Hilfsbedürftiger wurde dieses Jahr abgesehen und man bedach-, nur di« sechs Kriegsoeterannen von 1866/70 und 71. Die Feier, die von etwa 100 Kameraden mit Angehörigen besucht war, wurde durch einen Marsch, gespielt von der Hauskapelle, emgeleitet. An- schließend hieran erklang das Bundeslied. Nach diesem ergriff der Führer, Kamargd Schlösser, das Wort und begrüßte vor allem die erschienenen Kriegsoeteranen herzlichst. Er wies daraus hi», daß der heutige Abend kein Prunkfest, sondern eine der Not der Zelt entsprechende Feier sein soll. Weiter schilderte er in zusam- mengefaßten Versen die Weihnachtsfeiern von einst und jetzt. Mit Glückwünschen für Weihnachten schloß er seine Ansprache, die mit reichem Beifall belohnt wurde. Nun erschien Knecht Ruprecht, mit Rute und Nüssen, Musikvorträge und Gesänge von Weih nachtsliedern folgten, woraus die Bescherung der Kriegsoeteranen durch Führer Kam. Schlösser vorgenommen wurde. Mit warmen Worten übergab er die mit Liebe gespendeten Geschenke, wie Stol len, Zigarren, Butter re. Auch übergab er klingende Münze, ge stiftet vom Deutschen Offizierbund, Ortsgruppe Bischofswerda. An den fröhlichen Gesichtern erkannte man, daß die Beschenkten voll zufrieden waren. Beim strahlenden Weihnachtsbaum erklang ein trefflich gespieltes Klaviersolo durch Frau stellv. Führer Voigt. Den Hauptpunkt bildete ein glänzend gespielter Einakter „Feld webels Geburtstag". Die Maskierung und das Spiel selbst, aus geführt von Kameraden, wirkte einzig. Auch den Spielern wurde reichlich Beifall gezollt. Kam. Leuner und die Hauskapelle gaben noch einige musikalische Einlagen. So sand der offizielle Teil sein Ende: Ein Tänzchen hielt alle Anwesenden noch lange beisammen. —* Reujahrskonzerl. Der Militärgesangver- e i n wird am Neujahrstpge wieder mit einem gut vorberei teten Konzert an die Oeffentlichkeit treten und in Volkswei sen das deutsche Lied verherrlichen helfen. Als Solistin hat er die Altistin Dorothea Schröder aus Leipzig ge wonnen, deren Kunst ein guter Rus vorausgeht, und damit sicher einen guten Griff getan. — Näheres wolle man aus den später folgenden Hinweisen ersehen. —* „Frische Landeler." Es ist neuerdings vorgekom men, daß Auslandseier, die einen ziemlich weiten Weg vom Erzeuger bis zum Verbraucher hinter sich hatten, in Deutsch land als „frische Landeier" in den Handel kamen. Die Ge richte haben sich bereits zu verschiedenen Malen mit diesen Täuschungsversuchen befaßt und die betreffenden Händler in Strafe genommen. Cs kann also nur eindringlichst vor einem derartigen Mißbrauch gewarnt werden. (*) Schmiedefeld, 22. Dez. Einen genußreichen Abend brachte der hiesigen Gemeinde die Weihnachtsaufsührung der Schulkinder. Festlich war der Saal geschmückt und Weihnachtsstimmung trug das Spiel der Kinder in die Her-, zen der Anwesenden. Ein kleiner Geiger spielte zum Ein gang recht nett das schöne Weihnackstslisd „O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit." Das Festspiel selbst gliederte sich in drei Teile: 1. Die heilige Nacht, wie sie die Propheten im Geiste schauten; 2. Die heilige Nacht, wie sie die Hirten auf dem Felde erlebten; 3. Die heilige Nacht, wie wir sie feiern sollen. Die Leistungen der kleinen Spieler waren recht gut, rührend war es, zu beobacksten, wie sie sich zum Teil in ihre R^lle eingelebt hatten. Fröhliche Weihnachts lieder erschallten und all die Gestalten der Weihnachtszeit, das Christkind, die Engel, Knecht Ruprecht usw. erfreuten Erwachsene und Kinder. Ganz besonderen Beifall errang sich ein Zither- und Mandolinenquartett