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Der sächsische Erzähler : 15.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192512156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251215
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-15
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 15.12.1925
- Autor
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Die Reichsregierung hat durch den Mund d-s He, in Reichsaußenministers »vicderhoit geäußert, daß die An- nähme des Vertrages van Locarno cs ermögliche, als An walt der deutschen Minderheiten in fremden Stacken auf zutreten und deren Rechte gegenüber den beteiligten Mäch ten zu vertreten. Sie hat wiederholt erklärt, daß der Ver trag von Locarno die Lösung des Systems der Gewalt durch dos System friedlicher Verständigung bedeutet Welche Schritte hat die Reichsregierung getan und ge denkt iic zu tun. nm die Stimme der Gerechtigkeit und der Vernunft in Italien zu Gehör zu bringen, damit der Min derheit ihr Recht wird? Erkennt die Refttzs ecpernng die Möglichkeit an und bejaht sie damit auch die Verpflichtung für sich in diesem Sinne tätig zu sein? Der „Geist von Locarno". » Deutsche Fabrikanten landwirtschaftlich»? TNaschincn dingen nicht in Paris ausskestcn. Paris, 12. Dez. Nach Informationen der Pariser Mor genpresse hat das Organisationskomitee der Ausstellung für landwirtschaftliche Maschinen, die alljährlich im Fcübiabr in Paris abgehalten wird, ein Gesuch deutscher Fabrikanten um Zulassung zur Ausstellung ohne Hingabe der Grunde abgelehnt. Die deutschen Antragsteller haben sub daranstün direkt an die Seinepräsektur mit der Ritte um Nebcrwcisnng eines Grundstückes gewandt, wo sie gegenüber dem franzö sischen Ausstellungspark ihrerseits einen ausschließlich deut schen Pavillon errichten wollen. Die Entscheidung hängt nun von dem Pariser Magistrat ab. Der Geist von Locarno und die polnische Liyuidaticnspolitik Frankfurt a. M„ 12. Dez. Die „Franks. Ztg." melde! aus Warschau: bekanntlich wurden in Marschau zu Beginn des September Verhandlungen über die Liquidierung deut schen Eigentums in Polen geführt. Die Verhandlunuen scheinen nicht aussichtslos zu sein. Sie sollen am 16. De zember in Berlin fortgesetzt werden. Während also die Ver handlungen noch schweben, benutzen die Polen die Zwischen pause, um so viel Güter wie möglich »och zu liquidieren, selbst wenn über die polnische Staatsbürgerschaft der Eigen tümer noch gerichtliche Verhandlungen im Gange sind. Am schlimmsten liegt der Fall von zehn deutschen Frauenoerei- nen in Pomerellen, die sich die Fürsorge für das Kranken wesen und Erziehung zur Aufgabe gesetzt haben. Das Pa riser Schiedsgericht, dem solche Fälle unterliegen, entschied, daß das Liquidationsverfahrcn vorläufig cinzustcilen sei. Trotzdem erklärte das polnische Liquidationsamt die Liqui dierung der Grundstücke dieser Vereine. Es ist klar, daß dieses unglaubliche Vorgehen sehr ungünstig ckus die Ver handlungen cinwirken muß, und cs entsteht die Frage, ob überhaupt Verhandlungen mit einem sieb derartig verhol tenden Partner noch irgendwelchen Zweck haben. Deutscher Reichstag. In der Sitzung am Sonnabend wurde der deutsch russische Handelsvertrag in zweiter und dritter Lesung ange nommen. Es folgt dann die Beratung der Anträge betr. die Er