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Krippe. Kriegwiese, Lämmcrwiefe, Pfafsenholz, Säckelteich, Salzwiese, Seidensibn'anzucker. Seigerwiese, Bogelteich uni» Znckermicse. Ais :i>euöi>cher Herkunft sind nur drei Na men der Flur Bischojsiverda anzusprechen: die Harke, dis Koseritz und die Gruna. An Unansässigen hatten in Bischofswerda im Jahrs 1661 Wohnräume inne: George Pezolts Erben, Hans We bers Erben. 3okob Weber, Christoph Weber, Matthes Dü- rigin, Georg Kittels Witwe Erben, Balten Gliemann (Mül ler zu Goldbach), Donal Grohmann (hat eine Fleischbank), Matthes Lehmanns Witwe, Tobias Tautte (hat eine Fleisch bank), Christian Muscan jun. (hat eine Schuhbank)» Chri stian Muscan sen.. Martin Mildens Erben, Gabriel Tautte, Martin Lotter, Martin Berge, Michael Henzschel, Herr Jakob Henzschel, Pfarrer zu Putzkou, Herrn George Schind lers Witbe, Christian Hille (hat eine Schuhbank), Jakob Grohmann (desgl.) Simon Grohmann (hat eine Fleisch bank), Jakob Menzer, Frau Martin Lehmannin, Hans Men- zer, Hans Biehner (hat eine Schuhbank), Matthes Ziegen balg (hat seines Vaters Fleischbank), Matthes Kästner, Gre gor Hennigs Erben, Hans Ruppricht (hat eine Brotbank), Kaspar Althanß, Andreas Köhler jun., Christoph Kunath senior, Hans Müller, George Henzschelin Witbe, Frau Be>m- hard Rupprichts Erben, Hans Haucke, Maria Elisabeth von Kizscherin zu Goldbach, Georg« Pezelt, George Gebauer sen. (Schneider) und Hans Kuchin. Aus dem von uns benutzten Steuerregister ist zugleich noch etwas Bemerkenswertes für die Geschichte der Bischofs werdaer Gottssackerkirche ersichtlich. Der Chronist Heckel vermutet, daß diese Kirche auf dem Platze der früheren Lieb frauenkapelle errichtet worden sei. Nach unserer Quelle aber entstand dieselbe auf dem Baugrunde abgebrannter Scheu nen, welche di« Bürger dem Rate zur Angliederung an das Friedhofsareal überließen. Endlich mögen noch die Namen derjenigen folgen, welch« im Jahre 1661 als Untertanen der Stadt Bischoss- weüia die Dörfer Geißmannsdorf, Wölkau, Kynitzsch, Schön brunn und das Rittergut Pickau bewohnten, sowie derjeni gen, welch« die Fluren der ebenfalls Bischofswerda gehöri gen Wüstung Teupitz bebauten. Geihmannrdorf: Jakob Hännisch (Richter), Mi ch«! Hännisch jun., Hieronymus Clare, Martin Teich, Mat che» Lompas, Matthes Pietrich, Thomas Voigt, Peter Springer, George Urban, George Gnaucke, Christoph Ritter, Christoph Flade, Christoph Preische der Bauer, Christoph Preische der Hüfner, Christoph Compas, Barthel Hänzschel, Hans Beyer, Paul Gneuße, George Beyer, Hans Preuschs, Georg Ritsche! der Menger, Martin Preische, Hans Sprin ger, Martin Clare, Hans Clare, George Henel, Kaspar Beyer, Martin Hänzschel, Martin Teich, Andreas Keßler, George Keßler, Hans Tzschaschler, George Treffkorn, Hans Wagner, Martin Voigt, Martin Richter, Christoph Jeschke, Andreas Eger, Michael Klezschin und Bastian Preische. Wölkau: Thomas Rietschel, Jakob Klings, Martin Niese, George Iäckifch, und George Sünde. Kynitzsch: Michael Kunath, Hans Peltz, George Leh mann, Hans Gnaucke und Christoph Junker. Schönbrunn: Martin Gnauck und Michael Lorenz. Pickau: Josef Voigt, George Compas, Christoph Flade (der Schafmeister) und dessen Knechte. , Teupitz: Martin Gnauck, Christoph Seyffert, Hans Säuberlich, Martin Ziegenbalg und Balten Ziegenbalg, sämtlich in Schönbrunn wohnhaft. Heimkehr. Was ist das für ein trautes Flimmer», Das aus dem Silberbächlein taucht? Die kleinen Fenster lichthell schimmern, Dom leisen Rachtwind sanft umhaucht. Im Dörfle'm will sich nichts mehr regen, Kein Hundebellen stört die Ruh. Aus wundersamen Jugendwegen Geh' ich dem Vaterhause zu. Die alten Brunnen leise rauschen Noch immer heimatlichen Song. Mich drängt ein wonnesames Lauschen Und hebt mein Herz zum Ueberschwang. Der Mondschein slutet durch die Gassen Und zaubert Märchen nah und weit. Ich kann dies alles kaum erfassen . Und «ein« voll Glückseligkeit. Franz Tlngia. Aufruf zur Mitarbeit au einem Lausitzer Sagenbuche. Es gibt kein Sagenbuch der Lausig. Karl Haupts vortreffliche» Sagenbuch, das 1t>t>2 erschien, ist seit Jahrzehnten vergriffe». Einige Sagensaminlungen, die während der legten Jahre heraus kamen, betreffen nur engbegrenzte Landschaftsteile oder gar nur Einzelorte. Wie erfreulich und unbedingt notwendig auch derartige begrenzte Arbeiten sind, so unentbehrlich ist auch eine umfassende Darstellung des Sagengutes einer Landschaft. Erst im großen Zu sammenhangs einer umfassenden landschaftlichen Sammlung kann der Einzeljage die ihr gebührende Stellung zugewiesen werden, nur in einer