der Kleinen mit sei nen Vorträgen. Ein hübsches Gruppenbild der gesamten Darsteller und der gemeinsame Gesang des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht" bildeten den Schluß der wohlgelunge- nen Aufführung. Mit herzlichen Worten dankte Herr Pfar rer Kleeberg den Leitern, Herrn Kantor Grünewald und den Herren Lehrern Schlegel und Schönfeld, sowie den kleinen Künstlern im Namen der ganzen Gemeinde für ihre Mühe und Aufopferung, die groß und klein einen so schönen Abend bereitete. Tröbigau, 22. Dez. Theaterabend. Am 1. Weihnachts feiertag veranstaltet der Schießklub „Freischütz" zu Tröbigau einen Theaterabend. Zur Aufführung gelangt das große Volksschauspiel „Solang' Dein Mütterlein noch lebt." Sein Inhalt ist so recht aus dem Leben gegriffen. Wohl kein Werk wie dieses ist so geeignet, den Zuschauern zu zeigen, was eine Mutter um der Kinder und des Gatten willen alles erdulden und leiden kann. Das Werk soll zeigen, wie Kin der zu ihren Eltern sein sollen. Mit diesem Theaterstück wird den Besuchern ein wirklich genußreicher Abend geboten werden. Der Beginn ist wegen der Länge des Programms auf Punkt i/„8 Uhr festgesetzt. m. Reukirch (Lausitz), 22. Dez. Freiwillig aus dem Leben geschieden ist am 21. dieses Dtvnats die im Nieder dorfe wohnende Ehefrau Selma Lehmann geb. Patzig. In folge Schwermut hat die Bedauernswerte, die erst kürzlich das 39. Lebensjahr beendet hatte, diesen Schritt unter nommen. Steinigtwolmsdorf, 22. Dez. Am 19. und 20. Dezember fand im Erbgcrichtssaale die 6. große Geflügel, und Kaninchen cms- stellung des Geflügel- und Kanincheiizüchtervcreins von Steinigt wolmsdorf und Umgegend statt. Als Preisrichter waren für Groß geflügel und Hühner Meißner-Dresden; für Tauben Roitzsch-Lang- burkersdorf und für Kaninchen Hauswald-Drcsden-Radcbeul täftg. Die Abt. Großgeflügel umfaßte Gänse, Trutcn, Enten und Perl hühner in 6 Nr., ihr war kein Preis zuerkannt. Bei den 77 Nr. der Abt. Hüner erhielten je 1 Ehrenpreis auf schwarze und gold. Wyandotten Richard Zenker und Rudolf Richlcr-Stcinigtwoli.is- darf, sowie Richter-Marschner-Steinigtwolmsdorf; auf weiße Reichshiihner Ernst Richter-Steinigtwolmsdorf die Broncene Nie daille von» Landesverband; auf rebhuhnsarbigc Italiener Frig Schuster-Steinigtwolmsdorf Crenpreis und Ehrendiplom auf Höchst leistung in einer Nasse (6 Sir.); auf weihe Italiener August Käufer- Steinigtwolmsdorf 1 Ehrenpreis; aus Spanier Hermann Erter- Steinigtwolmsdorf 1 Ehrenpreis; auf Bergische Kräher Max Pö- thig-Neuktrch 1 Ehrenpreis; auf schwarze bczw. goldsprcnkel. Hum- burger je 1 Ehrenpreis Paul Knecht-Neukirch und Alwin Gnnuck- Ringenhain; aus gold. Zwerg-Wyandotten erhielt Gustav Käufer- Steinigtwolmsdorf 1 Ehrenpreis; auf Mille-sleur Paul Richter- Ringenhain 1 Ehrenpreis und Ehrcndiplom auf Höchstleistung in einer Rasse; auf die eigenartigen ungeschwänzten silberals. Kam- Zwerge erhielt Max Röthig-Neutirch 1 Ehrenpreis. Außerdem wurden eine große Anzahl „Sehr gut" in dieser Abteilung ver liehen. — Die Abteilung Tauben umfaßte en. 80 Nummern. Ans Altdeutsche Kröpfer erhielt die Slbernc Medaille vom Landesver- band Walter Katsch-Steinigtw., auf weiße Kröpfer Reinh. Noch- Steinigtw. 1 Ehrenpreis; auf schwarze Strasser Richler-Marschne,- Steinigtw. 1 Ehrenpreis; aus schwarze Tronnneltauben erhieli Wal ler Goldbcrg-Steinigtw. 1 Ehrenpreis: auf Flügeltauben, blaue, Paul Richtcr-Steinigtw. 1 Ehrenpreis; aus schwarze Schnippen Paul Richter-Steinigtw, und Alwin Gnauck-Ringenhain je 1 Ehren-
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