werbslosenfürsorge. Abg. Ersiw' (Ztr.) berichtet über die Nerbandlunaen im Hauptausschuß. Dieser beantragt, die Unterstützungssätze in der Erwerbslosenfürsorge mit sofortiger Wirkung für Hauptunterstützungsempsänger um 20 Proz. und für untcr- srutzungsberechtigte Familienangehörige um 10 Prozent zu erhöhen. Die Höchstgrenze für eine Familienversichcrung soll ebenfalls um 10 Prozent erhöht werden. Damit schließt die Aussprache. Die sozialdemokratischen und kommunistischen Anträge werden abgelehnt. — Die Ausschußbeschlüsse werden daraufhin gegen die Kommunisten angenommen. Danach werden also die Unter stützungssätze in der Erwerbslosenfürsorge mit sofortiger Wirkung für Hauptunterstützungsempfänger um 20 Prozent erhöht, für unterstützungsbedürftige Familienangehörige um 10 Prozent. Die Höchstgrenzen für eine Familienunter stützung werden ebenfalls um 10 Prozent erhöht. Das Haus vertagt sich auf Montag, nachm. 3 Uhr. An träge auf Erhöhung der Bcamiengehälter, Entlastung des Reichsgerichts. Schluß !>5 Uhr. Regierung rmd Berlin, 12. Dez. Wie die Tclegraphen-Union aus par lamentarischen Kreisen hört, ist in der Erwerbslosenfrage eine Einigung zwischen dem Reichskanzler und den Parteien erfolgt. Die geschästsführende Reichsregicrung wird den Beschlüssen des Hauptausschusses in der Erwerbslofensrage zustimmen. Dagegen steht der- Reichskanzler den Beschlüssen des Haushaltausschusscs über die Erhöhung der Beamtengehäl- tcr ablehnend gegenüber. Die Entscheidung in dieser Frage wird in der Montagssitzung des Reichstages erfolgen. Dr. Luther wurde beute mittag vom Reichspräsidenten empfangen. Berlin, 12. Dez. Im Steuerausschuß des Reichstagee- wurde heute die Senkung der Lohnsteuer behandelt. Die Auseinandersetzungen ergaben, daß der Ausschuß in seiner Mehrheit das anacstrebte Ziel der Senkung der Lohnstencr nicht nur dadurch erreichen wollte, daß der steuerfreie Lola: betrag von 80 auf 100 Reichsmark monatlich erhöht wird, sondern daß auch noch die Kinderermäßigungen weiter er höht werden. Der Ausschuß beschloß deshalb, entgegen den Rcichsratsbeschlüsscu und erNegie-unmvorlnge, sowohl d' steuerfreien Lohnbetrag wie auch die Kindercrmnßigunaen zu erhöhen Der steuerfreie Lohnbetrag soll in Zukunft säch lich 1200 Mark betragen, für die Eheiran 100 Ma>k, für das erste Kind 100 Mark, für das zweite 180 Mark, für das dritte 360, für das y'.ertc 540, für das sünste und jedes so! gcndc Kind je 720 Mark. Neue Hreuen» stutt Ui'eisavbau» Berlin, 12. Dez. Die von der Reichsregicrung m relüw digte und im Reichshaushait für das EGlsjehr 192!- !7 näher begründete Anforderung von 700 Millionen Mark neuer Steuern ist nur der Auftakt zu einer neuen Hochflut von Steuern in den Ländern und Kommunen. Auch dc preußische Etat schlicht mit eine.» Fehlbetrag ab, der gleich falls neue Steuer» in der Höhe von einigen hundert Mi lionen Mark notwendig macht, und selbst kie Stadt Beilin hat für das kommende Wirtschaftsjahr neue Steuern von rund 80 Millionen Mart zums Ausgleich des Etats nölio. Der kommende „Preisabbau" steht also unter Verheißung-- vollen Auspizien. A r fljvLmng des Ausnahmezustandes in Kayern. München, 13. Dezember. (W. T. B.) Nach einer halbamt lich.» MiNeiiung der Korrespondenz Hoffmann hat das Gesamt- Tiaotsmünslecium mit Verordnung vom gestrigen.Tage