umfassenden Sammlung kann die Eigenart der Lau sitzer Sage und ihr Verhältnis zur Ueberlieferung der Nachbar landschaften scharj Umrissen werden. Das Sagenbuch Karl Haupts kann bei dieser Arbeit nur als Grundlage dienen. Die Sage ist keine Urkunde, die in fester unveränderlicher Form weiterlebt, sie stirbt mit jedem Geschlecht und wird mit jedem neu geboren. Zu dem beruht Haupts Sagenbuch zum größten Teile aus schriftlichen Ueberlieferungen. Unser Streben aber muß es jein, die mündliche Sagenüberlieserung der Lausitz in allen ihren Ausstrahlungen kennen zu lernen. Das ist eine fast unendliche Ausgabe, die sich vor uns austürmt. Sie kann nur gelöst werden, wenn sich zahl reiche Mitarbeiter in den Dienst der Sache stellen. Zahlreiche Mit arbeiter? Jeder muß zum Mitarbeiter werden, der durch Vater-, Mutter- oder Ahnenwort zum Hüter einer Sage wurde. Aber manchem liegt die Schreibseder schwer in der Hand, wenn ec sein Sagenwijjen aufzeichnen will. Der schreibe mir eme rurze Postkartennachricht, und ich komme und lasse mir die Geschichte er zählen. Oder er gehe zu einem Lehrer oder einem anderen im Dorse, dem die Hand leicht übers Papier läuft. Zwischen Sagen träger und Sammelstelle muß ein Netz von Vertrauensleuten sich breiten, das die ganze Landschaft dicht überspannt. Darum bitte ich alle die, die gewillt sind, als Vertrauensleute eines Dorfes oder eines größeren Gebietes mitzuarbeiten an die sem heimatlichen Werke, sich an mich zu wenden. Insbesondere werden die Mitglieder unserer Gesellschaften und Vereine für Hei matforschung und Altertumskunde gebeten, sich für dieses Unter nehmen einzusegen und in ihren Bekanntenkreisen dafür zu wer ben. Nur wenn allen Landsleuten daran liegt, das uralte Sagen gut unserer Heimat, die Reste eines urallen Volksglaubens und einer ersterbenden Nolkserzählkunst vor dem Untergang zu bewah ren, nur dann kann das Werk gelingen! Mittelstelle für Helmotforschung im Markgraftum vberlausih: Dr. W. Frenz el, Bautzen, Stieberstrahe 30. Der Bearbeiter- Friedrich Sieber, Lübau, Margarethenstr. 1, III. Aalender Lausitzer Künstler. Wenn sich das alte Jahr zu Ende neigt, flattern die Zeichen des neuen wie bunte Vögel herbei, die Kalender, und es ist längst üblich geworden, daß — über alten Be rühmtheiten, wie etwa dem Lahrer „Hinkenden Boten" — jede Landschaft ihren Kalender bringt und dabei die doppelte Form des Buchkalenders und Abreißkalenders berücksichtigt. Unsere Lausitz legte bisher drei Buchkalender auf deu Wintertisch. Zu ihnen ge sellt sich nun in ebenso origineller wie wohlbedachter und prakti scher Form der von dem Verlage des Bautzener Tageblattes her ausgegebene Abreißkalender Lausitzer Künstler. — Man hat hier die äußerst glückliche Idee gehabt, den Lausitzer Künstlerbund, dessen schöne Verbindung mit der Künstleroereinigung nun geschaf fen wurde, zur Mitarbeit aufzurufen. Und diese Lausitzer Künstler haben etwas Prächtiges geschaffen. Lausitzer Motive, Landschaften. Städtebilder, Szenen, Köpfe und Gestalten machen Antlitz und Seele der Heimat in schönster Form lebendig. Der ganze Reich tum der Lausitz ist ausgezeichnet, und man merkt es jedem einzel nen Bild an, daß es nicht nur mit technischem Können, sondern mir einem Herz voll Liebe zur Materie geschossen wurde. Der Lausitzer Küustlerbund stellte sich hiermit selbst das beste Zeugnis aus. — Das Kalendarium besorgte Dr. Walter Frenzel. Sein Name bürgt dafür, daß die jeweils ausgewählten Texte der künstlerischen und geistigen Höhe des Bildes entsprechen. Er selbst lieferte eine An zahl Denksprüche und Gedichte, die ihn von ganz neuer Seite zei gen. Ausgezeichnet ist die Auswahl geschichtlicher Daten. Wer ein Jahr lang denkend mit dem Kalender geht, dürfte darum Geist und Gemüt erfreulich bereichern. Vor allem wird auch die Jugend ihn als prächtiges Anschauungs- und Lernmittel verwerten kön nen. Die technische Ausgestaltung besorgte der Verlag des Bautze ner Tageblattes in bekannt hervorragender Weise, «christjatz und Bildwiedergabe sind aufs beste gelungen, und außerordentlich glücklich ist der Gedanke, Bild und Kr.Kudarium zu trennen, so kann man sich hier Notizen machen und dort die wertvollen Bilder zu dauernder Berwendung in einer Mappe sammeln. — Alles in allem: Der Kalender Lausitzer Künstler, dem F. Kurth ein schwung volles Titelbild gab, ist ein Werk, zu dem Man dem unternehmen den Verlag, den Mitarbeitern und Käufer» herzlichst Glück wün schen darf. Max Zeibig. Druckend Verlag von Friedrich May, G. m. b, H-, verantwortlich für die Schristleitung Max Niederer« sämtlich in Bischofswerda.