de» Aus nahmezustand in Bagern «usgehoben. Für Versammlungen und üufzüge unter freiem Himmel gelten nunmehr uneingeschränkt die Vorschriften der Reichsversassung und des Neichsvereinsgesetzes. dc. - den Polizeibehörden bei unmittelbarer Gefahr für öffentliche Sicherheit die Möglichkeit zum Einschreiten, zu Verboten und Ein- schräntunnen gibt. Die Regierung ist entschlossen, von dieser Mög- lichtet! nötigenfalls Gebrauch zu machen. Zur Verhinderung von Ausschreitungen aus dem Gebiete des Plakatunwesens hat der In nenminister gleichzeitig eine uberpolizcilichc Vorschrift erlassen, wo nach Malaie, Flugblätter und Flugschristen nur bann angeschlagen oder sonst verbreitet werdet, dürfen, wenn sie lediglich Ankündi gungen über Versammlungen oder in geschäftlicher Form gehaltene Anzeigen enthalten. Die Aushebung des Ausnahmezustandes i-lietzt seilte Wiedereinführung beim Vorliegen der reichsvcrfas- tung.nnähtgcn Voraussetzungen nicht aus. Bei Verschlechterung der Sicherheitsvelhaltuiss wird die bayerische Regierung von ihren vcrsahunusmäßigen Rechten Gebrauch machen. Neues aus aller Wett. — Eine katholische Kirche ausgeraubt. In die katho lische» Psunlirche in Niedermendig (Eifel) wurde eingebro- ctzcn. Der Altar bot, a!s der Einbruch entdeckt wurde, ein Bild der Verwüstung. Zwei Kelche, ein Ziborium mit 200, Hofften, zwei fast ganz goldene Monstranzen und ein wert voller Primizkelch wurden geraubt. Bisher sind die Ein brecher nicht ermittelt worden. — Totschlag um Vichts. In Pollwitz in Thüringen gerieten der Porzellnnsabrikant Otto Gleichner und der Gutsbesitzer Hadlich bei der Prämiierung von Geflügel in Streit. Dabei warf Hadlich seinen Gegner mit solcher Wucht zur Erde, daß Gleichner durch einen Bluterguß ins Gehirn starb. — Ein srsnzösifchcs Schlaf; abgebrannt. In der Ge gend von Lijieux ist in dei letzten Nacht das Schloß von Ouotre Mailloc ein Opfer der Flammen geworden. Das sebr schöne Schloß stammte aus dem 17. Jahrhundert und besaß eine sehr wertvolle Inneneinrichtung. Der Material schaden beträgt 10 Millionen Franks. Mitverbrannt sind auch eine kostbare Bibliothek und Produkte der flandrischen Weberei aus der Zeit Ludwig XIV. — Schlößchen Herold ein Vanb der Flammen. Aus Kaufbeuren wird gemeldet: Das aus dem 15. Jahrhundert stammende wundervoll erhaltene Schlößchen Herold in l!n- terweiler, das von großer» historische» Wert i» Struktur, Arclftlektonik und Inneneinrichtung war, ist aus unbekann ter Ursache völlig ei» Raub der Flamme» geworden. — Ein schauriges Drama nach Art amerikanischer Sen- ialionsgesck'chlcn hat sich in einet» kleinen Ort in der Ge- aend von Paris abgespielt. Eine Hausfrau, sah bei Rück kehr in ihre Wohnung auf der Rampe der Stiege einen Mann hängen, dessen Gesicht durch eine Karnevalsmaske verdeckt war. Sic riß ihr» die Maske ab und erkannte zu ihrem Schreck ihren Mann. Der Unglückliche, ein .^jähri ger mit Blindheit bedrohter Mann, hatte einen Chloroform bausch in den Mund gesteckt und das Gesicht durch eine Maske verdeckt. Aus Sachsen. Dresden, 11. Dez. Ein ernster Zusammenstoß zwischen einem Straßcnbahnzug der Linie 7 und einem mit Kreide beladenen Spcditionsgeschirr ereignete sich am Sonnabend in der Königsbrücker Straße, wobei der Führer jenes Stra ßenbahnzuges und zwei Fahrgäste leicht verletzt wurden und größerer Materialschaden entstanden ist. Der Zusammen stoß gab Anlaß zu einer größeren Menschenansammlung, ! weshalb auch das Ucberfaltkommando des Polizeipräsidiums alarmiert wurde. Aus der Fahrt zur Unfallstelle rannte in der Glacisstraße der P o l i z e i k r a f t w a g e n gegen einen Mast der elektrischen Leitung, wodurch letzterer gleichfalls Beschädigungen erlitt. Jilkao, 11. Dez. Lin entsetzlicher Tod. Vom Mühlrad zermalmt wurde in Brunncrsdors ein in der Arabischen Kunst- und Walzmühie beschäftigter 18 Jahre alter Müller bursche. Die Räder faßten ihn am Rock und zogen ihn ins Getriebe. Als das Werk abgestellt worben war, konnte rnan ihn aus seiner Lage befreien, dach hatte er so schwere Verletzungen erlitten, daß er bald darauf starb. Zeulenroda, 11. Dez. 20 000 Mark unkc».schlagen. Nach Unleftft ft mma größerer Geldbeträge, man spricht von ' » 'Karl — zum Nachteil der hiesigen Firma Heinrich Sihoppcr, ist dcc Kaufmann Mar Weise van hier ver schwunden. Eibenstock, 11 Dezember. Wieder ein Ucbcrsall durch Kommunisten. Der Chemnitzer „Allgemeinen Zeitung" wird , - R n ckwmerstnq abend rückte eia Trupp van etwa 2—MO Kc>mmnnislcn(Rate Frantkämpscr) die Ost- stftotze entlang. 5 aus einer Versammlung heimkehrende Web: .vclsleute in Uniform wurden van den Kommunisten bemerkt i»d nberiallem Mit Schlagringen und Stahlruten wurde ein Mann der Wehrwaificute nm Kopfe schwer ver letzt. Er erlitt zwei klaffende Munden. Ein des .Weges iommrnderKiiminnlbeamlcr. der die überfallenen Wcsmvölf- Ucuie schützen wallte, wurde mit Rippenstößen bedacht. Als fder Beamte darauf einen der Täter sestnehmeu wollte, ! wurde dieser von den Kommunisten wieder befreit. Das spä ter am Tatar! erschienene Uebersallkammcmda kam zu spät, die Täter waren geflüchtet. Frmrkcnbcrg, 1-1. Dezember Im Alter von 00 Jahren ist hier der langjährige frühere Ortspfarrcr Lauch, Ehren bürger der Stadt Frnnkenberg. gestorben. Gablern b. Erinnnilschau, 11. Dez Lin 72jähriger er froren. Ein 72jährigcr Arbeiter halte sich in einer außer halb der Stadt Altenburg liegenden Bauhütte häuslich ein ¬ gerichtet, um in unmittelbarer Nähe seiner Arbeitsstelle zu sein. Dieser Tage nachts hat man den nur notdürftig bc- kleideten Greis in der Hütte erfroren aufgefunden. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda. 14. DezeinVeo. —* Seinen SO. Geburtstag feiert heute Herr Stadtrak a. D. Clemens Löhne rt, ein allgemein geachteter Bür ger, der sich um das Wohl seiner Vaterstadt große Verdienste erworben hat. Achtundzwanzig Jahre lang stand Herr Löhnert im öffentlichen Leben der Stadt. Von 18S1 bis 1903 gehörte er dem Stadtverordnetenkollegium an und von 1904 bis 1919 war er Natsmitglied. Bereits seit dem Jahre 1905 bekleidete er die Stelle des stellvertretenden Bürger meisters und als solcher hat er namentlich in den schweren Kriegsjahren 1917 und 1918 nach dem Wegzuge des Herrn Bürgermeister Hagcmann die Stadtverwaltung mit gro ßem Geschick und Aufopferung geleitet. Der Rat hat ihm heute seine herzlichsten Glückwünsche zum Ausdruck gebracht Hoffentlich sind unserem verehrten Mitbürger noch weitere Jahre in Gesundheit und Rüstigkeit beschieden. Deutscher Musikabend. Auf den heute Uhr im Bürgerschulsaale beginnenden Opernabend mit Karl Zinnert als Solist wird nochmals hingewiesen. Karten sind bis sechs Uhr in der Buchhandlung Grafe zu haben. —* Der heutige Viehmarkt wies einen Viehbestand von 268 Stück auf, und zwar 123 Kühe und Fresser, 24 Läu fer, 83 Ferkel, 17 Kälber und 12 Pferde. Die Preise waren: kür Kühe 350—550 Mk. Fresser 75—180 Mk., Läufer G) bis 80 Mk. und Ferkel 23—33 Mk. —* Der Prüfungsball des kaufmännischen Tanzlehrgangcs. den Herr Paul Biesold diesen Herbst veranstaltet hatte, sank ungemein beifällige Aufnahme der 500 geladenen Gäste, und das mit Recht. Die Prüflinge, insgesamt 30 Paare, boten ein cnt- zückendes, farbenfrohes Bild, das von Anmut und Liebreiz um woben und vom sonnigen Faden harmlosen Fröhlichseins durch zagen war. Ein schwieriger Bogrüßungsreigen mit viel neuen und hübschen Figuren leitete den Abend ein. Dann folgten in großer Zahl Lanze verschiedener Art, von denen Menuett, Deutscher Rei gen, Gegenianz und Rokokorheinländer besonders hervorzuhebco find. In allen Tänzen erfreute die anmutige Beweglichkeit und der straffe Rhythmus, so daß oft lauter Beifall einsetzte. Nach der Tafel beschloß eine niedliche Pantomime in Rokokokostümen „Eine Tanzstunde" den Abend, die sämtliche Anwesende in alte golden Zeiten zurücksührtc. Ein Vertreter der Elternschaft sprach allen Zuschauern aus dem Herzen, als er für das viele Schöne aufrich tige Anerkennung zum Ausdruck brachte. — Den Schülerinnen und Schülern aber wird der glänzende Verlauf des Prüfungsballes sicher in bester Erinnerung bleiben und auch noch in späterer Lebenszeit vor ihnen aufinuchen, nm etwa heraufziehende dunkle Wolken zu verscheuchen. Steinigtwolmsdorf, 14. Dez. Adventsvesper. Am Dienstag, den 15. Dezember, abends 8 Uhr findet, wie all jährlich, in unserer Kirche eine Adventsvesper statt. Einge- lcitct durch die Darbietung eines Orgelwerkes des in Leipzig lebenden Komponisten Siegfried-Karg-Elert, sollen in dieser Vesper seltener gehörte und gesungene Lieder zum Preise des Christkindes erklingen, gesungen von Kindermund. Außerdem wird Frl. Schneider, Dresden, die ihre Mit wirkung zugcsagt hat, die Veranstaltung durch den Vortrag einiger Einzelgesüngc verschönern helfen. Der Eintritt zu dieser Adventsfeier ist frei. Vortragsordnungen sind an den Kirchtüren zu haben. Die Kirche ist gut geheizt. 1. Stciniqkwolmsdorf, 14. Dez. Die Heimbürgin für unfern Ort, Frau Käthe Teich, die ihren Wohnsitz bisher in Wehrsdorf hatte, wohnt nunmehr in hiesiger Gemeinde und zwar Nr. 36, gegenüber der oberen Schmiede. — Arges TMßgeschick widerfuhr einem hiesigen Bäckermeister. In Erkenntnis dessen, daß unser Friedenssilbergeld niemals höheren Wert erlangen würde, packte er an die 1000 Mark Silbergeld in einen Karton, die ganze Habseligkeit in den Rucksack und befestigte diese schwere Last auf einem Hand schlitten. nm damit nach Neukirch zu fahren. Mag es nun die nach unten ziehende Schwere des Geldes gewesen sein oder das dein Gelde einmal anhaftende Bedürfnis, immer unter der Menschheit zu rollen — es suchte sich Stück für Stück einen Ausweg ins schneeige Freie und verschwand aus Nitninerwiedersehn. Nur ein kleiner Teilbetrag ist bisher gefunden worden. Entbehrt auch dieses Mißgeschick nicht des Humors, so ist doch in Anbetracht dieses herben Verlustes der Wunsch angebracht, daß ehrliche Finder das gefundene im hiesigen Gemeindeamte gegen Finderlohn abgeben. — Vorsicht beim Grcnzverkehr. Daß der Einkauf in Böhmen nicht immer billig ist, muhte ein braves, altes Männlein aus unscrm Oberdorfe erfahren. Man spricht von 50 Päckchen Tabak, die es aus Böhmen auf billigstem Wege einführen wollte. Das Auge des Gesetzes hegte aber mehr Interesse für diesen starken „Weihnachtstabak" und verlangt außer dem ein paar hundert Mark — man erzählt von 600 Mark! — wegen Zollunterschlagung. Außerdem werden solche Vor kommnisse nur zur weiteren Erschwerung im nahen Grenz verkehr führen, zum Nachteil anderer. 6. Wchrsdorf, 14. Dezember. Musikalische winkersahrk. Am Sonnabend, den 12. Dezember, hatte Herr Studienrat und Musik direktor Paul Schöne mit dem von ihm geleiteten Streichorche ster des Flctcherschen Seminars mit Aufbau- und Oberschule (zirka 30 Schüler), Dresden, eine musikalische Winterfahrt in seinen Hei matort Wehrsdoef unternommen. Die Schüler wurden von eini gen hiesige» Familien überaus freundlich ausgenommen und boten nun beglückten Herzens am Abend im Erbgericht ein Konzert mit einein auserlesenen Programm. Beethovens gewaltige Coriolan- Ouvertüre leitete den Abend schwungvoll ein. Schumanns Träu merei und Reineckes Hochzcitszug, der erstere mit Dämpfer In wirk lich traumhafter Stimmung wiedergcgeben, der Hochzeilrzug in farbiger Frische gehalten, bildeten die Mitte des Programm« und Haydn's v-clur-Sinfonic den Beschluß. Vater Haydn wurde tn seiner freudigen Kindlichkeit des 1. Satzes, in seinem schalkhaften Menuett, in dem jnbclnden Finalsätze mit einer derartig jugend lichen Einfühlung vorgelragen, daß inan dies Musizieren al» den Ausfluß des beglückenden Bewußtseins empfinden mußte, in diesem Wehrsdorfcr Abend ein unvergeßliches Schnlererlrbnis zu genie ßen. Paul Schöne wußte den Inhalt der Kompositionen voll ousznfchöpsen und seine Intentionen durch geniale Stabführung auf die Schüler zu übertragen, die nun ihrerseits geradezu bewun dernswert jedem Winke des Leiters folgten. Jede dynamische Schattierung, vom hochfeinsten Pianifsimo bis zum kraftstrotzenden Fortissimo wurde mit wunderbar elastischer und exakter Bogen führung hervargezaubert, so daß man wirklich erstaunt und erfreut zugleich fein muß, daß es diesen Schülern neben ihrer anstrengen den mifscnfchastlichcn Ausbildung ermöglicht wird, sich derartig lunstlerijch zu betätigen. Welch' eine hohe Aufgabe winkt hier der van der Regierung beabsichtigten Neugestaltung der schulischen Ausbildung an einer höheren Lehranstalt. — Kein Wunder, daß die Wehrcdorser am Schluss« des Konzert» allgemein sagten, ein derartig hervorragend» Konzert sei ihnen btohar hier noch nicht geboten Lewohm ständiger Orchester SoloküN spielten Tänze v Thom« dauer N Litt: Tr Technik Etüden i die prick, Hellen ei ner bo Technik Schmi tischen 2 wirklich liche Re! stücke wi Zustimm Aroßstal barmlos verließ i O Bezirk d stiken de 3984 Ha Davon c 1424 Ho der Amt 579 Zus, bau auf Bezirk t stützungs die Erw und Zitl Nach de: hauptmo werbslos weibliche und 36 männlich Erwerb- Einschrä wärtig i unterstül den Bet: beteiligt kleinere selben E Da Auloun Hause u friedige sein schc Handkur Ne linie d: Sachsen mit Lök her im waren, Linie ft Lawald NeSsalz Zill ger Zeit neue Lu h Mi oiicd
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